1. Was bedeuten folgende Abkürzungen? DVGW, TRGI, VIU, GVU, TRF, BSM, AVBGasV
DVGW = Deutscher Verband für Gas und Wasser
TRGI = Technische Regeln der Gasinstallation
VIU = Vertrags Installationsunternehmen
GVU = Gas Versorgungsunternehmen
TRF = Technische Regeln für Flüssiggas
BSM = Bezirksschornsteinfegermeister
AVBGasV =
Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Gasversorgung von Tarifkunden
1. Gasleitungen dürfen in Treppenräumen „notwendiger Treppen“ sowie deren Fluren und Ausgänge nur unter Beachtung besonderer baulicher Anforderungen installiert werden (s. TRGI 2018). – Benennen sie die besonderen baulichen Anforderungen und erläutern sie die Bezeichnung „notwendige Treppe“!
-Die besonderen baulichen Anforderungen sind:
a) Leitungsanlagen und ihre Umhüllungen dürfen ausschließlich aus nicht brennbaren Material sein (außer Dichtmittel und Beschichtungen bis 0,5mm)
b) In notwendigen Fluren dürfen Leitungen frei verlegt werden solange sie kein Hindernis darstellen
c) In notwendigen Treppen dürfen die Leitungen nicht frei verlegt werden
d) Eine notwendige Treppe ist eine Treppe in einem Rettungsweg
e) zählt nicht für Gebäude der Klasse I und II
1. Welche Rohre dürfen für erdverlegte Gasleitungen verwendet werden?
- mittelschwere und schwere Stahlrohre (Nahtlos und geschweißt) nur mit Schweiß- oder Glattrohrverbindungen
- nahtlose und nahtlosgezogene Kupferrohre mit Mantelrohr
- PE 80 und PE 100
- PE-X Rohre
1. Was ist zu tun, wenn eine Kupferrohrleitung mit Stegmantel durch eine Außenwand ins Erdreich verlegt wird?
- Die Außenwanddurchführung muss gas- und wasserdicht ausgeführt sein, der Stegmantel muss im Bereich der Außenwanddurchführung entfernt werden und mit Schrumpfschlauch oder Korrosionsschutzband abgedichtet werden.
1. Dürfen Kupferrohre der Dimension 28/1 für die Gasinstallation verwendet werden?
Ja Kupferrohre 28x1 sind für die Gasinstallation zugelassen. Das Rohr muss die 12-stellige DV-Zulassungsnummer aufweisen
1. Wann kann man bei metallenen Gasleitungen auf den Korrosionsschutz verzichten?
- Bei metallenen Gasleitungen kann auf Korrosionsschutz verzichtet werden, wenn diese in Räumen/Schächten verlegt sind, in denen keine Korrosion zu erwarten ist. (trockene Räume)
1. Welche Gasleitungen benötigen einen Korrosionsschutz?
- Gasleitungen aus metallenen Werkstoffen benötigen einen äußeren Korrosionsschutz, wenn Korrosion zu erwarten ist.
1. Was versteht man unter aktivem bzw. passiven Korrosionsschutz?
Aktiver Korrosionsschutz ist nachträglich durchgeführter Korrosionsschutz wie z.B. ein Schutzanstrich der Gasleitung.
Passiver Korrosionsschutz ist die chemische Zusammensetzung des Werkstoffes, aus dem die Gasleitung besteht
1. Was ist zu beachten, wenn man eine Kunststoff-Gasleitung durch eine F90-Wand in einem Gebäude der Klasse 4 verlegen muss?
- Es muss eine brandschutzsichere Wanddurchführung verbaut werden, die der Brandschutzklasse F90 entspricht und die Mindestabstände müssen eingehalten werden.
1. Welche der im folgenden genannten Arbeitstechniken an Kupferrohren sind bei der Erstellung einer Gasleitungsanlage zugelassen?
a) Kaltbiegen von Kupferrohren mit geeignetem Biegewerkzeug
b) Warmbiegen von Kupferrohren
c) Aushalsen von Kupferrohren
d) Verbinden von Kupferrohren über handwerklich hergestellte Muffen
e) Verbinden von weichem Kupferrohr mittels Klemmringverschraubungen unter Verwendung von Stützhülsen
f) Verbinden von Kupferrohr mit Pressfitting
a (3,5 x DN),
b (nur bei Vollfüllung mit Sand),
d nur bis 22mm,
e nur bis 100 mbar,
f (HTB beständig)
1. Bis zu welchem Betriebsdruck und bis zu welchem Durchmesser dürfen Gewindeverbindungen nach DIN 2999 ausgeführt werden?
- Gewindeverbindungen sind bis DN50 und 0,1 MPa (1 Bar) zugelassen
1. Bis zu welchem Gewindedurchmesser ist die Verwendung von PTFE-Gewindedichtbändern zulässig?
- FRp Gewindedichtbänder sind für Gewinde bis DN 10 und GRp Gewindedichtbänder von DN10 bis DN50 zugelassen
Wie sind die Pressfitting-Verbindungen für Kupferohrleitungen in der Gas-Installation an der Wand und Decke zu befestigen? - Begründen sie ihre Aussage! –
- Pressfitting-Verbindungen sind mit Kunststoffdübeln zu befestigen da die Rohrleitung, die mit Pressverbindern hergestellt wurde, formstabil ist und nicht zu erwarten ist das die Leitung durch Gewichtsbelastung abreißen wird
- Leitungen dürfen nicht an anderen Leitungen befestigt werden.
- Dürfen nicht in blanken Stahlschellen verlegt werden, da Korrosion auftreten könnte
1. Unter welchen Umständen muss in einer bestsehenden Gasleitungsanlage eine TAE zwingend nachgerüstet werden?
Bei wesentlicher Veränderung der Gasleitung oder Neuinstallation eines Gasgeräts muss eine TAE nachgerüstet werden
Erklären sie die Bedeutung der Kennzeichnung „M“ bzw. „K“ auf Gas-Sicherheitsschläuchen
- Die Kennzeichnung M bedeutet, dass der Gassicherheitsschlauch für Metallische Leitungen zugelassen ist
- Die Kennzeichnung K bedeutet, dass der Gassicherheitsschlauch für metallische und Leitungen aus Kunststoff zugelassen ist
1. Was versteht man unter der „brandsicheren Verlegung“ einer Gasleitung? – Erläutern sie die beiden Möglichkeiten eine Gasleitungsanlage brandsicher zu erstellen.
- Eine brandsichere Verlegung von Gasleitungen wäre die Leitung 1,5 cm Unterputz zu verlegen
- Die Gasleitung muss HTB beständig sein.
- Die Gasleitung kann zusätzlich mit einer TAE ausgerüstet werden um Brandsicherheit zu erreichen
1. Warum darf nach TRGI 2018 eine Gasleitung aus Stahlrohr nach DIN 2440 (DIN EN 10255) mit Gewindeverbindungen mit Kunststoffdübel an der Decke befestigt werden, während für eine Gasleitung aus Kupferrohr nach DIN EN 1057, die hartgelötet wurde, Metalldübel vorgeschrieben sind?
- Weil eine Gasleitung, die durch Gewindeverbindungen hergestellt wurde selbstragend ist und somit „nur“ mit Kunststoffdübeln befestigt werden kann. Eine Kupferleitung, die hartgelötet wurde, ist nicht formstabil und selbsttragend und muss somit mit Metalldübeln befestigt werden
1. Geben sie die Befestigungsabstände für eine unter der Decke verlegte Gasleitung aus
a) Stahlrohr DN20
b) Kupferrohr 22x1 an!
- Der Befestigungsabstand ist in beiden Fällen 2m
Vergleichen sie die Befestigungsabstände mit den Befestigungsabständen für Trinkwasserleitungen nach DIN 1988 Teil 2.
- Der Befestigungsabstand für Stahlrohr DN20 beträgt 3m, für CU 22x1 beträgt der Befestigungsabstand 2m
1. Welche Maßnahmen sind zu treffen, wenn eine Gasleitung
a) Innerhalb einer abgehängten Decke
b) In einem verkleideten Montageschacht
c) Hinter einer Abmauerung
d) Durch einen unbelüfteten Hohlraum (z.B. Schacht) verlegt wird?
a) Wird eine Gasleitung mit Verbindungen innerhalb einer abgehängten Decke verlegt, muss diese 2 Öffnungen von 10 cm² diagonal gegenüber oder Rundumschlitze an den Umfassungswänden aufweisen. Hat die Leitung keine Verbindungsstellen kann die Belüftung entfallen, die Leitung muss dann durch ein Mantelrohr ummantelt sein.
b) Der Montageschacht muss 2 Lüftungsöffnungen mit 10cm² auf jedem Geschoss aufweisen oder komplett belüftet sein, wenn die Leitung Verbindungsstellen hat. Weist die Leitung keine Verbindungsstellen auf und ist mit einem Mantelrohr umgeben ist der Hohlraum mit geeignetem Füllmaterial formbeständig und dicht zu verfüllen, dann kann die Belüftung entfallen.
c) Die Gasleitung muss mit einem Mantelrohr ummantelt sein und die Hohlräume formbeständig und dicht mit Füllmaterial aufgefüllt werden oder eine Belüftung von 2 x 10 cm² hergestellt werden. Es dürfen keine Hohlräume entstehen, die sich mit Gas füllen könnten.
d) Die Leitung ist mit einem Mantelrohr zu ummanteln, die Hohlräume dicht und formbeständig zu verfüllen. Am Schacht Ein- und Ausgang ist die Leitung jeweils durch eine Rohrschelle zu befestigen.
Wie ist die Deckendurchführung einer Gasleitung auszuführen
- Bei Deckendurchführungen sind geeignete Umhüllungen zu verwenden die auf der Deckenober- und Unterseite jeweils 5cm überstehen und deutlich sichtbar sind.
1. In welchen Fällen sind innerhalb eines Gebäudes Gasleitungen in Mantelrohren zu verlegen?
- Wenn Gasleitungen durch Schächte oder Hohlräume geführt werden, die nicht belüftet sind oder belüftet werden können ist die Gasleitung in einem Mantelrohr zu verlegen.
1. Was ist zu beachten, wenn eine Gasleitung auf der Rohbetondecke verlegt wird?
- Leitungen die unter Estrich (in der Ausgleichsdämmung oder in Aussparungen der Rohbetondecke) liegen sind besonders gegen Korrosion zu schützen und in einem durchgehenden Mantelrohr zu verlegen.
- Kupferleitungen sind hart zu löten, nach der Druck- und Belastungsprobe mit Densobinden oder Schrumpfschlauch abzudichten.
- Feuchtigkeit, die durch den Boden zum Rohr wandern könnte, muss vermieden werden.
1. Erläutern sei den Unterschied zwischen passiven und aktiven Maßnahmen zum Schutz von Gas-Leitungsanlagen vor Manipulation! Welche haben Vorrang?
- Aktive Schutzmaßnahmen sind dazu da bei Öffnen des freien Rohrquerschnitts die Gaszufuhr zu unterbrechen. Diese Bauteile sind der Gasströmungswächter, das Gasdruckregelgerät mit integriertem GS und die TAE.
- Passive Schutzmaßnahmen sind Leitungsenden zu vermeiden, die Leitungen an Orten zu verlegen die nicht allgemein zugänglich sind, Leitungsenden durch Sicherheitsverschlüsse zu verschließen, lösbare Verbindungen durch Plomben oder Kapseln zu verschließen und Gasanschlussräume zu verschließen.
- Aktive Maßnahmen haben Vorrang!
1. Beschreiben sie 3 passive Maßnahmen zum Schutz einer Gasleitungsanlage vor Manipulation.
- Gasleitung nicht in allgemein zugänglichen Räumen verlegen
- Leitungsenden durch Sicherheitsstopfen verschließen, wenn vorhanden
- Lösbare Verbindungen durch Plomben oder Kapseln absichern
Leitungsenden vermeiden
1. Erläutern sie die Aufgabe und Funktionsweise von Gasströmungswächtern. Beschreiben sie das Regelverhalten eines Gasströmungswächters nach dem Schließen bei einem Störfall bzw. bei vorliegender Manipulation.
- Die Aufgabe eines Strömungswächters ist in einem Störfall bzw. wenn die Gasleitung manipuliert wurde dafür zu sorgen das ab einem Bestimmten Volumenstrom der Gasströmungswächter den Querschnitt der Leitung verschließt und ein unkontrolliertes Ausströmen von Gas verhindern soll. In einem Gasströmungswächter ist ein Verschlussteller der bei einem zu großen Volumenstrom wie z.B. einem plötzlichen Druckabfall, den Querschnitt der Gasleitung verschließt und ausströmen von Gas verhindert.
- Nach dem der Strömungswächter ausgelöst hat, strömt über die Überströmöffnung Gas, das dient dazu den Druck nach dem Strömungswächter wieder aufzubauen. Sollte die Leitung intakt sein öffnet der Strömungswächter automatisch nach dem sich der Druck ausgeglichen hat. Sollte die Leitung nicht intakt sein bleibt der Strömungswächter verschlossen und es strömt maximal 30 l/h aus der Gasleitung.
- Übersteigt der Nennvolumenstrom den Schließvolumenstrom, schließt der GS. Kann er auf der Gegenseite keinen Druck aufbauen, bleibt der GS dauerhaft geschlossen und es strömen maximal 30l/h gas aus. Der Gasströmungswächter ist eine aktive Schutzmaßnahme.
1. Was versteht man bei einem Gasströmungswächter unter dem „Schließfaktor fs“? Welche Schließfaktoren sind bei Gasströmungswächtern anzutreffen?
- Der Schließfaktor bestimmt den Schließvolumenstrom ab dem ein Gasströmungswächter schließt, diese sind bei GS typ K fs min. 1,3 – fs max. 1,45 und bei GS typ M fs min 1,3- fs max. 1,8.
1. Ein Gasströmungswächter weist laut Hersteller einen Schließfaktor von 1,45 auf. Bei welchem Volumenstrom schließt der Gasströmungswächter, wenn der Nennvolumenstrom 6m³/h beträgt?
- Der Schließvolumenstrom beträgt 8,7 m³/h (Schließfaktor x Nennvolumenstrom)
(1,45 x 6 m³/h)
1. Wie resettet ein Gasströmungswächter?
- Ein Gasströmungswächter resettet automatisch in dem 30 l/h Gas durch die Überströmöffnung strömt und somit den Druck vor und nach dem GS ausgleicht. Ist der Ausgleich geschehen, drückt die Feder im GS den Schließteller auf und die Leitung ist wieder voll geöffnet.
- Ist die Leitung nach dem GS defekt oder entweicht gas, kann der Ausgleich nicht geschehen, der GS öffnet nicht.
1. Die Gasleitungsanlage eines Mehrfamilienwohnhauses mit Etagenheizung ist mit Gasströmungswächtern auszustatten. Wo (Einbauort) müssen Gasströmungswächter in vorliegenden Fall eingebaut werden?
- Es muss ein GS Direkt nach dem Druckminderer der HAE gesetzt werden und dann vor jedem Gaszähler der Abzweigsleitung. Allerdings dürfen nicht 2 GS mit dem gleichen Schließfaktor in einer Leitung verbaut werden.
1. Wie müssen Gassteckdosen vor freiem Gassaustritt abgesichert werden?
- Eine Gassteckdose darf nur noch mit integrierter TAE verbaut werden. Zusätzlich gibt es noch Gassteckdosen mit integriertem Kugelhahn.
1. Was ist bei der Absicherung von Kunststoff-Gasleitungen bis da=16mm zu beachten?
- Bei Gasleitungen bis da 16mm gibt es einen GS 1,6 typ K.
1. Wie müssen Kunststoff-Gasleitungen generell brandschutztechnisch abgesichert werden? Ist der Gs abzugleichen?
- Gasleitungen aus Kunststoff müssen im GS nach der HAE eine TAE integriert haben, um im Brandfall die höchstmögliche Sicherheit zu erhalten.
1. Ein Mehrfamilienhaus mit zentraler Gasanlage muss vor Manipulation geschützt werden. Wie würden sie dies realisieren?
- Den Installationsraum der Gasheizung wäre zu verschließen und die Gasleitung nach Möglichkeit in Räumen oder Abteilen verlegen, in denen kein öffentlicher Zugang besteht.
- Die aktiven Schutzmaßnahmen wären die Gasleitung mit GS und TAE abzusichern.
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