Wie gliedert sich die normgerechte bezeichnung der Stähle nach DIN EN 10027
Die DIN EN 10027 ist in 2 Teile geteilt. Teil 1 gliedert Stähle in 2 gruppen
Gruppe1:
Bezeichnung anhand der verwendung des Stahls und der mechanischen & physikalischen eigenschaften (stähle nicht zur wärmebehandlung geeignet
Gruppe2:
Bezeichnung anhand der chemischen zusammensetzung der stähle (zur wärmebehandlung geeignet)
Stahlgruppen nach DIN EN 10027 Teil 1 (Gruppe 1)
Die bezeichnung orientiert sich an der verwendung des Stahls und an seinen Mechanischen und physikalischen EIgenschaften und physikalischen eigenschaften
Die stähle sind nicht für austenitischere glühung mit anschließendem Abschrecken (Wärmebehandling) gedacht. Sie sollen so verwendet werden, wie sie angeliefert werden
S: Allgemeiner Stahlbau, mindeststreckgrenze in N/mm2, S365
P: Stähle für den Druckbehälterbau, Mindeststreckgrenze P265
L: Stähle für den Rohrleitungsbau, Mindeststreckgrenze L360
E: Maschinenbaustähle, Mindeststreckgrenze E295
Beispiele zu S,P,L,E Stählen
S235J2G3:
P265NH:
L360N:
E360C:
S=Stahlbaustahl
Re=235 N/mm°
J2=Kerbschlagarbeit 27J bei -20C*
G3=vollgeruhigt vergossen
P=Druckbehälterstahl
Re=265 N/mm°
N=normalgeglüht
H=für Hochtemp. geeignet
L=Leitungsrohrstahl
Re=360 N/mm°
E-Maschinenbaustahl
Re=360 N/mm'
C=besondere Kaltumformbarkeit
Stahlgruppen nach DIN EN 10027 Gruppe 2
Kurznamen orientieren sich an der chemischen Zusammensetzung. Diese Stähle erhalten Ihre mechanischen Eigenschaften für den speziellen Anwedungsfall im Verlauf einer
Wärmebehandlung.
Die vier Untergruppen (Buchstabe, Chemische Zusammensetzung, Beispiel)
C Unleigierte Stähle mit mittlerem Mn-Gehalt unter 1% außer Automatenstählen z.B. C45 X Legierte Stähle (außer Schnallarbeitstähle), wenn mindestens für ein Legierungselement der
Gehalt
≥ 5 % z.B. X5C(Ni18-10
HS Schnellarbeitsstähle z.B. H52-9-1-8 ohne Buchstabe
unlegierte Stahle mit > 1% Mn z.B. 28Mn6
unfegierte Aufomatenstähle z.B. 35520
legierte Stähle (außer Schnellarbeitsstähle) mit Gehalten der einzeinen Legierungselemente <
5% z.B. 10CrMo9-10
Wie gliedern sich die Kurznamen der Stähle der Gruppe 2 und wie sind die chemischen Zusammensetzungen?
Stähle der Gruppe 2 gliedern sich in 4 untergruppen
Buchstabe C:
Unlegierte Stähle mit mittlerem Mn Gehalt under 1% ohne Automatenstähle
Ohne Buchstabe:
Unlegierte Stähle mit >1% Mn, unlegierte Automatenstähle; legierte Stähle (keine Schnellarbeitsstähle) mit Gehalten der einzelnen LE<5%
Buchstabe X:
Legierte Stähle (keine Schnellarbeitsstähle) mit Gehalten der einzelnen LE >= 5%
Buchstaben HS;
Schnellarbeitsstähle
Wie lauten die Verschlüsselungsfaktoren zur Kennzeichnung der Legierungsinhalte in der Gruppe 2?
Faktor 4: Cr, Mn, Ni, Si
Faktor 10: Al, Mo, Pb, Monocarbid.bildner (Nb, Ti, Ta, V)
Faktor 100: C, N, P, S
Faktor 1000: B
Was bedeuten folgende Kurznamen:
C45
28Mn6
10CrMo9-10
X5CRNI18-10
HS2-9-1-8
C45:
unlegierter stahl mit 0,45%C
28Mn6:
Unlegierter stahl mit 0,28% C und 1,5% Mn
10CrMo9.10:
legierter Stahl mit 0,1%C, 2,25% Cr, 1% Mo
X5CrNi18-10:
0,05% C, 18% Cr, 10% Ni
Hs2-9-1-8:
2% W, 9% Mo, 1% V, 8% Co, ca 4% Cr, 0,8-1% C
Wie ist die Bezeichnung von Gusseisenwerkstoffen nach DIN EN 1560 geregelt
Die DIN EN 1560 legt die Bezeichnung von Gusseisenwerkstoffen durch Werkstoffkurzzeichen fest.
Dabei gibt es sechs Positionen an denen diese Kurzzeichen stehen können. Position 1,2 und 5 müssen belegt werden, die restlichen drei können ausgelassen werden. Es dürfen aber keine Lücken zwischen den verschiedenen Positionen entstehen:
Position 1: Hier steht immer die vorsilbe "EN."
Position 2: Gibt durch "GJ" an, dass es sich um Gusseisen handelt
Position 3: Zeichen für die Graphitstruktur
Position 4: Zeichen für die Mikro-/Makrostruktur
Position 5: Zeichen für mechanische Eigenschaften oder
chemische Zusammensetzung
Position 6: Zeichen für zusätzliche Anforderungen
Werkstoffkurzzeichen für die dritte position (graphitstruktur)
L: Lamellar
S: kugelig
M: Temperkohle
V: Vermikular
N: Graphitfrei, ledeburitisch
Y: Sonderstruktur (in jeweiliger Norm angegeben)
Werkstoffkurzzeichen für die vierten Position (Mikro- oder Makrostruktur)
Die vierte position bezeichnet die Mikro oder Makrostruktur:
A: Austenit
F: Ferrit
P: Perlit
M: Martensit
L: Ledeburit
Q: Abgeschreckt
T: Vergütet
B: Nichtkohlend geglüht (nur bei temperguss)
W: Entkohlend geglüht (nur bei Tmperguss)
Werkstoffkurzzeichen für die fünfte position
mechanische eigenschaften
Die finfte Position gibt je nach Klassifizierung die mechanischen Eigenschaften oder die
chemische Zusammensetzung an.
Dabel wird die fünften Position nochmals in bis zu fünf Stellen aufgeteilt:
An erster Stelle steht eine drei- bis vierstellige Zahl, die den
Mindestwert für die Zugfestigkeit angibt.
Danach folgt eine ein- oder zweistellige Zahl die den Mindestwert für die Dehnung in % angibt. Vorangestellt wird ein Bindestrich.
Hier steht ein Buchstabe für Art der Probenstückherstellung:
S -> getrennt gegossenes Probenstück
U -> angegossenes Probenstück
C -> einem Gussstück entnommenes Probenstück
4) Gibt durch zwei Buchstaben und eine zwei- bis dreistellige Zahl die Härte an
(HB155)
5) Gibt durch zwei Buchstaben die Prüftemperatur für die Schlagzähigkeit
an. Vorab steht eine Bindestrich
RT -> Raumtemperatur
T - tiefe Temperatur
Werkstoffkurzzeichen für die fünfte Position (chemische Zusammensetzung)
Die kurzzeichen für die chemische zusammensetzunf in der fünften position setzt sich wieder durch vier eigene stellen zusammen
An erster stelle steht ein “X” dass auf die Bezeichnung durch die chemische Eigenschaften hinweist
Gibt den Kohlenstoffgehalt in % 100 an
Hier stehen die chemischen symbole der Legierungselemente
gibt den Prozentstatz der Legierungselemente durch bindestriche voneinander getrennt an (9-5-2)
Werkstoffkurzzeichen für die sechste Position (zusätzliche anforderungen)
Position gibt an ob der Gusseisenwerkstoff noch nach zusätzlichen Anforderungen einzuordnen ist. Ist dies der Fall muss die sechste Position durch einen Bindestrich zur fünften position getrennt werden
D: Rohgussstück
H: Wärmebehandeltes Gussstück
W: Schweißneigung für Verbindungsschweißen
Z: Zusätliche Anforderungen die in der Bestellung festgelegt sind
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