Aus wie vielen Mitgliedern besteht die EU?
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Nennen Sie 4 Gremien der EU
Europäisches Parlament
Rat der europäischen Union
Gerichtshof der europäischen Union (EuGH)
Europäischer Rechnungshof
Europäischer Rat
Europäische Kommission
Europäische Zentralbank
Wie ist die Regierung aufgebaut, welche “Parteien” gibt es?
Wie wird ein neues Gesetz entschieden?
Vorschläge für die Gesetze der EU werden von der europäischen Kommission erarbeitet (“Vorschlagrecht”)
Diese werden dem europäischen Parlament vorgelegt
Beide Gremien haben 3 Lesungen Zeit sich einig zu werden
Gesetz verabschiedet oder gescheitert
Unter welchen rechtlichen Bedingungen kommt ein arzneimittel auf den Markt?
Arzneimittelgesetz regelt Herstellung, Zulassung und Handel mit Arzneimitteln
überwacht auch Sicherheit
Zulassung in der Regel durch “EU-Zulassung”
zentralisiertes Zulassungsverfahren
Unterschied Arzneimittel und Wirkstoff?
Arzneimittel
“Gesamtheit” des Medikamentes, so wie es bei seinem Verbraucher ankommt
inklusive Hilfsstoffe, Darreichungsform & Galenik
Wirkstoff
phamakologisch aktive Substanz in einem Arzneimittel
ist für die Wirklung des Arzneimittels zuständig
Unterschied Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle?
Qualitätssicherung
unabhängig von Fertigung und Betrieb
Aktivitäten sind proaktiv —> soll Fehler verhindern
stellt Regeln und Standards für die produktqualität auf
Einbetten von GMP im Unternehmen
Qualitätskontrolle
zu Fertigung und Betrieb zugeordnet
Aktivitäten sind reaktiv —> fehlerhafte Produkte erkennen und aussortieren
untersucht Produktqualität anhand der Regeln und Standards
Sind der qualified person unterstellt
Welches Wasser wird für Pharma-Zwecke verwendet?
Wasser für Injektionszwecke (WFI)
auch Reinstwasser und destilliertes Wasser
Welche Eigenschaften muss Wasser haben? (Auf was wird getestet?)
Mikrobio-logie [KBE/ml]
TOC [mg/l]
Leitfähig-keit [mS/cm]
pH
Endotoxin [iE/ml]
Trinkwas-ser
100
-
2,79 µS/cm
GW
< 0,5
< 2,4 - 10,2
< 0,25
HGW
0,1
< 0,6 - 3,1
WFI
< 0,6 - 3,1 (?)
KBE = Kolonie bildende Einheiten —> KEINE Krankheitserreger
Leitfähigkeit = Spezifikation problematisch, da sehr temperaturabhängig
angegebener Bereich ist immer temperaturabhängig
ab HGW gibt es einen 3-Stufen-Test für die Leitfähigkeit
idR keine Probleme mit Nitrat, Aluminium und Schwermetallen (bei vernünftiger Reinigung)
Nennen Sie unterschiedliche Arten von Dampf
Sattdampf
Dampf, dessen Temperatur der Siedetemperatur des Wassers entspricht
Nassdampf
Sattdampf, der durch seine Strömung Wassertröpfchen mitgerissen hat
Dampf, in dem sich aufgrund einer zu niedrigen Temperatur Kondensattröpfchen gebildet haben
Heißdampf
Dampf, dem über seine Siedetemperatur hinaus Wärmeenergie zugeführt wird (z.B. durch Druckreduktion)
Voraussetzung für die Entstehung ist, dass der zugeführte Sattdampf nicht mehr in Verbindung mit Wasser steht
Heizdampf
wird ausschließlich zur Wärmeerzeugung verwendet (z.B. Heizung)
darf nicht auf Sterilisiergut einwirken
dient dem Temperatur-/Energietransport (z.B. zum Betreiben einer Destille)
Reindampf - für Reaktoren
für die Erzeugung von Reindampf müssen spezielle Reindampferzeuger (RDE) verwendet werden
die Erzeuger unterscheidet man in Naturalumlaufverfahren und Falstromverfahren
RDE mit externem Wärmetauscher
Warum wird Dampf zum Energietransport verwendet?
Energietransport = Übertragung von Wärme
Wärme für Sterilisation genutzt
Dampf eignet sich besonders gut als Energietransporter
1 kg Wasser bei 100 °C = 418 kJ
1 kg Dampf bei 100 °C = 2675 kJ
Warum gibt es ein Probenahmeventil bei Reindampfkolonnen?
Wie wird Luft aufgearbeitet? Welcher physikalische Effekt greift?
über Filter
Diffusionseffekt
wirksam bei sehr kleinen Teilchen
Molekularbewegung bewirkt eine diffuse Bewegung der Teilchen um eine Stromlinie
wird abgeschieden, wenn es ausreichend lang in direkter Nähe der Faser verweilt
laminare Umströmung der Fasern —> langsam ist effektiver
Trägheitseffekt
Teilchen hat eine bestimmte Größe und kann dem Strömlinienverlauf nicht mehr folgen
Welche Reinraumklassen gibt es und was macht man in ihnen?
Upstream niedrigere Reinraumklasse als Downstream
GMP-Raumklassen
A: Fill & Finish (Cleanbench)
B
C: Downstream —> Material- und Produktschleuse getrennt
D: Fermentation (USP) —> Schleuse muss vorhanden sein
Warum gibt es Schleusen zwischen zwei Reinraumklassen?
Abtrennung von Umkleidebereich und Reinraumbereich
Aufrechterhaltung von Druckkaskaden
Luftdusche
Welche Parameter kann man bei der Luftaufarbeitung regeln?
Konzept und Aufbau ergeben sich aus den Gegebenheiten und Anforderungen
Mögliche Kriterien
Einfluss der Außenluft
Klima des Standortes
Betriebskosten der einzelnen Systeme (z.B. Außenluft)
Reinheitsanforderungen
Flexibilität
Parameter
Feuchtigkeit
Temperatur (Wärmeentzug oder Heizen)
Volumenstrom (Einkanal, Zweikanal)
Anteil der Außenluft (reine Außenluft, Mischluft oder reine Umluft)
Wie ist der Ablauf beim Risikomanagement?
System, in dem Prozesse hinsichtlich ihrer Kritikalität bewertet und auf Basis der Einstufung angemessene Maßnahmen zu Risikominimierung und -kontrolle abgeleitet werden
Was bringt es?
Maßnahmen lassen sich priorisieren (korrigierende und präventive)
Entscheidungen werden objektiv messbar
Qualität der Produkte und Prozesse steigt
Identifikation - Analyse - Bewertung - Kontrolle - Kommunikation - Überwachung
4 Schritte (PDCA-Zyklus)
Plan - Do - Check - Act
Führen sie eine Risikoanalyse bei einer Senseo Kaffemaschine durch (Bewertung der Risikofaktoren)
Risikoanalyse allgemein
Sensorik, Mechanik, Elektrik, Funktion/Programme, Hardware, Bediener, Energie
Einstufung der Wahrscheinlichkeit (10 = niedrig, 1 = hoch)
Fertigspritzen
Fertigspritzen für gebrauchsfertige Arzneimittel
Nadel wird in das Glas eingeschmolzen
Was sind Vor- und Nachteile von Fertigspritzen?
Vorteile
Nachteile
Leichte Handhabung
Teuer
Schnelle Anwendung
Komplexe Verpackung
Geeignet für sensible Biotechprodukte
Verstopfen bei falscher Lagerung möglich
Modulares Produkt
Geringe Gefahr von Fehldosierung
Material der Fertigspritzen
Glas oder spezieller Kunststoff
Steril
Geringes Delaminationsrisiko (Ablösen von Glassplittern)
Geringer Austausch zwischen Medikament und Verpackung
Stempel bei Epo aus Teflon —> keine Wechselwirkungen mit dem Medikament
Glas wird autoklaviert
Kunststoff wird gammasterilisiert
Abfüllung von Fertigspritzen
(voll-)automatisch
Over-fill
nicht die ganze Wirkstoffmenge kann entnommen werden (bleibt am Glas haften o.Ä.)
~ 20%
Spritze: 80-120% Wirkstoffentnahmerange
Abfüllung in Reinraumklasse A
Öffnen der Sterilverpackung
Entfernen der Deckfolie und Vliesverpackung
Füllen und Verschließen der Spritzen
Falsch befüllt Spritzen aussortieren
Was ist ein Arzneimittel?
Ein Wirkstoff und alle zugehörigen Hilfsstoffe
Hilfsstoffe in der Formulierung von Biopharmazeutika
verschiedene Puffer, Salze, Zucker, AS
früher immer mit Albumin formuliert —> heute nicht mehr
heute Hilfsstoffe wie z.B. Arginin (weitere AS)
reduzieren Aggregatbildung
bei Epo: Arginin, Zucker, Triton (Detergens)
Formulierung von Biopharmazeutika
Ziel
Lagerfähigkeit, Bioverfügbarkeit, sciheres und effektives Therapeutikum
Kontaminationsrisiken
Viren und Pyrogene
Lagerformen
flüssig, gefriergetrocknet, getrocknet
bevorzugter Haltbarkeitsanspruch >2 Jahre
Proteine in Lösung degradieren schneller
flüssige Anwendung aber sehr simpel
gefriergetrocknet muss der Arzt verabreichen
flüssig kann der Patient mit nach Hause nehmen
Applikationsformen von Biopharmazeutika
parenteral
pulmonal
transdermal
nasal
oral
rektal
PEG - Pegylierung
vergrößerte Proteine —> Halbwertszeit nimmt zu
vielfältig anwendbar, bei vielen Proteinen
Reinraum-Scheusen
Reinraum - Zwei-/Drei-Eimer-Wischmethode
Eimer: Reinigungs-/Desinfektionsmittel
Eimer: Wasser
Eimer: Leer mit “Wringer”
Methode
Mopp in Eimer 1 tauchen und Wischen in S-Bewegung
Mopp in Eimer 2 tauchen und überschüssiges Wasser in Eimer 3 auswringen
dann wiederholen
Was ist Pharmakokinetik?
zeitlicher Verlauf der Konzentration eines Wirkstoffes in Körperflüssigkeiten
Absorption, Verteilung, Metabolisierung, Ausscheidung
“Was macht der Körper mit dem Wirkstoff?”
Was ist Pharmakodynamik?
Intensität des Effektes und Toxizität des Wirkstoffes
“Was macht der Wirkstoff mit dem Körper?”
PK/PD-Modell
zeitlicher Verlauf der Effektintensität im Blutplasma für bestimmte Dosis
Dosis-Konzentrations-Beziehung entscheidend für Dosisempfehlung und Anwendung
Addition von stat. Modellen
Testen von Hypothese
Verhersagen von Wirkungen
Extractables
Verunsreinigungen, die unter extremen Bedingungen z.B. aus Kunststoffen rausgelöst werden können
Hohe Temperaturen oder Drücke, organische Lösungsmittel
Materialtest notwendig
Leachables
Verunreinigungen, die unter Standard-Lagerbedingungen (ICH) z.B. aus Kunststoffen rausgelöst werden können
Produkttest notwendig
akute Gefährdung des Produkts und des Patienten
Beispiele für Extractables und Leachables
BPA
Stabilisatoren
Antioxidationsmittel
Schmiermittel
Oligomere
Farbstoffe
und viele mehr
werden eingesetzt, damit die Verpackung/Single-Use-Teschnologie die gewünschten Eigenschaften erfüllt
Quellen von Leachables und Extractables
Primärverpackung
direkter Produktkontakt, ggf. lange Lagerzeit
Sekundärverpackung
Label (Tinte, Kleber)
Analyse von Leachables und Extractables
HPLC
LC-MS
GC-MS
TOC
Viren in Zellkulturen
sind Kontaminationen tierischer Zellkulturen —> Risiko der Übertragung
Virenfreiheit muss gewährleistet sein
sind von Proteinen umschlossene Nucleinsäuren
infektiös
nicht im Lichtmikroskop sichtbar
keine eigenständige Replikation und Stoffwechsel
vollständige Sicherheit der Virusfreiheit besteht nie
nicht für alle Virusarten Tests
Merkmale zur Unterscheidung der Nukleinsäure (DNA/RNA)
Hülle
Kapsidsymmetrie (kubisch, helikal, isokaedrisch)
Genom (einzel-/ doppelsträngig)
Methoden der Virusentfernung
Viral inactivation
physikalische/chemische Inaktivierung der Viren
Viral removal
chromatographisch oder durch Filtration
unterschiedlich effektiv: LVR = log10 (initial virus load/final virus load)
nicht mehr als 5 log Stufen nachweisbar
Kombinationen nötig
Virussicherheit ZKT
Bakterien haben keine Viren
keine Virussicherheit nötig
ZKT Probleme
Zellen mit Viren befallen
Medium mit Viren befallen (kann nicht abgekocht werden)
wird filtriert —> Viren können nicht abgeschieden werden
Kontamination liegt dann bereits an den Rohstoffen
Viren allgemein
Viren ohne Hülle sind widerstandsfähiger
Viren mit Hülle
Hülle kann eher destabilisiert werden
größtes Problem sind Viren, die man nicht kennt
man weiß nicht, wie man sie detektieren soll und erkennt ihren Einfluss auf den Organismus nicht
Zevalin
radiomarkierter monoklonaler AK
Verwendung in der Krebstherapie
von CHO Zellen produziert
Aufreinigungsprozess
Protein A (Affi)
UF/DF
IEX
Q-Chroma
Viren-Filtration
Was war das erste gentechnische Produkt und wann wurde es entwickelt?
Insulin
1982
ab diesem Punkt folgten mehr Entwicklungen in diesem Bereich
TPA —> löst Thrombosen
EPO —> Bildung roter Blutkörper
CAR-T-Zelltherapie
Antikörper Herstellung
früher: Hybridom-Technik
Problem der Immunantwort
heute für Diagnostik
1997 erster rekombinanter Antikörper (voll human)
Biopharmazeutika
Impfstoffe
Proteine
Zellen
Viren
(monoklonale) Antibiotika
Hormone
Biosimilar
Nachahmerprodukt eines Biopharmazeutikums
nur ähnlich (wegen Glykosylierung)
2006 erste Zulassung von hGH (menschliches Wachstumshormon) in Europa
2013 erstes MAb Biosimilar in Europa zugelassen
Generikum
identisches Nachahmerprodukt
Hilfsstoffe dürfen anders sein
machen 70% aus
Biopharmazeutika auf dem Markt
stellen eine größer werdende Gruppe der Wirkstoffe dar
31,4 % —> 16,1 Mrd. Euro
Proteinwirkstoffe aus tierischen Zellen dominieren
therapeutische AK treiben Entwicklung an
Einzelne Proteinwirkstoffe erzielen >10 Mrd.$ Umsatz/Jahr
Rekombinante Antikörper werden bis zu mehreren 100kg/Jahr produziert (Bioreaktoren bis 25000L)
Große Unterschiede in den regulierten und den weniger regulierten Märkten
EU ist mit dem Regelwerk zu Biosimilars weltweit führend
für Mensch und Tier
werden eingesetzt, um Krankheiten zu heilen, lindern, verhüten oder erkennen
Krankheitserreger abwehren oder unschädlich machen
können die Funktion des Körpers oder seelische Zustände beeinflussen
können vom Körper erzeugte Wirkstoffe bzw. Körperflüssigkeiten ersetzen
umfasst auch Gegenstände, die am Körper angebracht sind und ein Arzneimittel enthalten (Insulinpumpe o.Ä.)
Arzneiformen
Flüssig
Lösung, Sirup, Saft, Tinktur, Injektions- oder Infusionslösungen, Drogenextrakte, Perkolat (Pflanzenauszug)
Fest
Pulver, Puder, Granulat, Tablette, Dragée, Kapsel, Oblon (längliche Tablette), Brausetablette, Pille
Halbfest
Suspension, Emulsion, Paste, Creme, Salbe, Gel, Lotion, Suppositorium (Zäpfchen), Liniment (dickflüssiges Einreibemittel), Globuli
Weitere
Nanosuspension, Pflaster, Transdermales Pflaster, Spray, Inhalat, Implantat
Definition von “Wirkstoff” im AMG
Wirkstoffe sind Stoffe, die dazu bestimmt sind, bei der Herstellung von Arzneimitteln als arzneilich wirksame Bestandteile verwendet zu werden oder bei ihrer Verwendung in der Arzneimittelherstellung zu arzneilich wirksamen Bestandteilen der Arzneimittel zu werden
active pharmaceutical ingredient (API)
Drug Substance = Wirkstoff
Drug Product = Arzneimittel
Anforderungen an Wirkstoffherstellung sind niedriger als an Arzneimittelherstellung
Arzneibuch und Arzneimittelverzeichnis
Herausgegeben von BfArM, PEI und Bundesamt für Verbraucherschutz
amtliches Werk
Arzneibuch enthält alle Beschreibungen/Definitionen von Arzneimitteln
Inkl. genauer Analysemethoden, Protokolle etc.
Identität, Reinheit, Gehalt müssen geprüft werden
Deutsches, europaisches und homöopathisches Arzneibuch
EU-Buch priorisiert
Methode nach Arzneibuch gilt als validiert
rote Liste: Verzeichnis aller zugelassenen Arzneimittel mit Preisen
Rechtlicher Rahmen
ergibt sich aus der historisch bedingten Katastrophen
z.B. Contergan (1960er)
1961 dann das deutsche Arzneimittelgesetz (AMG)
basiert auf EU Richtlinie
wird diese geändert, muss AMG angepasst werden
biotechnologische Produkte in Europa werden zentral durch die EMA zugelassen
andere Medikamente können national zugelassen werden
EU
Staatenverbund
27 Mitgliedsstaaten
500 Mio. Einwohner
weltweit größtes BIP
gründet auf den Vertrag der EU (1993)
geändert 2009 durch Vertrag von Lissabon
EU Institutionen
schlägt Gesetze vor —> Exekutive
zuständige Minister
Staats-/Regierungschefs + Rats-/Kommissionspräsident
Europäisches Parlament (Bürgervertretung)
verabschiedet Gesetze (Legislative)
Europäischer Gerichtshof
sichert einheitliches Recht in Europa (Judikative)
Europäische Union
Verordnungen (EC-Regulations): Bindend für alle Mitgliedsstaaten
Richtlinien (EC-Directives): Mitgliedstaaten sind verpflichtet diese in nationales Recht umzusetzen
Entscheidungen (EC-Decisions): Einzelfall bezogen z.B. EMA Zulassungen
Empfehlungen (EC-Recommendations): „Soft law“ , man muss sich nicht daran halten wenn man gute Gründe hat (hier fallen drunter: „Guidelines“, „Points to consider“, Notice of Applicants“, „Guidance“ etc.
1 Abschnitt AMG
Zweck des Gesetzes und Begriffsbestimmung
gilt für Mensch und Tier
Qualität, Reinheit, Konzentration, Isoformen etc.
Wirksamkeit: z.B. durch Tierversuche, Essay etc.
Unbedenklichkeit, z.B. Verunreinigungsprofil
2 Abschnitt AMG
Anforderungen an die Arzneimittel
3 Abschnitt AMG
Herstellung von Arzneimitteln
§13 Herstellungserlaubnis
Welche Bedingungen müssen vorher erfüllt werden?
§15 Sachkenntnis
sachkundige Person —> haftet
4 Abschnitt AMG
Zulassung von Arzneimitteln
Patentschutz: 20 Jahre
nach 12 Jahren darf die Entwicklung von Biosimilars/Generika beginnen
5 Abschnitt AMG
Registrierung von Arzneimitteln
6 Abschnitt AMG
Schutz des Menschen bei der klinischen Prüfung
7 Abschnitt AMG
Abgabe von Arzneimitteln
in Deutschland: Apothekenpflicht
8 Abschnitt AMG
Sicherung der Kontrolle der Qualität
§55 Arzneibuch
9 Abschnitt AMG
Sondervorschriften für Arzneimittel, die bei Tieren angewendet werden
§56 Fütterungs-AM
§60 Heimtiere
10 Abschnitt AMG
Beobachtung, Sammlung und Auswertung von Arzneimittelrisiken
11 Abschnitt AMG
Überwachung
z.B. durch Bezirksregierung
12 Abschnitt AMG
Sondervorschriften für Bundeswehr, Bundespolizei, Bereitschaftspolizei, Zivilschutz
Hier könnten auch nicht zugelassene Arzneimittel/Impfstoffe eingesetzt werden
13 Abschnitt AMG
Ein- und Ausfuhr
Produktionsstätten im Ausland werden auch von der zuständigen Bezirksregierung aus Deutschland überprüft
15 Abschnitt AMG
Bestimmung der zuständigen Bundesoberbehörden und sonstige Bestimmungen
Zuständige Bundesbehörde in Deutschland: Paul-Ehrlich-Institut und BfArM
16 Abschnitt AMG
Haftung für Arzneimittelschäden
Versicherungsschutz liegt beim Inverkehrbringer
17 Abschnitt AMG
Straf- und Bußgeldverordnung
Verwaltungsgliederung in Deutschland
Oberste Behörde
Ministerium —> Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit (BMGS)
Bundes(ober)behörde
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) —> biologische Produkte
Rekombinante Proteine
Bundesinstitut für Sera und Impfstoffe (Paul-Ehrlich-Institut, PEI) —> Blutprodukte
auch AK, weil früher aus Blut
Sonderfall RKI —> nur Impfstoffe
Mittelbehörde
Bezirksregierung
Unterbehörde
Landkreis
Arzneimittel- und Wirkstoffherstellungsverordnung
Verordnung über die Anwendung von GMP bei der Hertsellung von Arzneimitteln und Wirkstoffen und über die Anwendung der guten fachlichen Praxis bei der Herstellung von Produkten menschlicher Herkunft
EU-GMP-Leitfaden für Human- und Tierarzneimittel
Verordnung mit detaillierten Angaben zur Umsetzung vom AMG
Verankerung von GMP (QM, Personal, Räume, Dokumentation, Hertsellung
International Conference on Harmonisation (ICH)
Angleichung der regulatorischen Anforderungen von
FDA aus den USA
EMA (European Medicines Agency) aus Europa
Japan
relativ solide Grundlage, aber doch nur Guidelines
Qualitätssicherung (QS) und Qualitätskontrolle (QC)
quality assurance (QA)
QA: Umsetzung von GMP im Unternehmen
QC: zum Prüfen von Rohstoffen, IPK- & Freigabeanalytik, Validierung der Analytik etc.
Validierung analytischer Methoden = ICH-Validierung
IPK sind qualifiziert
QC-Labore = GLP/GMP-Lab, HPLC, verschiedene Analytik outsourcen an sub-Unternehmen
QA und QC müssen getrennt von Herstellung sein (anderer Chef)
direkt unterhalb des Managements, ist einer sachkundigen Person unterstellt (persönlich verantwortlich)
Out Of Specification (OOS)
umfasst alle Testresultate eines Anwendungsbereiches, die außerhalb der festgelegten Spezifikationen oder Akzeptanzkriterien liegen
formuliert eine Prozedur, um mit Abweichungen von Spezifikationen umzugehen
SOP basiert: Fehler finden, erneut testen, erneut analysieren
Spezifikationen führen zur Freigabe des Produktes
Akzeptanzkriterium = unterhalb der Spezifikation (Viabilität, muss diskutiert werden, (un)kritisch —> CAPA)
??? = Schwankungen bedingt durch Handling , Vorgesetzter bestätigt Unbedektlichkeit —> kein Bericht nötig (Change Control, CC)
GMP
Good Manufacturing Practice
Richtlinien zur Qualitätssicherung der Produktionsbaläufe und -umgebung
Dokument-, Abweichungs- & Änderungsmanagement, Qualifizierung, Risikomanagement, interne Audits
GLP
Good Laboratory Practice
formaler Rahmen für die Durchführung von Sicherheitsprüfungen an Chemikalien, Arzneimitteln
erhöhter Dokumentationsaufwand (gesichertes Archiv)
QM-System
ist in Form von SOPs implementiert
Change Control (CC)
umfasst zukünftige Änderungen
Antrag an QA (und EMA) stellen
Abweichungen (CAPA)
Risikoanalysen
Audits und Inspektionen
Selbstinspektionen
Lieferantenqualifizierung
postalischer Audit etc.
Mitarbeiterschulung
Qualifizierung von Geräten
Chargenfreigabe
Leitung QS prüft Räume und Fermenter
durch sachkundige Person
Zertifikat über GMP gerechte Herstellung
Säulen des QM-Systems
Risikobasierter Ansatz
Kontrollierte Änderungen (CC)
Prozess muss geändert werden —> kann geplant werden
Abweichungen (CAPA) —> von Sollwerten
Ergebnisse außerhalb der Spezifikationen (OOS)
SOPs (nachvollziehbar, Stand von Wissenschaft und Technik)
Selbstinspektion
Hygieneprogramm für Räumlichkeiten/Personal
Qualifiziertes Personal undGeräte
Qualifizierte Zulieferer
Dokumente
VA
allgemeine Verfahrensanwendungen (wie ist das QA-System aufgebaut)
SOP
Arbeitsanweisungen für Geräte, Herstellung, Abläufe
Lebenszyklus alle 3 Jahre überprüfen
FB
Formblätter
Berichte
CAPA, OOS, Entwicklungsberichte etc.
CAPA
Corrective and Preventive Action
Abweichung —> ungeplante Änderung
Teil des GMP-konformen Arbeitens
Corrective Action
Grund von untersuchten Abweichungen durch Maßnahmen systematisch beheben
Daten beruhen auf tatsächlich aufgetretenen Ergebnissen
Bsp. Fehlerprüfung, Prozess-Redesign
Preventive Action
Maßnahmen zur zukünftigen Vermeidung, Minimierung von Fehlerquellen
kann nicht mehr eingegriffen werden, wenn bereits Fehler aufgetreten sind
Bsp. Wahl eines anderen Werkstoffs, Wertebereichsprüfung von Eingabeprüfung
Risikomanagement - Gefahr
Gefahr bezeichnet die Möglichkeit das Schaden entsteht
Rauchen ist eine Gefahr
Risikomanagement - Risiko
Risiko verbindet die Gefahr mit der Wahrscheinlichkeit
Wenn ich nicht rauche besteht kein Risiko
Was ist Risikomanagement?
ein System in dem Prozesse hinsichtlich ihrer Kritikalität bewertet und auf Basis der Einstufung angemessene Maßnahmen zu Risikominimierung und -kontrolle abgeleitet werden
Was bringt Risikomanagement?
Maßnahmen lassen sich priorisieren (korrigierende und präventive Maßnahmen)
Entscheidung werden objektiv messbar
Risikomanagement und GMP: Paradigmenwechsel
Weg von reaktiven Tun —> Hin zu proaktivem Handeln
Weg von formalidiertem Vorgehen —> Hin zu wissenschaftlich basiertem Handeln
Themenorientiertes Risikomanagement
früher
Ausgangsstoffe, Produktion, Qualitätskontrolle, Personal etc.
Ohne Berücksichtigung von Schnittstellen und nicht direkt produktbezogenen Bestandteilen einer Firma, z.B. Finanzen, Management etc.
Systemorientiertes Risikomanagement
heute Stand der Dinge
Wie im ISO-System ist die Ausrichtung nun „ganzheitlich“
Alle Abteilungen eines Unternehmens und Stufen eines Produktes (Entwicklung über Herstellung bis Einstellung) sollen berücksichtigt werden
Wie sehr die Einbindung erfolgt ist über eine Risikomanagementprozess zu ermitteln
Formalisiertes Risikomanagement/GMP
Früher
Inspektoren haben alle Firmen auditiert
Inspektoren haben abgefragt, ob alle Vorgaben der Richtlinien ausführlich umgesetzt sind („Schema F“)
Risiko-orientiertes Risikomanagement/GMP
Inspektoren auditieren kritische Firmen häufiger als unkritische und in Summe werden mehr Firmen auditiert
Umsetzung der Richtlinien ist mit Begründung und Bewertung flexibler
müssen jedoch umgesetzt werden
Ablauf des Risikomanagementprozesses
Kreislauf aus Act, Plan, Do, Check
Identifikation
Analyse
Bewertung
Kontrolle
Kommunikation
Bei GMP erts der Plan, dann machen, dann überprüfen
Risikobeurteiluing (Risk Assesment)
Risikobestimmung (Risk Identification)
Risikoanalyse (Risk Analysis)
Risikobewertung (Risk Evaluation)
Frage: „Was könnte falsche laufen?“
Basis: Historische Daten, theoretische Betrachtungen, Erfahrungen, Bedenken der „interessierten Parteien“
Basis für die Risikoanalyse
Abschätzung des Risikos in Verbindung mit den möglichen Gefahren
Qualitativ oder quantitativ
z.B. Einstufung von Wahrscheinlichkeiten
des Austretens
der Auswirkung
der Bedeutung
Unter der Verwendung von Zahlen, z.B. 1=niedrig und 5=hoch und Multiplikation der 3 Wahrscheinlichkeiten ergibt sich Zahl zur Priorisierung
Bewertung der ermittelten und qualifizierten oder quantifizierten Risiken
Beispiele
nicht akzeptabel
Risikominimierung vor Fortführung notwendig
weitere Untersuchungen notwendig
akzeptabel, aber zu verbessern
akzeptabel
Risikosteuerung (Risk Control)
Risikoreduktion (Risk Reduction)
Ziel: Reduzierung des Risikos auf ein akzeptables Maß
Treffen von Entscheidungen notwendig
Risikoakzeptanz (Risk Acceptance)
Auch das beste Risikomanagement kann nicht alle Risiken beseitigen
Folgerung kann sein: Risiko wurde identifiziert, analysiert und bewertet, ggf. wurden (erfolgreich) Maßnahmen zur Risikominimierung durchgeführt und das „Restrisiko“ ist akzeptabel/zu akzeptieren
Risikokommunikation
Das Ergebnis des Risikomanagementprozesses sollte angemessen kommuniziert und dokumentiert werden
Kommunikation an alle interessierten Parteien
Insbesondere akzeptierte Risiken sollten kommuniziert werden
Risikoüberwachung (Risk Review)
Risk Review sollte Bestandteil des Quality Management Prozesses sein ggf. haben sich neue Kenntnisse ergeben ggf. gibt es neue, ungeplante Ereignisse: Abweichungen, Recalls, etc.
ggf. gibt es neue, geplante Ereignisse: Product Review, Audits, Änderungen, etc.
critical: sofort ändern
major: alsbald ändern
Risikograph
Ishikawa-Diagramm
FMECA (Fehler-Möglichkeit und Einfluss-Analyse)
Qualifizierungsübersicht
Geräte = Qualifiziert
Methoden = Validiert
Qualifizierung
Qualifizierung ist ein Kernelement von GMP
Designqualifizierung (DQ)
Installationsqualifizierung (IQ)
Funktionsqualifizierung (OQ)
Leistungsqualifizierung (PQ)
Risikoanalyse (RA)
Qualifizierung - Wie gehe ich vor?
zu Beginn immer eine Risikoanalyse
in einem GMP-Prozess müssen ALLE Geräte qualifiziert sein
gesunder Menschenverstand gebietet zwischen verschieden komplexen Systemen zu unterscheiden, deshalb Zuordnung der Geräteklassen (GK)
GK 1: gewöhnliche Seriengeräte (Labor pH-Meter, Magnetrührer)
GK 2: Lastenheft-spezifische Anfertigung, oder einfache elektr. Geräte (Pumpen, Kühlschränke, Rührkessel)
GK 3: Individuelle Sonderanfertigung (Chromatographieanlagen, Bioreaktor)
Die Basis der Qualifizierung: Risikoanalyse
Themenbereiche der Risikoanalyse (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Sensorik (Messbereich, Auflösung, Kalibrierpunkte)
Mechanische Komponenten (Armaturen, Schläuche, Dichtungen)
Elektrische Komponenten (Motoren, Beleuchtung)
Funktionen / Programme (automatisierte Abläufe, Handbetrieb)
Hardware (Materialauswahl, Oberflächengüte)
Bediener (Schnittstelle zur Gerätesteuerung)
Rahmenbedingungen (Reinraumbedingungen, Zeitfenster für Installation)
Energien (Strom, Wasser, Druckluft)
Schnittstellen (zu anderen Geräten/Energieanschlüssen, ZLT)
Qualifizierungsplan
Teil der Dokumemtation
beinhaltet:
Einleitung samt Verantwortlichkeiten
Beschreibung des zu qualifizierenden Geräts
Ergebnisse der RA in Kurzform
Testprotokolle des auf die RA rückführbaren Prüfumfangs mitsamt vorgegebenen Akzeptanzen
Qualifizierungsbericht
Teil der Dokumentation
beinhaltet
Einleitende Aspekte aus dem zugehörigen Plan wiederholen
Ergebnisse (samt individueller Ergebnis-Einzelbewertung)
Gesamtbewertung des Qualifizierungsprojekts
Empfehlungen für den weiteren Betrieb
Festlegung eines Requalifizierungsintervalls
Kopien der Testprotokolle aus dem zugehörigen Qualifizierungsplan
Designqualifizierung (DQ) - Idealvorstellung
Lastenheft
Für sich selbst: Welche Anforderungen soll das Gerät erfüllen
Alle Inhaltspunkte sollen prüfbar sein, sich nicht widersprechen und allgemein verständlich ausgedrückt werden à es sind „Wünsche“, keine Lösungsvorschläge zu formulieren
Dokumentationsanforderung
GMP-Anforderungen
Designanforderung
Lieferantenauswahl
Pflichtenheft (Angebot)
Abgleich Lasten-/Pflichtenheft
Kaufvertrag
meist mitgekauft —> Servicetechniker
dokumentierte Verifizierung, dass Einrichtungen, Anlagen und Ausrüstung so wie sie installiert oder modifiziert wurden, mit dem genehmigten Design und den Empfehlungen des Herstellers übereinstimmen
Prüfplan muss vom Käufer abgenommen werden
Installationsqualifizierung (IQ) - Idealvorstellung
Freigegebener Prüfplan liegt vor (intern/extern erstellt)
Die einzelnen Prüfpunkte sind auf die Aussagen des Pflichtenhefts rückführbar
Vorhandensein benötigter Dokumentation (Reinigung, Wartung, Betriebsanleitung etc.)
Korrekte Medien- und Prozessanbindung (Strom, Wasser, Clamp, Schlauch etc.)
Geliefertes Gerät entspricht Angebot etc.
Kalibrierung qualitätsrelevanter Messstellen
Installationsqualifizierung (IQ) - typische Elemente
Bestandaufnahme und Inventarisierung der gelieferten Komponenten
Prüfung auf Vollständigkeit (aus DQ)
Überprüfung der Montage und EMR-Installation
Überprüfung der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik und der Anschlüsse
Dokumentierte Verifizierung, dass Einrichtungen, Anlagen und Ausrüstung, so wie sie installiert oder modifiziert wurden, im Rahmen der vorgesehenen Betriebsbereiche den Erwartungen gemäß funktionieren
Nach OQ kann das Gerät unter GMP verwendet werden
Funktionsqualifizierung (OQ) - Idealvorstellung
Funktionen des Geräts laufen gemäß Pflichtenheftvorgabe ab
Messsensorik und Datenausgabe (Drucker etc.) arbeiten einwandfrei
Bedienung des Geräts funktioniert einwandfrei
Funktionsqualifizierung (OQ) - typische Elemente
Durchführung und Dokumentation der Kalibrierung (Kalibrierintervalle)
Identifizierung und Überprüfung qualitätsbeeinflussender Funktionen
Identifizierung und Überprüfung von Steuerung, Alarmen, Fehlermeldungen
Erstellen von Arbeitsanweisungen, Anlegen eines Logbuches/Betriebsbuches
am Prozess
Gerät schon nach bestandener OQ für GMP einsetzen
Dokumentierte Verifizierung, dass Einrichtungen, Anlagen und Ausrüstung, so wie sie miteinander verbunden wurden, auf der Grundlage der genehmigten Prozessmethode und Produktspezifikation effektiv und reproduzierbar funktionieren
Muss selbst durchgeführt werden
Prozess muss 3x hintereinander laufen und klappen
kann auch im Rahmen der Prozessvalidierung durchgeführt werden
Test: funktionieren alle Komponenten im Zusammenspiel?
Leistungsqualifizierung (PQ) - Idealvorstellung
Freigegebener Prüfplan liegt vor (intern erstellt)
Die einzelnen Prüfpunkte sind auf die Aussagen der Risikoanalyse rückführbar
Prüfung der Gerätefunktionen auf Produktbasis
Ggf. Prüfung im geplanten Anlagenverbund (Beispiel Transfer 2 L Bioreaktor à 10 L Bioreaktor)
Betrieb - Idealvorstellung
Dokumentation aller Gerätespezifischen Vorkommnisse (Betrieb, Reinigung, Wartung, Kalibrierung, etc.)
Wartung bzw. Kalibrierung mindestens 1x im Jahr (Pipetten häufiger)
Change Control - Idealvorstellung
Beurteilung, ob eine geplante Änderung Qualitätsrelevant ist
Das exakte Vorgehen ist im Rahmen eines Change Controls vorab zu planen, zu beschreiben und zu genehmigen
Die Stilllegung eines Geräts ist als letzte Änderung ebenfalls CC-pflichtig
Im Falle einer Änderung eines Geräts ist zu bewerten ob, und wenn ja in welchem Umfang eine (Re-) Qualifizierung durchzuführen ist…
—> … und alles beginnt von vorne
Reinräume
USP niedrigere Reinraumklasse als DSP
GMP Raumklassen
A: Fill & Finish
B: Umgebung von A
C: Downstream —> Material- und Personalschleuse
Zweck
Staub- und Keimfreiheit
Behörden
Produktschutz
Anordnung und Ausgestaltung der Räume
Dient zur Vermeidung von Verwechslungen, Kontaminationen oder sonstigen Produktqualität beeinflussenden Fehlern bei der Herstellung
abhängig von Art und Umfang der Arzneimittelproduktion
Beleuchtung, Temperatur, Feuchtigkeit und Belüftung angemessen dem jeweiligen Produktionsschritt
Ausreichender Platz für die Bereitstellung und Zwischenlagerung von Materialien
Zugänglichkeit der Anlagen
Darstellung der Betriebsräume in einem Lageplan (Aktualisierung wichtig) Ø Schutz der Räume vor dem Zutritt Unbefugter
Vorkehrungen gegen das Endringen von Insekten und anderen Tieren
Instandsetzungsmaßnahmen für Gebäude
Hygienekonzept
Die Betriebsräume und ihre Ausrüstungen müssen grundsätzlich zu reinigen sein und instandgehalten werden (gegen Verunreinigungen, Kreuzkontaminationen usw.)
Wände, Fußböden, Decken glatt und frei von Rissen und offenen Fugen
Keine Stellen die schwer zu reinigen sind
Hygieneplan
Reinigungs-, Desinfektion- oder Sterilisationsverfahren (Geräte, Hilfsmittel)
Verantwortlichkeiten für die Durchführung und Überwachung
Häufigkeit der Maßnahmen
Art und Weise der Probenahme (Effektivität der Maßnahmen)
Kennzeichnung des Raumes vor, während und nach der Reinigung
Dokumentation der Maßnahmen
—> Entscheidend für die Qualität der hergestellten Arzneimittel ist ein Hygienestandard
—> Hygienemonitoring als Kontrolle
Besondere Bereiche
Annahme- und Versandbereiche, Lagerräume
Schutz von Materialien und Produkten vor äußeren Einflüssen
Produktionsbereiche
Ausschluss der Kreuzkontamination durch die Auslegung der Räume oder geeignetes Luftkonzept
In sich geschlossene Räume für Produktion von hoch sensibilisierenden Stoffen oder biologischer Präparate
Aufenthaltsträume sind von den anderen Bereichen zu trennen
Material und Personalschleusen
Arbeitskleidung und die Straßenkleidung getrennt voneinander aufbewahren
Räume für Tierhaltung abgetrennt von anderen Bereichen
Abgetrennt, Eigener Zugang und Belüftungsanlagen (Quarantäne erforderlich)
Raumkonzepte
Segregated
viele kleine Räume durch Schleusen getrennt
Ballroom
ein großer Raum
Arbeitsschritte müssen geschlossen sein, z.B. Disposable-Systeme
billig, alles beweglich, kleiner, weniger Raum zum Putzen
Reinraum Schema
Allgemeine Anforderungen
Raumbuch = Sammlung aller Raumdaten
Muss für jeden Raum angelegt werden
Layout = ald Darstellung und Gestalt der Räume innerhalb eines Gebäudes
Raumbuch + Layout: Basis für Qualifizierung von Räumen & Darstellung bei Inspektionen
beides Basis für Qualifizierung von Räumen
allgemeine Raumdaten (L x B x H)
Besondere Gefahren (Toxizität der Produkte)
Raumklima (Temperatur, Feuchte)
Prozessluft (Temperatur, Menge Partikel)
Elektro/Datentechnik (Anzahl Lampen, Steckdosen)
Ausbaudaten (Bodenbelag, Wärme, Türen)Medien
Sanitär
Von hier werden Anforderungen für andere technische Geräte abgeleitet (z.B. Lüftungsanlage)
Lage, Verbindung zu anderen Räumen
Kontaminationsrisiko ist abhängig von der Lage der Räumlichkeiten
Eine geeignete Anordnung der Räume ist außerdem wichtig für Sicherstellung eines geeigneten Materialflusses und der Verträglichkeit mit anderen Herstellvorgängen in anderen Räumen
Ziel: ein linearer Ablauf der Prozessschritte
Die Gebäudestruktur soll auf den Herstellungsprozess angepasst werden
Größe, Fläche, Höhe von Räumen
Diese Faktoren sind entscheidend für die gesamte Herstellung, Kontrolle und Lagerung eines Produktes
Zu große Räume à Missbrauch als Lager für Aufträge
Zu kleine Räume à Lagerung der Materialien im Flur
Kontaminationsgefahr
Geeignete Fläche (Grundriss)
Voraussetzung für logisch strukturierten, möglichst kreuzungsfreien Betrieb zur Vermeidung von Verwechslungen
Höhe eines Raumes in Abhängigkeit von der Nutzung bestimmt (Baurechtliche Anforderungen) und Faktoren wie z.B Maschinenhöhe, Anzahl und Art der Luftauslässe usw.
In einem Raum darf nur eine Charge (ein Produkt) gleichzeitig verarbeitet werden
Material- und Personalfluss - Prinzipien
Prinzip
Beschribung
Horizontal
Transport und Produktion auf einer Ebene
weit verbreitet
keine Verbindung mit anderen Ebenen
übersichtlicher Produktionsablauf
einfache Transportsysteme
große Hygienezone
Transport und Produktion nicht getrennt
Vertikal
Schwerkraft zum Produkttransport nutzen
Anwendung oft Feststoffbetriebe
Trennung von Transport und Produktion (Beschickung, Prozess, Entsorgung)
kleine Hygienezone
geschlossenes System
technisch aufwendig
keine visuelle Kontrolle
komplizierte Reinigung
Verkettet
Anlagen über Rohre, Schläuche etc. fest miteinander verbunden
kein Umfüllen nötig
von GMP angestrebt
flexibler Transport
weitgehend geschlossene Systeme
automatisierbar
Personalfluss
sinnvolle Gestaltung dient Produktschutz
Aufgaben
Vermeidung von Kreuzkontaminationen
Produkt- und Personenschutz
Wirtschaftlichkeit
Optimierung
Ermittlung der Anzahl von Personen für das Betreiben, Überwachen und Warten der Maschinen
Aufgaben der einzelnen Personen beschreiben und die Wege in das Layout übertragen
Beurteilung
Betreten pharmazeutischer Bereiche nur über Schleusen/Umkleiden
Getrennte Wege für pharmazeutisches und nicht pharmazeutisches Personal
Kurze Wege
Räume
Anforderungen
Hygiene, Lüftungstechnik, Bauliche Gestaltung
Allgemein
Keine Tiere/Insekten
Staub- und Schmutzansammlung vermeiden
leichte Reinigung
betreten pharmazeutischer Bereiche nur über Schleusen
getrennte Wege für (nicht) pharmazeutisches Personal
kurze Wege
große Bedeutung, da sie immer im Kontakt mit dem Produkt stehen
Je höher die Raumklasse, um so aufwendiger und teurer die Konstruktionen
Raumklassen
Wände
Massivwände oder Wände in Ständerkonstruktion
GMP-Forderungen
Verhinderung von Verschmutzungen
Leichte Reinigung
Decken- und Wandelemente
Einscheiben-Sicherheitsglas
bessere Tageslichtversorgung
teure Schiebetüren sind notwendig
preislich konkurrenzfähig
Schallabsorptionsmaßnahmen erforderlich
Ästhetik
Temperatureinfluss
Anschluss Wand/Boden
Muss dicht, leicht zu reinigen und ohne Fugen sein
Abgerundete Übergänge
Schlechte mechanische Stabilität
Anfällig bei häufiger Nassreinigung
Partikel dürfen nicht von angrenzenden Räumen eindringen
Rasterdecke
dichter Einbau von HEPA-Filtern
Türen und Fenster
sollten flächenbündig in die Wände eingebaut werden
keine Flächen und Kanten bilden, auf denen sich Staub ablagern kann
Fenster und Türen müssen verschlossen bleiben
Böden
Fußböden müssen mechanisch, thermisch, chemisch stabil sein und eine glatte Oberfläche aufweisen
Folgende Details sind besonders kritisch:
Gebäudedehnfugen, Übergänge verschiedener Bodenbeläge, Gefälle
Decken
Decken müssen die gleichen Anforderungen erfüllen wie die Wände:
glatte Oberfläche
keine Abgabe von Partikeln
leicht zu reinigen
Metallkassettendecke
sind begehbar
Deckeneinbauten können von oben bearbeitet werden
Hautechnik
müssen in Produktions- und Verpackungsbereichen außerhalb des Raumes, oberhalb der Decke in einem Technikbereich verlaufen
Wichtige Details:
es dürfen keine schwer zu reinigenden Stellen entstehen
Geeignete Rohrmaterialien: Edelstahl und Kunststoffe
Bei Prozessgasen: Filter in den Räumen
Kabel sind unter Putz oder in Kabelkanälen zu führen
Qualifizierung von Räumen
Ziel: Räumlichkeiten, die zur Verwendung für kritische Herstellvorgänge bestimmt sind, müssen hinsichtlich ihrer Eignung überprüft werden
Prüfpunkte
Qualität Wände/Boden/Decke
Ausführung und Material von isolierten Rohrleitungen
Wand und Deckenfarben/Fußboden
Beleuchtung
Raumlufttechnische Anlagen (RLT)
Luftbehandlungsfunktionen neben der reinen Filtration
Heizen und Kühlen
Befeuchten (Kostensache —> Dampf) und Entfeuchten (wird immer gemacht)
Größtes Problem bei Lüftungsanlagen: Kondenswasser à Schimmel
Konzept + Aufbau ergeben sich aus Gegebenheiten und Anforderungen
Betriebskosten der einzelnen Systeme
Reine Außenluftanlage
Teuerste Lösung
Außenluft wird aufbereitet
Keine Verunreinigungen von Abluft in Zuluft
Bei Wärmerückgewinnung darf kein Kontakt über Bauteile erfolgen
Einsatz bei
Versorgung unterschiedlicher Produktionsbereiche
Vollständige Reinigung der Abluft nicht möglich
flexibel bei Umstellungen der Produktion
Aufbereitung: Wärme entziehen/zugeben
Entfeuchter/Befeuchter, Verteiler, Filter
Zentrale Umluft-/Mischluftanlage
Zuluft gemischt aus außen- und Umluft (Anteile variabel oder fix)
günstiger, weil ein Teil recycelt wird
Mindestaußenluftanteil gemäß Mitarbeiterzahl
Bedingungen/Möglichkeiten
Mono-Produktionsanlage
Reinigung der Schadstoffe aus Abluft gewährleistet
Direkte Wärmerückgewinnung möglich
Unflexibel bei Produktionsumstellung
Reine Umluftanlage
Zu- und Abluft über Umluftanlage, keine Außenluft
Kaum Personalanwesenheit
Außenluft beeinflusst Luftqualität
Für partiell hochwertige Reinraumzonen z.B. Reinraumklasse A oder LF-Werkbank (H14 Filter in der Cleanbench —> nahe 100% rein)
Temperierung und Volumenstrom
Einkanal-Anlage
Teperaturregelung Raum-/Zonenweise über Nachheizregister oder Nachkühler
Luftströme mit Volumenstromreglern oder Drosselorganen (einfacher) eingestellt
Zweikanal-Anlagen
Zuluft nach zentraler Aufbereitung auf 2 unterschiedlich temperierte Kanäle aufteilen
Luftströme in Mischbox anteilig zusammengemischt
Luftmenge Konstant oder variabel
Konstanter Volumenstrom
Variabler Volumenstrom
Über Mischboxen, Klappen, Drosselorgane
Abhängig von auftretender Wärme/Aktivität
Einkanal-Anlagen: Temperaturregelung via Nachheitzer/-kühler
Vorteile:
geringerEnergiebedarf durch Flexibilität
Einflüsse von Außen ausregeln
Vorteile: einfacher Aufbau, stabil
Nachteile:
Komplexer Aufbau
hoher Automatisierungsgrad
Nachteile: Energiebedarf, unflexibel
möglichst kein Kontakt zwischen Bauteilen und Luft
Filter
geforderte Luftqualität und Reinheitsbedingungen für eine Produktionsstätte schaffen
Aufgabe
Teilchen- und gasförmige Verunreinigungen aus der Luft filtern
Gemisch an Inhaltsstoffen in der Luft abreichern
Filterklassifizierung
Partikelluftfilter/Staubfilter
Grobstaubfilter (G1-G4)
Feinstaubfilter (F5-F9)
Schwebstofffilter
Standardfilter (H10-H14)
Hochleistungsfilter (U15-U17)
HEPA —> High Efficiency Particulate Air
ULPA —> Ultra Low Penetration Air
Abscheideleistung
Pharmazeutische Produktionsstätten: Abscheidungsleistung > 95%
Durchführung
Kombination von Filtern in zwei Stufen: F5 und F7 oder F7 und F9 (besser)
Grobfilter
Einsatz nur bei hoher Staubbelastung durch Pollen, Blätter, etc.
wird bei Reinräumen mit definierter Partikelzahl den zwei Partikelluftfiltern zugefügt (kurz vor Eintritt der Zuluft in den Raum)
Ist nicht konstant
Beeinflussung durch folgende Faktoren
Schwankender Staubgehalt
Durchtrittsgeschwindigkeit
Filterkuchen
Luftfeuchte
Abscheideeffekte
Diffusioneffekt
Wirksam bei sehr kleinen Teilchen
Molekularbewegung bewirkt eine diffuse Bewegung des Teilchens um eine Stromlinie
Es wird abgeschieden, wenn es ausreichend lang in unmittelbarer Nähe der Faser verweilt
laminare Umströmung der Fasern —> langsamer ist effektiver
Teilchen hat eine bestimmte Größe und kann dem Stromverlauf nicht mehr folgen
Abscheidung an der Faser
Partikel werden an den Filter gebunden —> Ggs. zum Membranfilter
Prüfverfahren
Zur Beurteilung der Schwebstofffilter
Bestimmung von Abscheidegrad im Abscheideminimum
charakteristische Minumumkurve für Abscheideverhalten von Faserfiltern
Verringerung der Fließgeschwindigkeit verbessert Abscheideleistung
Dritte Filterstufe für Reinräume mit definierter Partikelzahl
Einbau endständig vor dem Raum
Stäube, Schwebstoffe und Aerosole um 0,1 µm werden abgeschieden
Klassifizierung in H10-H14 und U15-U17
HEPA (H): High Efficiency Particulate Air
ULPA (U): Ultra Low Penetration Air
Bauformen
Filtermedien bestehen aus
Glasfasern, Synthetisch-organische Faser
—> Bindung chemisch oder thermisch mit Bindemittel
Filtermatten: G1 bis F6
Rollbandfilter: G1 bis F5
Taschenfilter: G1 bis F9
Kassettenfilter: F5 bis F9
Separatorentechnik
Filtermedium wird abwechselnd kurz und lang gefaltet. In die entstehenden Kammern wird ein Separator aus gewelltem Aluminium eingelegt
verhindert Berührung des Filtermediums
scharfkantig, es können Löcher entstehen
Fadenbauweise
Keine mechanische Beanspruchung des Filtermediums durch Metallseparatoren
Durch engere Faltung geringe Bauhöhe bei gleichen Abmessungen und Filterfläche
Geringe Druckverluste
Lecktests
Ölfadentest (bis H14)
Filterelement auf der Rohluftseite wird mit einem Paraffinnebel beaufschlagt und geprüft, ob auf der Reinluftseite Ölfäden vorhanden sind
Jeder erkannte Ölfaden zeigt die Position eines Lecks
Partikelmethode (ab U15)
Bestimmung des Abscheidegradminimums
vollflächig abscannen
Berechnung des integralen und lokalen Abscheidegrades
hohe Genauigkeit
Druck steigt —> Filter zu, Druck sinkt —> Loch
Grundlagen für die Konzeption und Planung von RLT
Äußere Bedingungen des Standorts
· Außentemperatur
· Luftfeuchte
· Schallgrenzwerte
· Schadstoffemissionen
· Höhenlage
· Himmelsrichtung
· Windrichtung
Anforderungen Räumlichkeiten
· Reinheit
· Druckbedingungen gegenüber angrenzenden Räumen/Bereichen
· Luftstromrichtungen
· Temperatur
· Feuchte
· Überwachungseinrichtungen
· Schall
Nutzungsabhängige Anforderungen
· Produktionsart
· Gefahrenpotenziale der Produktionsstoffe/Arzneimittel
· Produktionszeiten
· Ausfallsicherheit
· Umluft möglich
· Spezielle Prozessluftanlagen für Produktionsanlagen
· Schadstoffquellen
· Wärmequellen (Beleuchtung, Personen etc.)
· Kleidung des Personals
Layoutabhängige Anforderungen
· Anzahl, Größe und Höhe der Räume
· Technikflächen
—> Luftmengentabelle stellt die wichtigsten Daten dar
Designkriterien
in GMP nicht genau geregelt
Wie wird die Luft eingebracht/abgesaugt?
Filterstufen?
Raumbedingungen?
Druckunterschiede?
Luftwechsel?
Schleusen?
Werkbänke
Schutzeinrichtungen zum Schutz der tätigen Person bzw. des Produktes
Sie bieten Schutz vor biologischen Arbeitsstoffen, gentechnisch veränderte Mikroorganismen, Zellkulturen, humanpathogene Endoparasiten
Werkbänke weisen im Innenraum die GMP-Reinheitsklasse A auf
Klassifikation
Reine Werkbänke
Mikrobiologische Sicherheits-Werkbänke
Klasse 1 (Personeneschutz)
Klasse 2 (Produkt-, Personen- und Kreuzkontamonationsschutz) —> Vorschrift bei gentechnisch veränderten Organismen
Klasse 3 (geschlossene Ausführung/Frontscheibe)
Zytostatika Werkbänke
Luftstromführung: Turbulenzarme Verdrängungsströmung
Horizontal- oder Vertikalströmung
Aufbau
Gehäuse aus pulverbeschichtetem Blech oder melaminbeschichtetem Holz
Vorfilter zur Abscheidung von Grobstaub, Filterklasse meistens G4, selten F5 bis F9
Ventilator
Hochleistungsschwebstofffilter
Arbeitsweise
Ventilator saugt Umgebungsluft an
Luft wird vorgefiltert
Filterung durch Schwebstofffilter
Horizontal: Luft wird horizontal gerichtet auf den Nutzer geführt
Vertikal: Luft wird vertikal auf die Arbeitsplatte geführt
Mikrobiologische Sicherheitswerkbänke (MSW)
Pulverbeschichtetes Metallgehäuse
Mindestens ein Ventilator (tw. auch 2)
Ein Umluft- und ein Abluftschwebstofffilter (H14)
Einteilige oder mehrteilige Arbeitsplatte
Höhenverschiebbarr (manuell oder elektrisch) Frontscheibe aus Glas oder Kunststoff
Zytostatika-Werkbänke (ZWB)
Analog zu Struktur von MSW
Einziger Unterschied – das Vorhandensein einer dritten Schwebstofffilterstufe
Die Schwebstofffilter müssen kontaminationsarm gewechselt werden
Bei einer nachgewiesenen Kontamination der ersten Filterstufe muss auch bei den zwei weiteren Filtern das Gleiche vorgenommen werden
Trinkwasser (TW)
Speisewasser, Stadtwasser, Leitungswasser
dient als Ausgangswasser (Rohstoff)
Oberflächenwasser oder Grundwasser
muss frei von Keimen sein —> Grenzwert 100 KbE/mL
E. coli/Legionellen —> 0 KbE/mL
Verwendung
Ausgangsstufe zur Wasseraufbereitung
Vorspülen von Geräten/Behältern
Gereinigtes Wasser (GE)
VE, DI, Reinwasser, AP
Technologien für die Herstellung
Ionentauscher (einfach, älter)
Umkehrosmose (modern, evtl. mehrere Membranstufen nötig)
Elektrochemische Nachentsalzung (nach Umkehrosmose, um nötige Entsalzung zu erreichen)
Herstellung von Produkten, die weder steril, noch pyrogenfrei sein müssen
Herstellung von WFI
Reinigung von Anlagen, Behältern für Produkte, die nicht steril/pyrogenfrei sein müssen
Vorspülen von Geräten/Behältern für Steril-Produkte
Autoklavenkühlung
Mikrobiologisches Monitoring von GE-Wasser
Prüfung auf spezifizierte Keimarten
Aktionsgrenze liegt bei 100 KbE/mL
genaue Angaben in europäischem Arzneibuch
als Autoklavenkühlwasser Grenze 10 KbE/mL
Water for Injection (WFI)
Reinstwasser, destilliertes Wasser
zur Herstellung von AM zur parenteralen Anwendung
aseptische Fertigung, Endsterilisation
Reinigung von geräten, Behältern Verschlüssen zur parenteralen Anwendung
sterilisiertes WFI
zum Lösen/Verdünnen von Substanzen/Zubereitungen zur parenteralen Anwendung
Herstellung WFI Bulk
aus Trinkwasser oder GE-Wasser
Einstufige oder mehrstufige Destillation
IPK der elektischen Leitfähigkeit
regelmäßige mikrobiologische Überwachung
in EU früher nur Destillation, heute auch andere Verfahren
Verfahren muss validiert sein
Herstellung sterilisiertes WFI
in geeignete Behälter füllen
verschließen und stark erhitzen
danach Prüfung auf Bakterien-Endotoxine
darf keine Zusatzstoffe enthalten
sehr enges Testintervall für Qualität
Lagerung von WFI
in einem Ringsystem
zwei Pumpen, falls eine kaputt geht
Wasser müss immer bewegt werden
—> verkeimt sonst schnell
sehr kritischer Punkt
Verteilssystem als geschlossenes Ringsystem ohne ruhende Bereiche
turbulente Strömung —> hohe Fließgeschwindigkeiten
berührungslose Sensoren (ideal: on-line)
Wasseraufbereitungssysteme
Wasseraufbereitungsanlage
Vorbehandlung des Rohwassers (TW)
Airbreak
Trennung Pharmawassererzeugung von TW-Netz
Netztrennbehälter oder Rohrtrenner
Enthärtung
vorher: grobe Filterung des Wassers
Entfernung der Härtebildner (Ca2+, Mg2+, Sulfat, Carbonat)
Kationentauscher: tauscht positive Ionen aus
Entfernt Na+ und gibt H3O+ ab
Anionentauscher: tauscht negative Ionen aus
Entfernt Cl- und gibt OH- ab
Nachteil: Filter muss regeneriert werden (NaCl) —> MO können auf großer Oberfläche wachsen
Adsorber für Verunreinigungen
Ziel: Wasser frei von Oxidationsmitteln (z.B. H2O2, Chlor etc.)
Lösung: Einsatz von Aktivkohle Filter oder Schüttungen (z.B. Hydraffin, Donau Carbon)
Nachteil: muss ausgetauscht werden
CO2-Entfernung
pH-Beeinflussung
Hinzufügen von Natronlauge oder Membranbegasung
Umkehrosmose
Ziel: Vollentsalzung und Entkeimung
Membran hält Kationen, Anionen, Schwebeteilchen, Kolloide, Bakterien zurück
min. 10% des Wassers gehen verloren
Elektrodeionisation (EDI)
Ziel: Entsalzung
Kombination aus Ionentauscher und Elektrodialyse
Ultrafiltration
Ziel: Abtrennung von Partikeln (0,001 bis 0,1 µm)
Abtrennung der Endotoxine
Lösung: Einsatz von UF-Hohlfasermodulen
mit Wärmetrauscher, weil Pumpe viel Energie braucht
Vorteile gegenüber Umkehrosmose
Geringere Betriebskosten
Hohe Temperaturtoleranz (Betriebstemperatur, Sterilisation)
Einstufige Destillation
eine einzige Destillationkolonne
Anwendung bei geringen Wassermengen (< 50 L/h)
Prinzip der Wärmepumpe
Mehrstufige Destillation
Mehrere Destillationskolonnen (vorwiegend in der Pharmaindustrie)
Hohe Effektivität
Erzeugter Reindampf einer Kolonne heizt die nächste Kolonne
Zwischen den Destillationskolonnen liegen Wärmetauscher
Verteilung und Lagerung von Wasser
Kaltlagerung
erhöhtes Verkeimungsrisiko, deswegen Ozonisierung und UV-Behandlung
Heißlagerung (> 70 °C)
selbst sterilisierendes System, keine weiteren Maßnahmen nötig
Vorteil: Keine MO, sicher
Nachteil: aufwendig (an jeder Zapfstelle Wärmetauscher), teuer
Material und Oberfläche des Ringleitungssystems
Korrosionsbeständiger Edelstahl
Oberflächenrauigkeit ≤0,8 µm
Glättung im Material vorhandener Spitzen (Elektropolierung)
Mikroorganismen haften nicht an Oberfläche
Beizen nach der Installation entfernt eingebrachte Verunreinigungen
Schutz des Edelstahls durch Passivierung (chemische Oxidierung)
verwendete Chemikalien: Zitronensäure, Salpetersäure, Phosphorsäure u.a.
alternatives Material PVDF
Materialbestandteile migrieren nicht ins Wasser
Dampfsterilisierbar
hohe Oberflächengüte
kein Rouging
MSR-Geräte vorhanden
Nachteil: hohe Temperaturen führen zur Ausdehnung
Einbauten Ringleitungssystem
Ventile
Sensoren
Erfassen Füllstand, Durchfluss, Leitfähigkeit, Druck, Temperatur, Ozon, TOC
Wenn möglich sollte immer berührungslos gemessen werden
Sterilfilter
nicht erwünscht, da Nährboden für Keime
System so auslegen, dass Wasserqualität ohne Sterilfilter erreicht wird
Probenahmestellen
nicht mehr als nötig vorgesehen
im Anschluss an Behälter und im Rücklauf
Bildung von Biofilmen
entstehen in Kombination von Nährstoffen, Mikroorganismen und Oberflächen
auch tote Organismen können zur Bildung führen
verursachen eine erhöhte Keimbelastung im Wasser
Chemische Reinigung mit Chlor, QAVs, Peressigsäure, H2O2, Jod nicht auseichend, da:
Organismen durch Schleimschicht geschützt sind
Abgetötete Organismen nicht entfernt werden à erneute Anlagerung wahrscheinlich
Zusätzlich mechanische Reinigung durch Molchen
ein dem Rohrquerschnitt entsprechender Molch streift die Innenwand ab (sieht aus wie ein Gummi-Stopfen)
Rouging
Rot-brauner Niederschlag aus Eisenoxid und Eisenhydroxid in Reinstwassersystemen
Transport der Partikel im gesamten System durch strömendes Medium
Tritt bei allen verwendeten Edelstahlsorten auf
Partikel sammeln sich oft an Dichtungen an
Ursache nicht restlos geklärt, aber wahrscheinlicher mit steigender Temperatur
Rouging stellt eine Partikelbelastung dar
Führt jedoch nicht zur Überschreitung der Leitfähigkeits-/Schwermetallgrenzwerte
Qualifizierung von Wasseranlagen
Risikoanalyse
Designqualifizierung
Installationsqualifizierung
Funktionsqualifizierung
Übergabe an den Nutzer
Verfahrensqualifizierung
Betrieb von Wasseranlagen
Regelmäßige Sanitisierung der Wasseranlage, des Lagerungs- und Verteilungssystems
Ziel 1: Keimzahlreduzierung (Biofilmbildung)
Lösung 1:
Sanitisierung à Sterilisationsverfahren à Desinfektion
Ziel 2: Qualifizierter Zustand der Wasseranlage
Lösung 2: in definierten Intervallen
Wartungen der Anlagenkomponenten
Kalibrierungen der Messeinrichtungen
Dokumentation der Vorgänge
Nachweis der Qualität
durch regelmäßige Wiederholung der Qualifizierung
bei Änderungen: Änderungsantrag stellen
bei kritischen Änderungen: Requalifizierung von Teilbereichen der Anlage
Reindampfsysteme - Physikalische Grundlagen
Man nutzt Dampf, um Energie zu transportieren
Dampf kann einfach durch das Erhitzen von Wasser hergestellt werden
Er wird in der Technik vor allem zur Übertragung von Wärme benutzt
Aus 1 Liter (entsprechend 1 kg) Wasser entstehen 1,673 m³ Wasserdampf
Die große Energiedifferenz zwischen Wasser und Dampf (trotz gleicher Masse und Temperatur) ergibt sich aus der im Dampf enthaltenden Verdampfungswärme
Die Energie wird als Enthalpie H (SI-Einheit: J) angegeben
Verdampfungswärme ist die Wärmemenge, die zugeführt werden muss, um die Verdampfung zu bewirken, ohne dass sich hierbei die Temperatur erhöht
Um 1kg Wasser bei 100°C zu verdampfen muss man dem System eine Verdampfungswärme von 2.257 kJ zuführen
zum Sterilisieren: 121°C
Höher —> Druck zu hoch, niedriger —> nicht steril
nicht alle Reaktoren halten hohen Druck aus
in Leitung 3,5 bar, für Reaktor senken
für Prionen-Protein: 140°C
spezielle Autoklaven
Dampf allgemein
nicht kondensierbare Gase müssen aus Dampf entfernt werden (z.B. CO2)
Entgasung entfällt bei Verwendung von Reinstwasser
Verwendung füt
Sterilisierung (Textilien, Lagerungssysteme, poröse Güter)
Beheizen von Autoklaven und Sterilisatoren
Befeuchtung von Klimaanlagen zur Reinraumklimatisierung
Dampfqualität abhängig von Wasserqualität
Temperatur (Druck)
Leitfähigkeit*
TOC*
Endotoxin*
*Gemessen wird im Kondensat
Spezielle Dampfarten
Sterilisierdampf
Dampf mit geringen Verunreinigungen, der zur Einwirkung auf Sterilisiergüter der Gruppe 1 geeignet ist
Pharmazeutischer Reindampf
Dampf, der aufgrund seiner besonderen Reinheit für die direkte Einwirkung auf Sterilisiergüter der Gruppe 2 geeignet ist
Dampfanlage
Wärme durch Gasbrenner/Heizdampf
Verteiliung über Dampfleitung —> da kühlt Dampf ab
Kondensat (90°C)
Kondensatsystem
Naturalumlaufverfahren
Durch das Fallrohr, das wie ein Kühler wirkt, sinkt kälter werdendes Wasser nach unten und ersetzt das im Wärmeüberträger aufgestiegene Wasser
Isoliertes Fallrohr ist damit quasi die treibende Kraft für den ständig stattfindenden Umlauf
Entstehender Kreislauf gibt diesem Verfahren seinen Namen „Naturalumlaufverfahren“
In dem Wärmeüberträger aufsteigendes Wasser wird in diesem so stark erhitzt, dass sich hier Dampfblasen bilden, die kontinuierlich nach oben steigen
Die in dem komplett mit Wasser gefluteten Wärmeüberträger nach oben steigenden Dampfblasen treten an der Wasseroberfläche aus und bilden eine kontinuierliche Dampfströmung aus
Die beim Austritt der Dampfblasen von der Wasseroberfläche abgelösten Wassertropfen werden ab einer bestimmten Größe von dem Dampfstrom mitgerissen
Größere Wassertropfen fallen aufgrund der auf sie wirkenden Gravitationskraft wieder nach unten (Gravitationsabscheidung)
weitere Verfahren
Fallstromverfahren
Reindampferzeuger mit externem Wärmetauscher
Kondensatableitung
Kondensat bildet sich immer und muss abgeleitet werden
entsteht besonders bei Aufheizphase und nach Stillstand
erforderlich an
jeder Entnahmestelle
vor einem Druckventil, Druckminderer
allen vertikal verlaufenden Rohrleiterabschnitten
Enden jedes Leitungsstückes
Welche Systeme von Kondensatableitern gibt es?
mechanische
Kugelschwimmer —> Wasser hebt Schwimmer an und entweicht (Dampf nicht)
thermische
Kapsel —> Druckdosen betätigen abhängig von Druck und Temperatur das Verschlussorgan
thermodynamische
starre
aktive
Mechanischer Kondensatableiter - Kugelschwimmer
zuverlässig dicht durch Wasservorlage
frostempfindlich
große Leistung bei kleinen Drücken
nicht einsetzbar bei Wasserschlaggefahr
unabhängig von Last- und Druckschwankungen
sehr gute Entlüftungseigenschaften
Thermischer Kondensatableiter
sicheres Funktionsprinzip
Vorsicht bei überhitztem Dampf
robust und kompakt
weniger empfindlich bei Wasserschlag und Frost
hervorragende Entlüftungseigenschaften
großer Leistungsbereich bei kleinen Abmessungen und Gewicht
Probleme mit Dampfleitungen
Wenn dampf an- und ausgeschaltet wird, führt die Temperaturdifferenz zu Undichtigkeiten an den Leitungen
Dauerbetrieb von Vorteil
Hohe Kosten
Coputervalidierung
Technische Geräte werden qualifiziert
Was heißt Validierung?
Dokumentiert aufzeigen, dass das System reproduzierbar so funktioniert wie es soll
Computergestütztes System (CS)
—> beides muss validiert werden
Rechtliche Aspekte Computervalidierung
AMWHV – Wesentliche Inhalt im Zusammenhang mit Computersystemen (CS)
Qualifizierung der Betriebsräume und Ausrüstung
Es ist festgelegt welche Daten aufbewahrt werden müssen (Herstellung, Prüfung, Freigabe, Inverkehrbringen etc.)
Es dürfen nur befugte Personen auf die aufbewahrten daten zugreifen
Archiv und Archivbeauftragter
Einbindung eines Benutzermanagements
Daten sind vor Verlust oder Beschädigung zu schützen (Backup)
Werden die Aufzeichnungen mit elektronischen, fotografischen oder anderen Datenverarbeitungssystemen gemacht, ist das System ausreichend zu validieren
Der Begriff „ausreichend“ lässt Spielraum bei der Validierung
Es muss mindestens sichergestellt sein, dass die daten während der Dauer der Aufbewahrungsfrist verfügbar sind und innerhalb der Frist lesbar gemacht werden können
Können die Daten lesbar gemacht werden?
Die Gesamtheit der Unterlagen muss die Rückverfolgung des Werdegangs und des Inverkehrbringens jeder Charge etc. ermöglichen
Alle Abweichungen im Prozess sind zu dokumentieren
Handschriftliche Unterschrift kann durch elektronische ersetzt werden
Die AMWHV verweist auf den EU-GMP-Leitfaden, der damit rechtsverbindlich ist
Schlüsselanforderungen des EU-GMP Leitfadens
Manuelle und computergestützte Systeme müssen dieselben Grundsätze bzgl. Produktqualität und Qualitätssicherung haben
Umfang der Validierung spezifisch des Verwendungszecks und deren Umsetzung vor Inbetriebnahme
Hardware
Feuchtigkeit, Staub, Wärme dürfen keinen negativen Einfluss haben
Software
Plausibilitätsprüfung bei Dateneingabe
Identitätsprüfung der Benutzer (Passwort)
Schutz gegen absichtliche oder unbeabsichtigte Änderung oder Beschädigung der Daten
Bei Datenänderung muss eine Begründung angegeben werden
Daten in anderer Farbe dargestellt
Audit Trail: Eingaben des Benutzers (Änderung/Löschung) werden aufgezeichnet und müssen begründet werden
GAMP (Good Automated Manufacturing Practice) —> Europa
In der Praxis etabliertes Konsortium aus Behörden, Industrievertretern und Fachleuten der IT-Branche
Dachverband: ISPE [www.ispe.org]
GAMP
Wird als Quasistandard von Inspektoren anerkannt
Erleichtert Computervalidierung, da eine detaillierte Strategie beschrieben wird
Good Practice Guides ergänzen die Inhalte der GAMP
Aber aus Inspektorensicht kein „Muss“
V-Modell (GAMP-Spezifiziert)
Software muss unter Qualitätssicherungssystem erstellt werden
Nachweis für Inspektion
nur für neue individuelle Systeme notwendig
GAMP-Klassifizierung
Software: 5 Klassen
Hardware: 2 Klassen
Unterschiede: Validierungsaufwand und erwartete Arbeitsergebnisse
Validierung in Abhängigkeit von Klasse
Klasse 1: Infrastruktur-Software (z.B. Betriebssysteme)
Dokumentation des Namens und der Version
Funktion wird implizit getestet
Validierung nur von Anwendungen
Klasse 2: Firmware
unbesetzt
Klasse 3: Standard-Software (nicht konfigurierbar)
Einsatzgebiete: Auswertung
Bsp. Office-Programme: gewisse Konfigurierung , z.B. Berechnungen bei Excel, Acrobat-Reader
Klasse 4: Konfigurierbare Standard-Softwarepakete
Bsp. Produktionsleitsysteme, Leitstände
Funktionalität durch Konfiguration änderbar
Klasse 5: Kundenspezifische Software
Verantowortlichkeit und Organisation CS
Klare Verantwortlichkeiten schaffen
Beispiel: Validierungsplan nach GAMP
Projektleiter:
Prospektive Validierung des Projektes
Stellt Ressourcen für das Validierungsteam bereit
Durchsicht und Genehmigung des Validierungsplans
Durchsicht und Genehmigung des Validierungsberichts
Systembetreiber
Validierungsteam
Lieferant
Testverfahren CS
Teststufen (aus V-Modell)
Unit Test
Integrationstest
Systemtest
Akzeptanztest
Testtechnik
Abhängigkeit von der Teststufe
Warum GMP?
bei GMP steht der Plan am Anfang —> Plan, Do, Check, Act
AM sollen sicher, wirksam und einheitlich sein
GMP als Teil des Qualitätsmanagements
um das Qualitätsziel verlässlich zu erreichen muss Qualitätssystem vorhanden sein, das GMP beinhaltet
wurde nach großen Skandalen (Contergan) sehr wichtig
Probleme können bei Ausgangsmaterial, Änderungen, klinischen Studien oder der Stabilität auftreten
GxP
GMP ab klinischer Phase 1
Klinische Phase 1: wenige gesunde Patienten
Nebenwirkungen feststellen
Klinische Phase2: proof of concept
Wirksamkeit nachweisen
Klinische Phase 3: viele Patienten, großflächig testen
signifikante Verbesserung nachweisen
Gesetze und Regularien GMP
Arzneimittelgesetz (AMG)
Arzneimittel- und Wirkstoffherstellungsverordnung (AMWHV)
EU-GMP: „Leitfaden für die gute Herstellungspraxis“ (eudralex)
Interpretation von GMP
QA muss Geschägtführung direkt unterstellt sein
Teil 1: Arzneimittel, Teil 2: Wirkstoffe
USA: Code of Federal Regulation (CFR): 21CFR 210 und 211
ICH (nicht rechtlich bindend)
European Pharmacopoeia (Ph.Eur.)
Validierte Methoden für Ausgangsstoffe
Ausgangsstoffe für GMP müssen nach USP und Ph.Eur. zertifiziert sein
United States Pharmacopoeia (USP)
beides Arzneibücher
WHO (Technical Series Report 1019)
Industrienormen (DIN, ISO, VDI)
Arzneimittelgesetzt (AMG) GMP
Gesetzliche Grundlage in Deutschland für alles, was im Zusammenhang mit Arzneimitteln steht
Definition Arzneimittel
Herstellung
Zulassung
Klinische Prüfungen
Abgabe
Haftung
AMG setzt EU-Regularien in nationales Recht um
Gesetz immer mit Verordnung
Verordnung findet Anwendung auf Betriebe, die Arzneimittel, Wirkstoffe etc. herstellen, prüfen, lagern, in den Verkehr bringen
Verordnung über die Anwendung der Guten Herstellungspraxis bei der Herstellung von Arzneimitteln und Wirkstoffen und über die Anwendung der guten fachlichen Praxis bei der Herstellung von Produkten menschlicher Herkunft
Wichtige Elemente des GMP
Anweisungen und Aufzeichnungen
ALLE Geräte müssen qualifiziert werden
Validierung der Analytik
Umfang abhängig von der klinischen Studie
Klinische Phase 3: Prozess muss 3x gleich erfolgreich hintereinander ablaufen
Änderungen (CC)
Abweichungen (Deviation Control)
Treten immer auf, müssen überprüft werden
Abweichungsbericht
kritisch oder unkritisch
Dokumentation GMP
Anweisungen und Prozeduren in vorgebender Form, in eindeutiger und unzweifelhafter Sprache, spezifisch für Anwendungen
· Schriftlich
· Freigegeben
· Detailliert
· Verfügbar
· Standardisiert
· Versionskontrolliert
· Verständlich, chronologisch, nachvollziehbar
· State oft the Art und aktuell
Habe eine Vorschrift und arbeite nach dieser
Bevor du beginnst, beschreibe was du machen willst, und lege Kriterien fest, die eine erfolgreiche Arbeit zeigen (Plan)
Wenn du es durchführst, dokumentiere nachvollziehbar, wie du es machen willst (Protokoll)
Nachdem du die Arbeit durchgeführt hast, fasse die Arbeiten zusammen, ermittle das Ergebnis und schaue, ob es die anfänglichen Kriterien erfüllt (Bericht)
Was nicht dokumentiert ist, ist nicht gemacht worden!!!
Qualifizierung GMP
Design-Qualification (DQ): Was benötige ich?
Installation-Qualification (IQ): Habe ich erhalten, was ich bestellt habe? Funktioniert es?
Operational-Qualification (OQ): Funktioniert es ordnungsgemäß?
Performance-Qualification (PQ): Funktioniert es ordnungsgemäß unter den Einsatzbedingungen?
Voraussetzung für eine Validierung ist die Qualifizierung der Systembestandteile (Geräte, Ausrüstung, etc.)
Validierung GMP
Prozess muss validiert werden
Dokumentierter Nachweis, dass der gesamte Prozess
Gemäß der Planung
Innerhalb gesetzter Kriterien, Reproduzierbar
Ein spezifikationskonformes Produkt liefert
Validierungsläufe mit Kontrolle kritischer Parameter (= qualitätsrelevant)
3 Läufe hintereinander müssen funktionieren (Industrie 5)
Variationen, wie während einer Routine (Tage, Bearbeiter, Einsatzstoffe)
Routineausrüstung, Umfassende Analytik
Reinigungsvalidierung
Dokumentierter Nachweis, dass die Reinigungs-Anweisungen bzw -Vorgänge effektiv sind
Betrachtung Produkt-berührender Oberflächen
Rückstände von Produkt oder Reinigungsmittel
Kontaminationen (mikrobiologisch etc.)
Validierung Analytik
Dokumentierter Nachweis, dass das Analysenverfahren für seinen gewählten Zweck geeignet ist
Detektionsgrenze, Linearität, Vergleiche, Bestimmungsgrenze, Präzision, Wiederholung, Richtigkeit, Robustheit, Spezifität, Arbeitsbereich
Change Control (CC) GMP
Soll nicht nach den Vorgaben einer schriftlichen Anweisung vorgegangen werden, dann liegt eine Änderung vor
Kritische Änderung: Qualität des Produktes wird beeinflusst
Re-Validierung des Verfahrens
Re-Qualifizierung der Geräte etc.
Unkritische Änderung: Qualität des Produktes wird nicht beeinflusst
Ablauf
Beschreibe – was geändert werden soll
Bewerte – die Auswirkung der Änderung
Bestätige – Verantwortliche stimmen der Änderung zu (Unterschriften)
Bereite – die Änderung vor, führe notwendige Arbeiten durch
Bestätige – Setze die Verantwortlichen über Implementierungen der Änderungen in Kenntnis (Unterschriften)
Abweichungen GMP
Wurde nicht nach den Vorgaben einer schriftlichen Anweisung vorgegangen, dann liegt eine Abweichung vor
Kritische Abweichung: Qualität des Produktes wird beeinflusst
Abbruch der Produktion, Verwerfen von Materialien etc.
Unkritische Abweichung: Qualität des Produktes wird nicht beeinflusst
Beschreibe – was passiert ist
Bewerte – die Auswirkung der Abweichung, lege corrective and preventive actions (CAPA) fest
Was ist zu tun, um die Abweichung zu beseitigen (corrective)?
Was kann getan werden, damit die Abweichung nicht nochmal auftritt (preventive)?
Bestätige – setze die Verantwortlichen in Kenntnis (Unterschriften)
Bereite – führe die korrigierenden und präventiven Maßnahmen durch
Bestätige – setze die Verantwortlichen über Abschluss der Maßnahmen in Kenntnis (Unterschriften)
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