Was ist ein Gutachten?
Was enthält ein Gutachten?
Diagnostischer Prozess ist Gliederung eines Gutachtens
Außerdem enthält ein Gutachten:
Name, akademischer Titel, Adresse der Gutachterin
Name und Adresse der Auftraggeberin
Fragestellung der Auftraggeberin
Name und Geburtsdatum der untersuchten Person(en)
Ggf zusätzliche Informationsquellen
Ggf beauftragte Zusatzgutachten
Datum der Untersuchung(en)
Datum der Abfassung des Gutachtens
Unterschrift der Gutachterin
Literaturnachweis/Quellennachweis
Achtung! Ein Gutachten …
… stellt nicht bloß die Verschriftlichung des diagnostischen Prozesses in “technischer” Form dar. Es muss dieser so geschildert werden, dass adressierte Personen ihn nachvollziehen können.
Verschriftlichung: Fragestellung
Klare Benennung der Fragestellung (wie mit Auftraggeberin vereinbart)
Wörtliche, ausformulierte Wiedergabe
Neutrale Formulierung (um begutachtete Person nicht zu kränken)
Leitlinien benennen (zB nach ICD-10)
Verschriftlichung: Diagnostische Kriterien/Psychologische Fragen
konkret formuliert
Umfassen Festlegungen zu Ergebnisauswertung (disjunktiv/konjunktiv/kompensatorisch)
Begründung:
warum für globale Fragestellung aufschlussreich
Kurz und allgemeinverständlich
Wissenschaftlich korrekt
Verschriftlichung: Instrumente
Warum ist Verfahren passend zum Einzelfall?
Wie trägt Verfahren zur Klärung der Fragestellung bei?
Begründung der Verfahrensauswahl (Hauptgütekriterien, Nebengütekriterien)
Qualität der Eichstichprobe (Normstichprobe) angeben
Verschriftlichung: Durchführung
Ort der Durchführung
Abfolge der Verfahren
Dauer der Testungen
Aufklärung und informierte Einwilligung
Dokumentation von Störungen
Dokumentation von “Gelegenheitsbeobachtungen”
Ausführungen knapp
Zeitform: Imperfekt (Präteritum)
Verschriftlichung: Auswertung
Beschränkung auf relevante Ergebnisse
Nennung aller relevanter Ergebnisse
Zeitform Ergebnisse: Imperfekt (Präteritum)
Zeitform Interpretation: Präsens
Angabe sprachlich neutral und wertschätzend
Tabellarische Übersicht Testergebnisse
Verschriftlichung: Befund
Interpretation der Ergebnisse
Widersprüche aufklären
Auf Grenzen der Aussagen hinweisen
Verschriftlichung: Stellungnahme
Beantwortung der globalen Fragestellung
Formulierung von Empfehlungen (sofern Teil des Auftrags) mit Begründungen
Adressant:Innengerechte Sprache
Reliabilität = Zuverlässigkeit der Messung
Validität = Gültigkeit der Messung
Normen = Vergleichsstichprobe
Faktorenanalyse —> inhaltlich umschreiben
Korrelation = Ausmaß des Zusammenhangs
Metaanalyse = Zusammenfassung von Einzelstudien
Im Zweifel: Begriffe erläutern/umschreiben
Beurteilung von Gutachten
Anhand von Checklisten:
Formulierung: neutral, einfache, klare Sprache, wenig Fremdwörter
Formulierung Psychologischer Fragen: kurz, allgemein verständlich, wissenschaftlich begründet
Darstellung des Untersuchungsplans: kurz und klar umschrieben (Probandin sollte Verfahren wiedererkennen)
Auswertung, Darstellung von Tests/Fragebögen: Darstellung jedes Ergebnisses relativiert an Test? Untersuchungszeitpunkt? Vergleichsstichprobe?
Auswertung und Darstellung von Gesprächen: indirekte Rede genutzt
Befund: Ist bei jedem Ergebnis klar woher es stammt?
Empfehlungen und Vorschläge: von der Fragestellung verlangt?
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