Wertminderung im AV

Eine Wertminderung (impairment) liegt vor, wenn der Buchwert (carrying amount) eines Vermögenswertes dessen erzielbaren Betrag (recoverable amount) übersteigt.

Der Wertminderungsaufwand (impairment loss) ist in Höhe der Differenz zu erfassen (IAS 36.6).

Aus Wirtschaftlichkeitsgründen in der Regel fallweise Durchführung von Werthaltigkeitstests

Ausnahme:

1. Immaterielle Vermögenswerte, die noch nicht nutzungsfähig sind oder

2. eine unbestimmte Nutzungsdauer haben (siehe auch Kap. IV. 2) und

3. ein erworbener Goodwill

   
   

   sind jährlich einmal einem Werthaltigkeitstest zu unterziehen, unabhängig davon, ob Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen.

Anlassbezogener Test bei dem Vorliegen bestimmter Indikatoren,sog. triggeringevents

Triggering events sind in einer nicht abschließenden Liste aufgeführt (IAS 36. 12-14).

= Ereignisse, deren Eintritt aller Voraussicht nach eine Wertminderung hervorruft, oder die signalisieren, dass eine Wertminderung vorliegen könnte, ohne selbst für diese verantwortlich zu sein.

An jedem Abschlussstichtag

Es ist ein Werthaltigkeitstest durchzuführen

1. Verlgeich Buchwert mit dem erziehlbaren Betrag

2. höhere Wert aus

   
   

   -> Beizulegender Zeitwert abzgl. der Kosten der Veräußerung (fair value less cost of disposal)

   &

   -> Nutzungswert

   
   

Preis, der in einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag beim Verkauf des Vermögenswertes erzielt werden würde, abzüglich Kosten der Veräußerung.

(Kosten der Veräußerung sind hierbei direkt zurechenbare Kosten der Veräußerung, bspw. Rechtsberatungskosten, Transaktionskosten, die den Vermögenswert verkaufsbereit machen)

• Value in use

• Barwert der zukünftigen Cashflows, der voraussichtlich aus einem Vermögenswert bzw. einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit abgeleitet werden kann.

  
  

• Falls der Buchwert den erzielbaren Betrag eines Vermögenswertes überschreitet, ist die Differenz als Wertminderungsaufwand zu erfassen.

• Grundsätzlich GuV-wirksame Erfassung:

  • Aufwand an Vermögenswert

_________

• Bei Vermögenswerten, die gem. einem anderen IFRS (IAS 16 oder IAS 38) nach der Neubewertungsmethode erfasst sind, ist eine zuvor gebildete Neubewertungsrücklage zunächst GuV-neutral aufzulösen. Nur eine den GuV-neutral im sonstigen Ergebnis erfassten Betrag übersteigende Wertminderung ist GuV-wirksam zu erfassen.

• Ist der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes negativ, so ist der Vermögenswert vollständig abzuschreiben. Eine darüber hinausgehende Schuld ist nur zu passivieren, falls dies ein anderer IFRS vorsieht, bspw. IAS 37.

  
  

  
  

• Unerwartet starker Nachfragerückgang eines Vermögenswertes, der nicht durch Zeitablauf oder normale Nutztung zu erklären ist

• Nachteilige Veränderungen im Unternehmensumfeld, die bereits eingetreten sind oder mit denen in Zukunft gerechnet wird.

• Erhöhung von Kalkulationssätzen, die für die Ermittlung des erziehbaren Betrags verwendet werden.

• Überalterung oder physiche Beschädigung

• Nachteilige Änderung der künftigen Nutzung eines Vermögenswertes

• Hinweise aus dem Controlling auf eine verschlechtere Ertragskraft des Vermögenswerts

Nachhaltige Entwicklung muss so signifikant sein, dass ein deutlicher Werteverlust des Vermögenswertes wahrscheinlich ist.

Buchwert: 450.000

erziehbarer Betrag: 110.000

Abschreibungsbedarf = 340.000

Anschaffungskosten = 150.000

Mit Neubewertungsmethode (=Rücklage)

AK 150.000 -> BW: 450.000 (NB-Rücklage von 300.000)

NB-Rücklage 300.000

Sonstiger betrieblicher Aufwand 40.000 an Grund und Boden 340.000