13. Unterabteilung: Spermatophytina (Samenpflanzen)
Heteromorpher Generationswechsel mit Kernphasenwechsel (haploid/diploid)
Ursprünglich 2 Keimblätter - sekundär reduziert oder vermehrt (Pinus)
Blüten
Zweck: geschlechtliche Fortpflanzung
Im Zuge der Weiterentwicklung wird:
eine Blütenhülle (Perianth) ausgebildet
Anzahl der Blütenorgane reduziert und fixiert
Anordnung der Blütenorgane von schraubig zu wirtelig
Blütenachse stark gestaucht
Gymnospermen - Staubblätter (♂)
morphologische Grundeinheit: ± radiär gebaute Pollensäcke entsprechen den Mikrosporangien der Farne
Pollen:
Pollenkornwand (Sporoderm) unterteilt in Exine und Intine
Pollen mit Keimporen oder Keimfalten
Gymnospermen - Fruchtblätter (♀)
morphologische Grundeinheit: Samenanlagen entsprechen den Megasporangien der Farne
Samenanlage:
f Funiculus (Stielzone)
n Nucellus (Gewebekern)
c Chalaza (Basalregion)
i Integumente (Hüllen)
m Mikropyle
e Embryosack
Gymnospermen - Entwicklungsstufe Nacktsamer (1. bis 3. Klasse)
Samenanlage nicht in einem Fruchtknoten meist immergrün
Holzpflanzen >> Waldbildner, vorwiegend N-Hemisphäre
Unterabteilung: Spermatophytina
Klasse: Cycadopsida (=Cycadeen, Palmfarne)
Beispiel: Cycas
Klasse: Ginkgoopsida (=Ginkgogewächse)
Beispiel: Ginkgo
Klasse: Coniferopsida (= Nadelbäume), incl. Gnetales
Beispiele: Abies und Pinus
Beispiel: Welwitschia
Gymnospermen
♂- Zapfenblüte, Kiefer, gehäuft am Grunde diesjähriger Triebe
♀- Zapfenblüte, Kiefer, gehäuft an der Spitze diesjähriger Triebe
Gymnospermen - Bestäubung und Befruchtung
Pollenkorn >> durch Mikropyle auf Nucellus
> Pollenkeimung
Winterruhe
> Pollenschlauchwachstum
> Zygote
Polyembryonie
> Samenentwicklung
Gymnospermen - 1. Klasse
1. Klasse: Cycadopsida
(Palmfarne)
„Lebende Fossilien“
Gymnospermen - 2. Klasse
2. Klasse: Ginkgoopsida
(Ginkgo-Gewächse)
Diözisch
Gymnospermen - 3. Klasse
3. Klasse: Coniferopsida
(Nadelbäume), incl. Gnetales
Diözisch, Monözisch
Angiospermen - 4. Klasse
4. Klasse: Magnoliopsida
(Angiospermen, Bedecktsamer)
Samenanlagen in Fruchtknoten eingeschlossen
Fruchtkoten aus 1-mehreren Fruchtblättern
Angiospermen - Blütenanordnung und Symmetrie
Blüten aus mehreren Kreisen freier oder verwachsen Blätter
Ursprünglicher
>> schraubige Anordnung
>> zahlreiche Blütenhüll-, Staub- & Fruchtblätter
Abgeleitet
>> wirtelige Anordnung
>> feste Anzahl der Blätter
Symmetrie:
radiär: ≥ drei Achsen
Di-Symmetrisch: 2 Achsen
Mono-Symmetrisch/Dorsiventral: 1 Achse
Angiospermen - Blütenaufbau
Blütenhülle verschiedengestaltig (Perianth)
Kelchblätter (Sepalen)
Kronblätter (Petalen)
Bsp.: Heckenrose (D)
Blütenhülle gleichgestaltet (Perigon)
Hüllblätter (Tepalen)
Bsp.: Tulpe (A)
Angiospermen - Staubblätter (♂)
Gesamtheit der Staubblätter = Androeceum
Aufbau Staubblatt:
f Stielzone (Filament)
k steriler Mittelabschnitt (Konnektiv)
th Theka
p Pollensack
Angiospermen - Fruchtblätter (♀)
Gesamtheit der Fruchtblätter = Gynoeceum
Übergang von freien zu verwachsenen Fruchtblättern
A, B frei (chorikarp)
C bis J verwachsen (coenokarp)
C, D, G synkarp mit Scheidewand (Septen)
E, F parakarp ohne Scheidewand (unseptiert)
H, J zentrale Placenta
Verwachsung mit der Blütenachse
Beispiele:
oberständig >> Tulpe, Hornkraut
mittelständig >> Spierstrauch
unterständig >> Narzisse, Krokus
Angiospermen - Blütenformel
Symbol für die Symmetrie:
↑ monosymmetrisch
▪│▪ disymmetrisch
☼ radiärsymmetrisch
von außen nach innen:
Kelchblätter (K)
Kronblätter (C)
Perigonblätter (P)
Staubblätter (A)
Fruchtblätter/ Fruchtknoten (G); verwachsen ()
Beispiel: Hornkraut (Nelkengewächse)
☼ K5 C5 A5+5 G(3)
(radiärsymmetrisch, je 5 Kelch- und Kronblätter, 5 äußere plus 5 innere Staubblätter, Fruchtknoten verwachsen aus 3 Fruchtblättern, oberständig)
Angiospermen - Einfache Monopodiale/Racemöse Infloreszenzen
Blüten oft zu Blütenständen (Infloreszenzen) vereint
Einfache Monopodiale/Racemöse Infloreszenzen:
Traube: Gestielte Blüten an Hauptachse
Bsp.: Johannisbeere
Ähre: Sitzende Blüten an Hauptachse
Bsp.: Wegerich, Weizen
Kolben: Sitzende Blüten an verdickter Hauptachse
Bsp.: Mais
Dolde: Gestielte Blüten von einem Punkt aus
Bsp.: Schlüsselblume
Köpfchen: Dichtgedrängte Blüten auf gestauchter verdickter Hauptachse
Bsp.: Klee, Kamille
Angiospermen - Zusammengesetzte Infloreszenzen (Monopodial/Sympodial)
Zusammengesetzte Infloreszenzen (Monopodial/Sympodial):
Doppeltraube: Mehrere Trauben an der Hauptachse
Bsp.: Steinklee
Doppeldolde: Mehrere Dolden strahlen von einem Punkt aus
Bsp.: Möhre
Rispe: Mehrfach verzweigte Trauben an der Hauptachse
Bsp.: Flieder, Weinrebe
Spirre: Rispenähnlich, aber sympodial, keine durchgehende Hauptachse
Bsp.: Hainbinse
Thyrse/Thyrsoid: Ähriger oder rispiger Blütenstand mit Zymen als Teilblütenständen
Bsp.: Minze, Rosskastanie
Zyme: nicht durchgehende Hauptachse, Seitentriebe übergipfeln Endblüte
Dichasium: Zymöser Blütenstand mit zwei Seitenästen
Bsp.: Nelkengewächse
Angiospermen - Bestäubung - Anemogamie
spezielle Anpassungen der Pollenübertragung
Anemogamie – Windblütigkeit
unsicher >> Massenproduktion von Pollenkörnern Pollen mit „Flughilfe“ >> Luftsäcke Bsp.: Kiefernpollen (Bild)
Angiospermen - Bestäubung - Zoogamie
Zoogamie – Tierblütigkeit
symbiontische Beziehung
keine Massenproduktion >> gezielte Übertragung
Säugerbestäubung, z.B. Fledermäuse in den Tropen bestäuben Lianen
Vogelbestäubung, z.B. Kolibris bestäuben Ipomea
Insektenbestäubung – vorherrschender Typ
Bienenblumen – viele Lippenblütler
Falterblumen – lange Kronröhre z.B. Lichtnelke
Fliegenblumen – oft unangenehmer Geruch – viele Doldenblütler
Angiospermen - Bestäubung - Hydrogamie
Hydrogamie – Wasserblütigkeit
Wasser ist Bestäubungsvermittler
unter Wasser >> Seegras fadenförmige Pollen
über Wasser >> Wasserpest schwimmfähige Pollen
Angiospermen - Bestäubung - Autogamie
Autogamie – Selbstblütigkeit
innerhalb derselben Blüte
nur wenn selbstkompatibel
oft kurz vor dem Abblühen
Bsp.: Vogelmiere (Stellaria media)
Angiospermen - Befruchtung (A)
Pollen (p) ist durch Bestäubung auf der Narbe (n) angekommen
Abbildung A:
Pollen keimt aus
>> Pollenschlauch (ps) durchwächst Narben-, Griffel- (g) und Nucellusgewebe (nu) zum Embryosack (es)
Angiospermen - Befruchtung - Embryosack
Embryosack (es)
aus Eiapparat (e)
2 Synergiden, Eizelle
sekundärer Embryosackkern (ek)
3 Antipodenzellen (ap)
Angiospermen – doppelte Befruchtung (B)
Abbildung B:
Pollenschlauch in 1 Synergide (s1) entlässt 2 Spermakerne
Spermakern (sk1) + Eizelle (ez)
>> Zygote
Spermakern (sk2) + sekundärer Embryosackkern (aus pk1+pk2)
>> triploides Endosperm
Angiospermen – Samenentwicklung - Nach der Befruchtung
Samenanlage wird zum Samen
Samenschale (Testa t)
Nährgewebe (Endosperm e)
Embryo
Samenschale aus Integumenten
± hart oder fleischig
Angiospermen – Embryoentwicklung - Nach der Befruchtung
Zygote wird zum Embryo
>> globulär (C,D)
>> Herzstadium (E,F)
Angiospermen – Fruchtbildung - Nach der Befruchtung
Fruchtknotenwand wird zur Fruchtwand (Exo-, Meso- & Endokarp)
Trockenfrucht: alle Schichten ± trocken
Nussfrucht: alle Schichten ± trocken und holzig
Steinfrucht: Exo- und Mesokarp fleischig, Endokarp holzig
Beerenfrucht: alle Schichten ± fleischig
Angiospermen – Fruchtbildung - Trockenfrüchte
A Balg – Öffnung Bauchnaht
Rittersporn
B Hülse – Öffnung Bauch- & Rücken
Fabaceae
C Schote – 2 Fruchtblätter
Brassicaceae
D,E Kapsel - ≥ 3 Fruchtblätter
Johanniskraut, Iris
F Deckelkapsel – Öffnung mit Deckel
Ackergauchheil
G Porenkapsel
Löwenmaul
H, J – Nussfrucht
Haselnuss
K – Spaltfrucht
Ahorn
L – Gliederhülse, wie Hülse, aber in Teile zerbrechend
Ornithopus (Vogelfuß)
M – Gliederschote, wie Schote, aber in Teile zerbrechend
Radischen
Angiospermen – Fruchtbildung - Steinfrüchte
Kirsche – ein Fruchtblatt
Walnuss – zwei Fruchtblätter
Angiospermen – Fruchtbildung - Beerenfrüchte
Stachelbeere, Tomate, Gurke
Sonderformen der Nuss: Karyopse (Gräser), Achäne (Korblütler)
Angiospermen – Fruchtbildung - Sammelfrüchte
Sammelbalgfrucht - Trollblume
Sammelnussfrucht – Erdbeere
Sammelsteinfrucht - Himbeere
Angiospermen – Fruchtverbreitung - Zoochorie
Ausbreitungseinheiten = Diasporen
Zoochorie – Tierverbreitung
Diaspore wird gefressen
Lockmittel
Schutz gegen Kau- und Verdauungsvorgang
Diasporenanhängsel (=Elaiosom) wird gefressen
Diasporen haften am Tier
klebrig
Widerhaken
Angiospermen – Fruchtverbreitung - Anemochorie
Anemochorie – Windverbreitung
Windstreuer – Mohn
Körnchenflieger – Orchideen
Blasenflieger – Klee
Haarflieger – Löwenzahn
Flügelflieger – Ahorn
Steppenroller
Angiospermen – Fruchtverbreitung - Hydrochorie
Hydrochorie – Wasserverbreitung
Regenballisten – Herausschleudern von Samen durch Tropfen
Schleifenblume, Hellerkraut
Regenschwemmlinge – Kapsel öffnet bei Regen
Mauerpfeffer
Echte Schwimmer
unbenetzbar mit Luftsäcken >> Seerose
Schwimmgewebe >> Meersenf, Cocosnuss
Angiospermen – Fruchtverbreitung - Autochorie
Autochorie – Selbstverbreitung
Selbststreuer – aktiv durch Turgor
Spritzgurke, Springkraut
Selbstableger – durch Wachstum
Erdnuss
Zymbelkraut
Überlegen Sie noch einmal:
Was sind die Besonderheiten der sexuellen Fortpflanzung bei den nacktsamigen Pflanzen?
Wie sähe die Blütenformel einer Tulpe aus?
(Sonne) P3+3 A6 G(3)
Richtig oder Falsch?
P3+3 in der Blütenformel bedeutet: Die Blüte hat eine einfache Blütenhülle.
Richtig! Perigon = einfache/gleichgestaltete Blütenhülle
K5 C5 in der Blütenformel bedeutet: Die Blüte hat eine einfache Blütenhülle.
Falsch! je 5 Kelch- und Kronblätter = Blütenhülle verschiedengestaltig (Perianth)
Was ist richtig?
a) K5 C5 A5+5 G(3) in der Blütenformel bedeutet: Es gibt zwei Kreise Staubblätter.
b) K5 C5 A5+5 G(3) in der Blütenformel bedeutet: Es gibt drei Fruchtknoten.
a) richtig! = 5 äußere und 5 innere Staubblätter
Es gibt nur ein Fruchtknoten, der aus 3 Fruchtblättern besteht
Wie sähe die Blütenformel einer Amaryllis aus?
(Sonne) P3+3 A7 G(3)
Wie sähe die Blütenformel dieses Steinbrech aus?
(Sonne) K5 C5 A10 G(4)
Was bedeutet Bestäubung?
Welche Strategien gibt es bei Pflanzen?
Bestäubung = spezielle Anpassungen der Pollenübertragung
Strategien:
unsicher >> Massenproduktion von Pollenkörnern
Pollen mit „Flughilfe“ >> Luftsäcke
Bsp.: Kiefernpollen
Säugerbestäubung, z.B. Fledermäuse
Vogelbestäubung, z.B. durch Kolibris
unter Wasser >> fadenförmige Pollen z.B. Seegras
über Wasser >> schwimmfähige Pollen z.B. Wasserpest
Bsp.: Vogelmiere
Was ist Befruchtung?
Wie passiert sie bei den Angiospermen?
Befruchtung = Pollen ist durch Bestäubung auf der Narbe angekommen
Vorgang:
>> Pollenschlauch durchwächst Narben-, Griffel- und Nucellusgewebe zum Embryosack
aus Eiapparat 2 Synergiden, Eizelle
sekundärer Embryosackkern 3 Antipodenzellen
Pollenschlauch in 1 Synergide entlässt 2 Spermakerne
Spermakern + Eizelle >> Zygote
Spermakern + sekundärer Embryosackkern >> triploides Endosperm
Nach der Befruchtung:
Zygote wird zum Embryo >> globulär >> Herzstadium
Fruchtknotenwand wird zur Fruchtwand
Was für Fruchttypen gibt es?
Welche Strategien zu Fruchtverbreitung gibt es bei Pflanzen?
Fruchttypen:
Balg, Hülse, Schote, Kapsel, Deckelkapsel, Porenkapsel, Nussfrucht, Spaltfrucht, Gliederhülse, Gliederschote
Rittersporn, Johanniskraut, Radischen, Ahorn, Löwenmaul
ein Fruchtblatt - Kirsche
zwei Fruchtblätter - Walnuss
Sammelfrüchte
Sammelnussfrucht - Erdbeere
1) Diaspore wird gefressen
2) Diasporenanhängsel (=Elaiosom) wird gefressen
3) Diasporen haften am Tier
Regenballisten – Herausschleudern von Samen durch Tropfen z.B. Schleifenblume, Hellerkraut
Regenschwemmlinge – Kapsel öffnet bei Regen z.B. Mauerpfeffer
Selbststreuer – aktiv durch Turgor z.B. Spritzgurke, Springkraut
Selbstableger – durch Wachstum z.B. Erdnuss Zymbelkraut
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