Teilgebiete der Mechanik
Kinematik
Dynamik: Statik & Kinetik
Definition Dynamik
beschreibt Zusammenspiel von Kräften und Bewegungen
Bewegungsgrößen (Weg, Geschwindigkeit und Beschleunigung) ändern sich aufgrund von Kräften
Wirkung von Kräften und Drehmomenten als Ursache der Beschleunigung bzw. Winkelbeschleunigung von Körpern
Unterschied Dynamik zur Kinematik
betrachtet reale Körper, welche neben Ort und Geschwindigkeit auch Masse, Impuls, und Energie besitzen
Definition - Dynamometrie
Messung von Reaktionskräften (Interaktionen zwischen Mensch und Umwelt (Medium, Boden, Gerät...))
Messung von Spannungen oder Dehnungen an Strukturen des Bewegungsapparates
Messung von resultierenden Gelenkkräften
Definition Masse
Jeder Körper besitzt eine Masse m
Diese verleiht ihm Grundeigenschaften wie Gewicht und Trägheit
Einheit: kg, g, t
Definition - Kraft
mechanische „Schub“ oder „Zug“
Einfluss, der die Bewegung eines Objekts verändern kann
kann bewirken, dass ein Körper mit Masse seine Geschwindigkeit ändert, d.h. beschleunigt
F = m x a
Einheit: N
Wie lautet das Coulomb‘sche Reibungsgesetz?
beschreibt die zwischen zwei Punktladungen wirkende Kraft (Elektrostatik) -> Wechselwirkung zwischen Körpern
Diese Kraft bewirkt, dass sich gleiche Ladungen abstoßen und ungleiche Ladungen anziehen
F (R )= F(N) *y -> Normalkraft * Reibungskoeffizient
Trägheitsgesetz (1.Newtonsches Axiom)
Jeder Körper verharrt in Ruhe oder bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit, solange keine Kraft auf ihn wirkt
Ändert ein Körper seine Geschwindigkeit (Beschleunigung oder Verzögerung), ist dafür stets eine Kraft die Ursache
Aktionsprinzip (2.Newtonsches Axiom)
Grundgesetz der Dynamik
Greift an einem Körper eine Kraft an —> beschleunigte Bewegung, wobei die Beschleunigung a der angreifenden Kraft F proportional ist
Masse widersetzt sich der Änderung seines Bewegungszustandes und ist ein Maß für die Trägheit des Körpers —> verkörpert den Proportionalitätsfaktor
F = m x a (N = kg x m/s*2)
Wechselwirkungsgesetz (3.Newtonsches Axiom) & Beispiele
Die von zwei Körpern aufeinander ausgeübten Kräfte (Wirkung und Gegenwirkung) sind gleich groß und entgegengesetzt gerichtet.
Beispiele: Schuss, Anschubsen…
Wie berechnet man aus der Leistung die verrichtete Arbeit, die benötigt Energie unter Berücksichtigung des Wirkungsgrads?
P=W/t
W= P* Δs * η
η Wirkungsgrad = Pnutz/Pzu in % (20-30% bei Muskulatur)
P= Leistung
Δs= Streckenänderung
Definition Arbeit
beschreibt die Energiemenge, die einem Körper durch eine Kraft F zugeführt wird, während er sich bewegt.
Wirkt eine Kraft F auf einen Körper und verschiebt ihn dabei um einen Weg Δs, so hat die Kraft mechanische Arbeit ΔW verrichtet.
W = F x s
Einheit: J
Definition - Energie
Fähigkeit eines Körpers Arbeit zu verrichten: Energie = Arbeitsvermögen
Durch Zufuhr oder Abgabe mechanischer Arbeit wird die Energie E erhöht oder erniedrigt
E = E nachher - E vorher = W
Definition - Potentielle Energie
= Hubarbeit bzw. Lageenergie
entspricht der potentiellen Energie im Gravitationsfeld
Epot = m x g x h
Definition - Kinetische Energie
= Bewegungsenergie
die Arbeit die benötigt wird, um einen Körper von der Geschwindigkeit v1 auf eine Geschwindigkeit v2 zu beschleunigen
W = 1/2 m (v2 − v2 )
Energieerhaltungssatz der Mechanik (Probleme in Praxis)
In einem abgeschlossenen mechanischen System bleibt die Summe der mechanischen Energie (potentielle und kinetische) konstant
Praxis: treten immer Reibungsverluste auf, weshalb ein Teil der mechanischen Energie in Wärmeenergie verwandelt wird
Wärmeenergie kann nicht in mechanische Energie zurückgewandelt werden
Definition - Brennwert
Brennwert eines Lebensmittels gibt an wie viel Energie der Körper durch Verstoffwechselung daraus gewinnen kann
Angabe in:
kJ pro 100 g bzw. kJ pro 100 ml
oder
kcal pro 100 g pro 100 g
Umrechnung:
1 kcal = 4.1868 J
1 J = 0.239 kcal
Definition und Formel - Leistung
Leistung ist das Maß dafür, in welcher Zeitspanne eine Arbeit verrichtet wird
P = W/t
Einheit: kW oder PS
Mensch: 100 W über einen langen Zeitraum aufrecht erhalten
gut trainierter Mensch: kurzzeitig bis 1000 W
Kraftmessung im Sport (Grundlage, Prinzip & Beispiele Messmethode)
Grundlage jeder Kraftmessung: 3. Newton'sche Axiom
basieren auf dem Prinzip der Deformation
Wichtig: Proportionalität zwischen Kraft und Durchbiegung des Messfühlers
Grundsätzlich können unterschieden werden:
Dehnungsmessstreifen (DMS)
Piezo-elektrisch / piezo-resistiv
Kapazitativ
Definition und Beispiele - Dehnungsmessstreifen (DMS)
Prinzip der Umwandlung von mechanischer Bewegung in ein elektrisches Signal
Anwendungsgebiete
im Turnsport als Reckdynamometer
Skidynamometer zur Messung der zwischen Schuh und Ski auftretenden Reaktionskräfte- und -momente
Definition - Bodenreaktionskraftmessung
Messung von Kräften bei Interaktionen zwischen dem Mensch und Umwelt (Medium,Boden,Gerät...)
d.h. Messung von Reaktionskräften
Definition - Piezoeffekt
aus mechanischer Deformation wird elektrische Spannung erzeugt
die Oberfläche bestimmter Kristalle lädt sich elektrisch auf, wenn der Kristall mechanisch belastet wird
elektrische Ladung ist exakt proportional zur wirkenden Kraft, die in pico-Coulomb (pC) gemessen wird
Effekt kann nur in nicht leitenden Materialien auftreten
Definition & Formel - Impuls
= Kraftstoß
Produkt aus Masse und Geschwindigkeit = Impuls p
p = m x v
Definition & Formel - Impulserhaltung
Ausnutzung zum Erreichen einer max. Geschwindigkeit
Summe vor und nach dem Stoß gleich der Summe der Impulse vor dem Stoß:
Ivor = I nach p1 + p2
Definition & Formel - Drehimpuls
Produkt aus Trägheitsmoment J und der Winkelgeschwindigkeit
L = J x w
Der Drehimpuls L eines Systems bleibt konstant, wenn die Summe der äußeren Drehmomente M Null ist
Drehgeschwindigkeit und die Drehebene bei freien Flugbewegungen kann gesteuert werden
Situation:
Drehimpuls ist in Flugphase konstant
Flugbahn des KSP ist durch Absprunggeschwindigkeit und Winkel vorgegeben
Wie steuert der Turner seine Drehgeschwindigkeit? Kann er mit den gegebenen Anfangsbedingungen einen 2- oder 3-fach Salto springen?
Flugzeit ist vorgegeben, aber die Anzahl der Drehungen ist abhängig von der Rotationsgeschwindigkeit
Horizontale & vertikale Reaktionskräfte - Beispiele
Horizontale Reaktionskräfte = Fx: während der Stützphasen beim Sprint bzw. beim Laufen
Vertikale Reaktionskräfte = Fz: Hock-Strecksprung
Welche drei Möglichkeiten existieren, um die Standfestigkeit eines Körpers zu erhöhen?
Schwerpunkt des Körpers verlagern
Größere Auflagefläche
Erhöhen der Gewichtskraft des Körpers
Squat Jump (SJ)
Strecksprung in die Vertikale
tiefere Hockposition (etwa 90° Knie- und Hüftwinkel)
ausschließlich konzentrische Arbeit
Ausführungsgeschwindigkeit rel. langsam - Kontaktzeit über 200 ms
Im Fokus:
dynamisch realisierbare Kraftmaximum - Maximalkraft
hauptsächlich zur Bestimmung des Maximalkraftniveaus
Definition - Druck
stellt den Betrag einer normal stehenden Kraft F je Flächeninhalt A dar
P = F / A
Einheit: Pa
Definition - Pedographie oder Pedobarografie
Diagnostikverfahren zur Fußdruckmessung
Druckverteilungsmessung
Analyse und der Kontrolle zur orthopädischen Versorgung
F = P x A
Definition - Pedobarometrie
Messung der lokalen Druckverteilung z.B. unter der Fußsohle
Beispiele für Druckmessungen
Druckverteilungsmessung im Golfschuh mittels Messsohle oder am Griff des Golfschlägers
Plattformmessung: Barfußmessung zur Beurteilung der Fußfunktion
Bodenkraft: plantare Druckverteilung
Auf welchem Prinzip beruhen Dehnungsmessstreifen?
Messprinzip der Widerstandsänderung eines elektrischen Leiters
Belastungsrichtungen einzeichnen: <— —>
Nennen Sie jeweils einen Nachteil einer Plattform-Messung und einer Im-Schuh Messung in der Pedobarographie? Und einen gemeinsamen Vorteil.
Nachteil Im-Schuh Messung: Könnte eine Beeinflussung durch den Schuh geben
Nachteil Plattformmessung: Nur statische Bewegungen möglich nicht dynamisch
Vorteil: dynamische Messung, intra- und interindividueller Vergleich von Patienten möglich
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