Exogene Dynamik
Materialaufbereitung und Materialumlagerung auf der Erdoberfläche
Verwitterung
Formungsprozesse:
Abtragung (Erosion (linienhafte Abtragung),
Denudation (flächenhaften Abtragung) & Ablagerung
Akkumulation: fluvial, äolisch, glazial, litoral
Klima, Zeit, Pflanzen/Tiere/Menschen, Relief
Modifikation & kleinräumige Überprägung der Großformen
Endogene Dynamik
für die Erdoberfläche bedeutsame Prozesse und Strukturen in Erdmantel und Erdkruste
Tektonik, Magmatismus, Krustenentwicklung, Vulkanismus, Erdbeben, etc. (Phänomene und Prozesse)
Gesteinsart, Gesteinslagerungen, Bruchstrukturen, etc. (Einzelphänomene)
GEOLOGISCHE STRUKTUREN
Großformen des Reliefs
-> Realität: endogene und exogene Wechselwirkungen
Die Plattentektonik
Erdkruste nicht starr, sondern besteht aus mehreren Platten, die in Bewegung sind
Großplatten: pazifische, nordamerikanische, südamerikanische, afrikanische, eurasische, australische, antarktische
-> mittelozeanischer Rücken = erdumspannender vulkanisch aktiver Gebirgszug in der Tiefsee, entlang divergierenden Platten (mittelatlantischer Rücken, längster Rücken, auf Island oberirdisch)
Ursache für Bewegungen: Konvektionsbewegungen im Erdmantel
(Wärmeunterschiede, die ausgeglichen werden müssen)
divergierend: (konstruktiv)
sich voneinander wegbewegen
vor allem im Bereich der mittelozeanischen Rücken (Neubildung/Verbreiterung der Ozeanböden in riesiger Spalte -> sea-floor-spreading)
Glutflüssiges Material steigt empor und erkaltet
auch innerhalb eines Kontinents -> kontinentaler Grabenbruch
konvergierend: (destruktiv)
zwei Platten kollidieren miteinander
ozeanische + kontinentale = ozeanische Platte Subduktion und kontinentale Platte aufreitend -> Tiefseegraben, Gebirge (Anden), Vulkane
ozeanische + ozeanische = Tiefseegraben und Vulkaninseln
kontinentale + kontinentale = Hochgebirgsbildung (wegen zu viel Auftrieb der Kontinentalkruste, keine Subduktionszone); Alpen, Himalaya
transformatorische
zwei Platten gleiten seitlich aneinander vorbei
vertikal verlaufende Bruchlinie entsteht (Transformationsstörung)
San-Andreas-Graben (zw. pazifischer und nordamerikanischer)
Vulkanismus (endogen)
= alle Vorgänge und Erscheinungen, die mit dem Aufstieg von Magma (glutflüssige Gesteinsschmelze) an die Erdoberfläche zusammenhängen
Ursache: unterhalb der Erdkruste glutflüssiges, gasreiches Magma von 1200°C -> Druck auf Erdkruste -> Eindringen des Magmas in Schwachstellen, Risse, Spalten -> Weg zur Erdoberfläche -> Vulkanausbruch
Verbreitung: an tiefgreifenden Störungszonen und Spalten (Plattenränder/-grenzen), mitten in Platten
Hauptvorkommen: zirkumpazifischer Feuerring, mittelatlantischer Rücken -> Erdbeben und Vulkanismus entlang des pazifischen Beckens, wegen der Plattengrenzen Tokio, Los Angeles, Mexico-Stadt
Arten des Vulkanismus:
Oberflächenvulkanismus (eigentlicher Vulkanismus)
Tiefenvulkanismus (Subvulkanismus)
Klimaauswirkungen:
Abkühlungseffekte aufgrund erhöhten atmosphärischen Aerosoleintrags -> kann zu Missernten und Hungersnöten führen
Positive Folgen:
fruchtbare vulkanische Böden
geothermische Energie
Tourismus
Lagerstättenbildung
Hot Spot (Vulkanismus)
vulkanische Aktivität im inneren einer Erdkrustenplatte
kann inaktiv werden, wenn sich Erdplatte verschiebt -> kann an anderer Stelle dann Vulkan oder heiße Quelle bilden
Magmatische Gesteine
grobkörnige Unstruktivgesteine (Plutonite z.B. Granit -> unterirdisch)
feinkörnige Effusivgesteine (Vulkanite z.B. Basalt -> oberirdisch
Vulkantypen
Effusivreihe: Tafelvulkan, Schildvulkan (keine große Eruption)
Explosivreihe: Maar, Aschevulkan
hochexplusiv (Sonderfall): Magma + Grundwasser (Mount St. Helen)
Kalderareihe: Kaldera, zweite Vulkangeneration
Vulkanstile (ehemaliger Vulkanschlot) oder Kämme
Schichtvulkan: Wechseln von Lavafuß und Ascheauswürfen
Schildvulkan: Förderung aus einem Schlot und radial anbfließende Lava
Caldera: Asche und Lavavulkan im oberen Schlotteil durch Explosion erweitert -> großer Sprengtrichter entsteht
Hyposometrische Kurve (Häufigkeitsverteilung des Erdreliefs):
es herrscht auf der Erde eine hohe Reliefernergie
Hochgebirge 3%
Kontinentalplattenform 31%
-----Meeresspiegel-----
Kontinentalabhang und Mittelozeanischerrücken 20%
Ozeanboden 41%
Tiefseegäben 5%
Erdbeben
= Vibration der Erdkruste, die von Schockwellen herbeigeführt wird
Schockwellen: plötzliche Verlagerung großer Massen entlang von Verwerfungen oder Magmabewegungen oder plötzliche Bodensenkungen
ausgehend vom Hypozentrum erfolgen Primärwellen (durchdringen alle 3 Aggregatzustände) darauf folgen Sekundärwellen (durchdringen nur feste Körper)
Arten von Erdbeben: Flachbeben & Tiefbeben
Vorkommen: hauptsächlich an den Plattenrändern
Gebirgsbildung / Grund- und Deckgebirge
Hauptzyklen der Gebirgsbildung:
Kaledonische Gebirgsbildung: Gebirgsbildung während der kaledonischen Ära im Paläozoikum; vor etwa 440 Mio. Jahren
Variskisches Gebirge: Im Karbon gebildete Faltengebirge Mitteleuropas; die Apalachen und das ostaustralische Randgebirge
Alpidische Gebirgsbildung: die jüngste größte Gebirgsbildung, die im Mesozoikum und Tertiärs die heutigen Hochgebirge entstehen ließ
Der Prozess der Gebirgsbildung
Geosynklinalenphase: langsam sich senkendes Gebiet -> Ablagerung von mächtigen Sedimentschichten; Senkung durch Strömungswalzen im Magma
Tektogenetische Phase: durch Senkung entsteht seitlicher Druck -> absinkendes Material wird eingeengt, gefaltet und umgewandelt; alles geschieht im Erdinnern
Orogenetische Phase: Gesteinsmassen leichter als Material, in das sie eingetaucht werden -> bewegen sich nach oben; Krustenteile schwimmen auf Magma; Gesteinsmaterial wird herausgehoben ohne Struktur zu verlieren
Bodenentwicklung
5 bodenbildenden Faktoren:
Relief
Gestein
Biota (Mensch)
Klima
Zeit
Das Anthropozän
= das vom Menschen geprägte Erdzeitalter
Sicht der Athmosphärenchemie: (Ende 18.Jhd.) Co2, CH4, N2O -> wird vom Mensch verändert
Seit 1700 stetiger Anstieg des atmosphärischen CO2 -> deutet auf Einfluss des Menschen hin (Industrialisierung, etc...)
Beginn des Ackerbaus („neolithische Revolution“): ca. 8000 v. Chr. Fruchtbarer Halbmond; ca. 7000 v. Chr. Mittel- und Südamerika, China und Südostasien
-> Wald zu Acker durch Erosion und Akkumulation
-> Pflügen und Tiefenumbruch
Tagebau: Oberflächen werden geformt
Kreislauf der Gesteine – Magmatite, Sedimentite, Metamorphite
im Erdinneren wirken endogene Kräfte, an der Erdoberfläche exogene Kräfte
Magmatite
Ergussgesteine / Vulkanite (z.B. Basalt, Bims)
Tiefengesteine / Plutonite (z.B. Granit, Gabbro)
Gesteinsbildender Prozess: Kristallation (Erstarrung einer Gesteinsschmelze)
Herkunft des Materials: Aufschmelzung von Gesteinen in der heißen Unterkruste und dem Oberen Mantel
Sedimentgesteine / Sedimentite
Klastische Sedimentite (z.B. Sand-, Tonstein)
Biogene Sedimentite (z.B. Kalkstein)
Chemische Sedimente (z.B. Steinsalz, Gips)
Gesteinsbildender Prozess: Sedimentation, Versenkung und Diagenese
Herkunft des Materials: Verwitterung und Abtragung an der Erdoberfläche aufgeschlossener Gesteine
Metamorphite
Quarzit aus Sandstein
Tonschiefer aus Tonstein
Marmor aus Kalkstein
Gneis aus Granit
Gesteinsbildender Prozess: Rekristallation neuer Mineralien in festem Zustand
Herkunft des Materials: Gesteine unter hohen Temperaturen und Drücken in der tieferen Kruste und dem Oberen Mantel
Verwitterung (exogen)
= Veränderung der physikalischen, chemischen und mineralogischen Eigenschaften von Gesteinen und Sedimenten an der Erdoberfläche unter dem Einfluss der Atmosphäre, Hydro- und Biosphäre.
Physikalische Verwitterung (exogen)
-> ohne stoffliche Veränderung; Zerkleinerung des Gesteins, bezieht sich immer auf Ort und Stelle, kein Transportvorgang
Was beeinflusst die Verwitterung?
Temperaturunterschiede, Niederschlag -> KLIMA
physikalischen Eigenschaften des Gesteins
„Hauptagenzien“ die Verwitterung vorantreibt: gasförmig O2, H2O, Co2
Temperaturverwitterung:
Wiederholter Wechsel von Aufheizung und Abkühlung einer Gesteinsoberfläche (warm ausdehnen, kalt zusammenziehen)
Spannungsgegensätze zwischen oberflächennahen und tieferen Gesteinspartien
am anfälligsten Gesteine, dass aus hell dunkel besteht -> schwarz absorbiert mehr Wärme
Frostsprengung:
Volumen zunahme des Wasser beim Gefrieren um9%
-> Bildung und Verbreiterung von Spalten
-> Zerlegung des Gesteins -> Klufteis
bei uns stärker als in polaren Gebieten: Wechsel Temperatur viel stärker
Salzsprengung:
Salz wird in Wasser gelöst, sobald Wasser verdunstet kristallisiert das Salz -> drücken das Gestein auseinander, ähnlich Frostsprengung
bei uns nicht so häufig: Verdunstung geringer als in ariden Regionen
keine chemische Verwitterung, weil sich innere Zusammensetzung nicht verändert
Schalenverwitterung:
Ursache Temperatur, entsteht durch die Schichtung des Gesteins
Druckentlastung-Schalenverwitterung:
Druck geht weg
Wurzelsprengung:
Wurzel wächst und sprengt Gestein
Chemische Verwitterung (exogen)
= chemische Zersetzung des Gesteins, stark von Feuchtigkeit abhängig, bei hohen Temperaturen läuft der Prozess schneller und stärker ab
Lösungsverwitterung:
Salzgestein wird durch Wasser gelöst
Hydratationsverwitterung:
Sprengkraft durch Volumenvergrößerung unter Aufnahme von Wasser
Sickerwasserverwitterung: Wabenstrukturen; verfestigtes Gesteinspartien, zwischen denen sandiges Lockermaterial (durch Lösungsverwitterung entstanden) ausbröckelt
Wollsackverwitterung: Massengesteine mit rechtwinkligen Kluftsystemen werden nach hydrolytischer Verwitterung (Denudation & Erosion) freigelegt
Hydrolyse:
Anlagerung von Wassermolekülen, dabei werden Metallkationen durch H+ ersetzt (pH-Wert kann eine Rolle spielen, je niedriger desto schneller)
Tonmineralbildung: Feldspäte sind Minerale, die die Erdkruste bilden
Verwitterung: Feldspat reagiert mit Kohlensäure und Wasser zu Kaolinit (Zweischicht-Tonminerale), Kieselsäure, Kalium und Hydrogenkarbonat
Kohlensäureverwitterung (Kalklösung): KARST
Wasser + Co2 = Kohlensäure
Calcit (Gestein) + Kohlensäure = Calciumhydrogencarbonat
kann auch „zurückragieren“: Wasser verdunstet/verdampft
bei Marmor, Kalkstein, Dolomit
Oxidationsverwitterung:
im Wasser gelöster Sauerstoff kommt mit bestimmten Mineralien in Kontakt -> es kommt zur Oxidation
die dabei entstandenen Stoffe haben i.d.R. ein größeres Volumen
Eisen + Sauerstoff -> Eisenoxid
am häufigsten in den Tropen
Chemisch-biologische Verwitterung:
Pflanzen oder Tiere beteiligt
Entstehung von organischen Säuren (z.B. bei der Verwesung)
Flechten: entziehen den Mineralien durch Ionenaustausch Bestandteile, diese biochemische Laugung kann Gesteine schwächen
Karstverwitterung/Kohlensäureverwitterung:
Kohlensäure ist durch Lösung von Kohlendioxid CO2 in natürlichem Wasser vorhanden (H2O +CO2 =H2CO3)
Calcit (Kalk) reagiert mit Kohlensäure zu Calciumhydrogencarbonat
Calciumhydrogencarbonat ist in Wasser leicht löslich
-> Voraussetzung für die Löslichkeit des Kalks und die Entstehung von Lösungsformen (Karstformen)-> Prozess der Korrosion (d.h. chemische Reaktion eines Festkörpers, dabei wird der Festkörper zersetzt
Regolith
= Verwitterungsdecke
in Tropen am mächtigsten (150-200m); zweitmächtigsten Taiga-Zone
Polen: wenig Temperaturschwankungen und fehlende Niederschläge
bei uns ca. 1,50-2,00 m
Ausprägung des Regoliths und Massentransporte bestimmen im wesentlichen die Ausprägung des Landschaftsbildes
Gravitative Massenbewegungen (Bergstürze, Erdrutsche, etc.) (exogen)
= Abtragungs-, Transport- und Ablagerungsvorgänge, die auf schwach geneigten bis steilen Hängen überwiegend unter dem Einfluss der Schwerkraft/Gravitation erfolgen
Ursachen für gravitative Massenbewegungen
Veränderung des Hangwasserhaushalts durch Niederschlag
Natürlich
Anthropogen
Erschütterungen durch Erdbeben
Versteilung eines Hanges durch fluviale Hanganschnitte oder Küstenerosion
Permafrost Degradation
anthropogene Aufschüttungen, Tagebau, Entwaldung am Hang
Wandverwitterung mit Schutthaldenbildung
Bildung von Schutttrichter am Fuße des Berges
Hangkriechen und Hakenwerfen
Boden bewegt sich oben schneller als unten, wegen weniger Reibung
Erdfließen mit Schlipfbildung
Sektor eines wassergesättigten Abhangs wird instabil und fließt zum Tal
Muren und Schlamm
im Hochgebirge: durch fluviale Erosion setzt sich wassergesättigter Schuttstrom in Bewegung
Solifluktion und Gelifluktion
im Sommer taut die Oberfläche des Bodens etwas auf, das Schmelzwasser kann aber nicht in den noch gefrorenen unteren Boden absickern -> schwere Material sackt abwärts
Gelifluktion bei Permafrostböden
Blockschollen-Rotationsgleitung
mittlere Geschwindigkeit
Ursache: Tonschichten im Untergrund sind mit Wasser voll
Felssturz
Gestein ist angewittert
Bergsturz
Regolith tiefgründiger verwittert als bei Felssturz
Fluviale Prozesse und Formen (exogen)
= landschaftsformender Effekt -> Berge werden durch Erosion abgetragen und Täler durch Ablagerungen aufgefüllt
Dreischritt der Umgestaltung des Reliefs:
Zerstörung des Gesteinsgefüges (Verwitterung)
Abtransport des Zerstörungsguts (Abtragung/Erosion)
Ablagerung des Zerstörungsguts (Akkumulation/Sedimentation)
Abtragung ( =Abtransport von zerstörtem Gesteinsmaterial):
Linienhaft (Erosion) oder flächenhaft (Denudation)
Fluviatil (Flüsse, Wasser), glazial (Eis), marine (Meer), limnisch (See), äolisch (Wind)
Flusslängsprofile
Höhenprofil des Wasserspiegels eines Flusses von der Quelle bis zur Mündung
Energiegefälle stehts flussabwärts
Ober-, Mittel- und Unterlauf
Gefälle und Fließgeschwindigkeit vom Ober- zum Unterlauf abnehmend
Abflussregime
Perennierend = dauernd, immerwährend z.B. Tropen oder Mittelbreien
Periodisch -> z.B. mediterrane Subtropen
Episodisch -> z.B. subtropisch-randtropische Trockengürtel
Fließgeschwindigkeit
Abfluss = Wasservolumen, das pro Zeiteinheit einen Flussquerschnitt passiert
Stromstrich = Linie, welche Punkte höchster Fließgeschwindigkeit verbindet
turbulent: Wirbelbildung v.a. bei rauem Flussbett; Stromlinien kreuzen sich; ständige Durchmischung der Flüssigkeit
laminar: Stromlinien kreuzen sich nicht; keine Durchmischung der Schichten
Erosion, Transport und Akkumulation durch fließendes Wasser
Grenzfließgeschwindigkeiten für Erosion und Ablagerung korngrößenabhängig
Erosion gröberer Partikel -> steigende Schleppkraft notwendig
aber auch bei kleinen Korngrößen -> steigende Fließgeschwindigkeiten (Kohäsionskräfte!) erforderlich
Geringe Fließgeschwindigkeit -> Tone in Bewegung; Kiese werden abgelagert
Gesamtmenge des von Flüssen transportierenden Materials = Flussfracht
Lösungsfracht
Suspensions- oder Schwebfracht (Tonteilchen in gesamter Strömung verteilt; feinere Teilchen in der Strömung suspendiert)
Geröllfracht (gröbste Teilchen rollen und gleiten als Bodenfracht)
-> nach vielen Hochwassern bildet sich an den Ufern ein Uferwall durch die Ablagerung mächtiger grobkörniger Sedimente
Fließgewässergrundriss 3 Typen
Verzweigt
Zwei oder mehrere Abflussbahnen (braided rivers)
Stark Sediment führende Flüsse
Vorwiegend Geröllfracht
Hohe Gefälle bei niedrigem Abfluss oder große Abflüsse bei niedrigem Gefälle
Mäandrierend
Flussbogen, in dem der Fluss stellenweise entgegengesetzt zu seiner ursprünglichen Fließrichtung fließt
Vor allem im Mittellauf
Prallhang: Außenseite des Mäanders mit starker Seitenerosion; Aufprallen des Stromstrichs -> Versteilung
Gleithang: Innenseite des Mäanders mit starker Akkumulation; Vorbeigleiten des Stromstrichs -> Verflachung
Flussmäander & Talmäander
Umlaufberg: Windungen von Mäandern kommen sich zu nahe->Seitenerosion am Prallhang; Durchbruch des Mäanderhalses -> neues, verkürztes Flussbett; Entstehung eines Umlaufbergs -> Entstehung eines Umlauftals; altarm, versumpft und trockent schließlich aus
Mäander verlagern ihren Verlauf durch die Erosion und Ablagerung unaufhörlich
Geradlinig
eher selten z.B. in engen Kerbtälern mit großem Gefälle
anthropogen begradigte Gerinnebetten
-> geringes Gefälle dann mäandriert Fluss, je steiler desto gerader
Oberlauf: Erosion-
Mittellauf: Transport-
Unterlauf: Akkumulation (Schema) -> ab Mittellauf beginnt Akkumulation
Fluviale Akkumulation (exogen)
Schwemmkegel, Schwemmfächer
Entstehung beim Austritt gefällsreicher Gebirgsbäche in die flache Talsohle eines Flusses
Ursache für Akkumulation: abrupter Gefällswechsel & plötzliche Verbreiterung des Tal- und Fließquerschnitts -> plötzliche stark reduzierte Fließgeschwindigkeit
flache Schwemmkegel aus feinerem Material nennt man Schwemmfächer
Delta (ist wie ein Schwemmfänger, nur das es ins Meer endet)
fließendes Wasser verlangsamt sich immer dann, wenn es in ein „ruhendes“ Meer einströmt -> dann lagert es seine Fracht ab; das meiste gleich an der Mündung
Bogendelta:
Mündungsstrom eines Flusses an strömungs- und gezeitenarmen Küsten
Flüsse spalten sich in mehrere Mündungsarme auf
Ablagerung von Sand, Schlamm und Geröll
Komplexes Bogendelta:
wie Bogendelta
die beiden Hauptmündungen des Flusses ragen als kleine lokale Spitzdeltas etwas aus dem Bogen hervor
Ästuar:
breiter, sich öffnender Mündungstrichter
Flussmündung, die durch Gezeitenströme zu trichterförmigem Grundriss ausgeweitet wurde
Talformen
= von einem Fluss geschaffene, durchflossene langgestreckte Oberflächenform
Klamm:
schmales, im Festgestein eingeschnittenes Tal Oberlauf
starke Tiefenerosion
steile Wände -> müssen stabil und hart sein
Schlucht:
Enges, steilwandiges Tal
Tiefenerosion überwiegt, aber auch Seitenerosion
Vorkommen im Festgestein und standfesten Lockermaterial
Kerbtal:
V-Tal
gerade, gestreckte Hänge
Dominanz der Tiefenerosion gegenüber Hangdenudation
Fluvialer Abtransport des anfallenden Hangmaterials
Canyon:
Sonderform des Kerbtals
Tiefenerosion stärker als Seitenerosion
Fluss tieft sich in flach lagernde, unterschiedlich abtragungsresistente Sedimentgesteine ein -> an Sedimentgestein gebunden!
Härtere Schichten: steile Hangabschnitte; weiche Schichten: schwach geneigte Hangabschnitte -> Treppenform
Muldental:
starke Hangabtragung
geringeTiefenerosion
stärkste Hangneigung am Mittelhang
Sohlenkerbtal:
Bei nachlassender Transportkapazität des Gewässers werden zuvor angelegte Erosionsformen durch fluviale Aufschüttung umgebildet
Antezendentes Durchbruchstal:
Fuss existierte schon, bevor sich das Gebirge anhob
Fluss schnitt sich in aufsteigenden Gebirgskörper ein (durch tektonische Hebung)
Beispiel: Mittelrheintal im Rheinischen Schiefergebirge
Epigenetisches Durchbruchstal:
Täler, die auf Lockersedimenten entstanden, die einen verschütteten Gebirgsrücken bedecken
Tieferlegung der Oberfläche -> Freilegung der Rücken
Einschneiden der Rücken durch Tiefenerosion des Flusses
Flussterrassen:
Ehemalige, vom Fluss verlassene Talböden
Entstehung: Gerinne tieft sich nach Sohlenbildung erneut ein -> Zerstörung von alten Teilen des Talbodens
Voraussetzung: Eintiefungsimpuls -> durch tektonische Hebungen, Meeresspiegelabsenkungen oder durch einen abflusswirksamen Klimawechsel
Wasserscheiden:
Grenzverlauf der Einzugsgebiete für das abfließende Niederschlagswasser zweier oder mehrerer Flüsse
Grenzen benachbarter Flusssysteme: Hauptwasserscheide
Glaziale Serie
Nacheinander geschaltete Serie bestimmter Oberflächenformen vom Ursprungsort bis zum Ende des formenschaffenden Einflussbereichs
Gleichzeitig entstandene Formgemeinschaft an einem Gletschereisrand, deren Glieder räumlich aufeinander Folgen
Typische Abfolge: Kar, Trogtal, Zungenbecken, Endmoränenwall, Sander- bzw. Schotterflächen, Urstromtal
Grundmoräne : all das Material, das der Gletscher mittransportiert hat
Endmoräne : weitester Vorstoß des Gletschers
Sander : sandiges Material das fluvio-glazial transportiert wird
Urstromtal : Eis schmilzt und sammelt sich dort
Grundmoräne, Endmoräne, Urstromtal parallel -> orthogonal dazu Flüsse
Moränen:
Dreifache Verwendung: vom Gletscher transportiertes Material; abgelagertes Material; Landschaftsformen -
Seitenmoräne:
Das an den Gletscherrändern austauende Gesteinsmaterial
Endmoräne:
weitester Vorstoß des Gletschers
Erheben sich wallförmig vor der Gletscherstirn -> Material, was Gletscher vor sich herschob -> aus Steinen, Kiesel, Sanden
Grundmoräne:
alles Material, was der Gletscher mitgebracht hat
Hinterland von Eisrandlagen im Zungenbecken
Gesteinsschutt, Geschieben, Geschiebelehm -> Gemisch aus Ton und Feinsand
Erratika (Findlinge):
Große ortsfremde Gesteinsblöcke weit entfernter Herkunft
Von Eis in Gebiete transportiert
Drumlin:
Sonderform der Grundmoränenlandschaft
Oft in Scharen
Ovaler Grundriss
Breite, steile Luvseite
Gletschertypen
Kargletscher:
Eismassen geringer Größe
Befindet sich im Talbecken
Talgletscher:
Eismassen, die sich in vorgeformten Talanlagen bewegen
Auslassgletscher:
Am Rand von Eiskappen oder Eisschilden
Eis muss durch relativ schmale Auslässe fließen
Eisstromnetz:
Zusammenschließen von mehreren Talgletschern
Inlandeis:
Polaren Eismassen
Eisschilde:
Mitte: Eis bewegt sich senkrecht nach unten -> weicht unter wachsendem Druck seitlich aus
Eisbasis: z.T. unter dem Meeresspiegel
Eis durchströmt als Auslassgletscher das Randgebirge
Schelfeis: Eis fließt ins Meer
Glaziale Erosion
Detersion:
Abschleifen des Untergrundes durch Gletschereis und mit geführte Gesteinsmaterialien
Dominanz auf der Luvseite
Ergebnisse: Gletscherschliffe
Detraktion:
Auflockerung des Gesteins durch Gefrier-und Auftauprozesse
Dominanz auf der Lee-Seite
Ergebnisse: steile und kantige Gesteinsoberflächen
Exaration:
Ausschürfen und Auffalten nichtglazigener Lockersteine und Festgesteine im Bereich der Gletscherstirn
Ergebnisse: übertiefte Zungenbecken, Stauchendmoränen
Glaziale Abtragungsformen
Kar:
Sesselartige geschaffene Vertiefung an Gebirgshängen
Entstehungsgebiete für Gletschereis
Trogtal:
Hervorgegangen aus einem Kerbtal, das durch Gletschereis zu einem Tal mit u-förmigem Querschnitt umgeformt wurde
Auf Talsohle: Grundmoränen, Flussschotter
Hängetal
Fjord:
Trogtal, das nacheiszeitlich durch einen Meeresspiegelanstieg mit Meerwasser gefüllt wurde
Zungenbecken:
Geringe Eismächtigkeit und Tiefenerosion am Zungenende des Gletschers -> Anstieg des Geländes
Glazifluviale Akkumulation
Sander:
Ausgedehnte flache Schmelzwasserablagerungen in Form von Schwemmfächern im Vorland von Vereisungsgebieten
Sande und Kies
Toteis:
Reste von Gletschereis, die vom eigentlichen Gletscher abgetrennt im Moränenmaterial liegen bleiben
Bildung von Hohlformen aufgrund des Gewichts -> Toteislöcher
Urstromtal:
Breites Tal, indem die Schmelzwasser zum Meer abfließen
Äolische Sedimente
Löss:
quartäre Ablagerung -> äolischer Schluff
Äolisches Lockersediment aus mehlfeinem Flugstaub
Quarz-und kalkhaltig
Gute bodenphysikalische Eigenschaften: Porosität, gutes Wasserspeichervermögen, gute Durchlüftung, Mineralreichtum
-> Führt zu fruchtbaren Böden
Periglaziale Landschaften:
Bezeichnet den Randbereich von vergletscherten Gebieten
Löss-Stratigraphie: Erfassung von Klima- und Landschaftsentwicklung: Phasen der Lössdeflation/ -akkumulation (Kaltzeiten) und der Bodenbildung (Warmzeiten)
Liefergebiete: trocken gefallene Gerinnebetten von Flüssen und Seen, Schwemmfächer, Lössgebiete
Ablagerungsgebiete: Talflanken in Lee-Lage, Hohlformen, Becken und Senken; druch Westwinde -> Ablagerung an Osthängen (Lee- Seite)
Glaziale Landschaften:
Prozesse, Formen und Erscheinungen, die während der Eiszeit bzw. durch Vergletscherung entstanden sind
Dreiteilung der polaren / subpolaren Zone
1. Polare Eiswüsten:
Weitgehend unbelebt
Ständig mit Eis bedeckt (Antarktis / Grönland)
2. Frostschutzzone:
Geringer biotischer Anteil (z.B. Flechten)
Mitteltemperatur im wärmsten Monat unter 6°C
Erster Bodenbildender Prozess: mechanische Gesteinsaufbereitung (Frostsprengung)
Danach: Humusakkumulation
3. Tundrenzone:
Nahezu geschlossene Pflanzendecke
Im wärmsten Monat unter 10°C (an der Baumgrenze)
Wichtigste Bodenbildende Prozesse: Humusakkumulation & Kryturbation
Solifluktion
Gravitative Massenbewegung
Kammeissolifluktion: Eisnadeln heben Bodenpartikel
Gelifluktion: Fließen auf wasserundurchlässiger Permafrosttafel
Freie (keine geschlossene Vegetationsdecke) undgebundene Solifluktion
Decklagen in mitteleuropäischen Mittelgebirgen
Quartär: kaltzeitlicher Umlagerungsprodukte im Periglazialraum
Durch Verwitterung und frostdynamische Prozesse aufbereitendes Material des Festgesteinuntergrundes und eingearbeitete Lösse
Entstehung mehrgliedriger Lagen durch das Zusammenwirken von Solifluktion, Abspülung und äolischer Sedimentation
Verbreitung von Permafrost
„das Eis umgebend“
Unvergletschert
Unterboden gefroren
Vorkommen in Räumen -> Jahresdurchschnittstemperatur < -1°C -> Jahresniederschläge < 1000m
Permafrost = der thermische Zustand des Untergrunds, der durch mindestens 2 Winter und einen dazwischen liegenden Sommer mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt gekennzeichnet ist
Permafrost = Bodentemperaturen unter 0°C müssen während zweier aufeinander folgender Sommer herrschen
Probleme im Permafrostgebiet: Gebäuderisse
Anomalie des Wassers
Volumenausdehnung des Wassers beim Gefrieren
Dichteabnahme und Volumenzunahme (ca. 9%)
Thermische Kontraktion des Eises:
Starke Temperaturabnahme -> Verdichtung des Eises und Volumenabnahme -> Tieffrostkontraktion
Eiswachstum
Durch Sublimation werden die weniger gebundenen Moleküle des Wasserdampfes stark von Eis angezogen -> Anwachsen von Grundeis
Aufnahme und Freisetzen von Energie (latente Wärme)
Wasserstoffbrückenbindungen lösen -> hoher Energieaufwand
Energie verbraucht: Verdunstung, Schmelzen, Sublimation
Energie freisetzen: Kondensation, Gefrieren, Sublimation
Kryoturbation
= Umlagerung von Gesteinsteilchen in schneebeeinflussten Gebieten auf flachem Gelände
Ursprung: jahreszeitlich oder tageszeitlich wechselndes Gefrieren und Auftauen des Bodens
Entstehung: Texturböden unter Vermischung der Bodenteil bzw. Gesteinspartikel
Unterschiedliche kryostatische Drücke in den Schichten des Auftaubodens führen zu „Verwürgungen”
Eiskeile und Eiskeilnetze
Keilförmig, eisgefüllte Spalten
Tieffrostkontraktion (bei Temperaturstürzen)
Ausdehnung einfließenden Schmelzwassers beim Gefrieren im Permafrostbereich
Immer weiter Ausdehnung
in ebenen Gebieten flächenhaft verbreitet
Äolische Formen und Prozesse
= Transport durch Wind
Saltation: hüpfender und springender Transport
Reptation: Transport in kriechender Bewegung, vorwärts gestoßen
Deflation: Ausblasung, Abheben der Mineralkörner von der Bodenoberfläche
Staubsturm
starke turbulente Winde wirbeln große Mengen Staub in die Luft
mehrere hm Höhe
führt bis 100 Mio. Tonnen Staub mit sich
bis 4000km Reichweite
Deflationswannen
von einigen Metern bis zu mehreren Kilometern Durchmesser, wenige Meter tief
Regenwasser sammelt sich in einer Senke -> trocknet aus -> Risse entstehen -> Wind weht feine Partikel heraus
Steinpflaster
Bei Sand-Ton-Kies-Gemisch -> feine Partikel ausgeweht, gröberen lagern sich an -> Bildung einer „Lesedecke“ -> Schutz vor weiterer Deflation
Korrasion (Windschliff)
Sand wird bereits von Wind mitgeführt, an Oberflächen entlang geschliffen
Durch Reibung erodiert und schleift er Gestein, lose Blöcke und Geröll -> Sandstrahlgebläse
Korrasion ist in Bodennähe am stärksten
Entstehende Formen: Windkanter, Yardangs, Pilzfelsen
Yardangs
Bis 10m hohe und bis 100m lange, stromlinienförmig der Windrichtung angepasste, parallel zueinander verlaufende Rücken
Pilzfelsen
Einzelstehende Felsen mit Korrasionshohlkehlen
Stärkste Korrasion in Bodennähe bis max. 2m
Häufig werden auch unterschiedlich widerständige Gesteinsschichten herauspräpariert
Sandakkumulation
Windrippel
Kammabstände wenige cm bis max. 5m
Flacher Luv- steiler Leehang
Gleichmäßige Winde
V.a. Reptation
Kupsten (gebundene Dünen)
Sandakkumulation an Hindernissen
Parabeldüne (gebundene Dünen)
Schmal und sichelförmig mit luvwärts zeigenden Hörnern
An den Seiten ist der Sandtransport durch erhöhte Rauhigkeit behindert
Leedünen (gebundene Dünen)
Sandakkumulation im Lee von Hindernissen
Barchan (freie Dünen)
Leeböschung konkav gekrümmt
Die Hörner der Düne wandern schneller als ihr Zentrum
Voraussetzungen: glatte Landoberfläche, relativ geringe Sandverfügbarkeit, starke Winde aus einer vorherrschenden Richtung
Transversaldüne /Querdüne (freie Dünen)
senkrecht zur Windrichtung orientiert
Voraussetzungen: sehr großes Sandangebot, eine dominierende Windrichtung
Häufig auch an Sandküsten
Longitudinaldüne / Längsdüne (freie Dünen)
Um eine bevorzugte Windrichtung schwach alternierende Winde fegen den Sand von beiden Seiten zusammen
Unter Passateinfluss oft Zehnerkilometer lange Sandwälle mit Kammlinien in Windrichtung
Draa
Sterndraa (Sterndünen) sind besonders hohe Dünen
Voraussetzungen: große Sandmengen und sich überlagernde Windrichtungen
Schichtstufenland
charakteristisch: Wechsel zwischen Steilhang (Schichtstufen) und weitgespannten Einheiten (Stufenfläche)
Entstehung: unterschiedlich widerständiges Gestein wird ungleich abgetragen
Voraussetzung:
entsteht durch unterschiedlich widerstandsfähiges Gestein -> nur Sedimentgestein!
Schichten liegen an der Landoberfläche u. somit der Erosion ausgesetzt
Schichten fallen 2-6° gleichseitig ein?
Vorgang:
harte Schicht wird langsamer abgetragen, als weiche (die schneller verwittert)
harte Schicht wird so unterhöhlt und bricht nach
es entsteht eine Kante, die immer wieder zurückwandert durch gravitative Massenbewegung das Zurückwandern kann durch Felssturz, Rutschungen etc. erfolgen – Denudationsprozesse an den Stufenhängen u. Flächen stark klimatisch differenziert sind
Entweder: Entwicklung der Stufen aus einem tektonischen Sattel (Antiklinale)
Oder: Entwicklung der Stufen aus einer tektonischen Mulde (Synklinale)
landschaftsprägend
fluvialer Transport des Gesteins
Schicht -tafel -stufen -kämme
(kaum neigung) (mehr Steigung) (hohe Steigung)
Oberfläche muss sich widerstandfähigeres Gestein befinden
Abbruchkante des Steilhangs wird durch fluviale Erosion zurückgedrängt
Durch Abtragung können die Stufen zurück verlegt werden
Entstehung:
An unterschiedlich widerständige Gesteinsschichten gebundene Geländestufe im Bereich leicht einfallend lagernder Sediment(gesteine)
Stufenbildner: (Wasserstauer) widerständiges, morphologisch hartes Gestein: mechanische Härte, hohe Porosität, Klüftigkeit, z.B. Kalkstein, Sandstein
Sockelbildner: wenigwiderständiges, morphologisch weiches Gestein: mechanisch weich, geringe Wasserdurchlässigkeit, z.B. Tonsteine, Mergel und Granit
Intensität der Erosions- und Denudationsprozesses sind stark abhängig von der Verschiedenartigkeit der Gesteine -> gemäßigtes oder trockenes Klima
Begriffe:
Stufenbildner: widerständige Schichten
Sockelbildner: geringresistentes Gestein
Trauf: Knickpunkt, an dem Hang in Stufenflächen übergeht
First: höchster Punkt im Querprofil
Walm: konvexe Übergangsböschung von Stufenhang zum First
Humide Bereiche:
harte Deckschicht, weiches Sockelstockwerk; durch rückschreitende Erosion des Stufenrandbaches -> Anlegung von Kerbtälchen; Stufe wird zerschlitzt
Aride Bereiche:
Schuttproduktion durch Verwitterung und gravitative Schuttbewegung am Hang mit Bildung einer Schutthalde
Good to know
Beispiel: Südwestdeutsches Schichtstufenland (durch Sattel entstanden – dessen Gewölbe über der Oberrheinischen Tiefebene (Oberrheingraben) eingebrochen ist)
Oberrheingraben = aufgebwölbt, hohe Spannung und dann eingebrochen; verschoben und dann eingebrochen -> Anfang der Schichtstufenlandschaft, nach O und W wegerodiert
in D: Schwarzwald, Schwäbische Alb, Pfälzerwald, Vogesen, Niagara-Fälle
entstanden im Trias
Schichtstufen in unseren Breiten bewaldet: warum? -> kein Ackerbau möglich, Hang N NO-Ausrichtung -> zu kalt für Weinbau
Rumpfflächen
=> alles wird eingeebnet sozusagen das „Endprodukt“
Erosions- und Denudations-Intensität unabhängig von der Verschiedenartigkeit der Gesteine (v.a. in humiden Tropen- und Subtropenklima)
Aus der Rumpffläche (Peneplain) können vereinzelt und in Gruppen Inselberge herausragen (keine Zeugen, zeigen nicht an wo die Schicht früher einmal war)
Ensteheung: durch Abtragung des Regoliths:
Ausgangsrelief (Bergland) ist in gefalteten Gesteinen wechselnder Härte angelegt
Durch tropisch-feuchten oder tropisch-wechselfeuchten Bedingungen erfolgt gleichmäßig tiefgründige Verwitterung unabhängig von der geomorphologischen Widerstandsfähigkeit
Das Verwitterungsmaterial wird flächenhaft abgetragen -> Schnitt- und Kappungsfläche
Erklärungsansätze zur Flächenbildung:
Pedimentation: Verwitterung -> keine Erosion
Pediment = schwach geneigte, erosiv oder denutativ entstandene Fläche, an deren oberen Ende sich mit scharfem Gefällsknick (Pedimentknick) ein wesentlich steilerer Rückhang anschließt
Häufig in semiariden bis subhumiden (Sub)Tropen
Seitenerosion der Flüsse -> rückschreitende Ausdehnung des Pediments
Distal schließen Glacis und Playa (abflussloses Becken) an
Doppelte Einebnung:
Mächtige Regolithdecke durch tiefgreifende chemische Verwitterung
Downwearing (Spüloberfläche UND Verwitterungsbasisfläche werden tiefer gelegt)
Backwearing(SubkutanteRückwärtsdenudation)
Verschieden widerständige Gesteine werden gekappt, da das wiederständigere unter einer dünnen Regolithdecke mit der gleichen Geschwindigkeit verwittert wie das schwächere Gestein unter einer entsprechende mächtigeren Decke
Inselberge
Bsp: Uliuro Australien, Zuckerhut Rio
Spüldenudationsrate überschreitet Verwitterungsrate -> wird an Oberfläche entblößt
Chemische Verwitterungsrate des nackten Gesteins ist wesentlich geringer als unter der Regolithbedeckung
Denudationsreste, die aus der Fläche herausragen, während der Rest des Landes abgetragen wurde
Schildinselberg:
Kuppelförmiger Inselberg: Dom-, Glocken-, Helmberg, Bornhardt
Zonale Inselberge:
In zusammenhängenden Zonen angeordnet,
Beispiele:
In Gruppen im Vorland einer Rumpfstufe (Ausliegerinselberge)
Auf Talscheiden (Pediment-Reste)
Entlang widerständigerer Gesteinszüge (Härtlinge)
Azonale Inselberge:
Nicht in erkennbarer Regelmäßigkeit angeordnet
Aus differenzierter Tiefenverwitterung im Zuge der doppelten Einebnung hervorgegangen
Auch Erbinselberge genannt
Rumpftreppen
Entstehung: durch Phasenwechsel von:
Tektonische Ruhe: Verwitterung und Flächenbildung
Heraushebung: Abräumen von Verwitterungsprodukten, Zurückverlegen von Hängen und Eintiefung von Tälern
Karst
= Landformen, die durch vorherrschende Lösungsverwitterung und –abfuhr entstanden sind
Verfügen über Oberflächenwasser
Untergrund: komplizierte Karstwassersysteme
Voraussetzungen:
Vorkommen löslicher Gesteine, v.a. Calcit, Dolomit, Gips in möglichst hoher mineralogischer Reinheit
ausreichendes Wasservorkommen -> keine langen Trockenzeiten oder Frostperioden
Hohe Wasserdurchlässigkeit des Gesteins -> Poren, Klüfte
Karstformen
Karren:
Rillenartige Vertiefungen und Spalten
Entstanden aus dem Untergrund von Kalkstein
Entsteht durch lösende Wirkung von Wasser in Kalkgestein
Lochkarren: Entstehen durch Wasserstau auf flachen Gesteinspartien
Rinnen- und Rillenkarren: o Entstehen durch den Abfluss auf geneigten Gesteinspartien
Nischenkarren: Entstehen unter Schneebedeckung
Kluftkarren: Korrosion orientiert sich am Kluftmuster des Gesteins
Dolinen:
Trichterförmige Oberflächenform
durch Lösung des Untergrundgesteins bilden sich an der Erdoberfläche Dolinen, vor allem bei Kluftkreuzungen
Klüfte weiten sich durch Lösung und Schlote entstehen
im Untergrund bilden sich Höhlen, stürzt das Höhlendach ein -> Einsturzdoline
solange Doline an Grundwasser angeschlossen ist, passiert nichts, erst wenn das weggeht
Erdfälle:
liegt nicht verkarstungsfähiges Deckgestein auf dem verkarstungsfähigen Gestein, kann es ebenso zur Hohlformbildung an der Oberfläche kommen; bricht die Lösungshöhle im Untergrund ein, rutscht das Deckgestein nach
Polje:
größten geschlossenen Hohlformen des Karstes
periodisch überflutet
außer über Schlucklöcher, nur seitliche Entwässerung möglich -> Boden durch Kalkstein- Verwitterung verstopft
seitliche Korrosion der umgebenden Hänge erweitert die Polje
Warum parallele Struktur von Dolinen? Klüfte auch parallel daraus entstehen Dolinen
Polen kein Karst: Wasser gefroren
gesteinsbedingt: kalkhaltig
Warum Salzsteine keine Karstformen bilden? Salz löst sich zu schnell im Wasser auf
Karst in Außertropen
Dinarischer Karst
gekennzeichnet durch Dolinenreichtum, Großpoljen und oberflächliche Wasserarmut
Karst in Tropen
Intensive Verkarstungsprozesse -> durch anderes Klima viel feuchter u. wärmer -> schnellere chem. Verwitterung; Niederschlag, Temperatur, Vegetation, Zeit (keine Eiszeiten)
Betrachtung von Vollformen: als Überbleibsel einer ehemals höheren Landoberfläche
Kegelkarst: Perfekte Symmetrie der Karstkuppen (aufgrund von übereinstimmendem Gesteinsaufbau)
Turmkarst: Abtragungsreste eines ehemals zusammenhängenden Kalksteinkomplexes von Kegelkarstcharakter
Genese des tropischen Vollformenkarstes: Wie sind diese Formen entstanden?
Bildung durch extreme klimatische Gegebenheiten in den feuchten Tropen
Lange Zeitdauer der Verkarstung -> da keine Unterbrechung der Korrosion in Kaltzeiten (keine Frostphasen)
Sinterbildung:
Inkalkgesättigten Fließgewässern: verstärkte Abgabe von CO2 und Verdunstung von H2O an Gefällstrecken -> Kalkfällung
Abfolge treppenförmig übereinander liegenden Sinterschüsseln/Sinterterrassen
Biologischer CO2 Entzug auch wichtig
Überflussstellen der Sinterterrassen: Turbulenzen verursachen besonders großen CO2 Verlust und damit Kalkausfällung -> horizontales Wachstum der Terrassen
Trockentäler
Lineare Hohlformen in Folge von Tiefenerosion von Fließgewässern -> heute kein Gerinnebett mehr
Entstehungsursachen (3 Möglichkeiten):
Geformt durch fortschreitender Karst -> Wasser fließt unterirdisch weiter statt oben
Wasserläufe fließen direkt aus den Grundwasserkissen und schürfen ein Tal aus (fallen bei Absenken des Grundwasserspiegels trocken)
Pleistozäne Eiszeiten mit Dauerfrostböden, die den Untergrund füllten tauen auf und fließen unterirdisch ab
Immerfeuchte Tropen
WCMC: Tropischer Regenwald
Tageszeitenklima: temperaturbedingte Jahreszeiten fehlen
Mittlere Tagestemperatur: ca. 25-27°C (ganzjährig)
Tag- und Nachtunterschiede: ca. 6-11°C
absolut frostfrei
Tage gleichbleibend etwa 12 Stunden lang
Niederschläge: 2000-3000mm im Jahr -> humid
Sommerfeuchte Tropen
WCMC: Tropische Savannen
Wechsel von Regen- und Trockenzeit
Monatsmittel der Temperatur: über 18°C -> Regenzeit wärmere Zeit
Fröste nur in Randbereichen
Feuer ist bedeutender ökologischer Faktor
Tropisch / subtropische Trockengebiete
WCMC: Wüsten (subtropisch/tropisch)
ganzjährig trocken und heiß
Niederschläge: ganzjährig unter 250mm -> sehr variabel -> Evapotranspiration übersteigt Niederschlag
Temperaturmonatsmittel über 5°C
tägliche Temperaturamplituden groß -> Nachtfröste
abiotische Komponente im Landschaftsbild
Relief- und Oberflächenformen:
Hamada-Steinwüste: 70% (Verwitterung v.a. physikalisch, meist Bergland)
Serir-Kieswüste: 10% (Zunahme der äolischen Dynamik, Gebirgsvorland)
Erg-Sandwüste: 20% (stärkste äolische Dynamik, arides Tiefland)
Winterfeuchte Subtropen
WCMC: med. Hartlaubgewächse
Winterregen und trockenheiße Sommer
Herbst / Frühjahr: milde Temperaturen, ausreichend Feuchte
Temperaturmittel Wintermonate: nicht unter 5°C -> Frost und Schnee möglich
Niederschlag: mehr als 400mm im Jahr -> waldfähiges Klima
Immerfeuchte Subtropen
Jahresniederschläge über 1000mm -> humides, warmtemperates Klima
Wintermonatsmittel: über 5°C
Sommermonatsmittel: über 18°C
Sommer meist deutlich feuchter (Ostseitenklima)
verteilen sich auf 5 Kontinente
Feuchte Mittelbreiten
WCMC: sommergrüne Laubwälder
Vier Jahreszeiten: Winter mit Schnee, warme niederschlagsreiche Sommer, lange Übergangsphasen (Frühjahr, Herbst)
Unbeständiger Witterungsverlauf
Jahresniederschlag: 500-1500mm
Vegetationsperiode: ca. 6 Monate
Trockene Mittelbreiten
WCMC: Grasland, Prairie
Kalte Winter mit Frösten unter -10°C
Trockene, heiße Sommer
Schneeschmelzwasser wesentlich für Bodendurchfeuchtung -> wichtiger Wasservorrat im trockenen Frühsommer
Boreale Zone
WCMC: boreale Nadelwaldzone
Kalte, lange Winter (6-7 Monate) -> Fröste unter –20°C
Sommer: kühl, Monatsmittel: unter 18°C
Jahresniederschlag: unter 500mm -> größtenteils als Schnee
Niederschlag durch Kälte größer als potenzielle Evapotranspiration
Sommer: Langtagbedingungen
Winter: Polarnächte
Kommt nur auf Nordhemisphäre vor
Polare / Subpolare Zone
WCMC: arktische und alpine Tundra
Winter: kalt, lang (mehr als 9 Monate), extreme Fröste (unter -30°C)
Vegetationszeit: 1-3 Monate -> Mitteltemperaturen: über 5°C -> waldfeindliches Klima
Niederschlag: unter 250mm im Jahr -> vorwiegend als Schnee -> humid (da geringe Verdunstung)
Starke Vergletscherung und periglaziale Geländeformen
Geomorphologische Haupteinheiten Deutschlands
Norddeutsches Tiefland:
Altmoränenlandschaft (Elster-Eiszeit u. Saale-Eiszeit),
Jungmoränenlandschaft (Weichsel-Eiszeit), Toteislöcher,
Urstromtäler
geomorphologische Prozesse im Quartär maßgeblich
Sander
Nordseeküste:
Landverluste durch Sturmfluten (Zeitraum 900-2000)
Ostseeküste
Tiefland:
Bildete im Tertiär und Quartär Senkungsgebiete -> nahmen große Sedimentmassen von angrenzenden Hochgebieten und marine Sedimente bei Meeresvorstößen auf
Geringe Höhenunterschiede
Dominanz quartärer Lockersedimente
ExogeneFormungsprozesseüberwiegen
Beispiel: Norddeutsches Tiefland
Mittelgebirgszone:
bestimmt durch paläozoische und mesozoische Festgesteine im Untergrund
Strukturformen sind häufig
tektonische Becken und Senken zwischen einzelnen Mittelgebirgsblöcken, z.B. Oberrheingraben
Süddeutsches Stufenland (zur Mittelgebirgszone)
Abfolge unterschiedlich abtragungsresistenter Sedimentgesteine des mesozoischen Deckgebirges
durch Erosion und Denudation angeschnitten und freigelegt
Bildung von Strukturformen
von innen nach außen folgen Buntsandstein-, Muschelkalk-, Keuper- und Jurastufen
Stufenflächen tragen weit verbreitet Lössauflage: fruchtbare Landschaften
Alpenvorland:
diente v.a. im Tertiär als Sedimentbecken für den Abtragungsschutt der aufsteigenden Alpen
Hügeliges Tälerrelief im Quartär entstanden
sog. Meeresmolasse und Süßwassermolasse (Sedimente) bilden tieferen Untergrund
Löss
Vorlandvergletscherung
Schotterebenen(Sander)
Alpen:
im Tertiär aufgefaltetes Hochgebirge -> hohe Reliefenergie
starke glaziale Überprägung während der quartären Vereisungen
intensive morphodynamische Prozesse
Mittelgebirgsschwelle
1. Niedersächsisches Tektogen:
Salzbewegung im Untergrund (plastische Verformung und Aufpressen in die Bruchzonen = halokinetische Bewegung) der Zechsteinsalze durch Auflast der hangenden Schichten
Aufbiegung der überlagernden Schichten
Strukturformen
2. Rumpfschollengebirge / Schiefergebirge:
LetztetektonischePrägungwährenddervariskischenOrogeneseimausgehenden Paläozoikum
Vorwiegend aus klastischen Sedimentgesteinen gefaltet
intensivetropischeVerwitterungimausgehendenMesozoikumundTertiär
FlacheAbtragungsreliefs(Rumpfflächen)
3. Mittelgebirge aus kristallinem Gestein:
Vogesen, Schwarzwald, Erzgebirge;...
Tiefgründige, alte Verwitterung auf grobkörnigen Plutoniten
Relief ähnelt dem Schiefergebirge, aber der Flächencharakter ist weniger deutlich
Massige, rundliche Bergformen bestimmen die Gipfellagen
4. Känozoische Vulkangebiete:
Tertiärer (Eifel, Hunsrück,...) und quartärer (Eifel) Vulkanismus
VorwiegendBasalte(Härtlingskuppen)
Vulkanruinen, Basaltbecken,
Maare(Eifel)
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