Definition – Kooperative Führung
Führung ist die
- zielorientierte soziale Einflussnahme zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben
(Ziel- Leistungsaspekt)
- in / mit einer strukturellen Arbeitssituation (Organisatorischer Aspekt)
- unter wechselseitiger, tendenziell symmetrischer Einflussausübung und (Partizipativer Aspekt)
- konsensfähiger Gestaltung der Arbeits- und Sozialbeziehungen (Prosozialer Aspekt)
Ziele der kooperativen Führung
Für die Bundespolizei lassen sich generell drei Zielfelder der kooperativen Führung formulieren:
1. optimale Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben
2. Gestaltung humaner Arbeits- und Sozialbeziehungen
3. Gewährleistung des Organisationszusammenhaltes
Rollenkonflikte
Intra-Sender-Konflikt:
Die Führungskraft richtet widersprüchliche Erwartungen an sich selbst
Beispiel: Die Führungskraft verlangt von sich in allen Aufgabenbereichen die Beste zu sein
Inter-Sender-Konflikt
Verschiedene Positionsinhaber richten widersprüchliche Erwartungen an die Führungskraft
Beispiel:Der Vorgesetzte, sowie untergeordnete Mitarbeiter verlangen uneingeschränkte Loyalität von der Führungskraft (Sandwich - Position)
Inter-Rollen-Konflikt
Aufgrund unterschiedlicher Rollenzugehörigkeiten ist die Führungskraft mit widersprüchlichen Erwartungen konfrontiert
Beispiel:Die mit der Führungsrolle verbundenen Erwartungen kollidieren mit den Anforderungen des Familienvaters
Personen-Rollen-Konflikt
Die Führungskraft kann Rollenerwartungen nicht mit ihrem Selbstbild / eigenem Rollenverständnis in Einklang bringen
Beispiel:Die Führungskraft identifiziert sich zu sehr mit der Fachlichkeit und vernachlässigt die sozialen Komponenten ihrer Aufgabe
Rollen-Ambiguität
Die Erwartungen an die Führungskraft sind zu unpräzise, nur in Umrissen skizziert oder laufen informell ganz anders
Beispiel:Die Führungskraftwird von ihrem Vorgesetzten aufgefordert, das angeschlagene Arbeitsklima zu verbessern. Informell wird jedoch eine Steigerung des Outputs.
Prioritäten-Konflikt
Die Menge der positionsspezifischen Anforderungen überfordert die FK. Sie muss Abstriche machen und Prioritäten setzen
Beispiel:Die Führungskraft soll an einem tag zugleich zwei Vernehmungen durchführen, an zwei Besprechungen teilnehmen und einen längeren Vortrag vorbereiten und halten.
Führungsqualifikationen
Die Führungsqualifikationen unterscheiden zwei Bereiche einmal die Führungseignung („Führen können“) und die Führungsneigung („Führen wollen“)Die Führungskompetenzen bezeichnen die Summe aus:
- Methodenkompetenz
- Fachkompetenz
- Soziale Kompetenz
- persönliche Kompetenz
Führungskompetenzen
Führungseignung
Führungseignung setzt Eigenschaften voraus, die der Führungskraft die Führung von Mitarbeitern ermöglicht oder zumindest erleichtert („Führen können“).
Zuordnung von Merkmalen zu Führungskompetenzen
Persönliche Kompetenz: Intelligenz, Initiative, Kreativität, Belastbarkeit
Fachkompetenz: Fachwissen
Methodenkompetenz: Entschlusskraft, Organisationsvermögen, Selbstständigkeit
Soziale Kompetenz: Repräsentationsvermögen, Integrität, Einfühlungsvermögen, Kooperationsfähigkeit, Einsichtsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit
Führungsneigung
Führungsneigung beinhaltet diejenigen Eigenschaften, die auf eine innere bejahende Einstellung zum Führen schließen lassen („Führen wollen“).
Systemansatz
Erlernbarkeit von Führung
Der Führungsprozess
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