Wie ist der Markt definiert? Was bildet der Markt?
Definition: Der Markt ist der gedankliche (reale oder virtuelle) Ort des Zusammentreffens von Angebot und Nachfrage.
Der Markt bildet den Koordinationsmechanismus für die vielfältigen einzelwirtschaftlichen Entscheidungen.
Welche Arten von Gütermärkten und Faktormärkten gibt es?
Arten von Märkten
• Gütermärkte (Konsumgütermarkt)
Definition
Der Gütermarkt ist ein Markt, auf dem Güter (z.B. Maschinen, Autos, Spaghetti, Sportschuhe usw.) gehandelt, d.h. angeboten und nachgefragt bzw. verkauft und gekauft werden. I.d.R. bezieht man auch Dienstleistungen (Haarschnitte, Seminare ...)
- Anbieter: Unternehmen
- Nachfrager: Haushalte
Neben dem privaten Haushalt gibt es noch den öffentlichen Haushalt. Hier wird der Bundeshaushalt, der Landeshaushalt, der Kreishaushalt und der Gemeindehaushalt unterschieden.
• Faktormärkte (Arbeitsmarkt)
Markt, auf dem Produktionsfaktoren oder Verfügungsrechte über solche gehandelt werden. Typische Faktormärkte sind die Märkte für Arbeitskraft, Bodenleistungen, Kapital (Arbeitsmarkt, Bodenmarkt, Kapitalmarkt). Markt, auf dem Unternehmen die zur Güterproduktion notwendigen Produktionsfaktoren und Einsatzmengen wie Rohstoffe, Bauteile oder Erzeugnisse kaufen. Gegensatz: Gütermarkt.
- Anbieter: Haushalte
- Nachfrager Unternehmen
Was ist das „Idealbild“ eines kompetitiven (auf Wettbewerb ausgerichtet) Marktes?
1. Polypol (atomistische oder vollständige Konkurrenz)
- viele Marktteilnehmer
• Vielzahl von Anbietern und Nachfragern
• Subjekte sind Mengenanpasser (kein Einfluss auf den Preis)
Die atomistische Konkurrenz, auch als vollständige Konkurrenz bezeichnet, ist eine Marktform, bei der einer großen Zahl von Anbietern eines Produktes eine große Zahl von Nachfragern gegenübersteht.
Als Polypol wird eine Marktform bezeichnet, in der viele Anbieter auf der einen Seite, vielen Nachfragern auf der anderen Marktseite gegenüber- und im Wettbewerb zueinanderstehen. Auf Grund von vollständiger Konkurrenz bestimmt im vollkommenen Markt kein Marktteilnehmer, sondern der Marktmechanismus den Preis.
2. Vollkommener Markt
• homogene Güter (gleichmäßig verteilt)
• Markttransparenz
So unterschiedlich solche Märkte auch sind, sie haben drei Dinge gemeinsam:
• Es gibt Waren,
• es gibt Menschen die diese verkaufen (=Angebot) und.
• es gibt Menschen die diese Waren haben wollen (= Nachfrage).
Was zeichnet einen vollkommenen Markt aus?
homogene Güter (gleichartige Güter, die gegenseitig ersetzbar sind)
- keine sachliche Präferenz
- keine räumliche Präferenz
- keine persönliche Präferenz
- keine zeitliche Präferenz zwischen den Gütern
Markttransparenz, d.h. vollkommene Preisinformation
→ es gibt nur einen Preis für ein Gut
Polypol vollständiger Konkurrenz Das Polypol auf beiden Marktseiten gilt als die bestmögliche Marktform der Marktwirtschaft, da ein reger Wettbewerb unter den Anbietern und Nachfragern herrscht. Der Anbieter kann den Marktpreis nicht direkt beeinflussen, da sein Marktanteil sehr gering ist.
Typische Beispiele für ein Polypol sind der Wochenmarkt, der Automarkt und der Wohnungsmarkt. Auf diesen Marktplätzen herrscht starker Wettbewerb und vollständige Konkurrenz. Keine Partei hat eine Machtposition. Bei einem Monopol gibt es nur einen Anbieter für ein bestimmtes Produkt, aber viele Nachfragende.
Vollkommener Markt Definition Es handelt sich dabei um eine Form des Marktes, bei der ceteris paribus alle kaufentscheidenden Faktoren bis auf den Preis unwichtig sind. Man geht davon aus, dass alle Marktteilnehmer rational handeln und komplette Transparenz und homogene Güter vorliegen.
Mit welcher zentralen und umstrittenen (verschiedene Meinungen) Annahme vermeidet (umschifft) der ökonomische Mainstream die Komplexität hinsichtlich der Entscheidungsfindung der Wirtschaftsakteure (Haushalte, Unternehmen)? ➔ Aus welchen Faktoren/Bestandteilen bildet sich diese Komplexität?
Faktoren der Komplexität: Wirtschaftsakteure müssen bei Ihren Entscheidungen zahlreiche Abwägungen treffen
Wirtschaftsakteure müssen bei Ihren Entscheidungen zahlreiche Abwägungen treffen
psychologische Faktoren (z.B. Snob- Effekt),
das vorhandene Wissen (z.B. Innovation),
aber auch Verfügbarkeit (z.B. Impfstoff)
oder das Umweltbewusstsein (z.B. nachhaltige Lebensstile) .
Der ökonomische Mainstream umschifft diese Komplexität mit einer zentralen und sehr umstrittenen Annahme: Die Akteure verhalten sich als Optimierer, d.h. die Haushalte maximieren ihren Nutzen und die Unternehmen maximieren ihren Gewinn.
Welches Ziel bestimmt die Pläne der Haushalte auf dem idealen Markt?
Das Ziel der Nutzenmaximierung bestimmt die Pläne der Haushalte auf dem idealen Markt.
Wodurch wird das Ziel der Nutzenmaximierung von Haushalten auf dem idealen Markt begrenzt?
Dieses Ziel wird begrenzt durch das Einkommen der Konsumenten und die gegebenen Güterpreise.
Wodurch entsteht das Einkommen der Konsumenten? ➔ Zu welchem Konflikt kann es hierbei kommen?
Das Einkommen der Konsumenten entsteht aus der Faktorentlohnung im Arbeitsprozess. Hierbei kann es zu einem Konflikt zwischen Arbeitseinsatz bzw. Einkommenserzielung und Freizeit kommen.
Welches Ziel bestimmt die Pläne der Unternehmen auf dem idealen Markt?
Das Ziel Gewinnmaximierung bestimmt die Pläne der Unternehmen auf dem idealen Markt.
Dieses Ziel bedeutet Kostenminimierung auf der Produktionsseite und Erlösmaximierung auf der Absatzseite
Von welchen Faktoren hängt die Nachfrage eines Konsumenten nach einem Gut ab? Wie ist die Nachfragefunktion definiert?
Die Nachfrage eines Konsumenten nach einem Gut hängt ab von:
• den Präferenzen
• dem Einkommen
• dem Preis des Gutes
• den Preisen anderer Güter
→ Nachfragefunktion: Zusammenhang zwischen Preis und nachgefragter Menge eines Gutes
Welchen typischen Verlauf hat die graphische Darstellung der Nachfragefunktion?
Die Nachfragefunktion hat typischerweise einen fallenden Verlauf, d.h. je niedriger der Preis desto mehr wird nachgefragt.
Welche Gründe (Effekte) gibt es für den fallenden Verlauf der Nachfragefunktion? Es gibt zwei Effekte, die den fallenden Verlauf der Nachfragefunktion bestimmen. Wozu führen beide zusammen?
Einkommenseffekt: Die Erhöhung des Güterpreises bedeutet, ceteris paribus, einen Verlust an Kaufkraft für den Konsumenten.
Substitutionseffekt: Wenn ein Konsument weniger kaufen kann, erleidet er eine Nutzeneinbuße. Er wird daher versuchen, das teurer gewordene Gut durch ein billigeres zu ersetzen.
das Ersetzen von Gütern oder Produktionsfaktoren, die die gleiche Aufgaben bzw. denselben Zweck erfüllen
-> Substitution
Beide Effekte zusammen führen zu einer Verringerung der Nachfrage nach einem bestimmten Gut, wenn dessen Preis steigt.
Wohin verschiebt sich die Nachfragekurve bei...
➔ einer Einkommenszunahme?
➔ einer Preissteigerung eines komplementären/substitutiven Gutes?
➔ einer stärker werdenden Präferenz für das betrachtete Gut?
Verschiebungen der Nachfragefunktion
• Einkommenszunahme: nach rechts oben → gilt für normale (superiore- Gut bezeichnet, dessen Güternachfrage überproportional mit steigenden Einkommen zunimmt) Güter (von N1 nach N2)
• Bei einer Preissteigerung eines substitutiven Gutes: nach rechts oben, z.B. Benzinpreis vs. ÖPNV (von N1 nach N2)
• Bei einer Preissteigerung für ein komplementäres (Güter, deren Benutzung die Benutzung eines anderen Gutes unvermeidlich voraussetzt, sodass sich beide Güter gegenseitig ergänzen)Gut: nach links unten, z.B. PKW und Benzin (von N1 auf N3)
• Bei stärker werdenden Präferenzen für das betrachtete Gut: nach rechts oben, z.B. besonders guter Weinjahrgang (von N1 nach N2)
Bei der Änderung welchen Preises bewegt man sich entlang der Nachfragekurve? Welche drei Parameter führen zu einer Verschiebung der Nachfragekurve?
Bei Änderungen des Güterpreises bewegt man sich auf der Nachfragekurve.
Eine Änderung der übrigen Parameter
-Einkommen,
-Präferenzen,
-Preise der anderen Güter
führt zu einer Verschiebung der Nachfragekurve.
Von welchen vier Faktoren hängt die von Unternehmen angebotene Menge eines Gutes ab?
Die von den Unternehmen angebotene Menge eines Gutes hängt ab vom:
• Preis des Gutes
• den Produktionskosten
• Technologie
• Faktorkosten
Wie ist die Angebotsfunktion definiert?
Wohin verschiebt sich die Angebotskurve bei...
➔ der Entdeckung eines neuen überlegenen Produktionsverfahrens (Prozessinnovation)?
➔ steigenden Faktorpreise?
Angebotsfunktion: Zusammenhang zwischen Preis und Angebotsmenge
Die Angebotsfunktion hat einen steigenden Verlauf, d.h. je niedriger die Preise desto geringer fällt das Angebot aus.
• Die minimalen Kosten der Produktion einer weiteren Einheit nehmen mit steigender Produktionsmenge zu.
Verschiebungen der Angebotsfunktion
• Ein neues überlegenes Produktionsverfahren wird entdeckt (Prozessinnovation): nach rechts unten (von A1 auf A3)
• Die Faktorpreise steigen: nach links oben (von A1 auf A2)
Wann ist ein Markt im Gleichgewicht? Wie ergibt sich der Gleichgewichtspreis im Markt? (graphisch) Wie wird ein Marktgleichgewicht erreicht? (mathematisch)
Ein Markt ist im Gleichgewicht, wenn die angebotene Menge genau der nachgefragten Menge entspricht.
• Der Gleichgewichtspreis räumt den Markt.
• Graphisch ergibt sich der Gleichgewichtspreis im Schnittpunkt der Angebots- mit der Nachfragekurve.
Wie wird ein ein Marktgleichgewicht erreicht:
Wir nehmen an, dass p > p* (analog für p < p*)
• → Angebotsüberschuss
• → Anbieter produzieren weniger
• → p sinkt und rückt näher an p*
• → Gleichgewicht ist ein stabiler Zustand
Leon Walras beschreibt die „invisible hand“ von Adam Smith mit Hilfe eines fiktiven Auktionators, der die Preise anpasst, bis ein Gleichgewicht erreicht ist.
Wie verändert sich die graphische Darstellung des Marktgleichgewichtes bei einer Veränderung des Gleichgewichtes durch exogene Einflüsse (Einkommen steigen)?
Wie verändert sich die graphische Darstellung des Marktgleichgewichtes bei einer Veränderung des Gleichgewichtes durch exogene Einflüsse (Lohnkosten steigen)?
Veränderung des Gleichgewichts durch exogene (äußere Einwirkungen/Einflüsse, unabhängige Variable) Einflüsse: Einkommen steigen
Veränderung des Gleichgewichts durch exogene Einflüsse: Lohnkosten steigen
Wie ist das Elastizitätskonzept definiert?
Die Elastizität ist definiert als ein Maß für die prozentuale Veränderung einer abhängigen Variablen zur prozentualen Veränderung einer unabhängigen Variablen.
Was gibt die Preiselastizität der Nachfrage an?
Die Preiselastizität der Nachfrage gibt beispielsweise an, um wie viel Prozent sich die nachgefragte Menge eines Gutes ändert, wenn sich der Preis des Gutes um ein Prozent ändert, und alle anderen Determinanten der Nachfrage konstant bleiben.
Was sind vier wichtige Elastizitäten des Elastizitätskonzepts?
Wichtige Elastizitäten sind
− die Preiselastizität der Nachfrage
− die Preiselastizität des Angebots
− die Kreuzpreiselastizität
− die Einkommenselastizität der Nachfrage
Um wie viel Prozent ändert sich die Nachfrage, wenn der Preis um 1% steigt? (Gleichung) Bilde die relativ inelastische/elastische Preiselastizität graphisch ab.
Preiselastizität der Nachfrage
Wie sind Verbrauchs/Gebrauchsgüter hinsichtlich der Preiselastizität definiert?
Verbrauchsgüter sind im allgemeinen kurzfristig inelastisch und langfristig elastisch. (Konsumgüter, Produktionsgüter -> kurzfristig nutzbare Lebensmittel)
Gebrauchsgüter sind im allgemeinen kurzfristig elastisch und langfristig inelastisch. (Nutzung über einen längeren Zeitraum -> Möbel, Bekleidung)
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