Was besagt die Duale Mediations-Hypothese?
Effekt von Werbung geht über Produkteigenschaften und deren Bewertung hinaus (explizite Werbewirkung)
Bewertung der Werbung selbst beeinflusst die Einstellung ggü. dem Produkt
z.B. unmittelbar über evaluative Konditionierung
Wie kann Werbung implizit wirken?
Oft wird Werbung einfach beiläufig verarbeitet
Kaufverhalten ist oft impulsiv und unkontrolliert
Ursachen des Kaufverhaltens sind nicht bewusst zugänglich und können nicht korrekt wiedergegeben werden
Rolle von Priming
Werbung kann die kognitive Zugänglichkeit von Marken im Gedächtnis erhöhen
Consideration Set: Marken, die bei einer Kaufeinschätzung in Erwägung gezogen werden (im Schnitt 3-4 Marken pro Kategorie)
-> Idee: Consideration Sets können durch Priming beeinflusst werden
Warum hat die Hauptmarke einer Kategorie eine besondere Rolle beim Priming?
Direkter Prime für die Nebenmarke ist ein indirekter Prime für die Hauptmarke
Jedoch nicht umgekehrt
-> Die Hauptmarke profitiert also auch von der Nebenmarke
Wann spielt Priming (kognitive Zugänglichkeit) keine Rolle?
Nur relevant bei gedächtnisbasierten Entscheidungen
Nicht, wenn aus einer Reihe von Alternativen gewählt wird!
Wie können implizite Einstellungen gemessen werden?
Indirekt über schlecht kontrollierbare Reaktionen, z.B. RZ
Indirekte Verfahren wie IAT
Wann kommt es zu Diskrepanzen zwischen impliziten und expliziten Einstellungen?
Wenn eine sozial unerwünschte Einstellung verschleiert werden soll
Wenn man sich der Einstellung nicht bewusst ist
Bei Inkongruenz zwischen kognitiven und affektiven Komponenten
Welches Verhalten sagen implizite Einstellungen vorher?
Unkontrolliertes Verhalten (z.B. bei Ablenkung)
-> Implikation: Impulsiv präferierte Ware wird dort präsentiert, wo Verhalten eher unkontrolliert ist, z.B. an der Kasse
Wie können implizite Einstellungen entstehen?
Gewohnheiten (Beeinflussung durch Frequency-Marketing)
Verarbeitungsflüssigkeit
Mere-Exposure-Effekt
Positive Auswirkung von perzeptueller und konzeptueller Flüssigkeit
Evaluatives Konditionieren
Befunde zum Mere Exposure-Effekt
Empfundene Positivität der Bedeutung unbekannter Wörter steigt mit der Häufigkeit der Verarbeitung
Je häufiger und länger (supraliminal) Stimuli präsentiert werden, desto eher werden sie präferiert
Explizite Erinnerung (Wiedererkennen) korreliert positiv mit der Präferenz
Was besagt das Fehlzuschreibungsmodell?
Wenn vorherige Präsentation erinnert wird, dann wird das Gefühl der Verarbeitungsflüssigkeit korrekt der vorherigen Präsentation zugeschrieben
Wenn vorherige Präsentation nicht erinnert wird, dann wird das Gefühl der Verarbeitungsflüssigkeit fälschlich der zu beurteilenden Dimension zugeschrieben
Präferenz, Wahrheit, Bekanntheit etc.
-> Effekte stärker bei subliminaler Präsentation?
-> Modell wurde zurückgewiesen!
Warum wird Verarbeitungsflüssigkeit als Heuristik herangezogen?
Leichte Verarbeitung wird als angenehm erlebt
Tatsächlich Korrelation mit positiven Outcomes (Bekanntheit, Erfolg, Wahrheit etc.)
Verarbeitungsflüssigkeit: Welche Eigenschaften werden leichter verarbeitet?
Wiederholung (Mere Exposure) und Glaubhaftigkeit
Wiederholung erhöht die Glaubhaftigkeit
Auch bei Hinweis, dass es sich um eine falsche Aussage handelt
Stärker, je mehr Zeit zwischen Lernen und Test (bei Älteren)
Erklärung: Kontext wird Vergessen, die Vertrautheit bleibt
-> Implikation: Wir erinnern uns an ein beworbenes Produkt, jedoch nicht an den Kontext (= Werbung)
Erklärungen für Evaluatives Konditionieren
Emotional: Affektübertragung
Kognitiv: Bedeutungsübertragung
Ist Evaluatives Konditionieren unbewusst?
Evaluative Konditionierung nur bei supraliminaler (bewusster) Präsentation!
Also wie auch die Klassische Konditionierung abhängig vom Kontingenzbewusstsein
Fazit zu impliziter Werbewirkung
Es gibt eine implizite Komponente
Werbung wirkt auch dann, wenn sie beiläufig verarbeitet wird
Kaufverhalten kann von Prozessen abhängen, die schlecht kontrollierbar sind und nicht bewusst wiedergegeben werden können
Effekte jedoch oft stärker bei längerer und intensiverer Darbietung
Effekte bei subliminaler Darbietung oft klein und schlecht repliziert
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