Buffl

Soziolinguistik

CR
by Carolin R.

Was sind Beispiele für interkulturelle Kommunikation?

Ein Chilene, der nach dem universitären Sprachkurs die Prüfung ablegen sollte, konnte nicht verstehen, warum der Lektor auf seine Hinweise, dass er doch sein amigo sei, nicht reagierte, sondern normal weiterprüfte. Nach Auffassung des Chilenen hätte sein amigo ihn mit leichten Fragen durch die Prüfung lotsen müssen (sonst wäre er kein amigo) oder ihm vorher die Freundschaft kündigen müssen. So fühlte er sich verraten.


Als Herr Walther für seine Firma nach Helsinki reist, ist er gut vorbereitet. Er hat die finnische Geschichte und Nationalkultur studiert, er kann ein paar Floskeln in Finnisch sagen und freut sich schon auf die Sauna. Die Gesprächspartner können zudem her- vorragend Deutsch. Herr Walther ist sich allerdings nicht immer sicher, ob seine finnischen Kollegen ihn verstehen. Er muss alles doppelt sagen. Immer wenn er meint, er habe sich klar und deutlich ausgedrückt, folgt keine Reaktion. Doch die Kommentare der fin- nischen Kollegen zeugen durchaus von Sachverstand. Herr Walther kann das nicht verstehen. Er scheint den größten Teil der Zeit zu reden, seine finnischen Kollegen hören ihm nur zu. Wie kann so ein Vertrag zustande kommen? Herr Walther, daheim keineswegs als Vielredner bekannt, weiß nicht, was er falsch macht.


  • Wortbedeutungen sind nicht 1 zu 1 übersetzbar

  • Pausenempfinden ist interkulturell unterschiedlich, z.B. wird den Deutschen vorgeworfen, aggressiv in der Kommunikation zu sein

  • man empfindet z.B. Gespräche in anderen Sprachen als aggressiv, dabei liegt nur ein anderes Empfinden von Lautstärke, Lebhaftigkeit etc. vor



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Carolin R.

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