Stellenbildung – Zusammenhang mit der Bedarfsplanung
die Stelle ist die Einheit, mit der der qualitative und der quantitative Personalbedarf festgelegt werden
Stellenbildung als Voraussetzung für die Bedarfsplanung
Bevor Mitarbeiter eingestellt werden, muss festgestellt werden, dass seitens der Organisation ein Bedarf für sie existiert.
Die Bedarfsermittlung geschieht in zweierlei Hinsicht:
Was für Mitarbeiter (mit welchen Kenntnissen, Qualifikationen und Kompetenzen) werden benötigt? – qualitative Personalbedarfsplanung
Wie viele Mitarbeiter mit den jeweiligen qualitativen Profilen werden benötigt? – quantitative Personalbedarfsplanung
Stellenbildung – Definition der Stelle
Definition:
Kleinste organisatorische Einheit mit einer dauerhaften Aufgabenzuordnung zu Personen
5 Merkmale:
Aufgabenbereich
Stelleninhaber
Dauerhaftigkeit
Kompetenzfestlegung
Verantwortungsbereich
Stellenbildung – Anlässe
Wann sind Überlegungen zu Stellenprofilen angebracht?
Unternehmens- oder Bereichswachstum
Neue Dienstleistungen oder Produkte
Umorganisationen und Restrukturierungen
Stellenbildung – Wie kommt es zu einer Stelle?
Unterschiedliche Wege der Entwicklung einer Stelle
Der Planungsansatz – das Analyse-Synthese-Konzept von Kosiol (1976)
Ausgehend von einer Analyse der Tätigkeiten zur Bewältigung der Gesamtaufgabe der Organisation werden zunächst Elementaraufgaben bestimmt und diese dann in weitere Arbeitsschritte zerlegt.
Die Elementaraufgaben werden dann in Stellen und Abteilungen zusammengefasst (Aufbauorganisation).
Die Arbeitsschritte werden in Arbeitsprozessen zusammengefasst (Ablauforganisation).
Ein systemisch-evolutionärer Ansatz – Laloux (2015)
Einer der größten niederländischen Pflegedienste – Buurtzorg (Nachbarschaftspflege) – verzichtet vollkommen auf Stellenbeschreibungen und Stellenpläne und ist damit erfolgreich.
Stellenbildung – Das Analyse-Synthese-Konzept 1
Aufgabenanalyse
Analyse von Organisation und Zerlegung von Kernaufgaben zu Teilaufgaben -> Wiederholung der Zerlegung zur Identifikation von Elementaraufgaben
Prinzipien der Aufgabenanalyse
Verrichtungsprinzip: Art der Leistung (Was wird getan?)
Objektprinzip: An welchem Objekt wird etwas getan?
Rangprinzip: Entscheidungs- oder Ausführungsaufgaben
Aufgabengliederungsplan - Ergebniss der Aufteilung alle Aufgaben in Elementaraufgaben
Stellenbildung – Das Analyse-Synthese-Konzept 2
Analyse-Synthese Konzept besteht aus:
Strukturen
Prozesse
Org. Differenzierung
Aufgabenanalyse ->Teilaufgaben
Arbeitanalyse -> Arbeitsgänge
Org. Integration
Aufgabensynthes -> Stellen, Abteilungen
Aufbauorg.
Arbeitssynthese -> Prozesse, Prozessketten
Ablauforg.
Beispiel Buurtzorg
Niederländischer Pflegedienst
2006 gegründet mit 4 Pflegekräften
2015 über 8000 Pflegekräfte mit Teams auch in Schweden, Japan und den USA
Die Pflegekosten pro Patient sind geringer als bei den meisten anderen Pflegediensten bei einem vergleichbaren Patienten-Mix.
Organisationprinzip
Teams von 10-12 gut ausgebildete Pflegekräften betreuen ca. 50 Patienten.
Im Team werden kollektiv alle administrativen Entscheidungen getroffen.
Es gibt keine Hierarchie und keine formalen Stellenbeschreibungen – je nach Kenntnissen und Fähigkeiten werden die Aufgaben von den Teammitgliedern übernommen.
„Wenn die Anzahl der Patienten die Kapazitäten überschreitet, dann wird im Team entschieden, ob mehr Mitarbeiter eingestellt werden sollen, oder ob das Team sich aufteilt.“ (Laloux 2015, 63 f.)
Unterschiedliche Unternehmen vergleichbar machen
Maßzahlen zur Bestimmung ...
... der Anzahl der untergeordneten Personen (Leitungsspanne)
... der Anzahl der Leitungsebenen (Leitungstiefe)
... des Verhältnisses von Leitungs- und Ausführungsstellen (Leitungsintensität)
Erwünschter Zweck:
Vergleiche ermöglichen (organisations- und branchenintern)
Optimal Größen und Maximalgrößen bestimmen
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