Allokation
Auf Märkten werden knappe Güter und Dienstleistungen (Ressourcen) im Rahmen von Angebot und Nachfrage unter den Marktteilnehmern verteilt.
Welche Märkte besitzen die Fähigkeiten zur Allokation?
selbst regulierende Märkte
polypolistsich strukturierte vollkommene Märkte schaffen es aus ökonomischer Sicht allokativ optimal zu funktionieren
Die ökonomische Analyse und Beurteilung der Allokation auf Märkten ist Aufgabe der sog. …?
Wohlfahrtsökonomik
Wohlfahrt wird in diesem Kontext allgemeiner mit dem Wohlergehen der Gemeinschaft gleichgesetzt!
ist so verstanden die Lehre von der Allokation der wirtschaftlichen Ressourcen zur Beeinflussung der wirtschaftlichen Wohlfahrt eines Landes
Käufer und Verkäufer ziehen einen Nutzen aus der Teilnahme an Marktprozessen
Wann ist die ökonomische Wohlfahrt maximal?
Der wirtschaftliche Gesamtnutzen der Marktteilnehmer ist dann maximal, wenn am Markt ein Gleichgewicht existiert.
In diesem Falle ist auch die ökonomische Wohlfahrt von Käufern und Verkäufern maximal.
Durch was kommt die ökonomische Wohlfahrt der Käufer in der Allokationstheorie zum Ausdruck?
durch die Konsumentenrente
Durch was wird die ökonomische Wohlfahrt der Verkäufer manifestiert?
durch die Produzentenrente
Zahlungsbereitschaft
Die Zahlungsbereitschaft ist der Höchstbetrag, den ein Käufer*in bereit ist für ein Gut zu bezahlen!
Sie gibt an, welchen (höchsten) Wert ein Gut für Konsumenten besitzt, bzw. was diese für dieses Gut ausgeben können oder bereit sind auszugeben.
Die Zahlungsbereitschaft ist die eine Determinante der Konsumentenrente eines Käufers.
Zieht man von der Zahlungsbereitschaft, also vom persönlichen Höchstpreis eines Konsumenten, den tatsächlich gezahlten Preis ab, so stellt der Differenzbetrag die Konsumentenrente dar.
Je größer der eingesparte Betrag ist, umso größer ist der Nutzen, den ein Konsument davonträgt, da er sich von “eingesparten” Betrag andere Güter leisten kann. Sein Wohlergehen wird dadurch gesteigert!
-> In diesem Sinne zeigt die Konsumentenrente an, welches Stadium die Wohlfahrt eines Käufers/eine Käuferin erreicht hat.
Was misst also die Konsumentenrente?
Die Konsumentenrente (Konsumentenüberschuss), entspricht somit dem Betrag, den Käufer zu zahlen gewillt gewesen wäre, abzgl. den Betrag, den sie bezahlt haben.
Die Konsumentenrente misst demnach eine Art zusätzl. Nutzen, den die Käufer nach ihrer eigenen Einschätzung erhalten.
Produzentenrente
Die Produzentenrente entspricht dem Verkaufspreis minus den Produktionskosten
Die Produzentenrente misst somit den Nutzen eines Verkäufers aus seiner Teilnahme am Marktgeschehen
Die Produzentenrente entspricht der Wohlfahrt der Unternehmer.
Gesamtrente
Konsumentenrente + Produzentenrente = Gesamtrente
oder
Güterwert für die Käufer - Kosten der Verkäufer = Gesamtrente
Die Allokation der Ressourcen wird als optimal bezeichnet, wenn die größtmögliche Gesamtrente aller Mitglieder erzielt wird!
Ein Markt mit einer optimalen Allokation wird als ein effizienter Markt bezeichnet.
Die optimale Allokation wird demnach erreicht, wenn die Gesamtrente am größten ist und die Verteilung der Produzenten- und Konsumentenrente gleich groß ist.
Markteffizienz
Markteffizienz ist dann gegeben, wenn auf einem freien, sich selbst regulierenden Markt Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht sind.
In dieser effizienten Situation, ist es nicht möglich, durch eine andere Kombination der Ressourcen ein besseres Marktergebnis zu erzielen, also eine höhere Gesamtrente zu erwirtschaften.
Konsumentenrente und Produzentenrente im Marktgleichgewicht
Definition Pareto-Optimum/Pareto-Effizienz
Einen Markt nur dann als effizient zu bezeichnen, wenn die Gesamtrente maximal ist, muss als ein sehr hoher Maßstab verstanden werden = in Realität kaum realisierbares Ziel
Es macht daher Sinn ein wenigr anspruchsvolles Kriterium für einen effizienten Markt zu nutzen, also einen neuen realitätsnäheren Effiziensbegriff zu formulieren
Eine Situation wird als Pareto-Effizient bezeichnet, wenn es nicht mehr möglich ist, jemanden besser zu stellen, ohne dass jemand anderer schlechter gestellt wird.
Pareto-Optimum eine Art Mindestmaßstab für Effiziens und damit für das optimale Funktionieren eines Marktes, also einer Tauschsituation.
Pareto-Ineffizienz
In einem pareto-ineffizienten Fall liegt eine Ressourcenverschwendung vor, wodurch die Allokation noch nicht optimal ist, da Verbesserungen möglich wären.
Pareto Optimalität …
… heißt auch, dass viele pareto-effiziente Situationen möglich sind
… bedeutet nicht, dass die Verteilungssituation gerecht ist.
Sie bedeutet lediglich, dass in diesem Moment keine Ressourcenverschwendung stattfindet.
Es werden lediglich Ressourcen effizient eingesetzt, ohne Aspekte der Gerechtigkeit oder einer maximalen und gleichverteilten Gesamtrente
Eine Verbesserung durch Ressourcenumverteilung ist nicht möglich, ohne dass an anderer Stelle eine Verschlechterung in Kauf genimmen werden müsste.
Der Effizienzbegriff wird somit von der Frage einer gerechten Verteilung abgekoppelt!
Was somit im Rahmen dieses Minimal-Effizienz-Begriffs bleibt, ist Tausch als Verbesserung der Allokationen (Pareto-Verbesserung)
Bewertung des Marktgleichgewichts
Die bisherigen Darlegungen beziehen sich auf die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt"!
Sie lässt keine Rückschlüsse darauf zu, wie die Renten verteilt sind.
Für die Umverteilung entsprechend den Zielsetzungen einer Gesellschaft ist damit der soziale Planer (=Staat) verantwortlich.
Ein Markt fürht nur dann zu einer optimalen Allokation der Ressourcen, wenn keine Marktunvollkommenheiten vorliegen!
Marktunvollkommenheiten führen zu Marktversagen;
Marktversagen ist dann gegeben, wenn durch ineffiziente Marktergebnisse die Gesamtrenten nicht maximieren werden.
Entsprechende Marktunvollkommenheiten entstehen durch
Marktmacht, d.h. wenn Käufer oder Verkäufer in der Lage sind, Preise zu beeinflussen
Externalitäten, d.h. durch Aktivitäten von Marktteilnehmern wird das Wohlbefinden Dritter beeinflusst (bsp. Luftverschmutzung)
Marktungleichgewicht und Folgen
Liegt bspw. am Markt der Preis p1 über dem Gleichgewichtspreis pG, dann ist Marktversagen die Folge, weil
zum einen die Gesamtrente geringer ausfällt als in der Gleichgewichtssituation; -> Gesamtrentenverlust gleich Fläche ABE
und zum anderen die Gleichverteilung der gesamten Produzenten- und Konsumentenrenten nicht mehr gegeben ist;
eine der beiden Gruppen erhält mehr Rentenanteil
in nachfolgenden Beispiel sind es die Produzenten, da bspw. der höhere Preis Folge einer Monopolsituation ist.
Wohlfahrtsverlust im Ungleichgewicht
Drei Einsichten über Marktergebnisse
Freie Märkte teilen das Güterangebot jenen Käufern zu, die es - gemessen an der Zahlungsbereitschaft - am höchsten bewerten, für die demnach das Produkt die höchste Präferenz besitzt.
Freie Märkte teilen die Güternachfrage jenen Verkäufern zu, welche die Güter zu den geringsten Kosten produzieren können.
Freie Märkte führen zur Produktion jener Gütermenge, die ein Maximum an Produzenten- und Konsumentenrente ermöglichen.
Ein sozialer Planer (z.B. Staat) kann die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt eines freien Marktes weder durch Umverteilung des Konsums zwischen Nachfragern, noch durch Umverteilung der Produktion zwischen den Anbietern verbessern.
Zusammengenommen kann daher gesagt werden, dass ein Marktgleichgewicht auf einem freien Markt eine effiziente Allokation der Ressourcen bedingt!
Fazit - Wohlfahrtstheorie und Marktversagen
Der Wohlstand eines Landes ist somit durch das Maß der Allokation determiniert, welches auf den betreffenden Märkten dieses Landes verwirklicht wird.
Je optimaler die Allokation auf den Märkten ist, um besser ist das Produktionsergenis auf diesen Märkten und umso größer ist die gesamtwirtschaftliche erarbeitete Rente in dem betreffenden Land
So gesehen hängt aus wirtschaftlicher Sicht der Wohlstand eines Landes vom Grad der Allokation ab, die auf den Märkten des Landes realisiert ist.
Aus dem jeweiligen Status der Allokation heraus, führt der Weg zu einer optimaleren Allokation i.d.R. über Reformen -> über eine Liberalisierung der Märkte
Liberalisierung bedeutet in diesem Kontext i.d.R. bessere Marktbedingungen im Sinne der Eigenschaften eines vollkommenen Marktes
Mittels entsprechender Reformen wird im Rahmen einer besseren Allokation v.a. das Wirtschaftswachstum angestoßen.
Mit Wirtschaftswachstum gehen technologischer wie gesellschaftlicher Fortschritt einher, welcher wiederum zu einer besseren Allokation und darüber zu mehr Wohlstand führt bzw. führen kann.
Probleme bei dieser Betrachtung sind:
Die optimalere Allokation und die höhere gesamtwirtschaftliche Rente bedeutet nicht unbedingt, dass die Rente aller also auch der Wohlstand aller höher wird, also die Renten(zuwächse) gleich verteilt sind.
Reformen, die entsprechenden Fortschritt und Wachstum anstoßen sollen, gehen i.d.R: von der politischen Seite der Gesellschaft aus. Doch dort bedeutet eine Reform nicht unbedingt einen Vorteil für die politischen Akteure. Nicht zuletzt deswegen stehen Politiker entsprechenden Veränderungen häufig skeptisch gegenüber.
Die Konsumentenrente ist gleich der Zahlungsbereitschaft der Käufer minus der Summe der Kaufpreiszahlungen.
Die Konsumentenrente entspricht dem Nutzen, den Konsumenten aus der Teilnahme am Marktgeschehen ziehen.
Graphisch entsprich die Konsumentenrente der Fläche unter der Nachfragekruve und über dem Preis.
Die Produzentenrente ist gleich der Summe der eingenommenen Zahlungen für die Güter minus der Produktionskosten
Sie misst den Nutzen der Verkäufer aus der Marktteilnahme
Graphisch entspricht die Produzentenrente der Fläche über der Angbeotskurve und unter dem Preis.
Die Allokation von Ressourcen ist dann effizient, wenn dadurch die Konsumenten- und Produzentenrente maximiert wird.
Im Marktgleichgewicht von Nachfrage und Angebot ist die Gesamtrente - für diesen Moment - maximal.
Soziale Kooperation führt zu einem sozial optimalen Resultat
Eine optimale Allokation wird jedoch nur dann erreicht, wenn kein Marktversagen vorliegt.
Last changed2 years ago