Nenne Forschungsdesigns, die in der entwicklungspsychologischen Forschung eingesetzt werden (4)
· Querschnittsstudie
o Vergleich von Stichproben aus unterschiedlichen Altersgruppen
· Längsschnitts Studie
o Untersuchung einer Stichprobe zu verschiedenen Zeitpunkten mit demselben oder einem vergleichbaren Erhebungsinstrument
· Sequenzanalyse
o Verbindung von Querschnitt- und Längsschnittstudie
· Mikrogenetisches Design
o Engmaschige Beobachtung / Untersuchung, um eine
o erwartete Entwicklungsveränderung herum
§ Längsschnittdesign mit sehr kurzen Zeitabständen
Nenne Vor- und Nachteile von Quer- und Längsschnittstudien
Querschnittstudien
Längsschnittstudien
Vorteil
• schnell
• ökonomisch
• nützlicher Vergleich zwischen Altersgruppen
• intraindividuelle Veränderungen und Entwicklungsverläufe
• interindividuelle Unterschiede in Entwicklungsverläufen
• Feststellbarkeit von Merkmalsstabilitäten
Nachteil
• alle Vorteile der Längsschnittstudie nicht möglich
• Konfundierung von Alter und Kohorte
• Übertragbarkeit auf andere Erhebungszeitpunkte fraglich
• Altersstichproben möglicherweise nicht vergleichbar
• Mögliches Auftreten von Testungseffekten
• Alters- und Testzeiteffekte nicht trennbar bzw. konfundiert
• Generalisierbarkeit auf andere Kohorten bzw. Generationen fraglich
• Selektive Stichprobenausfälle möglich
• Hoher Zeit- und Personalaufwand
Nenne Spezielle Datenerhebungsmethoden in der frühen Kindheit im experimentellen Setting (5)
• Präferenzparadigma
o Säugling werden Stimuli präsentiert und aus der Reaktion wird auf seine Präferenz für einen der Stimuli geschlossen
• Habituationsparadigma
o Zur Prüfung, ob ein Säugling Reize voneinander differenzieren kann
• Erwartungs Induktions Paradigma
o Dem Säugling werden Reizserien gezeigt und er soll Relationen erkennen, die in der Reizserie enthalten sind
• Erwartungs Enttäuschungs Paradigma
o Verfahren zur Untersuchung des kindlichen Denkens, bei dem man Kleinkindern ein Ereignis zeigt, das Überraschung oder Interesse auslösen sollte, falls es dem widerspricht, was das Kind weiß oder für zutreffend hält
• Paradigma der verzögerten Nachahmung
o Kindern wird eine Modellhandlung gezeigt
o In einem mehr oder minder großen Zeitabstand haben sie Gelegenheit, die Handlung nachzuahmen
o Wenn dies gelingt -> Rückschlüsse auf Gedächtnisleistung möglich
Was ist das Präferenzparadigma?
Säugling werden Stimuli präsentiert und aus der Reaktion wird auf seine Präferenz für einen der Stimuli geschlossen
Was ist das Habituationsparadigma?
Zur Prüfung, ob ein Säugling Reize voneinander differenzieren kann
Prinzip:
Präsentation einer Serie gleichartiger Stimuli
Nach Gewöhnungsphase Präsentation eines neues Stimulus
Falls Dishabituation (Orientierungsreaktion) erfolgt Schlussfolgerung, dass der Säugling den neuen Reiz von den bisherigen Reizen differenziert
Was ist das Erwartungs-Induktions-Paradigma?
Dem Säugling werden Reizserien gezeigt und er soll Relationen erkennen, die in der Reizserie enthalten sind.
Beispiel:
Stimuli werden abwechselnd rechts und links auf einem Bildschirm präsentiert
Wenn die Relation erkannt wurde, sollten sich die Reaktionszeiten beim Blickwechsel verkürzen
Was ist das Erwartungs-Enttäuschungs-Paradigma?
Verfahren zur Untersuchung des kindlichen Denkens, bei dem man Kleinkindern ein Ereignis zeigt, das Überraschung oder Interesse auslösen sollte, falls es dem widerspricht, was das Kind weiß oder für zutreffend hält
Annahmen:
Bereits im Säuglingsalter bestehen Erwartungen über eintretende Ereignisse
Wenn Säuglinge ein Ereignis beobachten, das im Widerspruch zu ihrem Wissen darüber steht, wie die Welt normalerweise beschaffen ist, dann werden sie überrascht sein oder zumindest verstärktes Interesse zeigen.
Was ist das Paradigma der verzögerten Nachahmung?
Was sind Zwillings- und Adoptionsstudien?
Welche Fragestellungen können Sie beantworten?
Nenne ein Beispiel für eine solche Studie.
Zwillingsstudien: Untersuchung von eineiigen und zweieiigen Zwillingen
Adoptionsstudien: Untersuchung von adoptierten Kindern und ihren biologischen und adoptiv-elterlichen Familien
Fragestellungen: Herkunft von Verhaltens- und Leistungsunterschieden (Anlage- oder Umweltbedingt)
Methode: Vergleich von Zwillings- und Adoptionsstudien um die Rolle von Anlage und Umwelt zu bestimmen
o Vergleich der Intraklassenkorrelationen bei ein und zweieiigen Zwillingen
Beispiel: Studien zur Herkunft von Intelligenz, Persönlichkeit, Schizophrenie und anderen psychischen Erkrankungen
Nenne Kritikpunkte an Zwillingsstudien
o Nicht repräsentativ für Gesamtbevölkerung
o Annahme gleicher Umweltvariation bei eineiigen und zweieiigen Zwillingen
o Beschränkung der Aussagemöglichkeiten auf die vorgefundene Umweltvariation
→ Erblichkeitsanteil mit der Zwillingsmethode vermutlich überschätzt
Nenne Kritikpunkte an Adoptionsstudien.
o Häufig ist nicht jeder Umwelteinfluss der biologischen Eltern auszuschließen
o Zwischen Umweltmerkmalen der Herkunfts- und der Adoptivfamilie als Idealannahme Nullkorrelation
ABER: Häufig Vermittlung in ähnliche Milieus / ähnliche Kultur
Bei radikaler Veränderung der Umgebungsbedingungen möglicherweise viel niedrigere Erblichkeitsschätzungen
Last changed2 years ago