Definition Umwelttoxikologie
Umwelttoxikologie ist die Lehre der schädlichen Wirkungen von chemischen Stoffen auf lebende Organismen in Wasser, Luft und Boden
Aufgabe Umwelttoxikologie
Untersuchen von möglichen schädlichen Auswirkungen chemischer Substanzen auf Lebewesen und Entwicklung und Verfeinerung von Methoden um bestehende Artenvielfalt vor toxischen Substanzen zu schützen.
Ziel Umwelttoxikologie
Einschätzen des Risikos von chemischen Substanzen auf die Gesundheit von Lebewesen um Gefahren abzuwenden.
Aufgabengebiete Toxikologie
Umwelttoxikologie
Kosmetiktoxokologie
Nahrungsmitteltoxikologie
Arzneimitteltoxikologie
Pestizidtoxikologie
Basiserkenntnisse der Umwelttoxikologie
Das Wohlergehen des Menschen hängt vom Wohlergehen anderer Arten sowie von sauberem Wasser, sauberer Luft und sauberer Nahrung ab.
Anthropogene und natürlich vorkommende Chemikalien können einen schädlichen Einfluss auf Lebewesen und ökologische Prozesse haben.
Ökotoxikologie
Schutz der Umwelt vorm Menschen
Humantoxikologie
Schutz des Menschen in der Umwelt; Lehre der toxischen Wirkung von Stoffen auf den Menschen
Umwelthygiene
Wechselwirkung zwischen Umwelt und Bevölkerung (Vorsorgecharakter)
Ziel Toxikologie Modelle
Nachbau der Umwelt/ Wirklichkeit um
Sachverhalte zu erklären
Prognosen und Szenarien zu entwickeln
Grundlage für Handlungs- und Arbeitsleitfäden zu bilden
In vitro
“Im Glas”, außerhalb des Organismus; z. B. Zellkulturen, isolierte Makromoleküle
In vivo
Im lebenden Organismus, z. B. Tierversuche, klinische Studien
Modellart Tierversuche
Ex vivo
Außerhalb des lebenden Organismus, anders als in vitro keine Kultivierung oder Veränderung des Präparats
Modellart Computermodell
Modellart Gewebepräparat
In silico
Computermodelle
Modellart Versuche an isolierten Makromolekülen
Epidemiologie untersucht welche Häufigkeiten?
Epidemiologie untersucht die Häufigkeit von
Krankheiten
Physiologischen Variablen
Krankheitsfolgen
und Faktoren, die diese Häufigkeiten beeinflussen
Abgrenzung Epidemiologie und Umwelttoxikologie
Epidemiologie
Analyse Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge
Unter realen Bedingungen
Analyse Dosis-Wirkungs-Zusammenhänge
In Experimenten
Definition Gefahr
Potentiell eintretender Schaden
Definition Risiko
Wahrscheinlichkeit, mit der ein Stoff einen Schaden verursacht
Definition Sicherheit
Wahrscheinlichkeit, mit der unter bestimmten Bedingungen ein Schaden vermieden werden kann
Emission
Austreten von Schadstoffen
Transmission
Übertragung von Schadstoffen
Immission
Einwirken von Schadstoffen
Deposition
Ablagern/ Anlagern von Schadstoffen
Umwandlung
Chemische Reaktion, bei der Stoffe sich verändern
Expositionspfade
Inhalative Exposition
Orale Exposition (ingestiv)
Dermale Exposition
Kontaktmedien
Luft
Wasser
Boden
Haber’sche Regel
Ein gegebener toxischer Effekt ist das Produkt aus der Konzentration und seiner Expositionszeit
Grenzwerte
Rechtlich festgelegt, verbindlich
Richtwerte
Empfehlungen, ohne rechtliche Bindung, von Experten festgelegt
ADI/ETD
Akzeptierte Tagesdosis/acceptable daily intake
-> Dosis, die bei lebenslanger täglicher Einnahme als medizinisch unbedenklich gilt
Angegeben in mg/ug pro kg und Tag
TDI
Tolerable daily intake
-> Tagesdosis die bei versehentlicher Verunreinigung tolerierbar ist
NOEL/NOEC
No Observable Effect Level / Concentration
Höchste Expositionskonzentration, bei der keine signifikante behandlungsbedingte Wirkung beobachtet werden kann.
NOAEL
No Observable Adverse Effect Level
Dosis, bei der keine schädigende Wirkung beobachtet werden kann.
MAK
Maximale Arbeitsplatzkonzentration
Maximale Konzentration eines Luftschadstoffes, der bei einer regelmäßigen Exposition von max. 8 Std. / Tag und 40 Std. / Woche ungefährlich ist.
Gefahrenidentifikation
Risikoabschätzung/ Dosis-Wirkung-Abschätzung
Plus
Expositionsabschätzung
“Formel” Risiko
Gefahr x reale Exposition
• Höhe: Wie hoch ist die Schadstoffkonzentration im Kontaktmedium?
• Betroffene Bevölkerung: Wer ist betroffen?
• Dauer: Wie lange sind Personen exponiert (in Kontakt mit der Noxe)? Kurzzeit-Exposition ßà Langzeit-Exposition
• Häufigkeit / Menge: Wie oft tritt die Exposition mit bestimmter Konzentration auf? In was für einem Umfang findet der Kontakt mit dem kontaminierten Stoff statt?
• Einwirkungsart: Kontaktort, bzw. Aufnahmeweg
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