Bei Experteninterviews richtet sich das Erkenntnissinteresse auf einen bestimmten/defnierten Ausschnitt der Wirklichkeit.
In der Regel sind Experteninterviews leitfadengestützt. Im Vordergrund stehen nicht Einzelfälle, sondern das von einer Fachcomunity geteilte Wissen (tacit knowldege).
Die Experten gelten in dem Fall als Träger von Handlungswissen, dass in einem organisatorischen und/oder institutinellem Zusammenhang von Bedeutung ist. Gefragt sind nicht die Experten als “Gesamtperson” mit ihren Orientierungen und Werten.
Konstruktivistisch
Wissenssoziologisch
Zuschreibungder Expert*innenrolle
Institutionalisierte Kompetenz zur Konstruktion von Wirklichkeit oder sie sind in der Lage, „strukturell bedeutsame soziale Beziehungen“ zu konstituieren
Methodisch-relational oder sozial-repräsentational
Sonderwissen (in Abgrenzungzum Alltagswissen)
„Experten lassen sich als Personen verstehen, die sich –ausgehend von einem spezifischen Praxis-oder Erfahrungswissen, das sich auf einen klar begrenzbaren Problemkreis bezieht – die Möglichkeit geschaffen haben, mit ihren Deutungen das konkrete Handlungsfeld sinnhaft und handlungsleitend für Andere zu strukturieren.“
(Bogner et al. 2014: S. 19)
In den Experteninterviews liegt generell ein Machtverhältnis vor, da die Interviewten über ein überlegeneres (themengebunden) Wissen verfügen.
Die Rolle des Interviewers sind komplementär zu denen der Experten in dem Feld:
-> Autorität in demselben oder in einem anderen Feld
-> naive Laien
-> potenzieller Kritiker
-> Komplize
Die Rollenverteilung ist enweder auf Augenhöhe oder hierarchisch konfiguriert.
Die Selbstpräsentation des Forschers, das Alter und das Geschlecht haben einen Einfluss darauf, ob ihm von dem Experten entweder Kompetenz oder Inkompetenz zugeschrieben werden.
Deutungswissen
-> subjektive Relevanz, Sichtweise, Interpretationen, Deutungen, Sinnentwürfe
Prozesswissen
-> Handlungsabläufe, Interaktionen, Organisationen (=Erfahrungswissen und damit standort-und personengebunden)
-> technisches Wissen
Explorativ -> Erhebung von Kontextwissen zur thematischen Strukturierung und zur Generierung von Hypothesen
Systematisierend -> Aufklärungsfunktion für Fragestellungen; Informationsquelle für die Rekonstruktion von Abläufen und sozialen Situationen
Theoriegenerierend -> Rekonstruktion und kommunikative Erschließung der subjektiven Dimensionen des Expertenwissens - Konzeptualisierung von Wissensbeständen, Weltbildern, Routinen
-> Erhebung zielt auf das Deutungswissen der Befragten
-> all jenes Wissen, das für den professionellen Handlungsrahmen, für den wir uns interessieren, relevant ist: auch Alltagsweisheiten, Bauernregeln, z.B. auch Exkurse über das Privatleben der Befragten interessieren können, wenn hier solche Relevanzen deutlich werden
-> theoriegenerierend“ heißt es deshalb, weil es darauf abzielt, in analytischer und interpretativer Auseinandersetzung mit dem empirischen Material Zusammenhänge zu erarbeiten
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