S5 Reihenfolgebildung und Belegungsplanung

Die Reihenfolgebildung bestimmt, welcher Auftrag in der Warteschlage eines Arbeitssystems als nächstes bearbeitet werden soll. Dazu ordnet sie jedem Auftrag nach definierten Kriterien eine Priorität zu.

• Der Auftrag mit der höchsten Priorität ist am dringendsten und wird bei Einhaltungder Reihenfolgeregel als erster bearbeitet.

• Primäre Aufgabe ist die Anpassung der Ist-Reihenfolge, in der die Aufträge fertiggestellt werden, an die Plan-Reihenfolge zur Sicherstellung von hoher Termintreuebzw. Servicegrad.

Die Reihenfolge wird über eine festzulegende Priorität gesteuert.

Dabei geht es um die Frage, wann welcher Arbeitsvorgang eines Auftrags auf welchem Arbeitsplatz (Maschine) zu bearbeiten ist (Zuordnungsproblem).

Randbedingungen (Restriktionen):

• Der Arbeitsvorgang Fräsen kann nur auf einer Fräsmaschine stattfinden.

• Der Arbeitsvorgang Sägen muss vor dem Arbeitsvorgang Drehen durchgeführtwerden.

• Position 0815.13 muss vor Position 0815.12 fertiggestellt sein.

• Der Fertigungsauftrag 0815 muss am 30.12.2005 fertiggestellt sein.

Das Problem der Maschinenbelegung wird zum Reihenfolgeproblem, wenn die Maschinenkapazität begrenzt ist,weil dadurch das zeitliche Nacheinander der Bearbeitung der Aufträge erzwungen wird.

Es wird zwischen technologischer und organisatorischer Reihenfolge unterschieden.

Die technologische Reihenfolge bezieht sich auf einen Auftrag und legt die Reihenfolge fest, in der der Auftrag über die verschiedenen Arbeitsplätze läuft. Sie wird in der Arbeitsplanung festgelegt.

Die organisatorische Reihenfolge bezieht sich auf einen Arbeitsplatz und legt die Reihenfolge fest, in der der Arbeitsplatz von verschiedenen Aufträgen belegt wird. Sie wird durch die Fertigungssteuerung festgelegt.

• Minimale Gesamtdurchlaufzeit der Fertigungsaufträge

• Maximale Terminsicherheit (Termineinhaltung)

• Minimale Kapitalbindung in der Produktionsstätte (niedrige Bestände)

• Minimale Umrüstkosten

• Maximale Kapazitätsauslastung der Ressourcen (vor allem der Engpässe)

• Bevorzugung einzelner Kundengruppen

In der prozessorientierte Fertigung (z.B. Fließfertigung) sind die technologische unddie organisatorische Reihenfolge festgelegt.

Die einmal festgelegte Auftragsreihenfolge ist nur schwer änderbar.Ausgangspunkt für die Planung ist der Montagevorranggraph, welcher die technologische Reihenfolge festlegt (Abbildung 5-4).

Oft sind in der Montage viele verschiedene kundenspezifische Varianten herzustellen. Daraus ergeben sich folgende Aufgaben zur Abstimmung der Montagelinie:

• Festlegung der Taktzeit

• Festlegung der Stationsanzahl

• Bestimmung des Arbeitsinhalts jeder Station

  
  

  Optimierungsziele dabei sind:

• Minimierung der ablaufbedingten Produktionspausen (VG fertig, NF noch belegt)

• Minimierung der Objektpausen (VG noch nicht fertig, obwohl NF schon frei)

• Minimierung der Gesamtfertigungszeit

• Belastungsausgewogenheit (Festlegung der Auftragsreihenfolge) u. w.

Die Liefertreue ist die logistische Zielgröße, auf die die Reihenfolgebildung den größten Einfluss hat.

Dieser Einfluss kann in beide Richtungen ausgeübt werden.

• Eine willkürliche Reihenfolge verschlechtert die Liefertreue.

• Reihenfolgeregeln, die die geplante Reihenfolge berücksichtigen, können Plan-Abweichungen ausgleichen und verbessern damit die Liefertreue.

• Vier Reihenfolgeregeln mit einem positiven Einfluss auf die Liefertreue sind:

  • First In First Out (FIFO-Regel)

  • Frühester Plan-Starttermin (FPS-Regel)

  • Frühester Plan-Endtermin (FPE-Regel)

  • Geringster Restschlupf (SLACK)

Die Reihenfolgedisziplin stellt ein Maß für die Einhaltung der vorgegebenen Reihenfolge der Aufträge dar.

Ermittlung durch gucken… beim MC-Donalds Restaurant war’s ja auc nicht ganz klar.