Grenze “Substantieller Produktbegriff”, “Erweiterter Produktbegriff” und “Generischer Produktbegriff” von einander ab
Substantieller Produktbegriff:
Kernprodukt als ein Bündel von physisch-technischen Eigenschaften (z.B. hohe Beschleunigung bei Auto)
Erweiterter Produktbegriff:
Paket, das aus physischen Produkten und/oder immateriallen Leistungen besteht (z.B. Qualitätsgarantie bei Auto)
Generischer Produktbegriff:
Umfasst sämtliche materielle und immaterialle Produktfacetten (z.B. renommierte Marke bei Auto)
-> Ein Produkt ist “ein Bündel von Eigenschaften, das auf die Schaffung von Kundennutzen abzielt”
Was bedeutet “Produktpolitik”?
Produktpolitik = alle Entscheidungen, die sich auf die marktgerechte Gestaltung des gegenwärtigen und zukünftigen Produktangebots eines Unternehmens beziehen (unter Berücksichtigung unternehmerischer Zielsetzungen)
Was sind die Entscheidungsfelder der Produktpolitik?
Nenne die Ziele der Produktpolitik
Ökonomische Ziele
Ökologische und soziale Ziele
Psychographische Ziele
Was versteht man unter “Ökonomischen Zielen”?
Gewinn- und Rentabilitätsziele ( z.B. Erreichung eines bestimmten Deckungsbeitrages/ ROI)
Wachstumsziele (z.B. Absatz-, Umsatz-, Gewinnwachstum)
Rationalisierungsziele (z.B. Nutzung von Synergieeffekten in der Produktion, Degressionseffekte)
Kapazitätsauslastungsziele (z.B. Produktions-, Marketingkapazität)
Sicherheitsziele (z.B. Risikostreuung, Ausgleich von Absatzschwankungen innerhalb des Programms, Ansprache weiterer Kundensegmente, langfristige Überlebenssicherung)
Marktstellungsziele (z.B. Marktanteilssteigerung, Qualitätsverbesserung, “Vollsortimenter” bzgl. Programmbreite)
Was versteht man unter “Ökologischen und sozialen Zielen”?
Verringerung bzw. Vermeidung negativer Auswirkungen von Produkten auf die ökologische Umwelt -> Reduzierung von Emissionen oder auch des Verbrauchs natürlicher Ressourcen)
Berücksichtigung armer Kundensegmente
Was versteht man unter “Psychographischen Zielen”?
Einstellungen
Images usw.
Was ist eine Produktinnovation und welche Phasen innerhalb eines Innovationsprozesses gibt es?
Produktinnovation = Jedes Produkt, welches von den Kunden als neu wahrgenommen wird
Phasen des Innovationsprozesses:
1) Ideengewinnung und -konkretisierung
2) Konzeptdefinition
3) Konzeptbewertung und -selektion
4) Markteinführung neuer Produkte
Welche Quellen für “Ideengewinnung und -konkretisierung” gibt es?
Unternehmensinterne Quellen
Vorschlagswesen des Unternehmens
Mitarbeiter des F&E-Bereichs
Mitarbeiter des Außendiensts
Mitarbeiter des Kundendiensts/ der Service-Hotline
Beschwerdeinformationen
Unternehmensexterne Quellen
Kunden
Wettbewerber
Marktneuheiten auf anderen Märkten
Technologische Entwicklungen
Experten
Erkenntnisse von Trend- und Marktforschungsinstituten, Unternehmensberatungen und Werbeagenturen
Unternehmenspraxis: Tendenz zu Open Innovation Ansätzen
In welchen Schritten läuft die Conjoint Analyse ab?
1) Idee:
Gesamtbeurteilung von Produkten erlaubt Rückschlüsse auf die Bedeutung einzelner Merkmalsausprägungen
Aussagen über die Wirkung von Änderungen einzelner Merkmalsausprägungen auf den wahrgenommenen Nutzen
Quantifizierung der Wichtigkeit einzelner Produktmerkmale für den Kunden
Ermittlung von Zahlungsbereitschaften von Kunden für Produktverbesserungen
2) Festlegung der Merkmale:
Relevanz für die Kaufentscheidung
Wichtige Merkmale immer aufnehmen (z.B. Preis)
Durch das Unternehmen beeinflussbar
Abbildbarkeit der Produkte der Wettbewerber durch gewählte Merkmale
Gewählte Merkmale sollten unabhängig voneinander sein
Fokus auf Merkmale, die durch andere Merkmale kompensiert werden können (keine K.O.-Kriterien)
Zahl der Merkmale nicht zu groß
3) Ergebnisanalyse (hier ein Beispiel)
Welche Phasen und Methoden gibt es bei der “Konzeptbewertung und -selektion” in der Produktpolitik?
1) Grobselektion = Welche Konzepte sind im Hinblick auf ihre Marktfähigkeit prüfenswert? ->
Checklisten
Scoringmodelle/ Nutzwertanalyse
grobe Investitionsrechnung
2) Analyse der Marktfähigkeit = Welche Marktchancen haben die einzelnen Produktkonzepte? ->
Konzept- und Produkttests
Testmärkte
Testmarktalternativen
3) Analyse der Wirtschaftlichkeit = Welcher wirtschaftl. Erfolg ist für einzelne Produktkonzepte zu erwarten? ->
verfeinerte Investitionsrechnung
4) Realisierung
Wie hilft “Virtual Reality” bei der Absatzprognose von Gebrauchsgütern?
Konzeptentwicklung und -beurteilung:
es werden mehr Ideen generiert
Ideen sind vielversprechender
Ideen werden schneller präzise
-> Erhöhte Geschwindigkeit
Produktentwicklung:
die technische Entwicklung wird schneller
Prototypen-Tests werden effizienter
es wird einfacher Marketing-Materialien zu testen
-> Erhöhte Effizienz
Implementierung:
Absatzprognosen werden genauer
kann die Vermarktung unterstützen
Produktschulungen werden vereinfacht
After-Sales-Unterstützung kann effektiver und effizienter stattfinden
-> Erhöhte Effektivität
Erkläre das Diffusionsmodell nach Rogers
Was sind Meinungsführer und was sind Meinungsfolger?
Diffusion = Ausbreitung von Innovationen im Markt im Zeitablauf
Meinungsführer: Darunter zählen Innovatoren und frühe Adopter
Innovatoren kaufen das Produkt zuerst und haben ein besonderes Interesse an Neuheiten.
Früher Adopter adoptieren (Annahme einer Innovation) das neue Produkt sehr schnell
Meinungsfolger: kaufen das neue Produkt erst, wenn andere Kunden vor ihnen gekauft haben
Was sind die zentralen Fragen der Einführungsstrategie?
Wann?
Wann soll neues Produkt eingeführt werden?
Inwieweit sollen Marketingaktivitäten bereits im Vorfeld der Produktverfügbarkeit durchgeführt werden?
Wo?
An welche Zielgruppen soll das Produkt vermarktet werden?
Welches sind die Innovatoren/ frühe Adopter, denen bei Markteinführung besondere Aufmerksamkeit zukommen soll?
In welchen geographischen Märkten soll das Produkt in welcher Reihenfolge eingeführt werden?
Wie?
Wie soll die Produktpolitik im Rahmen der Markteinführung gestaltet werden?
Wie soll die Preispolitik im Rahmen der Markteinführung gestaltet werden?
WIe soll die Kommunikationspolitik im Rahmen der Markteinführung gestaltet werden?
Stelle Pioniervorteile und Pioniernachteile bei Markteinführung gegenüber
Pioniervorteile:
vorübergehende Monopolsituation verbunden mit hohen Preisen
Kostenvorteil durch (früheren) Erfahrungskurveneffekt
Imagebildung bei Nachfragern sowie Aufbau von Kundenloyalität
Aufbau von Wechselbarrieren bei Kunden
Sicherung wichtiger Distributionskanäle
Pioniernachteile:
Hoher Ressourceneinsatz im Rahmen der Markterschließung
Unsicherheit bezüglich der Nachfrageentwicklung
Fehlende Erfahrung mit der Funktionalität des Produktes in der Anwendung durch Kunden
Definiere “Produktprogramm” (Sortiment), nenne Strukturmerkmale und Beispiele für unterschiedliche Sortimente
Produktprogramm/ Sortiment = Die Gesamtheit der zu einem bestimmten Zeitpunkt von einem Unternehmen angebotenen Produkte
Strukturmerkmale:
Programmbreite -> Anzahl von Produktarten
Programmtiefe -> Anzahl der Varianten
Programmkonsistenz -> Verbundenheit zwischen einzelnen Produktgruppen
Beispiele:
Breites und flaches Sortiment: Warenhäuser, Verbrauchermärkte
Breites und tiefes Sortiment: Online-Händler (z.B. Amazon)
Schmales und tiefes Sortiment: Spezialgeschäfte wie Elektronik- und Bekleidungsgeschäfte
Welche Arten von “Produktdifferenzierung” gibt es?
Produktdifferenzierung = Vertiefung des Sortiments
1) Vertikale Produktdifferenzierung
-> Produktvarianten werden in unterschiedlichen Qualitäten/Preisen angeboten
2) Horizontale Produktdifferenzierung
-> Produktvarianten werden mit unterschiedlichen Funktionen angeboten (Qualität/Preis oft vergleichbar) z.B. neben Limousine noch Kombi-Modell
Ziele der Produktdifferenzierung
Erschließung neuer Marktsegmente
Berücksichtigung veränderter Kundenpräferenzen
Erzielung höherer Preise
Aufbau von Markteintrittsbarrieren für Wettbewerber
Welche Arten von “Produktdiversifikation” gibt es?
Produktdiversifikation = Erweitert das Sortiment um Produktsparten
1) Horizontale Produktdiversifikation
-> Erweitert das Sortiment mit einem Produkt aus der selben Branche (z.B. Matratzenhändler verkauft auch Kissen)
2) Vertikale Produktdiversifikaiton
-> Erweitert das Sortiment mit einem Produkt aus einer vor- oder nachgelagerten Wirtschaftsstufe. (z.B. Bäcker verkauft auch Milch, Mehl, Eier usw.)
3) Laterale Produktdiversifikation
-> Erweitert das Sortiment mit einem Produkt, welches in keinem Zusammenhang zu bisherigen Produkten steht (z.B. der Matratzenhändler verkauft jetzt auch Fahrräder)
Was ist die wirkungsbezogene Funktion der Marke (von Unternehmen)?
Marke -> Eine im Bewusstsein des Kunden verankerte Vorstellung, die das Angebot eines Unternehmens von Wettbewerbsangeboten differenziert
Funktionen:
Für den Markenführer -> Differenzierung vom Wettbewerb (besonders bei funktional sehr ähnlichen Produkten), Präferenzbildung bei Kunden (höhere Markenloyalität), Generierung eines Preispremiums (Loyale Kunden sind weniger preissensibel), Schaffung einer Plattform für neue Produkte (Einführung wird durch etablierte Marke deutlich leichter)
Für den Handel -> Imagetransfer (gutes Image einer Marke färbt auf den Laden ab), Reduzierung des eigenen Absatzrisikos (Aufgrund der Markenloyalität)
Für den Verbraucher -> Qualitätsversprechen, Orientierungshilfe, Selbstdarstellung (sozialer Status), Emotionale Reize
! Kritische Lebensereignisse können zu Veränderungen in der Markenpräferenz führen -> Nach Ereignis wird evt. andere Marke bevorzugt
! Kooperation zweier Marken (Co-Branding) kann dazu führen, dass negative Informationen über eine Marke einen negativen Effekt bei der zweiten Marke hervorrufen (Spillover-Effekte)
Wie läuft die Ermittlung der relativen Wichtigkeit einer Produkteigenschaft von Kunden ab?
Datenblatt der Conjoint-Analyse:
Durchführung
Wie helfen mir die Teilnutzenwerte der Conjoint-Analyse für mehrere Kunden bei der Planung einer Produktneugestaltung?
Datenblatt der Conjoint-Analyse
Auswertung:
Fazit:
Welche produktpolitischen Zielsetzungen werden mit den folgenden Begriffen verfolgt?
Produktvariation
Produktdifferenzierung
Produktdiversifikation
Produktelimination
Produktvariation:
physikalisch-funktionale, ästhetische und symbolische Änderung
! Vorhandenes Produkt wird modifiziert um neue Kaufreize zu setzen
-> Programmtiefe ändert sich hierbei nicht!
Produktdifferenzierung:
Ergänzung eines bereits eingeführten Produkts um einen “Ableger”
! Vorhandenes Produkt wird verbessert und ebenfalls auf den Markt gebracht
-> Programmtiefe vergrößert sich hierbei!
Produktdiversifikation:
Aufnahme von Produkten, welche nicht im direkten Zusammenhang zum Produkt stehen
! Ein weiteres Produkt wird neben den bisherigen angeboten
Produktelimination:
Aussonderung von Produkten nach qualitativen oder quantitativen Kriterien
! Von einer Elimination ist zu sprechen, wenn auch kein Nachfolger des Produkts erscheinen wird
Was ist die Formale Funktion/ Perspektive der Marke?
Die formale Perspektive der Marke ist:
Name, Zeichen, Design, Symbol, Ausdruck oder eine Kombination dieser Elemente.
-> Die Produkte eines Anbieters werden identifizierbar gemacht und können sich vom Wettbewerb abheben (denk z.B. an ein Handy ohne Marke, oder an ein Handy mit Apfel-Zeichen darauf)
Was versteht man unter “Markenarchitektur” und welche Strategien hierzu gibt es?
Markenarchitektur = Anordnung aller Marken eines Unternehmens
Einzelmarkenstrategie: Jede Leistung wird unter einer eigenen Marke angeboten - Firmenname tritt in den Hintergrund
Dachmarkenstrategie: Alle Produkte werden unter einer Marke angeboten
Familienmarkenstrategie: Für eine bestimmte Produktlinie wir eine einheitliche Marke gewählt
Wie funktionieren “Checklisten” als Methode zur Grobselektion?
Checklisten überprüfen, inwieweit Produktkonzepte zuvor definierte Anforderungskriterien genügen.
Hinsichtlich:
Konsistenz mit den strategischen Unternehmens-/Marketingzielen
technische Realisierbarkeit
rechtliche Zulässigkeit
Verfügbarkeit von Ressourcen im Unternehmen
Wie funktionieren “Scoringmodelle/ Nutzwertanalysen” als Methode zur Grobselektion?
Berücksichtigen zusätzlich (zu Checklisten) den Grad zu dem ein Produktkonzept die Anforderungskriterien erfüllt.
Vorgehen beim Scoringmodell:
1) Definition erfolgsrelevanter & überschneidungsfreier Bewertungskriterien
2) Gewichtung der Kriterien
3) Bewertung anhand der Erfüllung der Kriterien
4) Berechnung eines Gesamtpunktwertes zur Beurteilung
Wie funktioniert die “grobe Investitionsrechnung” als Methode zur Grobselektion?
Nimmt eine überschlagsmäßige Beurteilung der Wirtschaftlichkeit der Produktkonzepte vor
Benötigte Informationen:
interne Kostenschätzungen für Produktentwicklung, -einführung und -vermarktung
Preis des Produkts
Marktwachstum
Schätzung des erzielbaren Marktanteils
Wie funktionieren “Konzepttests” als Methoden zur Analyse der Marktfähigkeit?
Qualitative Beurteilung der Produktkonzepte durch Kunden auf ihre Marktakzeptanz (z.B. Gruppendiskussionen)
Ziele:
Identifikation der Produktkonzepte mit den größten Marktchancen
Identifikation von Schwächen/ Verbesserungsmöglichkeiten
Wie funktionieren “Testmärkte” als Methode zur Analyse der Marktfähigkeit?
Quantitative Beurteilung der Produktkonzepte durch Kunden auf ihre Marktakzeptanz durch Einführung der Produkte auf dem Testmarkt.
Varianten:
regionaler Testmarkt
Mikrotestmarkt
elektronischer Testmarkt
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