Buffl

Umweltfaktoren und Ressourcen - Jentzsch

TK
by Theresa K.

Theorie der optimalen Abwehr

  • Zwei Gruppen schädlicher Pflanzenstoffe:

    1. quantitative (konstitutive) Wirkstoffe, sind bei relativ hohen Konzentrationen am effektivsten. Das Gewebe, das sie enthält (beispielsweise bei voll entwickelten Eichenblättern), wird dadurch mehr oder weniger unverdaulich

    2. Toxische oder qualitative Wirkstoffe, die sogar in kleinen Mengen giftig sind

      • Können relativ schnell gebildet werden

      • werden nur im Fall einer Beschädigung produziert

      • daher für die Pflanzen mit geringeren fixen Kosten verbunden

  • relativ kurzlebige (ephemere) Pflanzen haben gewissen Schutz vor Konsumenten dadurch, dass ihr Vorkommen in Raum und Zeit kaum vorhersehbar ist

    • Daher müssen sie weniger in Abwehrmechanismen investieren

    • bilden eher induzierbare Toxine, wenn diese benötigt werden

  • Langlebige Arten mit vorhersehbarem Vorkommen wie zum Beispiel Waldbäume

    • sind über lange Zeiträume für eine große Zahl von Herbivoren deutlich erkennbar

    • Investieren in konstitutive Wirkstoffe

  • innerhalb einer einzelnen Pflanze:

    • die wichtigeren Pflanzenteile werden durch kostspielige, konstitutive Wirkstoffe geschützt

    • weniger wichtige Teilen durch induzierbare Toxine

  • Kronblätter von höchster Bedeutung

    • Konzentrationen toxischer Glucosinolate in Kronblättern doppelt so hoch wie in unbeschädigten Laubblättern

    • Konzentrationen konstitutiv auf dem gleichen Niveau, unabhängig ob Kronblätter von Raupen befressen

  • Einfluss der Laubblätter auf die Fitness geringer:

    • Starke Schäden an Laubblättern ohne messbaren Effekt auf den Reproduktionserfolg ➢ Konzentrationen an Glucosinolaten gering

    • Bei Beschädigung der Blätter: (induzierte) Konzentrationen sogar höher als in den Kronblättern


Keine Struktur – keine Vielfalt?

  • Entspricht nicht automatisch für natürliche Lebensräume

    • Beispiel Wüste

      • Großes Gebiet

      • (fast) kein Wasser

      • (fast) keine Pflanzen

      • Sehr heiß

    • Nahrungskette basiert auch hier auf Produzenten

      • Ephemere Pflanzen überdauern als Samen/Wurzelknollen

      • Xerophyten kein Wachstum in Dürrezeiten, nehmen Tauwasser mit speziellen Schuppenhaaren auf

      • Sukkulenten (Wasserspeicherung in Stämmen und Blättern)

      • Poikilohydre Pflanzen trocknen komplett aus („Rose von Jerichow“ Selaginella lepidophylla)

    • Konsumenten

      • Pflanzenfresser, wie z. B. einige Insekten und Wüstenrennmaus

      • Daran angepasste Beutegreifer bis hin zu Endgliedern der Nahrungskette

      • Schlangen Wüstenfuchs u.a.

      • Alle Tiere müssen atmen und benötigen dafür Wasser

    • Limitierender Faktor Wasser!!!

    • Dennoch: Auch in der Wüste gibt es Wasser, wenngleich in minimalen Mengen.

      • Nebeltrinker-Käfer (Onymacris unguicularis) Nahrung: ernährt sich von den spärlichen, eingewehten pflanzlichen Substanzen (Detritus)

      • Beutegreifer beziehen Wasser direkt aus ihrer Beute

      • Dennoch Anpassungen an extreme Wasser-Sparsamkeit:

        • Hornbeschichtete Oberhaut der Reptilien

        • Wachsschicht auf Chitinpanzer der Insekten

        • Dichtes Fell

        • Wenige Schweißdrüsen

        • Nachtaktivität

        • Tagsüber: Überdauern in Bauen oder im Sand

      • Aber: auch für Exkremente wird Wasser benötigt!

      • Urin des Menschen 92 % Wasser

      • Reptilien, Vögel Stickstoffabfälle in Form von Harnsäure

      • Säugetiere der Wüste mit speziellen Nieren, die Urin extrem stark konzentrieren

      • Spezielle Zellen im Enddarm entziehen dem Kot Wasser, Kot wird staubtrocken abgegeben


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Theresa K.

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