Verformungen und Setzungen
Beobachtungsmethode
Vorgehen bei der Beobachtungsmethode:
Prognoseberechnung:
Messen:
Auswerten:
Darstellen:
Interpretieren:
Reagieren:
Verformungen, Spannungen Kräfte, Verformungen, Beschleunigungen Spannungen, Geschwindigkeiten Grafiken, Tabellen Vergleich von Berechnung und Messung, Plausibilitätskontrolle
detaillierte Berechnungen, verdichtete Messungen, Bauwerksertüchtigungen, Ändern von Verfahrensparametern
Messtechnik - Grundsätze
Bei der Planung und Ausführung sollten einige Grundsätze beachtet werden:
• Jede Instrumentierung in einem Projekt sollte ausgesucht und platziert werden, um bei der Beantwortung einer ganz speziellen Fragestellung zu helfen!
• Gibt es keine Fragestellung, sollte auch keine Instrumentierung erfolgen!
• „Messe so genau wie nötig,nicht so genau wie möglich!“
Darstellung der räumlichen Verteilung der Messgrößen
Unterscheidung der Darstellung in
• punktweise (Verschiebung von Punkt A in x, y, z-Richtung)
• linienweise (Oberflächensetzungen quer zur Tunnelachse)
• flächenhaft (Setzungsmulde oberhalb eines Tunnelvortriebs)
Datenaufnahme und Messergebnisse
Unterscheidung der Datenaufnahme in:
• kontinuierliche Erfassung (Messwertaufzeichnung jede Sekunde/jeden Tag)
• diskontinuierliche Erfassung (Messwertfassung bei Fertigstellung eines bestimmten Bauabschnittes)
In Abhängigkeit der Messgröße und des Messgeräts erhält man:
• direktes Ergebnis • Errechnung der gesuchten Größe aus den Messwerten
Setzungsmessungen
DIN 4107-1 -Geotechnische Messungen- Teil 1
• BeschreibungderSetzungsmessung
•Messung zur Bestimmung der Höhenänderung einzelner fest mit dem Bauwerk verbundener Punkte relativ zu einem Festpunkt
• Ziele: Einflussnahme auf den Bauablauf,
• um Folgeschäden abzuwenden sowie
• die Beweissicherung und Klärung von Bauschäden vorzunehmen.
• Kontrolle von Setzungsberechnungen
Setzungsvorhersagen verbessern
Als Messgeräte kommen zur Anwendung:
• technisches Nivellement: Nivelliergerät und Nivellierlatten
• Feinnivellement: Präzisionsnivelliergeräte und entsprechende Nivellierlatten
• Schlauchwaagen
• Extensometer
• Horizontalinklinometer
Genauigkeitsanforderungen an Setzungsmessungen
Nivellement
Diskontinuierliche (händische) Messung
HöhenfestpunktzwingendaußerhalbderBodenbewegung
BeginnderMessungenvorderAuffahrung
ErhöhungderMessfrequenzbeiAnnäherungdesVortriebsbisalleBauzuständeabgeschlossensindoderdieMesswerte konvergieren bzw. die Raten abnehmen
ErhöhungderMessfrequenzbeizunehmendenMesswertraten sofortige Erkenntnisse über die Verschiebung eines Messpunkts
Schlauchwaage
Prinzip der kommunizierenden Röhren:
Übertragung von gleichen Wasserstandshöhen über beliebig lange Strecken
Ablesung der Setzungen anhand der Markierungen in Form von Änderungen des Wasserstands
• Boden als Maßbezugssystem nicht mehr relevant
• Ablesemarke 1 und 2 innerhalb der Verformungszone:
nur Ermittlung von unregelmäßigen Setzungen
keine Erfassung von gleichmäßige Setzung des Gebäudes
•Erfassung gleichmäßiger Setzungen durch Ablesemarke als Referenzpunkt außerhalb der Setzungszone
• System muss zur sicheren Funktion frei von Luftblasen sein und ggf. mit Frostschutzmittel versehen werden
• Kompensation der Temperaturausdehnung
• Ablesen der Druckunterschiede über piezoresistive Flüssigkeitsdruck aufnehmer und Umrechnung in Setzungen
• Steuerung und Darstellung der Messungen über PC
Schlauchwaage Teil 2
SchlauchwaagensystemeignetsichfürkontinuierlicheBauverfahren (Unterfangungsarbeiten, Überwachung von Bauwerken bei Tunnelauffahrungen etc.)
VerformungenoberhalbeinesGrenzwertskönnensofortweitergeleitetwerden → Möglichkeit, zeitnah Gegenmaßnahmen zu ergreifen
Genauigkeitenvonbiszu0,01mm
Distanzenvonbiszu250m
Extensometer
• Überwachung von Verschiebungen in Richtung eines Bohrlochs
• Festpunkt muss außerhalb des zuerwartenden Setzungsbereichs liegen
(unterhalb der setzungsrelevanten Schicht)
oder
• Festpunkt muss durch Abgleich mit einem anderen Festpunkt eingemessen werden (z.B. Einmessung des Extensometerkopfes durch ein Nivellement)
• Messgenauigkeiten hängen von der Länge des Gestänges ab
Gestängelänge < 20 m → Genauigkeiten von ca. ± 0,03 mm
max. Gestängelänge 100 m → Genauigkeiten von ca. ± 0,3 mm
Mehrfachextensometer „Rex“ der Interfels GmbH
Inklinometer
• eignen sich zur:
Ermittlung des Verformungsverhaltens von senkrechten Verbauarten
großflächigen Setzungsermittlung unterhalb der Geländeoberkante
• LeitungderSondedurchdasFührungsrohr
• Sonde befindet sich zentrisch im Führungsrohr durch federnd gelagerte Räder
• Sensori n Mitte der Sonde
Angabe der Abweichung aus der Vertikalen (Erdanziehung)
Bestimmung des Neigungswinkels α
Inklinometer Teil 2
Konvergenzmessungen
Konvergenzmessungen, räumliche Lagemessung
Messanker
Messung des Gebirgsdrucks
Beispiel für gemessene Radial- und Ringdruckspannungen
Beispiel für gemessene Radial- und Ringdruckspannungen Teil 2
Aufgaben eines Messprogramms
• Aufschluss über das tatsächliche Verhalten des Gebirges beider angewandten Auffahr-und Sicherungsmethode
• Früherkennung von unvorhergesehenen Verformungen des Gebirges im Zusammenwirken mit der Sicherung
• Gewinnung von Messdaten einschließlich ihrerorts- und zeitabhängigen Veränderlichkeit zur Beurteilung der Standsicherheit
• Kontrolle der Entwurfs-und Berechnungsgrundlagen
• Grundlage zur Entscheidung über einzelne Sicherungsmaßnahmen in Bezug auf die Wirksamkeit
• Grundlage zur Entscheidung über die Auslegung der Innenschale
• Beobachtung des Langzeitverhaltens
• Alarmierung
Messtechnische Überwachung und Alarmierung
Standardinstrumentierung für die messtechnische Überwachung tiefliegender Tunnel
Zulässige Verformungen für das Unterfahren von Gebäuden
Hauptmessquerschnitt im Tunnel Westtangente Bochum
Zulässige Verformungen von Bauwerken aus Ziegelmauerwerk mit Stahlbetondecken bei Muldenlage
Schäden an Stahlbetonskelettbauten infolge Setzungsbeeinflussung
Last changed2 years ago