rechtliche Grundlagen Injektion etc.
Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO)
TRBA 250 (Technische Regeln für Biologische Arbeitsstoffe)
Medizinprodukterecht
Arzneimittelgesetz
Bürgerliches Gesetzbuch
Patientenrechtegesetz: Aufklärung, Dokumentation, Sorgfalt
Strafgesetzbuch (Körperverletzung §233 ff)
Anzeigepflicht für invasive Techniken bei Gesundheitsamt prüfen
Berufsordnung für Heilpraktiker (BOH) nicht bindend
Meldung bei Gesundheitsamt und Finanzamt
Berufshaftpflichtversicherung
Vorgehen bei Nadelstichverletzung
Ausbluten lassen
sofortige Desinfektion der Wunde mit einem alkoholischen Haut- oder Händedesinfektionsmittel
Nadelstichverletzung (eines Mitarbeiters) muss dokumentiert werden
Sechs-R-Regel
richtiger Patient
richtiges Medikament (inkl. Haltbarkeit)
richtige Dosis
richtige Applikationsform
richtiger Zeitpunkt
richtige Dokumentation
Intrakutane Injektion
i.c. = Einspritzen einer Injektionslösung in die Lederhaut (dermis).
Typisch ist eine Quaddel, die nach wenigen Sekunden bis Minuten wieder verschwindet
Allergietestung, Quaddeln, Tuberkulintestung
Kanülenstärke Nr 20 / grau
Position: mit nach oben gerichtetem Anschliff flach in die Haut, 2-3mm tief
keine Aspiration
Materialien für i.c.-Injektion
Spritzentablett
Hände- und Hautdesfinektionsmittel
Einmalhandschuhe (nicht erforderlich, aber bei mehreren Injektionen besonders sinnvoll)
keimarme Tupfer
Spitze mit aufgezogenem Medikament
Kanüle (grau / braun / 20 / 18) oder Insulinspritze
Kanülenabwurfbehälter und Nierenschale zur Abfallentsorgung
Risikopatientinnen
zB Diabetiker, Immunsupprimierte
> sterile oder akoholhaltige Tupfer (AlcoPads) nutzen, zweimal sprühen
subkutane Injektion
s.c.-Injektion = Einspritzen einer Injektionslösung in die Unterhaut (Subcutis): Bauchhaut (2cm um Nabel nicht), Oberarm-Außenseite, Oberschenkel-Außenseite
Kanülenstärke 18 / 20 = Braun / grau
Position: Haut in 2-3cm dicke Falte abgehoben > Nadel Senkrecht oder 45Grad in die Hautfalte
Ablauf Injektion
Kontrolle Medikamenten-Ampulle
für Injektionsform geeignet
richtiger Wirkstoff
Haltbarkeitsdatum
muss Medi geschüttelt / erwärmt / verdünnt werden
Arbeitsmaterial zusammentragen
1 Tablett, 1 Nierenschale für Müll, 1 Abwurfmüll
Injektionslösung
Spritze
Aufziehkanüle
Injektionskanüle
Desfinektionsmittel (Haltbarkeit)
ausreichende Anzahl Tupfer
Pflaster
Handschuhe
ggf. Stauriemen
Vorbereitung der Injektion an PatientIn
hygienische Händedesinfektion und Handschuhe (bei i.c. und s.c. nicht zwingend)
Aufziehkanüle auf Spritze aufbringen (dabei nicht berühren), Luftmenge ansaugen und Medikament entnehmen
mit vorhaltenem Tupfer Luft aus Kanüle lassen
mit Tupfer Kanüle von Spritze nehmen und wegwerfen
Injektionskanüle auf Spritze, Kappe lockern und bereitlegen neben Ampulle
PatientIn nach Injektionsart lagern
Hautdesinfektion an PatientIn
Medikament injizieren
langsam injizieren, Nadelpositionierung beachten, evlt. Aspiration
nach Aplikation zügiges Entfernen der Kanüle
Tupfer auf Wunde > Drücken > Pflaster
Entsorgung
Kontrolle, dass die Kanüle inklusive Spitze vollständig ist > sonst nicht mehr bewegen lassen und Krankenwagen rufen (Röntgen und chirurgische Entfernung nötig)
mit Tupfer Injektionsnadel abnehmen und entsorgen
kontaminiertes Matial in Abfallnierenschale und in Plastiktüten entsorgen
Anforderungen an Praxisräume
keine Verletzungsgefahr durch Mobiliar
alle Anschaffungen zertifizierte, haltbare und geeichte Produkte
abschließbarer Schrank für Patientenakten
Relax-Liege
Basisliteratur: Rote Liste, Pschyrembel
Hygieneanforderung Naturheilpraxis
Praxisausstattung pflegeleicht und gut desinfizierbar
Fußböden glatt und leicht abwaschbar
Wäsche bei 95Gad waschbar:
Berufskleidung und Handtücher alle 2 Tage waschen und desinfizieren
Liegen- und Hockerbezüge nach jedem Patientenbesuch auswechseln
keine Topfpflanzen
Saniäre Einrichtungen
getrennt für Personal und PatientInnen
in jedem Behandlungsraum Waschbecken, Seifenspender mit Armhebel, Desinfektionsmittel mit Armhebel, verschlossener Mülleimer mit Fußbetrieb
Abfallentsorgung
verschlossene Behälter für die Sammlung
alle spitzen, scharfen oder zerbrechlichen gegenstände in stabilen, blickdickten, säurefesten Behältern (je nach Gemeindevorschrift in Hausmüll)
Infektiöser Mülle in Plastiksack verschlossen in nächstes Krankenhaus als infektiöses Material
Hygieneplan: von Heilpraktikerverbänden verfügbar
bei invasiven Eingriffen Hygieneanforderungen des Robert-Koch-Instituts beachten: Regeln der Asepsis einhalten
Regeln der Asepsis
Zur Vermeidung möglicher Übertragungsmodalitäten das Prinzip der Keimfreiheit zur Vermeidung einer Infektion oder Kontaminierung durch Sterilisation und Desfinektion einhalten
Hygienemaßnahmen
sämtliche präventive Maßnahmen, die das Eindringen und Vermehren von Mikroorganismen in den Organismus verhindern
Sterilisation
völlige Keimfreiheit durch deren Abtötung inkl. Sporen und Viren
Heißluftsterilisation
180 Grad, 60 Minuten ohne Luftumwälzung
180 Grad, 30 Minuten mit Luftumwälzung
Dampfsterilisation
120 Grad, 2 bar, 20. Minuten
134Gad, 3 bar, 5 Minuten
Überprüfung Sterilisationsanalgen
mind. halbjährlich biologisch: Sporenbriefchen an Labor
nach jedem Sterilisationsvorgang physikalisch: Thermoelmente oder Papierindikatorstreifen
Desinfektion
Abtöten von Keimen, ausgenommen sporenbildender Bakterien und Sporen (Bazillen, Clostridiodes)
Körperdesinfektionsmittel = Arzneimittel
Instrumentendesinfektion = Medizinprodukte mit CE-Kennzeichnung
Flächendesinfekt etc. = Biozidgesetz, Arbeitsschutz > Sicherheitsdatenblatt
Injektion
= Einbringen löslicher Arzneimittel in den Körper auf parenteralem Weg
intrakutan
subkutan
intravenös
intramuskulär
aus Sorgfaltspflicht nicht für HP: intraarteriell, intrakardial, intrathekal (liquorraum), intraartikulär
in welches Gewebe darf nicht gespritzt werden
grundsätzlich nur in gesundes
ödematöses Gewebe (auch lymphödem, auch auf Seite mit entfernten Lymphknoten)
infiziertes Gewebe
entzündetes Gewebe
Narbengewebe
gelähmte Regionen
Hämatome
Seite, auf welcher sicht Dauershunt von DialysepatientInnen befindet
> sonst keine sorgfältige Aufnahme der Wirkstoffe
Kontraindikationen
va. intramuskulär
Schockzustände mit Zentralisation des Blutvolumens
Antikoagulanzientherapie (va Marcumar)
Verdacht auf Myokardinfarkt
Muskelatrophie
Sensibilitätsstörungen
ohne Einverständnis (nur im Notfall)
Kalzium-Injektion bei Marcmuar / Digitalis
Allergien gegen bestimmte Stoffe
intramuskuläre Injektion
i.m. = Mittel wird in Muskulatur gebracht
Kanülenstärke 1 / gelb
zweimal Desinfizieren
Position: senkrecht nach ventroglutealer Methode nach v. Hochstätter
KOMP:
anhaltende, ausstrahlende Schmerzen bis einige Stunden
Spritzenabszess
Fettgewebsnekrosen
Nervenläsion
ventrogluteale Methode nach v. Hochstätter
sorgälftige Händedesinfektion
Patient liegt entspannt auf der Seite (links), Knie angezogen
Zeigefinger der linken Hand erstatest den vorderen oberen Darmbeinstachel
Mittelfinger der linken. Hand etwa 7cm entlang des Darmbeinkamms gleiten lassen
Hand verdrehen, so dass Finger auf dem Stachel bleibt und der andere ca. 2cm nach unten rutscht, so dass Handteller auf großem Rollhügel liegt
Spitze des Dreiecks ist Injektionsort: Desinfektion > Injektion (Markierung durch Daumennagel / Kanülenschutzkappe möglich)
intravenöse Injektion
= i.v. = in die Vene injizieren: Vena cephalica in Ellenbeuge oder Handrückenvene
Kanülenstärke 1 / 2 = gelb / grün
Position: 30Grad, nach oben gerichteter Kanülenschliff
Lokation meist: vena mediana cubiti zwischen vena basilica und vena cephalica
Ablauf
PatientIn liegt / Arm in gepolsterter Armschiene
Vene suchen und palpieren
Stauschlauch (Arterienpuls tastbar)
Ellenbeuge desfinizieren
mit linker Hand Haut nach unten ziehen
Stauschlauch öffnen
injizieren
langsam ziehen und sterilen Tupfer auflegen > Arm anwinkeln
Hämatom durch Venendurchstechung
Hämatombildung
Thrombophlebitis: gefäßreizende Medis, wiederholte Injektionen
intraarterielle Injektion: Notfall! arterieller Verschluss möglich
Notfall arterielle Punktion
Arterie getroffen, aber noch kein Medi injeziert: starke Blutung stoppen
Kanüle ziehen
Druckverband: sterile Kompresse, verpackte Mullbinde, fester Druckverband
Arterie getroffen und Medi injiziert
SY: brennende Schmerzen, Arm marmoriert, Ödembildung, Haut-, Muskelnekrosen, Funktionsstörungen, Ausfall der Nerven
Kanüle bleibt und mit Kreuzpflaster fixiert
Notarzt
Medi verdünnen mit 10 bis 20 ml NaCl-Lösung
Blutentnahme
vgl. iv
Stauschlauch verbleibt
Stauschlauch geöffnet, bevor Kanüle entnommen wird
Zu schnelles Aspirieren durch eine dünne Nadel kann zur Hämolyse führen
Zu lange Lagerung von Vollblut, insb. im Kühlschrank, kann zu falsch hohen Kaliumwerten führen
Länger intensive körperliche Belastung kann zu einem Anstieg des Muskelenzyms CK (Kreatinkinase) führen
Last changed2 years ago