Was versteht man unter dem “Supershrink”?
Begriffsursprung kommt daher, dass 2 TherapeutInnen
sehr unterschiedliche Effekte auf Patientenbesserung hatten
Therapeut A „Supershrink“ behandelte 4 (27%) der Jungen, die später eine Schizophrenie entwickelten
Therapeut B behandelte 11 (85%) der Jungen, die später eine Schizophrenie entwickelten
Wie ist der Unterschied zwischen den 10% besten und den 10% schlechtesten Therapeuten in Bezug auf Verschlechterung, Genesung usw.?
Ist der Unterschied bedeutsam?
Der Unterschied von ca. 5 % in der Verschlechterung ist sehr bedeutsam in der klinischen Praxis.
1 Jahr (100 Patient:innen) => 6 Patient:innen
30 Jahre (bei 100 im Jahr) => 180 Patient:innen
Welche Rolle spielt Berufserfahrung und die Fertigkeiten von Therapeut:innen für die Psychotherapie?
Verbessern sich Fertigkeiten immer mit praktischer Erfahrung?
Bei Spezialisten nehmen die Fertigkeiten zu aber bei Menschen, die nur wenige Fälle im Jahr haben kommt es zu einer deutlichen Verschlechterung über die Zeit (z.B. Hausarzt).
Für welche Professionen finden sich Zusammenhänge zwischen Berufserfahrung und Fertigkeiten?
Piloten
Mathematiker
Metereologen
Schachmeister
Wie stehen Erfahrung und Therapieerfolg zusammen?
Gibt es einen Unterschied zwischen dem Therapieerfolg zwischen erfahrenen und unerfahrenen Therapeuten?
Zwischen Psychotherapeuten und Hochschullehrerinnen?
Gibt es in den Drop-Out Raten Unterschiede?
Es gibt keinen Unterschied zwischen dem Erfahrungsgrad und Therapieerfolg.
Auch gibt es keinen Unterschied ob es sich um eine PsychotherapeutIn handelt oder eine HochullerherIn.
Die Dropout Raten sind bei AusbildungstherapeutInnnen größer als bei approbierten.
Wie viel Prozent des Outcomes erklären TherapeutInnnenmerkmale?
Unterschiede zwischen Therapeut:innen:
Therapeut:innenvariable erklärt 5-10% des Outcomes
Naturalistische Längsschnittstudie Goldberg:
Erfahrung und Symptomreduktion
Werden TherapeutInnen mit zunehmender Erfahrung besser?
Wie viel Prozent der TherapeutInnen zeigen eine Verbesserung?
Was zeigte die Replikation dieser Studie bei PsychotherapeutInnen bei Ausbildungstherapien?
Es gibt im Mittel keinen Zusammenhang zwischen der Behandlungserfahrung und Zeit.
ABER mit Zunahme der Therapeierfahrung kommt es zu weniger Therapieabbrüchen.
39% Therapeut:innen zeigen Verbesserung.
In der Replikationsstudie fand sich auch kein Zusammenhang gefunden. Das einzgie ist, dass mit höherer Therapieerfahrung weniger Sitzungen benötigt werden.
Welche Bedeutung haben therapeutische Kompetenzen für den Behandlungserfolg?
Was zeigten die ersten Metaanalysen von Webb? Was sind Kritikpunkte an dieser Studie?
Was zeigte die aktuellere, größere Studie von Power?
Webb zeigt in einer der ersten Studien keinen Kompetenz- Outcome Zusammenhang!
—> Es fand sich jedoch ein Effekt für Depression
Kritikpunkte:
relativ wenige Studien für diese Fragestellung
Heterogene Studien (Therapieschulen, Messintrumente)
Methodische Einschränkungen
Globalitems,
nur eine Sitzung zur Kompetenzerfassung
klinisch unerfahrene Rater (Reliabilität?)
Aktuellere Metaanalysen zeigen einen signifikanten pos. Zusammenhang zw. Kompetenz der TherapeutIn und Outcome!
Wann wird der Zusammenhang zwischen Kompetenz und Outcome geschwächt?
Geringere Relevanz bei stark manualisierten Therapien
spezifischere Vorhersagen, z.B. Hausaufgaben-Kompetenz Weck et al. (2013)
Evtl. kein linearer Zusammenhang (nur für die am wenigsten Kompetentesten Therapeut:innen finden sich Unterschiede)
Unterschiedliche Bedeutung von Kompetenz in unterschiedlichen Therapiephasen bei unterschiedlichen Störungsbildern
—> Möglicherweise keine Kausalität
Was ist der Zusammenhang zw. Adhärenz-Outcome?
Wie stark haben sich Therapeut:innen an das Behandlungsmanual gehalten?
Keine Zusammenhänge zwischen Adhärenz und
Behandlungserfolg
Kompetenz-Feedback:
Was ist die Idee dahinter und wie kann man somit die Kompetenz manipulieren?
Was sind die Unterschiede zwischen Kontroll und Feedbackgruppe und was ist der Efffekt auf die Ergebnisse?
In welchen Kompetenzbereichen war das Feedback besonders hilfreich?
TherapeutInnen wird Feedback gegeben zu unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das Feedback erfolgt Qualitativ (schriftlich) —> schriftliche Rückmeldung sowie Quantitativ.
5 mal wird Feedback gegeben im Laufe von 20 Sitzungen.
Nur eine Gruppe von TherapeutInnen haben das Feedback der approbierten TherapeutInnen tatsächlich bekommen.
Ergebnisse: Die Feedbackgruppe zeigte einen signifikant größeren Anstieg als die Kontrollgruppe
Besonders hilfreich war das Feedback bei
Umgang mit Problemem
Interpersonelle Effektvität
Techniken
Könnte das Feedback auch das Therapieergebnis verbessern?
Was sind mögliche Erklärungen für diese Ergebnisse?
Die Feedbackgruppe ist kompetenter geworden. Aber es zeigt sich kein Unterschied auf die Patientenbehandlung (also Therapieergebnisse) —> Kein Einfluss der Kompetenz auf Symptomverbesserung bei Depression
Das Feedback führt zu einer kompetenteren Durchführung der Behandlung
• Das Feedback hatte keinen Einfluss auf den Behandlungsverlauf (Depressive Symptome)
• Welche Relevanz hat eine kompetente Durchführung?
Vielleicht nur innerhalb bestimmter Bereiche relevant (zu hohes Kompetenzniveau?)?
Vielleicht nur für bestimmte Störungen relevant? – Vielleicht weniger relevant als vermutet?
Führt ein Supervision zu verbesserter Kompetenz und Therapieergenissen?
Kompetenz-basierte Supervision
—> Unmittelbare Beobachtung der klinischen Praxis (direkt, Audio oder Video)
—> Feedback zur gezeigten klinischen Leistung
Kompetenz-basierte Supervision führte zu einer deutlicher Erhöhung der Kompetenzen. In Bezug auf den Outcome für die PatientInnen gab es keinen Effekt.
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