Aufbau und Eigenschaften Lipid
polarer "Kopf"
starkes Dipolmoment
oft auch pH-abhängige Nettoladung
Wassermoleküle können sich als Solvathülle um den Kopf legen
völlig unpolare Kohlenwasserstoffketten (typischerweise 2 pro Lipidmolekül)
mit Wasser eine lokale "Eisbergbildung"
entropisch höchst ungünstig
Lipide werden sich, wann immer möglich, so anordnen, dass der Kopf, nicht jedoch die Kohlenwasserstoffketten, mit Wasser in Berührung stehen
amphiphil
DMPC - Name, Aufbau und Eigenschaften
DiMyristoyl-Glycero-Phospho-Cholin
zwei gesättigte C14-Ketten (R=CH3(CH2)12CO --> Dimyristoyl)
Rest X =Trimethylammoniumgruppe (N+(CH3)3 –> Cholin)
weißes, kristallines Pulver
in was für Lösungsmittel lösen sich Lipide und worauf muss man achten
stark apolare Charakter
z.B. Chloroform
ist giftig, unter Abzug arbeiten
Was ist CMC
Critical micelle concentration
Lipide in Wasser - Versuchsablauf
Tropfen DMPC/DPPC-Lösung auf Deckglas und lasst das Lösungsmittel verdunsten lassen
gekühlten (5°C) Tropfen (~0,2 ml) Aqua bidest. auf die Probe geben
Probe mit einem Objektträger abdecken
Lipidkristall nach Abdampfen des Chloroforms im Mikroskop anschauen
Erhitzen mit Föhn
Bildung von Ausstülpungen bei Tm = 23 °C
Blähen sich zu Kugeln auf
Ausweg aus der Einschränkung der Löslichkeit im polaren Medium, welcher sich aus der Hydrophobizität der Kohlenwasserstoffketten
als Bilayer sind die hydrophoben Ketten aneinandergelagert. Dadurch können sich die Wassermoleküle freier bewegen, die Entropie nimmt zu und gleichzeitig kann die Solvatisierungsenergie der Köpfe freigesetzt werden.
Tm wodurch bestimmt?
DPPC trägt dieselbe Kopfgruppe (PC) wie DMPC, hat aber zwei Palmitoylketten (DP). Die sind um je 2 CH2 Gruppen länger als die Myristinsäure. Deshalb liegt die Phasenumwandlung (fest-fluid) auch deutlich höher (Tm ~ 44°C).
Welchen Einfluss auf Tm haben gesättige/ungesättigte Fettsäurereste?
Was kann man bei Temperaturen oberhalb Tm unter dem Mikroskop beobachten
spontane Schwingungen (Undulationen) der Vesikelmembran.
Dieses Phänomen wird durch die Brown'sche Molekularbewegung hervorgerufen und in der englischsprachigen Literatur als "Flickering" bezeichnet.
Mit Hilfe eines geeigneten physikalischen Modells lässt sich alleine durch die Aufzeichnung der Undulationen, gefolgt von Bilderkennung und Fourieranalyse die Biegesteifigkeit KC der Membran bestimmen.
KC hängt vom verwendeten Lipid und bei Lipidmischungen von deren Mischungsverhältnis ab
KC für DMPC beträgt ~20kBT, gibt man aber 2% eines kurzkettigen bipolaren Lipids ("BoLa"-Lipid aus der Membran von Archaebakterien) zu, so sinkt KC auf ~kBT und die Undulationen werden wesentlich stärker. Diese Absenkung von KC kann auch durch den Einbau von Membranproteinen oder z.B. Cholesterin erreicht werden.
2 wichtigste Funktionen der Membran
Kompartimentierung und selektiver Transport
Durch was werden die vielfältigen Formen von fluiden Vesikeln bestimmt
Minimum der Krümmungsenergie EK = KC/2 – (1/R1 + 1/R2) dA in Abhängigkeit von Volumen V und Oberfläche A des Vesikels
R1, R2: Hauptkrümmungsradien des Vesikels
Wenn Ihr nun ein Vesikel mit dem Föhn aufheizt, so wird sich seine Oberfläche bei konstantem Volumen ausdehnen und der Vesikel verschiedene Formen annehmen, die durch das Minimum seiner Krümmungsenergie bestimmt sind.
Lipid in festen Phasen?
insofern von Bedeutung, als das Lipid als Matrix anderer funktioneller Gruppen, wie etwa Proteine in biologischen Membranen dienen kann
Lipide in der Nähe von membranständigen Proteinen können aufgrund der Wechselwirkung mit dem Protein einen kristallinen Zustand annehmen
Im Allgemeinen sollten jedoch die Komponenten lateral mobil sein, weswegen solche Systeme besser als zweidimensionale Schmelzen oder Legierungen beschrieben werden.
Lipid an der Wasser-Substrat-Grenzfläche —> Lipid Amöbe Ablauf und Aufbau des Versuchs
Lipidphasen in der Substrat-Wasser-Grenzflächemit können mit oberflächenempfindlichen Messmethoden aus der Festkörperphysik sehr genau untersucht werden
Lipide bilden unter bestimmten Bedingungen spontan Ausscheidungen an dieser Grenzfläche
Ablauf
erzeugung hoch hydrophiler Oberfläche der Deckgläser mit Hilfe des Plasma Cleaners.
Zeigt nun den Unterschied von gereinigten und nicht gereinigten Deckgläsern. Wie? —> Wassertropfen
Herstellung freier Vesikel, die nicht am Deckglas festgeklebt sind:
Lipidlösung (DMPC/DPPC) nehmen und vorsichtig das Lösungsmittel im N2 Strom verdampfen
Restlösungsmittel der Probe ca. 30 min im Vacuum entfernen
0,5 ml bis 1 ml H2O hinzugeben und bei 42°C lagern —> multilamellaren Vesikel
Lipid bildet in dieser inhomogenen Vesikelphase einen 2-dimensionalen Flüssigkristall.
Oberhalb von Tm sind die lateralen Positionen der Moleküle nur schwach korreliert, die laterale Diffusion ist schnell. Unterhalb von Tm befindet sich das Lipid in einer 2-dimensionalkristallinen Ordnung, häufig sind weitere Fest-Fest-Umwandlungen möglich.
gebt auf die vorgereinigten Objektträger einen Tropfen der Vesikelsuspension
hydrophile Glasoberfläche vollständig mit der Suspension benetzt
Suspension beginnt an einem zufällig entstehenden Keim, den Rand zu kontrahieren
Tropfen kriecht nun auf Glasplatte umher
"selfexcluded random walk"
Was hinterlässt die Lipid-Amöbe auf dem Glasplättchen/ dem Substrat
monomolekularen Lipidfilm
nicht gerade die Standardmethode
wird als Langmuir-Blodgett (LB) Schichten bezeichnet
großes Aufsehen
ultradünne organische Schichten auf Festkörperoberflächen
potentielle Anwendungsgebiete (Optik, Biosensorik, etc.) sind äußerst vielseitig
Wie könnt Ihr die Hydrophobizität der Oberfläche nach wandern der Lipidamöbe ganz einfach bestimmen?
Mit dem bisher Gelernten solltet Ihr die "Amöbe" auf molekularem Level verstehen. Versucht sie zu erklären!
Oberflächensspannung
Reines Wasser hat, wie Ihr wisst die Tendenz, seine freie Oberfläche zu minimieren
Energie potentieller Wasserstoffbrückenbindungen an der Grenzfläche zum apolaren Medium (in diesem Fall Luft) können nicht freigesetzt werden
Unter Normalbedingungen beträgt sie etwa 73 mN/m
Zieht man eine Lamelle mit dem Umfang l aus dem Wasser heraus, so benötigt man dazu die Kraft: F = l* σ
Lipidmotor + Effekt erklären
Aufbau
2 ml einer 10 mM Lösung von Myristinsäure in Ethanol an
flache Schale mit Wasser
Wägeschiffchen, die Kante mit der Myristinsäurelösung bestreichenSchiffchen sofort auf die Wasseroberfläche setzen
Erklärt, was Ihr seht, und überlegt Euch, mit welchen Experimenten Ihr Eure Annahme stützen könnt.
Fimwaage simpel —> Aufbau
„Wilhelmi-Filmwaage“
Stück Filterpapier ins Wasser tauchen und mit einer Waage die Kraft messen, mit der es ins Wasser gezogen wird
Am besten geht dies mit der vorhandenen Waage, wenn Ihr ein etwa 4 cm breites Stück Filterpapier und als Trog ein cell culture dish mit dem Durchmesser = 15 cm nehmt. Gebt dann in 10 µl großen Schritten die 1 mM DMPC-Lösung auf die Wasseroberfläche, indem Ihr den Lipidtropfen vorsichtig auf die Wasseroberfläche setzt und messt jedes Mal die entstandene Kraft.
abhängig von der Menge an gespreitetem Lipid verändert sich die Oberflächenspannung
Lipid baut einen lateralen Druck an der Grenzfläche auf.
π Lipidfilm = σ H2O - σ H2O mit Lipidfilm
Bestimmt aus den, mit Hilfe der Wilhelmi-Filmwaage erhaltenen Daten, den Platzbedarf eines einzelnen Lipides.
Unter der Annahme, dass die Anzahl der Moleküle auf der Oberfläche zu dem Zeitpunkt verwendet wird, bei dem die Oberfläche vollständig mit Lipidmolekülen benetzt ist, lässt sich der Flächenbedarf eines einzelnen DPPC-Moleküls berechnen. Für DPPC ändert sich der Lateraldruck ab ungefähr 44 µl nicht mehr, d. h., dass wir annehmen können, dass die Oberfläche hier vollständig mit Lipidmolekülen
benetzt ist. Daraus folgt, dass der Flächenbedarf pro Molekül bei ca. 55,722 Å2 liegt.
Kann man mit den gemessenen Werten die CMC von DMPC und/oder DPPC bestimmen? Wenn ja: warum, wenn nein: warum nicht?
Anhand der in diesem Versuch gesammelten Daten kann die kritische Mizellen-Konzentration für DPPC nicht ermittelt werden. Die Lipide befinden sich hier nur auf der Oberfläche und nicht in der Subphase. Um die CMC bestimmen zu können, müsste eine Verdünnungsreihe für unterschiedliche LipidKonzentrationen in Wasser erstellt werden. Die ermittelten Oberflächenspannungen müssten gegen die logarithmischen Konzentrationen der oberflächenaktiven Substanz aufgetragen werden, um daraus schlussendlich die CMC ermitteln zu können
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