Wie wird eine korrekte Replikation sichergestellt?
3’-5’-Exonuklease der DNA-POL III
Postreplikative Mismatch-Reperatur
erkennt Fehlpaarungen (Mismatches)
E. coli: Gene mutS, mutL, mutH
Mutation: 100-1000fach erhöhte Mutationsrate
Wie können DNA-Schäden repariert werden?
fehlerhafte Reperatursysteme
wenn Schaden nicht vor Replikation behoben wird
Basen-Exzisions-Reperatur (BER)
vor der Replikation
Welche Gene von E. coli sind an der postreplikativen Mismatch-Reperatur beteiligt?
mutS
mutL
mutH
Wie läuft die postreplikative Mismatch-Reperatur bei Bakterien ab?
vorliegen eines Mismatches
Anlagerung des MutS-Proteins als Homodimer an den Mismatch
Homodimer: 2 identische Moleküle (Dimere)
nacheinander Anlagerung des MutL-Proteins als Homodimer und des MutH-Proteins
Schleifenbildung exponiert Mismatch
Schneiden des neu gebildeten (nicht methylierten) DNA-Stranges durch MutH
Entfernen von zusätzlichen Nukleotiden über Exonuklease I oder VII um die Schnittstelle
Schließen der Lücke durch POL III und Ligase
Was macht die Mismatch-Reperatur?
korrigiert falsch eingebaute Nukleotide nach der Replikation
korrigiert Mismatches, Insertionen und Deletionen (Indels)
Entfernt mismatches in Heteroduplex-Bereichen, die bei der Rekombination in Holliday-Strukturen vorkommen (homologe Rekombination)
Wie genau ist die Replikation?
Mutationsrate von 10^-10
Basenselektion
3’-5’-Exonuklease
Mismatch-Repair
Was ist anders bei der Mismatch-Reperatur der Eukaryoten?
jeweils 3 Homologe:
MutS: MSH2, MSH3, MSH6
MutL: MLH1, MLH3, PMS2
kein Homolog für MutH, Dinukleasefunktion vermutlich durch MLH
keine Homo- sondern Heterodimere
erkennen kleine oder längere Indel-Schleifen bis zu 12-16 Nukleotide
MLH1/PMS2 und MLH1/MLH3 lagern an
replikative DNA-POL δ für Lückenschluss
Welche Krankheit kann auftreten wenn Mutationen in der Mismatch-Reperatur bei Menschen auftreten?
Dickdarmkrebs (Coloncarcinom)
Mutation in MLH1 oder MSH2
Veränderungen der Mikrosatellitensequenzen
Wie laufen die fehlerhaften Reperatursysteme in Bakterien ab?
bei DNA-Schäden, die nicht vor der Replikation behoben wurden; durch Transläsions- oder TLS-Polymerasen
POL III stoppt am DNA-Schaden (z.B. AP-Stelle)
Replikationsmaschine kommt nicht über den Schaden im Matrizenstrang hinweg
Reperaturpolymerase (Transläsionspolymerase), i.d.R. POL V, übernimmt Synthese
ungenau: oft irgendeine Base ein
Ursache für alle Arten von Nukleotid-Austausch-Mutationen
nach Überwinden setzt POL III fort
Welche bakteriellen DNA-Polymerasen sind an der DNA-Reperatur beteiligt?
POL II
TLS/geschädigte Basen (translesion synthesis)
POL IV
TLS/geschädigte Basen
SOS-Mutagenese
POL V
AP-Stellen
UV-induzierte Dimere
Wie läuft die Basen-Exzisions-Reperatur (BER) ab?
DNA-fremde Base
DNA-Glykosylase erkennt Base, spaltet glycosidische Bindung und entfernt so Base (AP-Stelle)
AP-Endonuclease schneidet Zucker-Phosphat-Rückgrat auf 5’-Seite der AP-Stelle
POL β heftet Nukleotid an
Überhängender Rest wird entfernt
Ligase III mit XRCC verknüpft Enden
Was ist BER und wofür wird es genutzt?
Basen-Exzisions-Reperatur
Beseitigung kleinerer Modifikationen an DNA-Basen
Alkylierungen
Oxidative Schäden
Desaminierung von Adenin/Cytosin zu Hypoxanthin/Uracil
Schäden durch ioinisierende Strahlen
Kennzeichen: DNA-Glykosylasen
Viel benutzt
Die Basen-Exzisions-Reparatur (BER) ist ein viel benutzter Reparaturweg. BER ist durch die Aktivität von ................................ gekennzeichnet, die bei Auftreten einer DNA- fremden .......... durch Spaltung der ......................... Bindung die .......... Entfernen. Damit entsteht eine ............. Die Basen-Exzisions-Reparatur tritt nicht nur bei Auftreten von ............. in Funktion, sondern auch bei Basen, die durch Alkylierung oder Oxidation geschädigt wurden.
Die Basen-Exzisions-Reparatur (BER) ist ein viel benutzter Reparaturweg. BER ist durch die Aktivität von DNA-Glykosylasen gekennzeichnet, die bei Auftreten einer DNA-fremden Base durch Spaltung der glykosidischen Bindung die Basen entfernen.
Damit entsteht eine AP-Stelle.
Die Basen-Exzisions-Reparatur tritt nicht nur bei Auftreten von fremden Basen in Funktion, sondern auch bei Basen, die durch Alkylierung oder Oxidation geschädigt wurden.
Wie werden alkylierte Basen repariert?
Eukaryoten
über N-Methylpurin-DNA-Glykosylase (MPG)
MPG erkennt methylierte Base
hydrolytische Spaltung
AP-Stelle entsteht
BER repariert AP-Stelle
Bakterien
exprimieren entsprechende Glykosylasen
Was ist AGT und was macht es?
O6-Alkylguanin-Transferase, direkte Reperatur von O6-Methylguanin
in allen Organismen
Übernimmt Alkylgruppe auf eigenen Cysteinrest
kann als Transkriptionsfaktor agieren
schützt vor toxischen und cancerogenen Substanzen
Wie wirkt die O6-Alkylguanin-Transferase?
DNA methyliert
AGT übernimmt Alkylgruppe auf eigenen Cysteinrest
methyltragendes AGT wirkt als Transkriptionsfaktor auf Regulon für AGT und andere Proteine
Adaptive Antwort
Abbau durch Ubiquitin-vermittelte Proteolyse
Wie werden oxidative Schäden repariert?
8-OxodGTP-Phosphatase
zerstört freies oxidiertes dGTP durch Abspalten P-Rest
Prokaryoten MutT
Eukaryoten MTH
MutY-Protein (Prokaryoten) / MYH-DNA-Glykosylase (Eukaryoten)
schneiden falsches Adenin heraus
8-Oxoguanin-DNA-Glykosylase
entfernen oxidiertes GTP, wenn es mit Cytosin im DS vorliegt
Prokaryoten: MutM
Eukaryoten: OGG
Wie können UV-Schäden korrigiert werden?
Photo-Reaktivierung
Nukleotid-Exzisions-Reperatur (NER)
Rekombinative Reperatur
Wie funktioniert die Photo-Reaktivierung?
Enzym Photolyase bindet an Pyrimidindimere
nutzt sichtbares Licht zur Wiederherstellung korrekter Nukleotide
2 Chromophore sammeln Lichtenergie und spaltet Cyclobutanringe
Nur bei Bakterien, Hefen, Pflanzen, Insekten, Fische, Amphibien, Vögel
Wann wird die NER angewandt?
Nucleotid-Exzisions-Reparatur
bei höheren Säugern…
… bei Schäden durch bulky adducts durch polycyclische Kohlenwasserstoffe
… bei Schäden durch UV-Licht
Wie funktioniert die NER bei Prokaryoten?
Nukleotid-Exzisions-Reperatur
Erkennung
2 UvrA-Proteine und 1 UvrB-Protein bilden Komplex unter ATP
(uv-repair)
Komplex bindet spezifisch an DNA-Schaden: Erkennung
UvrA durch UvrC (Endonuklease) ersetzt
Entfernung
UvrBC-Komplex schneidet 5’ und 3’ vom Schaden
UvrD-Helikase Exzision des ES
Reperatur
DNA-POL I synthetisiert neuen Strang
DNA-Ligase verschließt Strang
Was macht das MfD-Protein?
Mutation-frequency-declining-Protein
= TRCF (transcription repair coupling factor)
Reperatur von DNA-Schäden im transkribierten Strang aktiver Gene
RNA-POL stoppt am Schaden
Mfd verdrängt RNA-POL
ermöglicht Bindung von UvrA (Start NER)
Verhindert fehlerhafte Transkription
Welche Unterformen der NER gibt es bei Eukaryoten?
Nucleotid-Exzisions-Reperatur
globale Genomreperatur (GGR)
wirkt im ganzen Genom
transkriptionsgekoppelte Reperatur (TCR)
wirkt gezielt an Schäden, die die RNA-POL blockieren
Welche Krankheiten gibt es bei Mutationen im NER-System?
Xeroderma pigmentosum (XP)
empfindlich gegenüber Sonnenstrahlen (UV)
XPA bis XPG des NER
XP variant (XPV): nur wenig sensitiver, NER in Ordnung, aber aktive DNA-POL η fehlt
Cockayne-Syndrom
CSA/CSB (Teil des TCR-NER)
schnelles Altern
Wie läuft das NER-System bei Eukaryoten ab?
Globale Genomreperatur
XPC-HR23B-Komplex, XPA erkennen Schaden
TFIIH (Transkriptionsfaktor 2 H, Helikase) entwindet Bereich
RPA (replication protein A) bindet ES
XPA bindet an Schaden
XPF und XPG schneiden weiteren Bereich
Faktor RFC positioniert Ringklemme der POL
replikative DNA-POL δ/ε synthetisieren
DNA-Ligase I schließt
Transkriptions-gekoppelte Reparatur
CSA, CSB entfernen RNA-POL II (verhindern Ablesen)
TFIIH entwindet …
Was ist unterschiedlich beim eukaryotischen NER im Vergleich zur prokaryotischen?
mehr Proteine beteiligt
größere DNA-Lücke gebildet
mehr Replikationsproteine (Pol δ/ε, RPA, PCNA, RFC)
Bei Prokaryoten nur DNA-POL I
Welche Polymerasen (eukaryotisch) sind an der Reperatursynthese von UV-Schaden während der Replikation beteiligt?
DNA-POL η
korrekte Reparatur
gibt Modifikationen, die POL η nicht überwinden kann, dann POL ζ
Fehlt bei XPV!
DNA-POL ζ
fehlerhafte Reperatur
besser falsche Base als keine!
Was ist die rekombinative Reperatur?
Überwindung von UV-Schäden (zusätzlich zu Photo-Reaktivierung und NER)
DNA-Replikationsgabel kommt über verzerrte Bereiche nicht hinweg
lange ES Bereiche entstehen
Anregung von Rekombination zwischen homologen Molekülen
führt häufig zu unbeschädigten Genomen
Wie werden Einzelstrangbrüche repariert?
durch Ligasen
Wie werden DS-Brüche repariert?
abhängig von Zellzustand (Zellphase)
homologe Rekombination
während und nach der S-Phase und in G2-Phase
Schwesterchromatide als identische Kopie steht zur Verfügung
Nicht-homologe-End-zuEnd-Verknüpfung
vorwiegend in der G-Phase und zu Beginn der S-Phase
mit DNA-Verlust, da nur Enden verknüpft werden
Wie funktioniert die homologe Rekombination?
Anreicherung von Cohesin (Zusammenhalt) an Stellen des Strangbruches bei Schwesterchromatiden
Zurechtschneiden der Enden: Überhänge
Strangaustausch zwischen 3’-Überhang und homologen, intakten Abschnitt
DNA-Synthese in Holliday-Struktur
DNA-Ligation, Branch Migration, Auflösung der Holliday-Struktur
Wie funktioniert die NHEJ?
non-homologous end-joining
(Nicht-homologe End-zu-End-Verknüpfung)
Proteinanlagerung an Bruch
DNA-Proteinkinase phosphoryliert und aktiviert
Zurechtschneiden der Enden mit Endo- / Exonukleasen
Reperatur-Ligase IV verknüpft Enden
Welcher Reperaturmechanismus greift bei…
Uracil-AP-Stellen, 8-Oxoguanine
UV-Schäden, unförmige Anheftungen
DS-Bruch, Zwischenstrang-Crosslinks
Falschpaarung, Indels
BER (Basen-Exzisions-Reperatur)
Photoreaktivierung, NER (Nukleotid-Exzisions-Reperatur)
homologe Rekombination, nicht-homologe End-zu-End-Verknüpfung
Mismatch-Reperatur
Was passiert, wenn DNA-Reperatur nicht oder nicht schnell genug erfolgt?
Auslösen spezifischen genetischen Programms
Prokaryoten: SOS-Antwort
Eukaryoten: Checkpoint-Kontrolle
Immer noch nicht: Einleitung Apoptose
Immer noch nicht: Fixierung der Mutation
Wie läuft sie SOS-Reperatur ab?
bei Prokaryoten bei schweren Schäden
POL ist bei Replikation blockiert, lange ES-Bereiche an Replikationsgabel
ES aktiviert Hauptenzym RecA
viele Gene aktiviert, Zellteilung gehemmt (Zeit für Reperatur)
RecA spaltet Repressor LexA
Vermehrte Bildung der Konponente des NER-Apparates
Fehleranfällig: gegenüber Pyrimidindimere kann zufällig eingebaut werden: erhöhte Mutationsfrequenz
Wie funktioniert die schadensinduzierte Checkpoint-Kontrolle?
bei Eukaryoten
Anhalten des Zellzyklus (Zeit zur Reperatur)
Schäden nicht an Tochterzellen weitergeben, notfalls Apoptose
Reparatur, ansonsten: Hemmung Replikation, Mitose, Gen-Altivität
Vergleich mit Nachrichtentechnik:
Sensoren (Schadenswahrnehmung)
RFC-ähnlicher Komplex
PCNA-ähnlicher-Komplex
Kinasen
Transduktoren/Mediatoren (Signalweitergabe)
Kinasen Chk1 und Chk1
Effektoren (Signalempfang und Umsetzung)
Anhalten Zellzyklus
Transkriptionsfaktoren
Unterbechen Replikation
Was machen p53 Proteine?
Anhalten Zellzyklus und DNA-Reperatur
Apoptose
Menge nimmt zu nach DNA-Schäden
Phosphorylierung verhindert Abbau
Wirkt als Transkriptionsfaktor
In Checkpointkontrolle aktiviert
Welche Krankheit kann durch Mutationen der Checkpointkontrolle entstehen?
Ataxie-Teleangiektasie / Louis-Bar-Syndrom
Mutation im ATM-Gen (Sensor)
Störung …
im Immunsystem
Koordinierung Muskelbewegung
Neuromuskuläre Funktion
Kein Stopp des Zellzyklus bei Schäden
viele Chromosomenveränderungen, hohe Strahlenempfindlichkeit
Wie läuft die Apoptose ab?
Freisetzung von Cytochrom C über Mitochondrien als Signal
Caspasen (Proteasen) aktiviert
Caspasen bauen Zellstruktur und Chromatin ab
Phagozytose über Makrophage
Nennen Sie 5 DNA-Reperaturmechanismen und geben Sie an, bei welchen DNA-Schäden diese eingesetzt werden!
Basen-Exzisions-Reparatur (BER)
DNA-fremde Basen (Hypoxanthin, Uracil), Alkylierungen, oxidative Schäden, Schäden durch ionisierende Strahlungen
Nukleotid-Exzisions-Reparatur
bulky adducts / UV-Schäden (Thymindimere)
nicht-homologe End-zu-End-Verknüpfung
DS-Bruch außerhalb der S-Phase
Postreplikative Mismatch-Reparatur
Mismatches oder Indels nach Replikation
Photoreaktivierung
UV-Schäden: Thymindimere
DS-Bruch in S-Phase
Was passiert, wenn bei der Replikation falsche Basen eingebaut werden?
Verdrehung der DNA
DNA-POL III Korrekturlesefunktion
5’-3’-Polymeraseaktivität
3’-5’-Exonukleaseaktivität: entfernt falsche Nukleotide
postreplikative Mismatch-Reparatur
Wie heißen die Chromophore der Photolyase?
MTHF: 5,10-Methylen-tetrahydrofolat
FAD: Flavinadenin-dinucleotid
Nennen Sie fünf DNA-Reperaturmechanismen und bei welchen DNA-Schäden diese eingesetzt werden
Basen-Exzisions-Reparatur
8-Oxoguanine (oxidative Schäden)
Uracil-AP-Stellen (fremde Basen)
Pyrimidindimere (UV-Schäden)
bulky adducts
Doppelstrangbruch außerhalb der S-Phase
Zwischenstrang-Crosslinks
Homologe Rekombination
Doppelstrangbruch in der S-Phase
Fehlpaarungen
Indels
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