Definition: Thallophyt
=Lagerpflanze
Vegetationskörper ist Thallus
Gewebearten=
Gleichartige Zellen in Gruppen
Thallus=
Mit Thallus bezeichnet man jeden vielzelligen bzw. vielkernigen Vegetationskörper, der nicht die Merkmale des Cormus (Sprossachse, Blatt, Wurzel) aufweist.
Gewebearten bei höherorganisierten Thallophyten
>> bereits Arbeitsteilung:
Embryonale Wachstumszonen (=Scheitelzellen)
Reproduktion (=Sporangien, Gametangien)
Photosynthesegewebe
Speichergewebe
Definition: Cormophyt
Vegetationskörper untergliedert in
Sprossachse
Blatt
Wurzel
Landpflanzen mussten neue Aufgaben bewältigen:
Wasserverlust einschränken
Aufnahme und Weiterleitung des Wassers
Festigung des Vegetationskörpers
weitere Gewebearten bei den Cormophyten
Abschlussgewebe
Wasseraufnehmende Gewebe (Absorptionsgewebe)
Leitungsgewebe
Festigungsgewebe
Ausscheidungsgewebe (Exkretionsgewebe)
Embryonalgewebe
Erste Teilung der Zygote >> legt Sprosspol und Wurzelpol fest.
Teilungsaktivität später auf äußerste Spitzen des Sprosspols (=Sprossscheitel) und des Wurzelpols (=Wurzelscheitel) begrenzt zusammen die =Urmeristeme
Teilungsaktive Zellgruppen in Dauergeweben (=Restmeristeme) (Kambium und Leitbündel) oder spätere Bildung (=sekundäre Meristeme) z.B. nach Verletzung.
Urmeristeme
Spross- und Wurzelscheitel
Zellen klein
Zellwände zart und arm an Cellulose
Dichtes Protoplasma & großer Zellkern
Meristeme kegelförmig (=Vegetationskegel)
Sprossscheitel
Algen, Moose und die meisten Farne
>> einfache Scheitelzelle
Höhere Farne und die meisten Gymnospermen
>> einschichtiges Scheitelmeristem (Gruppe gleichwertiger Initialzellen)
Sprossscheitel Zellteilungen:
antiklin (senkrecht zur Oberfläche)
periklin (parallel zur Oberfläche)
Einige Gymnospermen und bei den Angiospermen >> mehrschichtige Scheitelmeristeme
Wurzelscheitel
Wurzelhaube (wh) schützt den eigentlichen Vegetationskegel
Bei den meisten Farnpflanzen: >> einfache Scheitelzelle (A)
Gymnospermen und Angiospermen >> Mehrschichtige Scheitelmeristeme (B)
Bei Dikotyledonen: drei Stockwerke >> Wurzelhaube, Rinde und Zentralzylinder
Dauergewebe - Grundgewebe (Parenchym)
A Parenchym (in Luftwurzel der epiphytischen Orchidee Vanda)
B Schwammparenchym (im Blatt der Jungfernrebe Parthenocissus tricuspidata)
C ‚Sternparenchym‘, (weißes Markgewebe der Binse Juncus (einige Zellgrenzen durch Pfeile markiert))
Parenchyme
Die Parenchyme bilden die große Masse das Zellmaterials.
Lebende Zellen mit nur schwach verdickten Wänden; etwa gleichgroß in alle Richtungen (isodiametrisch)
Differenzierung nach Funktion
Parenchym
Rindenparenchym von Begonia rex
Zellwand
Tüpfel
Leukoplast
Interzellulare
Plasmalemma
Kristall von Ca-Oxalat-Dihydrat
Vakuole
Zellkern
Assimilationsparenchym
Mesophyll der Blätter
(Bild: oben Palisadenparenchym, unten Schwammparenchym)
Speicherparenchym
insbesondere in Speicherorganen (Rübe, Knolle) und Samen (Ruhezustand durch Wasserentzug)
Leitparenchym
z.B. in den Markstrahlen zwischen den Leitbündeln
Durchlüftungsparenchym
großes Interzellularsystem
bei Sumpf- und Wasserpflanzen
Durchlüftungsgewebe
A Luftschächte (in der Sprossachse des Tannenwedels Hippuris vulgaris; die Pflanze wurzelt unter Wasser und ragt in die Luft empor)
B Durchlüftungsgewebe (im Blattstiel der Seerose Nymphaea alba)
Abschlussgewebe - Epidermis
Epidermis des Blattes in Aufsicht
a. (von Vicia faba) die Epidermiszellen sind irregulär und die Spaltöffnungen liegen gestreut
b. (von Zea mays) hier sind die Epidermiszellen, die Langzellen mit den Kurzzellen und den Spaltöffnungen in Bezug auf die Längsachse des Blattes orientiert
Epidermis
einschichtig
Zellen wellig oder zackig (Puzzle)
dünner Wandbelag durch Protoplasten
überzogen mit Cuticula
Mit Spaltöffnungen (markierte Pfeile)
Wasserpolster, Nektarspalten
Spaltöffnungen
=Stomata
>>Gasaustausch
>>Wasserdampfabgabe (=Transpiration)
Regulation durch aktive Turgoränderungen
Spaltöffnungsapparat besteht aus zwei Schließzellen mit Spalt und zwei oder mehreren Nebenzellen * (NZ1+NZ2 )+NZ3
Schließzellen enthalten immer Chloroplasten
Spaltöffnungstypen
die Verformung der Zellen bei der Öffnung des Spalts ist gestrichelt eingezeichnet;
jeweils oben: medianer Querschnitt durch die Schließzellen
jeweils unten: Aufsicht
I: Mnium-Typus
II: Amaryllideen-Typus
III: Helleborus-Typus
IV: Gramineen-Typus
Wasserspalten
an Blättern oder an den Enden der Leitungsbahnen zur Abgabe von tropfenförmigen Wasser (=Guttation), z.B. Frauenmantel, Süßgräser
Nektarspalten
in Nektarien zur Ausscheidung von zuckerhaltigem Nektar
Haare
ein- bis vielzellige Anhangsgebilde der Epidermis
entstehen i.d.R. aus einer Zelle
vielfältige Funktionen:
>> Schutz vor Sonne (Reflektion)
>> Frost (Filz)
Drüsenhaare
scheiden Stoffe ab z.B. etherische Öle in einer Köpfchenzelle
z.B. Pelargonium zonale
Brennhaare
Bei Berührung bricht Haar und wird zu Einsteckkanüle
Haarinhalt:
Natriumformiat
Acetylcholin
Histamin
dringt in die Wunde ein
z.B. Urtica dioica
Kletterhaare/Kletthaare
hakig gebogen
z.B. Vicia spec. (E) (Bohne – Blatt)
Cynoglossum officinale (F) (Hundszunge – Samen)
Galium aparine (Klettenlabkraut – Spross)
Absorptionshaare
Aufnahme von Wasser
z.B. Epiphyten
Emergenzen
Auswüchse aus der Oberhaut
z.B. Stacheln der Rose
Endodermis
Inneres Abschlussgewebe in der Wurzel stets vorhanden
z.B. bei Clivia nobilis (Clivie)(markierter Pfeil)
bei Gymnospermen >> Blatt
bei Farnen >> Rhizom
bei Angiospermen >> Rhizom
Zellen lebend
Kontrolle des radialen Stoffaustausches zwischen Rinden- und zentralem Gewebe
Verkorktes Abschlussgewebe
Verkorkung von Zellen findet durch Auflagerung von Suberin auf die Zellwand statt.
Kork
sekundäres Gewebe
entstanden durch Tätigkeit eines sekundären Meristems (=Korkkambium)
an Pflanzenteilen, an denen die Epidermis abgestoßen wurde oder nach Verletzung
Absorptionsgewebe - Rhizodermis
Epidermis der Wurzel
nicht cutinisiert
zur Oberflächenvergrößerung: Wurzelhaarbildung
Leitgewebe - Tracheiden und Tracheen (Xylem)
Zellelemente der Wasserleitung
Wasserleitung aktopetal ↑
Zellen überwiegend verholzt und abgestorben
Tracheiden
bei Farnen und Gymnospermen
reich getüpfelt
Querwände niemals wirklich durchbrochen
Tracheen
bei Angiospermen
Röhrensysteme
entstanden durch Zellfusion einzelner Gefäßglieder (bis zu 10 m)
Wandstrukturen von Tracheiden
Schematische Darstellung der Wandstrukturen von Tracheiden
Ringtracheide (von a nach b: Streckung der Zelle)
Schraubentracheide
Netztracheide
Tüpfeltracheide
Tracheen-Entwicklung
Tracheen-Entwicklung (bei Robinia pseudoacacia)
Zellkette prosenchymatischer Zellen
Beginn der Querschnitts-Erweiterung
die Erweiterung ist abgeschlossen und an den Längswänden wird die Sekundärwand aufgebaut
der Aufbau der Längswände ist abgeschlossen und die Querwände werden nun abgebaut
die Zellfusion ist abgeschlossen und die Protoplasten sind resorbiert
Leitgewebe - Siebzellen und Siebröhren (Phloem)
Zellen unverholzt und lebend
aktiver Transport organischer Stoffe (Assimilate),
vorwiegend basipetal ↓
Langstreckentransport entlang eines Gradienten,
Entnahme wieder aktiv
Bei Farnen und Gymnospermen: Siebzellen, an beiden Enden zugespitzt
Bau der Siebzellen
a) Siebzellen (längs) von Lycopodiumspec; die Siebfelder (1) finden sich in den Quer- und Längswänden dieser Zellen
b) Feinbau der Porenverbindung zwischen Siebzellen;
(2)Mittelamelle
(3)Sekundärwand
(4)ER-Stränge
(5)Bereich der aufgelösten Mittellamelle
(6)Porenöffnung
Bau der Siebröhren
Bei vielen Angiospermen weiterentwickelt zu Siebröhrensystem, Vereinigung zu Siebfeldern, leistungsfähigere Leitelemente
A) Siebröhrenentwicklung (Längsbild)
a. Siebröhrenmutterzelle
b. inäquale Teilung
c. Gleitzellenteilung
d. Porenanlage; der Zellkern und der Tonoplast sind aufgelöst
e. ausdifferenziertes Leitelement
Leitbündel
Assimilat- und Wasserleitung zu strangförmigen Verbänden zusammengefasst (=Leitbündel)
Siebteil: Phloem
Gefäßteil: Xylem
Radiales L. (auf Radien)
Bündelquerschnitt kreisrund, mehrere Gefäß- und Siebstränge
Konzentrisches L.
Querschnitt kreisrund bis elliptisch, Innenxylem (Farne) oder
Außenxylem (einige Monokotyledonen)
Collaterales L.
Querschnitt kreisrund bis schmal eiförmig, Xylem innen und Phloem außen,
bei Gymno- und Angiospermen, bicollateral > außen und innen Phloem
Leitbündeltypen
Verteilung von Xylem (blau), Phloem (grün) und Cambium (weiß)
A: Konzentrisches Leitbündel mit Innenxylem
B: Desgl. mit Außenxylem
C: Radiäres Leitbündel mit Innenxylem und – vier Xylempolen
D–F: Kollaterale Leitbündel.
D: Geschlossen (Monokotyledonen)
E: Offen (meiste Eudikotyledonen)
F: Bikollateral-offen (z.B. beim Kürbis)
Kollaterale Leitbündel
A Querschnitt durch geschlossenkollaterales Bündel (des Mais Zea mays)
B Querschnitt durch offenkollaterales Bündel (des Hahnenfußes Ranunculus repens)
C Bild eines offen-kollateralen Bündel
Festigungs- und Stützgewebe - Collenchym
lebende Zellen
stark dehnfähig
in wachsenden Geweben (insb. in krautigen Pflanzen)
direkt unter dem äußeren Abschlussgewebe
Wände unregelmäßig verdickt
→ Kantencollenchym oder
→ Plattencollenchym
Sklerenchym
tote Zellen
Festigungsgewebe in ausgewachsenen Organen
Wände gleichmäßig verdickt und meist verholzt
Druckbelastung: dickwandige Steinzellen
Zugbelastung: mehr oder weniger dickwandige langgestreckte Sklerenchymfasern
(bis mehrere Zentimeter lang)
Sklerenchymfasern
a. und b. Sklerenchymfaser-Bündel (von Nerium oleander) (Rinde)
a. Längsverlauf der Fasern
b. Querschnittbold
c. Steinzellen aus der Samenschale (von Juglans regia)
A: Querschnitt durch Faserbündel (im Blatt des Neuseeländischen Hanfs Phormium tenax)
B, C: Bildung einer Holzfaser (der Robinie) aus einer Cambiuminitiale (B) durch beidseitiges Spitzenwachstum
D: Fasertracheiden (in Kiefernholz) mit Schraubentextur der Sekundärwände
Absonderungs- und Ausscheidungsgewebe - Absonderungsgewebe
Ausscheidungsprodukte werden in Vakuolen gelagert und teilweise später mit dem Gewebe abgestoßen (z.B. Schleime, Harze, ätherische Öle)
→ Lorbeer
Absonderungszellen z.B. Milchröhren (reich verzweigte Schläuche ohne Querwände)
→ Löwenzahn
Absonderungs- und Ausscheidungsgewebe - Drüsenzellen und Drüsengewebe
Abscheidungsprodukte werden aktiv nach außen befördert.
Drüsenzellen immer lebend. (z.B. Nektarien)
Schizogene Sekretbehälter (Interzellularkanäle): Harzkanäle bei Nadelhölzern.
Überlegen Sie noch einmal:
Welche Gewebetypen haben Thallophyten und Cormophyten gemeinsam?
Reproduktionsgewebe
Teilungsgewebe
Was für Teilungsgewebe gibt es in einer Pflanze und wo sind sie zu finden?
Restmeristeme
Sekundäre Meristeme
→ in der Sprossachse
Was ist Parenchym und wo finden Sie es in einer Pflanze?
Parenchym = lebende Pflanzenzellen für die Heilungs- & Reperaturmechanismen,
auch CO2-Transport (Assimilationsparenchym)
füllen leeren Raum zwischen Organen aus
in Blättern und Früchten vorhanden
Nutzen:
Ernährung
Atmung
Photosynthese
Fortpflanzung
Herstellung essentieller Substanzen
Regeneration von Pflanzengeweben wie neuen Stielen und Wurzeln
Narbenbildung oder Reparatur von Schäden an Stielen und Blättern
Welche Aufgabe hat die Epidermis und wie ist sie aufgebaut?
Schutz des Organismus vor schädlichen äußeren Einflüssen
(darunter: UV-Strahlen, schädlichen Mikroorganismen & mechanische Belastung)
besonders verdickte Außenwand
darauf aufliegende Cuticula
(- tertiäre Wandverdickung -> nur bei manchen Pflanzen)
Überlegen Sie noch einmal: Richtig oder falsch?
Die Endodermis ist aus zwei Schichten aufgebaut.
Falsch -> die Endodermis ist einschichtig
Die Endodermis kontrolliert den Stoffaustausch zwischen Rinde und Zentralzylinder.
Richtig -> Die Endodermis kontrolliert den Stoffaustausch zwischen Rinde und Zentralzylinder.
Tracheiden sind für die Assimilateleitung zuständig.
Falsch -> Das Phloem (Siebzellen) der Leitbündel ist für die Assimilationsleitung zuständig
-> Tracheide nur zur Wasserleitung und Festigung
Welche Leitbündeltypen finden Sie bei monokotylen Pflanzen?
a) Konzentrische LB und geschlossen kollaterale LB
b) Konzentrische LB und offen kollaterale LB
a) -> konzentrisches Leitbündel und geschlossen kollaterale Leitbündel
Welche Festigungsgewebe sind in den Pflanzen vorhanden und wo sollte man sie suchen?
Collenchym in lebenden Zellen
Sklerenchym in toten Zellen, i ausgewachsenen Organen
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