intraindividuelle Veränderungen des Verhaltens und Erlebens über die Lebensspanne
interindividuelle Unterschieden in den intraindividuellen Veränderungen
Die Fähigkeit zur Selbststeuerung
Welche Erkenntnisse gibt es zum Belohnungsaufschub?
Zunahme des Belohnungsaufschubs im Vorschulalter
3-6 Jahre: Kinder erwerben die Fähigkeit, ihre aktuell drängenden emotionalen Handlungsimpulse zu hemmen, wenn dadurch für sie ein längerfristiger Nutzen erzielbar ist.
Untersuchungen zum Belohnungsaufschub: Kinder müssen zwischen einer sofortigen kleinen oder aber einer späteren höheren Belohnung wählen
Kinder, die mit 4 Jahren zu einem längeren Belohnungsaufschub fähig waren, wurden 12 Jahre später von ihren Eltern beschrieben als
sozial kompetenter
schulischer kompetenter
Frustrationstoleranter &
überlegter in ihrem Handeln
Wie ist der Verlauf im Jugendalter zwischen impulsiven und willentlichen Prozessen?
Impulsive Prozesse zeigen einen umgekehrt u-förmigen Verlauf
Willentliche Prozesse der Selbstregulation steigen.
Im mittleren Jugendalter überwiegen somit die impulsiven Prozesse gegenüber den willentlichen
Welche Einflüsse gibt es in Bezug auf die Entwicklung von Motivation und Handlungsregulation? (5)
Leistungsmotivation und Leistung
reziproke Zusammenhang → Motivation ist nicht nur leistungsfördernd, sondern Erfolge wirken auch motivierend
Genetische Einflüsse
Verhaltensgenetische Studien fanden genetische Effekte auf Maße der Selbstkontrolle und Leistungsmotivation
Familiäre Einflüsse
Wärme vs. Zurückweisung,
Struktur (altersgemäße Forderungen, Vermittlung wie Ziel erreicht werden kann) vs. Chaos
Unterstützung von Autonomie (z.B. Förderung eigener Meinung und die Einbeziehung der Kinder in Entscheidungsprozesse) vs. Zwangsausübung (überkontrollierendes Verhalten)
→ Warme, altersgemäße Forderungen und Unterstützung von Autonomie fördern die motivationale Entwicklung
Schulische Einflüsse
Positive und unterstützende Beziehung, angemessene Forderungen stellen, Unterstützung von Autonomie → auch wichtige Lehrerverhaltensweisen
Klassenbezogene Verhaltensweisen → Bezugsnormorientierung des Lehrers
Individuelle Bezugsnormorientierung: betont Fortschritte des Schülers im Vergleich mit seinen bisherigen Leistungen → fördert Erfolgszuversicht und ein positives Leistungsselbstbild der Schüler
soziale Bezugsnormorientierung: vergleicht die Leistung des Einzelnen mit den Leistungen des Klassenkollektivs → nicht motivationsfördernd
Einflüsse Gleichaltriger
Peergroups haben im Mittel ähnliche Interessen.
(Sowohl auf Selektionseffekte als auch Kausaleffekte zurückzuführen)
Wie entwickelt sich die Selbststeuerung des Verhaltens (Handlungsregulation)?
Damit Motive handlungswirksam werden, müssen Menschen lernen
ihr Verhalten auf die Zielerreichung bzw. Bedürfnisbefriedigung auszurichten
aktuellen Impulsen nicht nachzugeben, wenn diese im Widerspruch zu den längerfristigen Zielen stehen
Zweiprozessmodell der Selbstkontrolle: Das Ausmaß der Selbstkontrolle hängt ab von
willentlichen Prozessen:
wie der Lenkung der Aufmerksamkeit und der Planung von Handlungen; fördern Selbstkontrolle, bilden sich im Laufe der Kindheit und Jugend heraus
impulsiven Prozessen:
auf unmittelbare Bedürfnisbefriedigung ausgerichtet, auch wenn das Verhalten später bereut wird; verlaufen automatisch; beinträchtigen Selbstkontrolle, schon bei Neugeborenen nachzuweisen
Wie entwickelt sich ein Interesse?
Erkläre das anhand des Modells von Hidi & Renninger (Stufenentwicklung) (4)
4 Stufen
Entwicklung vollzieht sich von durch äußere Anreize ausgelösten Interessen zu verinnerlichten individuellen Interessen
höchste Stufe wird meist nicht erreicht
auch Rückschritte sind möglich, wenn Interesse an Bedeutung verliert
Erkläre das anhand von Pinquardt (2019)
Interessensinhalte werde im Laufe der Entwicklung spezifischer
universelle Interessen (die alle Kinder teilen) tauchen im ersten Lebensjahr auf (Interesse an neuen Objekten oder an Personen)
Differenzierung durch gruppenspezifische Interessen: z.B. geschlechtstypische Interessen etwa ab dem Alter von 1,5 Jahren
altersspezifische Interessen (an best. Spielzeuge, Bücher etc.)
im Laufe der Entwicklung entstehen immer mehr persönliche Interessen
Differenziere die Begriffe Motiv und Motivation.
Motive:
relativ überdauernde Dispositionen, welche die Initiierung, Richtung, Intensität und Dauer individuellen Verhaltens bedingen
Motivation:
aktuelle Aktivierung des Verhaltens, die aus der Wechselwirkung von Motiven und Merkmalen der Situation entsteht
Nenne die Aspekte der Leistungsmotivation.
Nenne die Entwicklungsphasen von Leistungsmotivation. (5)
Freude am Effekt (ab 3 Monaten)
Selbermachenwollen (Verständnis eigener Urheberschaft) − Stolz und Scham
Selbstbewertung der eigenen Leistung/Orientierung an Gütemaßstäben
Unterscheidung zwischen Aufgabenschwierigkeit und der eigenen Tüchtigkeit
Aufspaltung des Tüchtigkeitskonzepts in die Komponenten Anstrengung und Fähigkeit.
Grundschulzeit
„Anstrengung als Ursache für Erfolg“
„Aufgaben können mithilfe von Fähigkeiten erreicht werden“
Kompensation von Anstrengung und Fähigkeit
1) Was ist Leistungsmotivation und 2) Wie entwickelt sich Leistungsmotivation?
1)
Schlüsselmotiv für den Erfolg in Schule und Beruf
Bezieht sich auf den Antrieb zu Handlungen, die auf einen Tüchtigkeitsmaßstab bezogen sind.
2)
Die Entwicklung des Verständnisses über Ursachen von Erfolg und Misserfolg
Entwicklung von Vorstellungen darüber, was zu Erfolg und Misserfolg führt.
Voraussetzung für leistungsmotivierten Verhaltens:
Kind muss Effekt erzielen können und Effekt als durch eigenes Handeln verursacht wahrnehmen
Es muss sich ein Tüchtigkeitsmaßstab (Anspruchsniveau) herausbilden → Wahl der Leistungsanforderungen & Bewertung der Handlungsergebnisse
Was sind entwicklungspsychologisch bedeutsame Fragen in Bezug auf Motivation?
Wie entwickeln sich die Motive im Laufe der Ontogenese (die motivationale Entwicklung)?
Wie lernen die Menschen, ihre Bedürfnisse durch eigenes Handeln zu befriedigen (die Entwicklung der Handlungsregulation)?
Erklären Sie die durchschnittliche, individuelle und differentielle Entwicklungsverläufe.
Differentieller Entwicklungsverlauf: manche Menschen werden besser, schlechter oder bleiben gleich (z.B. Agggressivität)
Durchschnittlicher Entwicklungsverlauf: im jungen Erwachsenenalter verändern sich die Persönlichkeitsmerkmale am stärksten (positiv)
Nennen Sie Unterschiede zwischen Eigenschaften hinsichtlich ihrer Veränderung und Stabilität.
Nennen Sie die vier Prinzipien der Stabilität und erläutern Sie diese anhand von Beispielen.
Die Stabilität nimmt mit zunehmendem Messabstand ab.
Für unterschiedliche Persönlichkeitsbereiche sind die Stabilitäten unterschiedlich hoch. (IQ sehr stabil, Selbstwertgefühl weniger stabil)
Die Stabilität ist bei instabiler Umwelt typischerweise niedriger als bei stabiler Umwelt.
Die Stabilität der Intelligenz steigt mit dem Lebensalter. (sinkt wieder ab 70)
Womit können differentielle Entwicklungsverläufe in Verbindung gesetzt werden?
Veränderungen können mit bestimmten Variablen in Verbindung gesetzt werden, z.B. Gesundheitsmaßen
Beschreiben Sie die durchschnittlichen Entwicklungsverläufe von verschiedenen Eigenschaften über die Lebensspanne.
die Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, emotionale Stabilität, Offenheit, soziale Dominanz steigen
Was sind die theoretische Positionen zu Persönlichkeitsentwicklung?
Intrinsische Reifung: Persönlichkeitsentwicklungen sind umweltunabhängig—> ausschließlich genetisch gesteuert
Hard plaster: Das mittlere Niveau der Persönlichkeitsmerkmale ändert sich mit der Entwicklung, erreicht aber ihr endgültiges Niveau im Erwachsenenalter mit etwa 30 Jahren.
Soft plaster: Persönlichkeitsmerkmale verändern sich nach dem 30. Lebensjahr langsamer, als vor dem 30. Lebensjahr.
Contextual perspective: Soziale Rollen, Lebensereignisse und das soziale Umfeld verändern sich im Laufe des Lebens und diese Faktoren werden als wichtige Einflüsse auf grundlegende Persönlichkeitsmerkmale vorgeschlagen.
Soziales Investitionsprinzip: im Verlauf des jungen Erwachsenenalters werden typischerweise soziale Rollen übernommen; dies führt zu den typischen Mittelwertsveränderungen
Interindividuelle Unterschiede in der alterstypischen Entwicklung entstehen durch differentielle Investition in altersabhängige soziale Rollen (z. B. erste Partnerschaft)
Persönlichkeitseigenschaften zeigen über die ganze Lebenspanne hinweg Veränderungen; diese sind maßgeblich von sozialen Anforderungen bestimmt
Beschreiben und erklären Sie die Veränderung und Stabilität aus der personen- und variablenorientierten Perspektive.
Personenorientierte Sichtweise:
o Persönlichkeitsprofile vieler Personen in großem zeitlichem Abstand erheben (Längsschnittstudie)—> Die langfristige Stabilität der Persönlichkeit einer Person kann durch die langfristige zeitliche Stabilität des Persönlichkeitsprofils operationalisiert werden
Variablenorientierte Sichtweise:
o Eine Persönlichkeitseigenschaft bei vielen Personen in großem zeitlichem Abstand erheben (Längsschnittstudie)—> Die langfristige Stabilität einer Eigenschaft kann durch die langfristige zeitliche Stabilität der Eigenschaftsunterschiede operationalisiert werden.
Nennen Sie Sie die Unterschiede zwischen Mittelwertsveränderungen und Rangstabilität.
variablenorientierte Sichtweise
Mittelwertsveränderung bzw. -stabilität.
Wie stabil ist die durchschnittliche Ausprägung einer Eigenschaft? Niveauveränderung (mean-level change)
Rangplatzveränderung bzw. Rangstabilität.
Wie stabil sind die interindividuellen Unterschiede einer Eigenschaft?
Rangreihenveränderung (rank-order consistency)
Wie ist Einsamkeit in verschiedenen Altersgruppen ausgeprägt?
im Alter um 60 herum hohe Einsamkeitswerte
Im Alter um 30 herum höchste Einsamkeitswerte
abnehmender Trend von 30 zu 75
2 Peeks mit 40 und 75—> man fühlt sich am wenigsten einsam
Erläutere die Mechanismen, die den Zusammenhang zwischen sozialen Beziehungen und Gesundheit erklären anhand dieses Bildes.
Einsamkeit kann die Geschwindigkeit, mit der die physiologischen Reserven im Alter abnehmen, beeinflussen durch…
negative Auswirkungen auf gesundheitsfördernde Verhaltensweisen,
Verbindung mit einer erhöhten Belastung durch stressige Ereignisse,
Auswirkungen auf Bewertungs- und Bewältigungsprozesse, die den Stressfaktor einer bestimmten Erfahrung erhöhen,
Beitrag zur Qualität und Intensität der psychologischen und physiologischen Stressreaktionen, und
Einfluss auf die Wirksamkeit von Regenerationsprozessen (z. B. Schlaf), die physiologische Reserven wieder auffüllen und gegen zukünftigen Stress helfen
Durchgezogene Linien bedeuten verstärkte Einflüsse und gestrichelte Linien bedeuten verringerte Einflüsse.
Welche Bedeutung haben soziale Beziehungen auf die Gesundheit (Mortalität)
Erkläre das mithilfe dieser Studie.
OR = 1,50 (95% CI 1,42 - 1,59)
Deutet auf eine 50% höhere Überlebenswahrscheinlichkeit für Teilnehmer mit stärkeren sozialen Beziehungen hin.
Welche Bedeutung haben soziale Beziehungen auf die Gesundheit?
Ehestand und Gesundheit (Geschlechtereffekte)
Geschlechtseffekte ♂♀
Männer profitieren mehr vom „Verheiratet sein“
Ursachen:
Frauen achten mehr auf ihre Gesundheit, aktiver im Aufbau und der Pflege von sozialen Beziehungen -> Männer profitieren
Frauen leiden stärker unter Ehekonflikten
Gesundheit und soziale Beziehungen in einer engen dynamischen Wechselwirkung:
Erleben negativer Beziehungsaspekte gehen mit einer Zunahme von gesundheitlichen Einschränkungen und Beschwerden einher
negative Interaktionen können auch positive Folgen haben
Positive Beziehungsqualitäten haben neben ihren positiven Folgen auch unerwünschte Nebenwirkungen
Welche Bedeutung haben soziale Beziehungen für die psychische und physische Gesundheit?
Die wahrgenommene Inklusion steht in positvem Zusammenhang mit der selbst-eingeschätzten Gesundheit
Je mehr “social inclusion” ich wahrnehme, desto besser schätze ich meine Gesundheit ein
Die tatsächliche soziale Inklusion (Fremdbestimmung) steht in positivem Zusammenhang mit der wahrgenommenen sozialen Inklusion
Wie stabil ist Einsamkeit?
Vergleiche 1 Jahres Stabilität mit 5 Jahres Stabilität.
Die Stabilität von Einsamkeit steigt bis zum 50. Lebensjahr und sinkt ab 60 wieder
bitte noch ergänzen falls ich das verstanden habt :)
Was bedeutet Einsamkeit?
"eine wahrgenommene Diskrepanz zwischen der Art der zwischenmenschlichen Beziehungen, die der Einzelne als solche wahrnimmt, und der Art der Beziehungen, die er gerne hätte"
Bei Einsamkeit geht „um eine subjektive Bewertung der eigenen Situaion, die unabhängig davon ist, ob man objektiv allein ist oder isoliert ist.“
Beschreibe die Struktur und die Veränderungen sozialer Netzwerke im Erwachsenenalter.
die Anzahl der sozialen Beziehungen nimmt mit steigendem Alter ab (vor allem selbstbestimmt)
periphere (vgl. outer circle) Beziehungen werden mit zunehmendem Alter abgebrochen und Familienbeziehungen (inner circle) werden beibehalten
Erläutere die Mechanismen, die den Zusammenhang zwischen sozialen Beziehungen und Gesundheit erklären anhand dieses Bildes
Beispielerklärung
Route A) Übertragung vom Gesundheitsverhalten
Der Agent hat die Gesundheitsüberzeugung, dass Sport der Gesundheit gut tut.
Dementsprechend verhält er sich so, er geht jeden Tag joggen.
Das wirkt sich auf die Gesundheitsüberzeugung vom Target aus: Der denkt jetzt auch das sich Sport positiv auf die Gesundheit auswirkt.
Der Target geht jetzt auch Joggen.
Route B) Beziehungsverhaltensweisen
Agent sieht mein Partner (Target) hat Stress, (Beziehungsüberzeugung man unterstützt sich gegenseitig)
Das beeinflusst das Verhalten des Agent’s (ich unterstütze ihn)
Das beeinflusst wiederum die Gesundheit meines Partners (Target) ->Verbesserung
Route C) Einflussstrategien
Der Agent hat bestimmte Überzeugungen über die Gesundheit des Target’s
Der Agent hat verschiedene Strategien, wie er den Target beeinflussen kann.
Wenn du mit mir joggen gehst, dann massiere ich dich.
Das wirkt sich dann positiv auf das Gesundheitsverhalten des Target aus -> er wird sportlicher
Erkläre die sozioemotionale Selektivitätstheorie.
Zwei Arten von Zielen:
(1) Informationserwerb (zukunftsorientiert)
neue Beziehungen, Erweiterung des Netzwerkes
viele Kontakte = viele Möglichkeiten neue Informationen zu erwerben
(2) Regulation von Emotionen (gegenwartsorientiert)
emotionale Aspekte sozialer Beziehungen werden betont; Auswahl von Beziehungen
Zugewinn an Intimität, Fokus auf das Erleben von Zufriedenheit und Wohlbefinden in Beziehungen
Priorisierung der Ziele:
Viel verbleibende Zeit → Informationserwerb, Wissensaneignung, da wenig Erfahrung besteht
Wenig verbleibende Zeit → Emotionsregulation
Erkläre das Modell des sozialen Konvois.
Menschen sind ihr Leben lang von einem dynamischen sozialen Umfeld begleitet → dieses bietet Schutz und Unterstützung
Mitglieder gehen, bleiben, neue kommen dazu
Beziehungen im Konvoi unterschieden sich im Hinblick auf
Nähe und
Abhängigkeit von Umständen
daher unterschiedlich stark beeinflusst von Veränderungen in den Lebensumständen einer Person;
die Beziehungen im innersten Kreis des Konvois bleiben
die an der Peripherie wechseln -> Beziehungen enden mit sich verändernden Lebensumständen
«Konvois» sind durch Stabilität und Wandel gekennzeichnet
Was beinhaltet das Selbstkonzept?
umfasst im weitesten Sinne selbstbezogenes Wissen, Überzeugungen und Bewertungen
Das Selbstkonzept beinhaltet die gesamte Fülle an selbstbezogenem Wissen
inhaltliche (z. B. Persönlichkeitseigenschaften, Ziele, Werte) und strukturelle (z. B. Selbstkontrolle, Selbstregulation) Repräsentationen des Selbst
dynamische, multidimensionale Struktur
Identität und Selbstdefinition beziehen sich nur auf spezifische Teilaspekte des Selbstkonzeptes
Selbstwert erfasst die emotionale und bewertende Komponente des Selbst
Warum ist der Selbstwert solchen Schwankungen unterworfen
Konsolidierung des Konstrukts im Verlauf des Erwachsenenalters;
Destabilisierung und Mittelwertabfall in der Adoleszenz und im höheren Lebensalter.: Ähnlichkeit der Phasen Adoleszenz & höheres Lebensalter)
Konfrontation mit neuen Rollen, Regulationsanforderungen und der Auseinandersetzung mit Unsicherheiten, welche mit einer Verunsicherung der Selbstkonzeptstruktur einherzugehen scheint
Zusätzlich: im höheren Lebensalter vermehrte Auseinandersetzung mit Verlusten und Grenzen
Wie sind die Befunde des Selbstwertes beim querschnittlichen MW-Vergleich?
fällt in der Adoleszenz stark ab
steigt ab dem jungen Erwachsenenalter wieder kontinuierlich an
Plateau im mittleren Erwachsenenalter
erneuter Anstieg, der den Selbstwert auf ein Niveau anhebt welches äquivalent zu dem der Kindheit ist
im hohen Alter wieder ein sign. Abfall
Geschlechtsunterschiede zeigen sich im gesamten Erwachsenenalter und verschwinden im höheren Lebensalter
Wie stabil ist der Selbstwert über die Zeit? wann erreicht er seine max. Stabilität?
im Lebensverlauf erlangt der Selbstwert eine höhere Rangstabilität, welche jedoch ab dem mittleren Erwachsenenalter wieder abfällt
maximalen Stabilität um das 40. Lebensjahr
Was ist der Selbstwert?
Wie ist er definiert?
Wann passen wir uns an?
Der Selbstwert gilt als Indikator für erfolgreiche Adaptation und Selbstregulation
Der Selbswert ist definiert als Prozess der Selbstevaluation oder -beurteilung
Grundmotiv des Selbst: sich selbst konsistent positiv zu bewerten
wird Motiv nicht erfüllt, werden selbstregulative Prozesse aktiv (Ziel: Umwelt oder Selbst and die neue Gegebenheit zu adaptieren)
Hinweisreize für Aufrechterhaltung werden aus Interaktionen mit sozialen Beziehungspartnern gezogen
Wie würdest du sagen, gehen Menschen in der Lebenspanne mit dem Thema Wohbefinden um?
Die relative Stabilität des Wohlbefindens über die Lebensspanne ist ein Ergebnis proaktiver Selbstregulation und –anpassung
Selbst-Wissen und Anpassungsfähigkeit stellen Grundvoraussetzungen für ein relativ stabiles Wohlbefinden dar
Um das eigene Wohlbefinden zu stabilisieren
beziehen sich Menschen beispielsweise aktiv auf bestimmte Vergleichsgruppen
passen ihr Anspruchsniveau den sich veränderten Umständen entsprechend an oder
adaptieren ihr Zielsystem anhand neuer Gegebenheiten
z.B. im jüngeren Erwachsenenalter Wachstumziele
im höheren Lebensalter geht es stärker um die Vermeidung von Verlusten und Abbau („Aufrechterhaltungsziele“)
welche weiteren Einflussfaktoren auf das Wohlbefinden kennst du? (3)
ein verändertes Kontrollbedürfnis:
jungen und mittleren Erwachsenenalter: Gefühl von Kontrolle ein wichtiger Aspekt der Lebenszufriedenheit
im höheren Lebensalter ist ein geringeres Kontrollbedürfnis positiv mit dem Wohlbefinden assoziiert
Unterschiede in der Emotions- und Affektwahrnehmung sowie -verarbeitung
Anpassungen bezüglich sozialer Interaktionen und Beziehungsnetzwerke
veränderten Komposition sozialer Netzwerke und der damit verbundenen Konzentration auf emotional bedeutsame Personen
Personen im späten Erwachsenenalter nehmen weniger Beziehungskonflikte wahr
Interaktionspartner berichten von einem sensitiveren Umgang mit älteren Personen
Welche Persönlichkeitsmerkmale haben noch einen Einfluss auf das Wohlbefinden?
glücklichere und zufriedenere Menschen sind insgesamt weniger stark durch negative Ereignisse betroffen
stabile Effekte der Persönlichkeit (insbesondere Neurotizismus und Extraversion) auf den Umgang mit Herausforderungen und Lebensereignissen
Wie verhält das Wohlbefinden bei wiederholten Lebensereignissen?
wiederholte Erlebnisse von Arbeitslosigkeit verringern das Wohlbefinden dauerhaft —> erhöhte Sensibilisierung für das Ereignis
wiederholte Scheidungen werden zunehmend erfolgreich bewältigt; zeigen insgesamt keine lang anhaltenden Verschlechterungen des subjektiven Wohlbefindens —> Adaptation
Wie erleben Menschen einschneidende Lebensereignisse in Bezug auf Ihr Wohlbefinden?
längsschnittliche Analysen verdeutlichen eine hohe menschliche Fähigkeit, sich an einschneidende Lebensereignisse wie den Tod des Ehepartners oder eine Scheidung anzupassen
Aber: selten und häufig nur nach einer längeren Zeitspanne das ursprüngliche Niveau des Wohlbefindens erreicht wird
Was ist das Wohlbefindensparadox?
Definition:
Relativ unabhängig von aktuellen Lebensumständen beschreiben Menschen ihr eigenes Wohlbefinden als moderat bis hoch • Selbst dann, wenn es objektive Belastungen gibt
Aber Grenzen
Wohlbefinden geringer, wenn sich Menschen in extremen Lebensumständen befinden und bestimmte Grundbedürfnisse nicht erfüllt sind
in Endphase des Lebens und in der Nähe zum Tod befinden (terminal decline)
Bringe beide Ansätze zusammen. Was unterscheidet sie? Was sind die Gemeinsamkeiten?
Gemeinsamkeiten beider Ansätze:
Definition von Entwicklung: vielfältigen, multidirektionalen und dynamischen Prozess, der auf einer steten Gewinn-Verlust Dynamik basiert; beinhaltet proaktive Gestaltung als auch Reaktion auf Umweltbedingungen
Prävalenz und das Zusammenspiel der definierten Prinzipien wandeln sich über die Lebensspanne es gibt es mehr oder weniger passende Regulationsmuster in spezifischen Anforderungsmomenten und Lebensphasen; speziell die Herausforderungen im höheren Erwachsenenalter und deren Meisterung wird stark an den Einsatz akkommodativer bzw. kompensatorischer Prozesse geknüpft
Unterscheidung beider theoretischer Ansätze
ist auf der Grundlage der Leitmotive bzw. Grundgedanken möglich
Bitte erkläre das Modell der Selektion, Optimierung und Kompensation (SOK)
betont lebenslange Entwicklung
gelungene Entwicklungsprozesse können vor allem auf Zusammenspiel dreier allgemeiner Entwicklungsprinzipien zurückgeführt werden: Selektion, Optimierung und Kompensation (SOK)
Modell beschreibt gelingende Entwicklung in allen Bereichen des Verhaltens und Erlebens
SOK-Strategien erleichtern die Bewältigung spezifischer Herausforderungen des späten Erwachsenenalters
Selektion: Auswahl von Zielen, Aufgaben oder Entwicklungsrichtunge
Optimierung: verbesserte oder auch verfeinerte Nutzung oder auch „Investment“ von Ressourcen (z. B. soziale Unterstützung, Gedächtnis)
Kompensation: Einsatz bislang nicht genutzter und neuer Ressourcen angesichts von schon eingetretenen oder antizipierten Verlusten •
Beschreibe das Zwei-Prozess-Modell.
Neue Informationen über das Selbst in bereits vorhandene Inhalte und Sichtweisen zu integrieren
Herausforderung, wenn Diskrepanz zwischen Idealvorstellung und Realität
Zwei Anpassungsprozesse: Assimilation und Akkomodation
Assimilative Aktivitäten
Gestaltung und Ausrichtung des eigenen Verhaltens; insbesondere Ziele und Normen; können Verbesserung als auch Vermeidung betreffen
Akkommodative Aktivtäten
wenn Anpassung von persönlichen Zielen oder Umdeutungen von Erwartungen notwendig werden; Erwartungen oder nicht erreichte Fähigkeiten können umgedeutet und damit in ihrer Wertung und Bedeutsamkeit verändert
Wie wirken Assimilationn und Akkomodation zusammen?
Adäquater Einsatz assimilativer und akkomodativer Prozesse bildet die Grundlage für eine kontinuierliche positive Sicht und Entwicklung des Selbstkonzepts
Assimilation und Akkommodation arbeiten bei Problembewältigung häufig zusammen indem Erwartungen in Bezug auf ein Ziel gesenkt werden, um für ein anderes Ziel mehr Ressourcen freizusetzen
Nutzung abhängig von
hohe (vs. niedrige) Kontrollwahrnehmung
verfügbare Ressourcen zurückgreifen können (= Assimilation)
flexibel ihre Ziele und Selbstkonzeptinhalte an die neue Situation anpassen können bzw. müssen (= Akkommodation)
Der Einsatz assimilativer und akkommodativer Prozesse variiert im Lebensverlauf: Abnahme assimilativer und Zunahme akkommodativer Prozesse
Entwicklung des Selbstkonzepts: Welche Unterschiede gibt es in den verschiedenen Altergruppen?
3 bis 4 Jährige: Kindergartenalter kognitive Fähigkeiten fehlen mehrere Dimensionen in Beziehung zu setzen, über Bereiche, über Zeit hinweg
8 bis 11 jährige:
konkrete selbstbeschreibung wird durch abstrakte Selbstbeschreibung abgelöst.
Nutzung von Extrempolen
Zunehmende Nutzung sozialer Vergleich
Jugendalter (15 jähriges Bsp.)
Selbstbeschreibungen werden abstrakter, kphärenter und integrierter
Fähigkeit wächst Widersprüche im Selbst zu erkennen —> Verunsicherung
Oberschüler
Abnahme der Widersprüche
Zunahme der Begründetheit von Selbstbeschreibungen
Wichtig: Alles unterliegt einer Dynamik von Weiterentwicklung die aktiv reguliert werden muss
es gibt keine Endzustand
Personen streben nach Stabilität und Konsistenz
Wie erwerben Kinder bis 1 Jahr ein Bild vom eigenen Körper?
Wie heißt das dazu passende Paradigma/Test?
• 5-monatige Kinder nehmen eine Unterscheidung des eigenen und eines fremden Gesichts vor
Ende des 1. Lebensjahrs löst das eigene Spiegelbild auch zunehmend mehr rhythmische Bewegungen, Imitationen („Kontingenzspiel“) und einen raschen Wechsel der Blickbewegungen zwischen dem Spiegel und dem eigenen Körper aus
_________________________________
Rouge Test (vor dem Spiegel)
Viele 18 bis 24 Monate alte Kinder erkennen sich auf Fotos.
Welche Altersstereotype am Arbeitsplatz kennst du. Beschreibe sie kurz.
Poor Performance Stereotype
Ältere Arbeitnehmer haben geringere Fähigkeiten, sind weniger motiviert und weniger produktiv als jüngere Arbeitnehmer.
More dependable Stereotyp
Ältere Mitarbeiter sind stabiler, verlässlicher, ehrlicher, vertrauenswürdiger, loyaler, dem Job verpflichtet und weniger anfällig für Fehlzeiten oder schnelle Fluktuation sind.
Effektgröße d = .11
was ist dran an der Hypthese, dass jüngere Generationen keinen Wert auf Statusbezogene Werte mehr legen? Lässt sich dieser Befund bestätigen? Bitte nutzen Sie die Tabelle zum Beantworten der Frage und sagen sie welche Befunde signifikant sind.
Warum sind diese Befunde so? (5)
Berufsstationen, die in späteren Lebensabschnitten erreicht werden, mehr angenehme Charakteristiken (z. B. mehr Gehalt oder Status)
Unterschiede hinsichtlich der Arbeitswerte unterscheiden
Veränderung der Erwartungen an die Arbeit für den Zusammenhang verantwortlich sein
Kohorteneffekte (ältere Kohorten waren auch als jüngere Arbeitnehmer zufriedener).
Selektionseffekte wirken: Ältere Unzufriedene sind z. B. über Frühpensionierung schon ausgeschieden
Wie hängen Arbeitszufriedenheit und Arbeitsmotivation über die Jahre zusammen?
Die Verteilung von Arbeitszufriedenheit und interne Arbeitsmotivation im Alter
Wie hängen Alter und Arbeitsleitungs zusammen?
Unterscheide Overall-Jobzufriedenheit, Zufriedenheit mit der Bezahlung sowie Zufriedenheit mit der Arbeit an sich.
clark & Oswald, 1996, Journal of Occupational and Organizational Psychology , 69, 57-81.
Wie wird Arbeitszufriedenheit konzeptualisiert?
—> gewöhnlich mit einem Item erfasst
z. B. „Einmal alles zusammengenommen betrachtet: Sind Sie mit Ihrem gegenwärtigen Arbeitsplatz im Großen und Ganzen zufrieden oder unzufrieden?“; „Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeit im Allgemeinen?“
—> einzelne Facetten mit einem oder mehreren Items erfasst
—> Fragen bspw. zu Kollegen, Vorgesetzter, Tätigkeit, Arbeitsbedingungen, Organisation und Leitung, Entwicklung, Bezahlung, Arbeitszeit, Arbeitsplatzsicherheit
z.B. „Alles in allem: Wie zufrieden sind Sie mit Ihren Kollegen?“; „Ich bin mit der Einteilung der Arbeitszeit zufrieden“; „Die Gefahr, meinen Arbeitsplatz zu verlieren, ist hoch“
Wie hängen Arbeitsleistung und Alter zusammen?
zahlreiche signifikante Zusammenhänge mit Alter
viele mit sehr geringer Effektstärke
kleine bis moderate Effektstärken mit OCB-Maßen und general/specific counterproductive work behavior - Maßen
Ng, T. & Feldman, D. (2008). The relationship of age to ten dimensions of job performance. Journal of Applied Psychology, 93, 392-423
Arbeitszufriedenheit:
wie wird der Berufserfolg definiert?
Subjektive Beurteilung des bisherigen Werdegangs vor dem Hintergrund persönlicher Erwartungen und Ziele
—> Meist durch Arbeits- oder Karrierezufriedenheit erfasst
Wie ist Arbeitsleistung konzeptualisiert?
Welche beiden Typen von Arbeitsleistungen kennen Sie?
konkretes Leistungsmaß hängt von Art der Tätigkeit und Aufgabe ab
auch von Gruppen erbracht
im Prinzip messbar
____________________________________
Task performance (eigentliche Aufgabe)
Contextal Performance
Beiträge, die im organisationalen, sozialen und psychologischen Umfeld liegen, (Kontextverhalten); •
überdurchschnittlicher Einsatz, der über die eigentliche Arbeit hinausgeht; „Extraeinsatz“:
Arbeitsleistung
Wie ist die Berufliche Leistung definiert
Effektivität bei der Erfüllung der Arbeitsaufgabe an einem spezifischen Arbeitsplatz
—>wird meist durch Vorgesetztenbeurteilung erfasst
Wie verändert sich prosoziales Verhalten im Kindes und Jugendalter?
stärksten Zuwächse wurden hierbei beim Übergang vom Vorschul zum Grundschulalter und im Verlauf des Grundschulalters
geringsten im Jugendalter
Wie entwickelt sich pro soziales Verhalten von ab 6 Monate bis 3 Jahre?
Manche mit 6 Monate: Interesse am Unbehagen eines anderen Säuglings
Mit 10 – 14 Monaten: unruhig und betroffen, wenn andere aus der Fassung geraten
am Stress des anderen mit leiden
Aufgeregt, weil sie nicht zwischen dem eigenen Stress und dem anderer unterscheiden —> suchen Trost
18 bis 25 Monaten
helfen Erwachsenen bei Aufgaben oder zum Erreichen von Zielen, (z.B. Aufheben eines herunter gefallenen Gegenstands
tendieren weit weniger dazu, eigene Gegenstände mit Erwachsenen zu teilen
besonders, wenn Erwachsene Bedürfnisse emotional und in Worten mitteilt
trösten, statt selber die Fassung zu verlieren
2. und 3. Lebensjahr —> Häufigkeit und Vielfalt prosozialen Verhaltens erhöht sich:
Kinder trösten einander, teilen Ding
Helfen im Haushalt (Boden fegen, Gegenstände holen, Tisch decken
drücken Anteilnahme und Fürsorge aus
Handeln nicht regelmäßig prosozial
ignorieren Unbehagen von Geschwistern, schauen zu ohne einzugreifen
gelegentlich Verschlimmerung durch Sticheln oder Aggression
Prosoziales Verhalten nimmt bis in Adoleszenz hinein zu
Ursprünge des prosoziales Verhaltens
„Empathie (Einfühlungsvermögen)
Die Fähigkeit, sich in den Zustand eines anderen hineinversetzen zu können.“
Mitleid
Anteilnahme und Sorge um eine andere Person (oder ein Tier) als Reaktion auf deren Zustand.“
Was sind die Motive von prosozialem Verhalten?
Belohnung
soziale Anerkennung
altruistische (selbstlose) Motive
Exkurs: Altruistische Motive Das Bedürfnis, anderen zu helfen; zunächst nur aufgrund von Mitgefühl und Sympathie; im höheren Alter geleitet von dem Wunsch, sich in Übereinstimmung mit dem eigenen Gewissen und seinen moralischen Prinzipien zu verhalten.“
Was ist prosoziales Verhalten?
„prosoziales Verhalten – freiwilliges Verhalten, von dem andere profitieren sollen, beispielsweise helfen, teilen oder trösten.“
alle Kinder sind fähig zu prosozialen Verhaltensweisen
Interindividuelle Unterschiede (wie häufig sie diese auch tatsächlich ausüben; warum sie dies tun)
Stabilität
Was sind die Einflussfaktoren bei der Gewissensentwicklung?
Zunehmendes Verständnis von Emotionen und Intentionen anderer sowie zunehmendes Einfühlungsvermögen
Übernahme der elterlichen Werte
rationale Erklärungen, mit deren Hilfe die Kinder die elterlichen Werte verstehen und lernen können
positive Eltern-Kind-Beziehungen
Temperament x Erziehungsstil (furchtsame vs. furchtlose Kinder; Genotyp des Serotonin-Transportgen SLC&A4)
Frühe Entwicklung des Gewissens —> Akzeptanz der moralischen Werte von Eltern und Gesellschaft
Ab welchem Alter fängt das Gewissen an sich zu entwickeln?
Mit zwei Jahren fangen Kinder fangen an
Verständnis für moralische Normen und Regeln zu zeigen und
erste Anzeichen von Schuldgefühlen erkennen zu lassen, wenn sie etwas Falsches tun
Stabilisierung zwischen 22 und 45 Monaten: Komponenten des Gewissens (Wunsch, den Regeln zu genügen und moralische Emotionen wie Schuldgefühle)
Wie wird das Gewissen definiert?
Ein innerer Regulationsmechanismus, der die Fähigkeit eines Individuums erhöht, Verhaltensstandards zu entsprechen, die in seiner Kultur als verbindlich gelten.
Gewissen eines jüngeren Kindes reflektiert vorwiegend die internalisierten elterlichen Standards
Schränkt unsoziales Verhalten ein
Fördert prosoziales Verhalten
Entwicklung über einen langen Zeitraum
Kritik an Kohlbergs Theorie?
1. empirische Basis zur Charakterisierung der Anfänge der moralischen Entwicklung gering
2. Kohlbergs Modell stelle traditionell männliche Werte und Eigenschaften (wie Rechte, Individualität, Rationalität und Gerechtigkeit) in den Mittelpunkt.
3. höchsten Stufen von Kohlbergs Theorie seien kulturspezifisch 4. Moralische Urteile sind bis zu einem gewissen Grad kontextabhängig.
5. Entwicklung moralischen Verhaltens bleibt weitgehend unberücksichtigt
Nenne die 3 Stufen nach Kohlbergs Stufentheorie und ihre Ausprägungen.
Wodurch ist die Moralische Entwicklung nach Kohlberg gekennzeichnet?
Moralische Entwicklung ist für Kohlberg dadurch gekennzeichnet, dass
a) sich die Perspektive erweitert, weg von einer egozentrischen Sichtweise hin zur Berücksichtigung der Ansprüche anderer Mitglieder der sozialen Gemeinschaft,
b) die moralische Selbstbestimmung zunimmt, indem Regeln und Normen immer kompetenter hinterfragt werden und
c) eine bessere Begründung der Regeln und Normen erfolgt (weg von drohenden Strafen bei Normverstößen hin zu abstrakten Begründungen).
Was ist die Kritik am Modell von Piaget?
1. Der Zeitpunkt des Übergangs von der heteronomen zur autonomen Moral variiert zwischen sozialen Konventionen und moralischen Normen
2. Die Auffassung, dass jüngere Kinder nur Folgen und ältere Kinder nur die Absichten der Handlung bewerten würden, trifft nicht zu.
3. Bestimmte moralrelevante Themen wurden von Piaget nicht untersucht
4. Die weitere Entwicklung des moralischen Urteils im Jugend- und Erwachsenenalter wird nicht betrachtet
Welcher Junge war ungezogener/böser/schuldiger? Warum?
Was sind die Stufen des moralischen Urteilens nach Piaget? (3)
zwischenzeitig (etwa zwischen 8 und 10 Jahren) bestehen beide Moralformen nebeneinander
—>Wie kommen individuelle Unterschiede zustande?
Evolutionäre Erklärungen —> Spezies Mensch als Ganzes
Zwillingsstudien —> eineiige Zwillinge sind sich ähnlicher als zweieiige Zwillinge
spezifische Gene —> Oxytocin
Temperamentsunterschiede —>Emotionsregulation
—> genetische Faktoren haben Einfluss darauf, wie und wann Kinder anderen helfen, weil sie auf viele verschiedene Funktionen des Verhaltens einwirken
Entwicklung des moralischens Urteilens (Piaget)
Befunde nach Beobachtung beim Spielen (Untersuchungsmethode) von Geburt bis ca. 13 Jahre
Befunde
• bis zu 2 Jahren: ohne das Bewusstsein für irgendwelche festen sozialen Regeln
• 4 bis 8 Jahre: Kinder kannten die Regeln; meinten, dass diese absolut gültig, unantastbar und von Autoritäten (wie älteren Kindern) aufgestellt seien
• ab etwa dem 9. Lebensjahr: Regeln als Ergebnis wechselseitiger Übereinkunft angesehen; bei Bedarf neu aushandelbar
____________________________________________________________
5- bis 13-jährige Kinder: man liest moralisch bedeutsame Geschichten vor, in denen ein Kind etwas beschädigt, stiehlt, lügt, ein Verbot übertritt oder von dem Gehorsam gegenüber einer Autorität verlangt wird
so gestaltet, dass bei den Kindern ein kognitiver Konflikt erzeugt werden sollte, etwa zwischen der Handlungsabsicht und der Handlungsfolge (der Größe des Schadens)
Kriterien für reife Moral nach Piaget
a) die Achtung für die Regeln der sozialen Ordnung und
b) ein Gefühl für Gerechtigkeit, das die Rechte anderer Menschen beachtet und von Überlegungen zur Gleichheit und Gegenseitigkeit gespeist ist.
Wie wird prosoziales Verhalten sozialisiert? (3)
Vorbild-Sein und die Vermittlung von Werten
Modelllernen
Werte, die Eltern ihren Kindern vermitteln, können sich also nicht nur darauf auswirken, ob ihre Kinder überhaupt prosozial werden, sondern auch darauf, wem gegenüber sie sich prosozial verhalten.
Wirksam: an die Fähigkeit zum Mitgefühl appellieren
Gelegenheiten für prosoziale Aktivitäten
Disziplin und Erziehungsstil
Autoritativer Erziehungsstil
Art wie Eltern versuchen prosoziales Verhalten hervorzurufen
—> Bestrafung, Belohnung
—> Begründung und Argumente: Konsequenzen für andere Aufzeigen; Perspektive des anderen übernehmen
Zentrale Merkmale der heteronomen und autonomen Moral
Erkläre die fünf Ebenen des bioökologischen Modells.
Mikrosystem
unmittelbare Umgebung, die man persönlich erfährt
Mesosystem
Verbindungen zwischen unmittelbaren Rahmenbedingungen des Mikrosystems
Exosystem
Umweltbedingungen, die man nicht direkt erfährt, welche man aber indirekt beeinflussen kann
Makrosystem
größere kultureller und sozialer Kontext, in den die anderen Systeme eingebettet sind
Chronosystem
historische Veränderungen, die sich auf die andere Systeme auswirken
Was sind Auswirkungen einer sicheren Bindung?
engere, harmonischere Beziehungen zu Gleichaltrigen
höhere Empathiefähigkeit
mehr prosoziales Verhalten
weniger aggressiv, weniger antisozial
Aufmerksamer und stärker beteiligt in der Schule -> bessere Noten
Bleibt in späterer Kindheit und Jugendalter bestehen
Nenne die vier Bindungsarten / Bindungstypen
Es wird zwischen Sicherer Bindung und Unsicherer Bindung unterschieden
Sichere Bindung
Sicherer Bindungstyp
Bezugsperson = sichere Basis in fremder Situation
Vermissen der Bezugsperson in Trennungssituationen
Freude bei Wiederkehr
Durch fremde Person nicht vollständig zu trösten
Mögliche Verhaltensursachen seitens der Bezugspersonen
zuverlässig, schnell
positiver Austausch
Umgebung erscheint kontrollierbar, vorhersehbar und verlässlich
Unsichere Bindung
ängstlich-ambivalenter Bindungstyp
fremde Situation: Kinder klammern, suchen Nähe
Bei Trennung: ängstlich, wütend bis aggressiv
Bei Wiederkehr: ambivalentes Verhalten
Wütendes /passives Verhalten, wenn mit fremder Person allein
Mögliche Verhaltensursachen seitens der Bezugspersonen:
Zuverlässigkeit - Unzuverlässigkeit
nicht vorhersehbar, nicht erklär und kontrollierbar
hohe Ängstlichkeit, von Gefühlen überwältigt
vermeidender Bindungstyp
fremde Situation: Kinder gegenüber Bezugspersonen gleichgültig
Bei Trennung: kaum beunruhigt / kaum Kummer
bei der Wiederkehr: Vermeiden von Nähe und Interaktion
Fremde Person kann auch trösten
Bezugsperson oft gleichgültig / emotional unzugänglich
Zurückweisung von körperlicher Nähe
-> keine Zuverlässigkeit und Sicherheit
desorganisierter Bindungstyp
Widersprüchliche Verhaltensweisen
Teilweise ungewöhnliches / bizarres Verhalten
Keinem der anderen Bindungsmuster zuzuordnen
Möglicherweise besonders ungünstige Interaktionserfahrungen
Verhalten der Bezugsperson verwirrt / ängstigt Kinder
Erkläre den Ablauf des Fremde-Situation-Paradigmas
(ist ein bisschen viel, also nicht schlimm, wenns nicht richtig ist^^)
Nenne die vier Phasen der Bindungsentwicklung nach Bowlby (1969)
Wie ist die Definition von Bindung?
Was ist Bindungsverhalten?
emotionale Beziehung zu einer bestimmten Person, die räumlich und zeitlich Bestand hat
Bindungsverhalten
Verhaltensweise des Kindes, um Nähe der Bezugspersonen zu sichern,
während mit Bindung das emotionale Band zwischen Kind und Bezugsperson gemeint ist
Was ist die Sichere Basis?
Was ist Explorationsverhalten?
Anwesenheit einer vertrauten Bindungsperson bietet dem Säugling oder Kleinkind ein Gefühl von Sicherheit, was ihm ermöglicht die Umwelt zu erforschen
Sichere Basis -> macht Exploration möglich
Bindungs- und Explorationsverhalten stehen in einem Antagonistischen Verhältnis
Was ist das Bindungssystem?
Was ist das Fürsorgesystem?
Was sind Charakteristika sensitiver Bezugspersonen?
aktiviert, wenn Sicherheitsbedürfnis bedroht
Ziel: physische / emotionale Nähe und Sicherheit
Bindungsverhaltensweisen: Weinen, Lächeln, Blickkontakt, frühkindliche Imitationen
aktiviert, wenn Sicherheitsbedürfnis bei anderer Person (zu der eine Beziehung besteht) erkannt wird
Befriedigung der Bedürfnisse des Säuglings nach physischer / emotionaler Nähe und Sicherheit
Charakteristika sensitiver Bezugspersonen
Konsistente Reaktion
Richtige Interpretation
Angemessene Reaktion
Prompte Reaktion
kontrollierbar, vorhersagbar und verlässlich
Existiert nicht nur bei Kindern, sondern auch Erwachsenen.
Welche starke Bedeutung hat Bindung zu den Eltern für Säuglinge?
(Waisenhäuser)
Waisenhäuser 1930-1940
Sterblichkeitsrate ca. 37%
Vergleich
keine Todesfälle in Einrichtungen mit täglichem Kontakt mit Müttern
intensive Trauerreaktion, wenn Trennung bei bestehender Bindung
Konträr zur vorherrschenden Meinung
→ Ungenügende emotionale Fürsorge = Entwicklungsrisiko
Was ist die Praktische Intelligenz?
Alltägliches Problemlösen
Aufgaben für selbstständige Bewältigung des Alltags
Interpretation von Fahrplänen, Landkarten, Verkaufsautomaten, Arznei Beipackzettel, Steuererklärungen
Hohes Maß an Stabilität
Sehr einfach Aufgaben; erfordert nicht Gesamtheit aller kognitiven Ressourcen
Abnahme im hohen Alter
Anstieg dementer Personen erklärbar
Was ist Neuronale Plastizität?
Was ist Verhaltensbezogene Plastizität?
Was sind Testing-the-limits-Studien?
Veränderbarkeit von Hirnstrukturen und deren Verbindungen
Lernen von neuem Sachverhalten im Alter möglich → kann zur Leistungsverbesserung beitragen
Erhebliche Altersunterschiede in Lernleistungen
Testing-the-limits-Studien
Personen üben so lange bis keine Steigerung mehr beobachtbar ist
Leistungsgewinne alter Versuchspersonen geringer als junger Personen
Teil der Altersveränderung hängt vom Gebrauch einer Fertigkeit ab
Was sind fördernde Einflüsse auf kognitive Entwicklung?
bezogen auf Bildung und Arbeitsumfeld
Aktiver und engagierter Lebensstil → Use-it-or-lose-it-Ansatz
Kognitiv anspruchsvollere Aktivitäten
haben einen stärkeren Zusammenhang mit der kognitiven Leistungsfähigkeit
Bildung
Bildungseffekte bleiben auch nach Kontrolle von Geschlecht und Alter bestehen
Formale Bildung
guter Prädiktor für Veränderungen der kristallinen Intelligenz
weniger prädiktiv für Veränderungen in der fluiden Intelligenz
Arbeitsumfeld
Gestaltung von Umwelten beeinflusst kognitive Entwicklung
Zusammenhang zwischen Arbeitskomplexität und kognitiver Leistung bei älteren Arbeitnehmern
Was ist die Kapazitätshypothese des Alterns?
bzgl. des Alters
Wie sollte man Pausen beim Arbeiten machen?
Die Gedächtniskapazität nimmt mit zunehmendem Alter ab, die Störanfälligkeit nimmt zu
Älteren Menschen fällt es schwer aktivierte Informationen im Arbeitsgedächtnis zu eliminieren, wenn diese unwichtig geworden sind
Pause während Übungsphasen
verbessern Lernleistung jüngerer Menschen
verschlechterten Lernleistung älterer Menschen
In welchem Alter wird die kognitive Kapazität stärker durch die individuellen Umweltanforderungen beeinflusst?
Mittleres Alter durch zunehmende interindividuelle Heterogenität gekennzeichnet
hohe Stabilität
Nutzung als Referenzpopulation zur Feststellung von Alterseffekten
aber auch interindividuelle Unterschiede in Verläufen
Was ist die Speed-Hypothese des kognitiven Alterns?
Die kognitive Verarbeitungsgeschwindigkeit ist der stärkste Prädiktor für Altersunterschiede
Verarbeitungsgeschwindigkeit geht im Alter zurück
aber keine Ursache des kognitiven Alterns
Verarbeitungsgeschwindigkeit → zusammengesetzte Größe, die Arbeitsgedächtniskapazität beeinflusst
Was ist die Hypothese der gemeinsamen Verursachung?
(„Common Cause“-Hypothese)
Was ist die Dedifferenzierungshypothese?
Es besteht ein Zusammenhang zwischen kognitiver und sensorischer Veränderung
gemeinsame Ursache für alterskorrelierte kognitive Leistungsveränderungen und sensorischer Verarbeitung
Ursache: generelle Abbauprozesse des Gehirns
Leistung verschiedener Aufgaben konvergiert mit zunehmendem Alter
Erkläre das Zweikomponentenmodell der intellektuellen Entwicklung
Was ist die Prospektive Gedächtnisleistung?
Fähigkeit, sich selbstständig an zukünftige Dinge zu erinnern
z. B. Verabredung einhalten, Nachricht an andere Person weiterzugeben
Am häufigsten berichtetes Gedächtnisproblem im Alltag
Im Wesentlichen unabhängig von Alter und Lebenssituation
Was sagt dieses Bild aus?
Verständnis über andere von Dreijährigen begrenzt
beim Zusammenhang zwischen Überzeugungen anderer Menschen und deren Handlungen
14 % der Dreijährigen gaben korrekte Antwort
85 % der Fünfjährigen geben korrekte Antwort
Reifung des Gehirnmechanismus
Theory of Mind Modul (TOMM)
hypothetischer Gehirnmechanismus, der das Verstehen anderer Menschen ermöglichen soll
Gestützt durch Bildgebungsverfahren
Befunde von autistischen Kindern
Entsteht durch soziale Interaktion
Gestützt durch besseres Abschneiden von Kindern mit Geschwistern
Allgemeine Informationsverarbeitungsfähigkeit
Verständnis der false-belief Aufgabe hängt von Fähigkeit ab, das komplizierte Setting logisch zu durchdenken
und von Fähigkeit, eigene Verhaltensreaktionen zu unterdrücken
Welche Formen von Lernen gibt es? (5)
Was sind die zentralen Ergebnisse der verschiedenen Formen?
Habituation
Gedächtnisrepräsentation des wiederholten und vertrauten Reizes
Gewöhnung und Anpassung an Umwelt
Klassisches Konditionieren
neutraler Reiz (Klingelton) wird mit einem Reiz (Futter) assoziiert, der immer eine Reaktion (Speichel) auslöst
Operantes Konditionieren
Erlernen der Konsequenzen des eigenen Verhaltens
positive/negative Verstärkung/Bestrafung
Beobachtungs- und Nachahmungslernen
Andere Beobachten und imitieren
→ Kind macht nach was Erwachsener beabsichtigt (nicht was er tatsächlich tat)
Rationales Lernen
Fähigkeit aus zurückliegenden Erfahrungen Vorhersagen über die Zukunft abzuleiten
Erfahrung kann als Erwartung, über das, was als nächstes geschehen wird, genutzt werden
Was ist das Wissen über sich selbst und andere?
Nenne drei Konzepte, um menschliches Verhalten zu verstehen.
jeder Mensch hat ein gewisses Maß an Menschenkenntnis
unabdingbar für normale Lebenstüchtigkeit von Menschen
Naive Psychologie
Das Alltagsverständnis von sich selbst und anderen Menschen
drei Konzepte, um menschliches Verhalten zu verstehen
Wünsche
Überzeugungen
Handlungen
__________________________________
Säuglinge finden andere Menschen interessant
→ richten sehr viel Aufmerksamkeit auf sie
Was ist die Theory of Mind (TOM)?
Grundlegendes Verständnis, wie Geist und Psyche das Erleben und Verhalten beeinflussen
Verständnis von Gedanken, Gefühlen, Absichten und Motivationen
wichtige Fähigkeit für soziale Interaktionen und das Verstehen von komplexen sozialen Situationen
Was ist soziales Wissen?
Kinder lernen die soziale Welt
Menschen und deren Verhalten
Verhalten anderer ist…
Zielgerichtet
Zweckgerichtet
Was ist physikalisches Wissen?
Säuglinge kennen physikalische Prinzipien
Kontinuitätsprinzip
Soliditätsprinzip
Schwerkraftprinzip
→ Prinzipien sind teilweise angeboren
Wann teilt man Objekte in Klassen ein?
In welche drei Kategorien teilt man Klassen ein?
Wenn etwas abstrakt ist, es sich aber ähnelt, wird es in Klassen eingeteilt
unendliche Anzahl möglicher Konzepte
hilft, die Welt zu verstehen und effizient in ihr zu handeln
Kinder versuchen früh Klassen zu bilden
werden in drei allgemeine Kategorien eingeteilt (anhand informeller Theorien)
unbelebte Objekte (Theorie der Physik)
Menschen (Theorie der Psychologie)
andere Lebewesen (Theorie der Biologie)
Was ist Gegenstandswissen?
Nenne ein Beispielexperiment.
Verständnis von kleinen Kindern ist durch die mentale Repräsentation eingeschränkt
Wissen darüber, dass ein Gegenstand existiert, auch wenn er gerade über die Sinne nicht wahrgenommen werden kann
Beispielexperimente:
„Greifen im Dunklen“ → wenn Kinder im Dunkeln nach Gegenständen greifen, besitzen sie eine mentale Repräsentation
Methode der Erwartungsverletzung: Versuch mit Sichtschirm
Nenne die drei Postulate des Menschenbildes von Piaget.
Was ist das statische, wenig prozesshaftes Denken, welches ein Merkmal der präoperationalen Stufe nach Piaget ist?
Was ist dabei das Invarianzkonzept?
Schwierigkeiten beim Verstehen von Veränderungen und Umwandlungen
Betrachten von Dingen und Ereignissen als statisch und unabhängig voneinander
Schwierigkeiten beim Verstehen von Beziehungen und Verbindungen zwischen verschiedenen Ereignissen
Vorstellung, dass ein bloßes Verändern des Erscheinungsbildes eines Objektes dessen grundlegende Eigenschaften unverändert lässt
Beispielexperiment:
Aufgaben zur Mengenerhaltung (kann noch nicht gelöst werden)
Nenne Kritikpunkte an Piagets Stufentheorie
Stufenmodell stellt das Denken von Kindern konsistenter dar als es ist
Säuglinge und Kleinkinder sind kognitiv kompetenter als Piaget dachte
Unterschätzt den Beitrag der sozialen Welt zur Entwicklung
unscharf bzgl. der kognitiven Prozesse, die das Denken des Kindes anstoßen
und der Mechanismen, die kognitives Wachstum hervorrufen
Nenne die Eigenschaften von Kindern in der formal operationalen Entwicklungsstufe .
Abstrakte und hypothetische Konzepte werden verstanden
Komplexe Probleme können gelöst werden
Mehrere Perspektiven können eingenommen werden
Denken ist systematisch und logisch
Pendelversuche können gelöst werden
Nenne die Eigenschaften von Kindern in der Konkret operationale Entwicklungsstufe.
konkrete Operationen durchführen
einfache logische Schlüsse ziehen
Insgesamt komplexeres Denken
aber noch an konkrete Abläufe gebunden
-> wenig Abstraktionsfähigkeit
Beispielexperiment
Pendelversuch (kann noch nicht gelöst werden)
Was ist die unzureichende Beachtung mehrerer Dimensionen, welches ein Merkmal der präoperationalen Stufe nach Piaget ist?
Unfähigkeit, mehrere Dimensionen oder Perspektiven gleichzeitig zu berücksichtigen
Schwierigkeiten beim Verstehen von relativen Größen und Proportionen
Schwierigkeiten beim Verstehen von Beziehungen zwischen Objekten in Raum und Zeit
Balkenwage (kann noch nicht gelöst werden)
Nenne die Eigenschaften von Kindern in der Präoperationale Entwicklungsstufe
stabile mentale Repräsentation über Objekte und Ereignisse der Umwelt
Symbolische Repräsentation entwickelt sich
Denken hat noch präoperationalen Charakter
Kinder sind nicht im Stande geistige Operationen vollständig durchzuführen
Was ist der Egozentrismus des Denkens, welches ein Merkmal der Präoperationalen Stufe nach Piaget ist?
Tendenz, die Welt ausschließlich aus der eigenen Perspektive wahrzunehmen
mangelnde Perspektivenübernahmefähigkeit
Beispielexperiment: Drei-Berge-Versuch (kann noch nicht gelöst werden)
Was ist Objektpermanenz, die sich am Ende der Sensumotorischen Stufe nach Piaget entwickelt?
Nenne die vier Stufen der Stadientheorie der geistigen Entwicklung nach Piaget.
Gebe das ungefähre Alter jeder Stufe an.
Was ist nach Piaget Äquilibration und Disäquilibration?
Äquilibrium
Kinder sind mit Verständnis des Phänomens zufrieden, weil sie keinerlei Diskrepanz zwischen ihren Beobachtungen und ihrem Verständnis des Phänomens sehen -> eine Assimilation misslingt
stabiler, i.d.S., dass damit nun ein breitere Bereich von Beobachtungen verstanden werden kann
Disäquilibrium
Erkennen Unzulänglichkeit ihrer bisherigen Verstehens Strukturen des Phänomens, konnten aber noch keine bessere Alternative entwickeln
Entwickeln differenziertes Verständnis -> Akkommodation
-> Disäquilibration, wenn Assimilation misslingt
-> Äquilibration durch Aufhebung der vorhandenen Diskrepanzen
Konsequenz: Zunehmende Organisation und Adaptation an die Umgebung
Nenne die Eigenschaften von Kindern in der sensumotorischen Entwicklungsphase
Kinder erforschen ihren Körper und ihre Umwelt durch Sinneswahrnehmungen und Bewegungen
Sie beginnen kausale Zusammenhänge zwischen Aktionen und deren Folgen zu verstehen
Frühe Ziele (konkreter Natur): z. B. Rassel schütteln & Geräusch hören
Spätere Ziele (abstrakter Art): z. B. Höhe variieren, aus der man Objekte fallen lässt und beobachten, wie sich die Effekte verändern
Ende des Stadiums: Mentale Repräsentationen können gebildet werden
Objektpermanenz
Kinder suchen nach Gegenständen (da wo das Objekt zuerst versteckt wurde)
A-Non-B-Suchfehler
Was meint Piaget mit Gleichgewicht (Äquilibrium)?
Was meint Piaget mit Gleichgewicht (Äquilibrium),
Assimilation und Akkomodation?
Entwicklung und Ausprägung von kognitiven Strukturen durch das Anstreben von Gleichgewicht (Äquilibrium) mittels Assimilation und Akkomodation
Nenne Forschungsdesigns, die in der entwicklungspsychologischen Forschung eingesetzt werden (4)
· Querschnittsstudie
o Vergleich von Stichproben aus unterschiedlichen Altersgruppen
· Längsschnitts Studie
o Untersuchung einer Stichprobe zu verschiedenen Zeitpunkten mit demselben oder einem vergleichbaren Erhebungsinstrument
· Sequenzanalyse
o Verbindung von Querschnitt- und Längsschnittstudie
· Mikrogenetisches Design
o Engmaschige Beobachtung / Untersuchung, um eine
o erwartete Entwicklungsveränderung herum
§ Längsschnittdesign mit sehr kurzen Zeitabständen
Nenne Kritikpunkte an Adoptionsstudien.
o Häufig ist nicht jeder Umwelteinfluss der biologischen Eltern auszuschließen
o Zwischen Umweltmerkmalen der Herkunfts- und der Adoptivfamilie als Idealannahme Nullkorrelation
ABER: Häufig Vermittlung in ähnliche Milieus / ähnliche Kultur
Bei radikaler Veränderung der Umgebungsbedingungen möglicherweise viel niedrigere Erblichkeitsschätzungen
Was ist das Paradigma der verzögerten Nachahmung?
o Kindern wird eine Modellhandlung gezeigt
o In einem mehr oder minder großen Zeitabstand haben sie Gelegenheit, die Handlung nachzuahmen
o Wenn dies gelingt -> Rückschlüsse auf Gedächtnisleistung möglich
Nenne Kritikpunkte an Zwillingsstudien
o Nicht repräsentativ für Gesamtbevölkerung
o Annahme gleicher Umweltvariation bei eineiigen und zweieiigen Zwillingen
o Beschränkung der Aussagemöglichkeiten auf die vorgefundene Umweltvariation
→ Erblichkeitsanteil mit der Zwillingsmethode vermutlich überschätzt
Nenne Vor- und Nachteile von Quer- und Längsschnittstudien
Querschnittstudien
Längsschnittstudien
Vorteil
• schnell
• ökonomisch
• nützlicher Vergleich zwischen Altersgruppen
• intraindividuelle Veränderungen und Entwicklungsverläufe
• interindividuelle Unterschiede in Entwicklungsverläufen
• Feststellbarkeit von Merkmalsstabilitäten
Nachteil
• alle Vorteile der Längsschnittstudie nicht möglich
• Konfundierung von Alter und Kohorte
• Übertragbarkeit auf andere Erhebungszeitpunkte fraglich
• Altersstichproben möglicherweise nicht vergleichbar
• Mögliches Auftreten von Testungseffekten
• Alters- und Testzeiteffekte nicht trennbar bzw. konfundiert
• Generalisierbarkeit auf andere Kohorten bzw. Generationen fraglich
• Selektive Stichprobenausfälle möglich
• Hoher Zeit- und Personalaufwand
Was sind Zwillings- und Adoptionsstudien?
Welche Fragestellungen können Sie beantworten?
Nenne ein Beispiel für eine solche Studie.
Zwillingsstudien: Untersuchung von eineiigen und zweieiigen Zwillingen
Adoptionsstudien: Untersuchung von adoptierten Kindern und ihren biologischen und adoptiv-elterlichen Familien
Fragestellungen: Herkunft von Verhaltens- und Leistungsunterschieden (Anlage- oder Umweltbedingt)
Methode: Vergleich von Zwillings- und Adoptionsstudien um die Rolle von Anlage und Umwelt zu bestimmen
o Vergleich der Intraklassenkorrelationen bei ein und zweieiigen Zwillingen
Beispiel: Studien zur Herkunft von Intelligenz, Persönlichkeit, Schizophrenie und anderen psychischen Erkrankungen
Was ist das Erwartungs-Enttäuschungs-Paradigma?
Verfahren zur Untersuchung des kindlichen Denkens, bei dem man Kleinkindern ein Ereignis zeigt, das Überraschung oder Interesse auslösen sollte, falls es dem widerspricht, was das Kind weiß oder für zutreffend hält
Was ist das Präferenzparadigma?
Säugling werden Stimuli präsentiert und aus der Reaktion wird auf seine Präferenz für einen der Stimuli geschlossen
Nenne Spezielle Datenerhebungsmethoden in der frühen Kindheit im experimentellen Setting (5)
• Präferenzparadigma
o Säugling werden Stimuli präsentiert und aus der Reaktion wird auf seine Präferenz für einen der Stimuli geschlossen
• Habituationsparadigma
o Zur Prüfung, ob ein Säugling Reize voneinander differenzieren kann
• Erwartungs Induktions Paradigma
o Dem Säugling werden Reizserien gezeigt und er soll Relationen erkennen, die in der Reizserie enthalten sind
• Erwartungs Enttäuschungs Paradigma
o Verfahren zur Untersuchung des kindlichen Denkens, bei dem man Kleinkindern ein Ereignis zeigt, das Überraschung oder Interesse auslösen sollte, falls es dem widerspricht, was das Kind weiß oder für zutreffend hält
• Paradigma der verzögerten Nachahmung
Was ist das Erwartungs-Induktions-Paradigma?
Dem Säugling werden Reizserien gezeigt und er soll Relationen erkennen, die in der Reizserie enthalten sind
Was ist das Habituationsparadigma?
Zur Prüfung, ob ein Säugling Reize voneinander differenzieren kann
Nenne die sieben Leitfragen der Entwicklungspsychologie
· Anlage und Umwelt
o Wie wirkt sich Anlage und Umwelt gemeinsam auf die Entwicklung aus?
· Das aktive Kind
o Wie formen Kinder ihre eigene Entwicklung?
· Kontinuität/Diskontinuität
o Inwiefern verläuft die Entwicklung kontinuierlich oder diskontinuierlich?
· Mechanismen entwicklungsbedingter Veränderungen
o Wie kommt es zu Veränderungen?
· Der soziokulturelle Kontext
o Wie wirkt sich der soziokulturelle Kontext auf die Entwicklung aus?
· Individuelle Unterschiede
o Warum werden Kinder so verschieden?
· Forschung und Kindeswohl
o Wie kann Forschung das Kindeswohl fördern?
Nenne Zentrale Konzepte der Lebensspannenentwicklung
o Multidimensionalität
§ Unterschiedliche Faktoren zur Beschreibung und Erklärung von Entwicklung
§ z. B. biologische, psychische, soziale
o Plastizität
§ Fähigkeit des Gehirns, sich durch Erfahrung beeinflussen zu lassen
o Multidirektionalität
§ Entwicklung verläuft nicht nur in eine Richtung
§ Gewinne und Verluste
§ nonlineare Entwicklung
Nenne Einflussfaktoren der Entwicklung
Altersabhängig (normativ)
§ Alle Personen im gleichen Alter davon betroffen
o Historisch (normativ)
§ Alle Personen zum gleichen Zeitpunkt betroffen
idiosynkratisch (non-normativ)
§ Im Einzelfall nicht vorhersagbar, einzelne Personen zu verschiedenen Zeitpunkten und in verschiedenem Alter betroffen
Was sind Grundlagenorientierte und Anwendungsorientierte Aufgaben
Grundlagenorientierte Aufgaben:
o Beschreibung von Entwicklungsverläufen
o Erklärung von Entwicklungsveränderungen
§ Suche nach Ursachen und Bedingungen
Anwendungsorientierte Aufgaben:
o Bestimmung des aktuellen Entwicklungsstandes
§ Diagnose
o Prognose des zukünftigen Entwicklungstandes
o Suche nach Interventionsmöglichkeiten
Last changed2 years ago