Nenne die Schritte der Vorgehensweise bei der Durchführung einer Simulationsstudie
(S. 4)
Zielbeschreibung / Aufgabenspezifikation
Modellbildung
Datenbeschaffung und -aufbereitung
Experimentplanung und -durchführung
Experimentauswertung, Verifikation und Validierung
Was versteht man unter der Einschwingphase?
(S. 6)
Phase zu Beginn eines Simulationslaufes ist nicht immer repräsentativ für den laufenden Prozess
Aufgrund nicht repräsentaiver Startbedingungen (bspw. leere Produktionslinie)
Startphase wirkt sich dennoch auf die Ergebnisgrößen aus
Folge => verfläscht Ergebnisgrößen wie bspw. etwaige Statistiken
Worin ist die Einschwungphase zu begründen
Beschreibe die Rahmenbedingungen zur Bestimmung der Dauer der Einschwingphase grundsätzlich
Voraussetzungen => kein eindeutig definierbarer Startzustand des betrachteten Systems vorhanden und damit kein einfach definierbarer Startzustand des zugehörigen Modells
Zur Bestimmung der Einschwingzeit werden Ergebnisgrößen beobachtet, die zur Simulationszeit im zeitlichen Verlauf gemessen werden
Annahme => Das betrachtete Modell erreicht nach einer gewissen Zeit einen eingeschwungenen Zustand
In diesem Zustand wird der beobachtete Mittelwert einer Ergebnisgröße einen nahezu stabilen Wert annehmen
Mittelwert => Wurde als Zeitreihe erhoben wurde
Was wird zur Bestimmung der Einschwingphase beobachtet?
Ergebnisgrößen, die zur Simulationszeit im zeitlichen Verlauf gemessen werden
Wie lässt sich generell (Basis der Methoden) die Dauer der Einschwingphase bestimmen?
(S. 6, 7)
Beobachten der Ergebnisgrößen, die zur Simulationszeit im zeitlichen Verlauf gemessen werden
Entwicklung einer Ergebnisgröße als Reihe von n Messwerten
Wichtig ist dabei die zeitliche Bezugsgröße, mit der die Messwerte erhoben werden
Wie wird mit Messwerten der Enschwingphase verfahren?
Alle Messwerte aus der Einschwingphase werden „abgeschnitten “, d. h. bleiben bei der Auswertung unberücksichtigt.
Was kann durch die Festelegung einer sinnvollen Enschwingphase erreicht werden
Durch abschneiden aller Messwerte aus der Einschwingphase (d. h. Messwerte bleiben bei der Auswertung unberücksichtigt) kann folgendes erreicht werden
Repräsentative Ergebnisse
relativ Stabile Mittelwerte
Nenne Methoden zur Festlegung der Einschwingphase
(S. 7)
In der Literatur findet sich eine Reihe von Ansätzen zur Abschätzung der Dauer der Einschwingphase:
Methode nach Welch
Regal nach Conway
MSER-5 (Marginal Standard Error Rule-5)
SPC-Method
Randomization Test
Crossing of the Means Rule
Basis dieser Methoden bildet immer die Entwicklung einer Ergebnisgröße als Reihe von n Messwerten
Wie wird mit folgende Methode die der Dauer der Einschwingphase ermittelt
(S. 9)
Graphische Beurteilung des gleitenden Durchschnittes
Entscheidungsregel => Sobald der gleitende Durchschnitt sich nicht mehr erheblich verändert (steigt oder fällt), ist die Einschwingphase beendet
Beschreibe folgende Methode zur Ermittlung der Dauer der Einschwingphase
Es wird ein Paramter 𝑤 festgelegt, der die Größe des Intervalls für den gleitenden Durchschnitt festlegt => Interval = 𝑖 +/- 𝑤
Ausnahme => Ersten 𝑤 Werte der Reihe, die aufgrund der geringeren Anzahl Werte links vom aktuellen 𝑖 auf Basis einer jeweils kleineren Wertemenge ermittelt werden
Gleitender Durchschnitt => Es werden immer die Werte von (𝑖–𝑤) bis (𝑖+𝑤) aus der Gesamtzahl 𝑛 der Werte zu einem Durchschnittswert zusammengefasst
Beschreibe die Problematik bei der Verwendung der Methode nach Welch zur Bestimmung der Dauer der Einschwingphase
Wahl von 𝑤 beeinflusst maßgeblich das Ergebnis
Zeitpunkt ist nicht eindeutig bestimmbar durch grafische Ablesemethode
Regel nach Conway
(S. 10)
Das Ende der Einschwingphase ist dann erreicht , wenn der aktuelle Wert der Reihe weder das Minimum noch das Maximum der „restlichen“ Reihe darstellt darstellt
Beschreibe die Problematik bei der Verwendung der Regel nach Conway zur Bestimmung der Dauer der Einschwingphase
Durch Betrachtung von Minimum / Maximum kann ein einzelner Wert ausschlaggebend für das Ergebnis sein
Führt häufig zu einer Unterschätzung der Einschwingphase
Einschwingphase wird deutlich zu kurz gewählt
MSER-5
(S. 11)
Algorithmus zum finden des Punktes in einer Datenreihe an dem der Standardfehler der Daten minimal ist
Basiert auf Batchdaten (Batchgröße 5)
Ausgehend von der Summe der quadrierten Abweichungen vom Erwartungswert der Replikation 𝑗 wird der optimale Abschneidepunkt 𝑑(𝑗) bestimmt
Der Abschneidepunkt ist ungültig, wenn er in der zweiten Hälfte der Daten liegt
In diesem Fall werden mehr Daten erzeugt und analysiert, bis ein Abbruchpunkt innerhalb der ersten Hälfte der Datenreihe gefunden wird
Beschreibe die allgemeine Problematik mit der Festlegung der Einschwingphase
(S. 13)
Methoden leiten die Dauer der Einschwingphase nicht sicher ab
Modelle können temporär stabile Zustände einnehmen, obwohl die Einschwingphase noch nicht beendet
Folge => Gefahr, dass ein Zwischenzustand als eingeschwungener Zustand bewertet und damit die Einschwingphase zu kurz gewählt wird
Wahl der betrachteten Ergebnisgröße kann Einfluss auf die ermittelte Dauer
Verschiedene Messgrößen könn u.U. zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf einen eingeschwungenen Zustand hindeuten.
Lösung => Mehrere Messgrößen betrachten, mehrere Methoden vergleichen und zur Not eine längere Einschwingphase wählen
Nenne die Lösung auf die allgemeine Problematik mit der Festlegung der Einschwingphase
Mehrere Messgrößen betrachten, mehrere Methoden vergleichen und zur Not eine längere Einschwingphase wählen
Wie kann die Simulationdauer definiert sein
(S. 15)
Simulationsdauer einzelner Läufe kann wie folgt definiert sein
dynamisch durch ein bestimmtes Endereignis
statisch durch ein zeitbezogenes Ereignis
Beschreibe den Einfluss der Simulationsdauer auf eine betrachtete Ergebnisgröße
Mit Festlegung der Simulationsdauer ist nicht gesagt, wie viele Messwerte während eines Laufes erhoben werden.
Im einfachsten Fall wird mit jedem Lauf ein Messwert für eine betrachtete Ergebnisgröße generiert.
Anzahl der Replikationen entspricht dann der Anzahl der Messwerte
Es können aber auch mehrere Messwerte innerhalb eines Laufes als Zeitreihe erhoben werden , wenn diese Werte aus einzelnen Abschnitten dieses Laufes gemessen werden.
Die erhobenen Messwerte sind aus der Sicht der Statistik Ergebnisse einer Stichprobe.
Bei Unabhängigkeit der Messwerte reicht ein Simulationslauf mit der gewünschten statistischen Ergebnisgenauigkeit
Nenne Methoden zur Festlegung der Simulationsdauer
(S. 16, 17)
Verwendung der relativen Abweichung
Verwendung von Konfidenzintervallen
Beschreibe folgende Methode zur Festlegung der Simulationsdauer
(S. 16)
Verwendung der relativen Abweichung vom Erwartungswert
Ziel => Rrelative Abweichung des Erwartungswerts einer Ergebisgröße (bspw. der Mittelwert des Durchsatzes) soll zu zwei festgelegten Zeitpunkten nicht mehr als ein festeglegtes epsilon (ε) auseinanderliegen
Die Zeitspanne / Abstand zwischen zwei Zeitpunkten ist vorher festzulegen
Beschreibe die Problematik der folgende Methode zur Festlegung der Simulationsdauer
Problematik => Wahl von Zeitspanne und epsilon beeinflussen maßgeblich Ergebnis
Zeitpanne darf nicht zu klein gewählt werden!
(S. 17)
Ziel => Linke (Mittelwert - b) und rechte Grenze (Mittelwert + b) des Konfidenzintervalls sollen nicht mehr als 2*𝑎 auseinanderliegen
b (tatsächliches Konfidenzintervall) wird bestimmt über einen Simulations(vor-)lauf
Bestimmung der Anzahl an unabhängigen Stichprobenwerten n2 und damit der Simulationszeit die benötigt wird, damit das gewünschte Konfidenzintervall 2*a erreicht wird
Beschreibe das Problem bei der Berechnung der Simulationszeit über das Konfidenzintervall
(S. 18)
Autokorrelation
Voraussetzung für die Berechnung von Konfidenzintervallen => Stichprobenwerte identisch verteilt (gleicher Zeitabstand) aber unabhängig
Einzelnen Stichprobenwerte sind aber in vielen Fällen autokorreliert
Lösung => Mehrfache Durchführung eines Simulationslaufs mit unterschiedlichen Zufallszahlenströmen (Seeds)
Problem => Die Simulationszeit, die notwendig ist, um die gewünschte Genauigkeit von Ergebnisgrößen zu erreichen, kann insbesondere wenn die Einschwingphase lang ist relativ groß sein sein
Der (zeitliche) Aufwand zur mehrfachen Wiederholung von Läufen wird hoch
Wie kann die anzahl an Replikationen festgelegt werden
(S. 19)
Verwendung von Konfidenzintervallen zur Bestimmung der Anzahl an Replikationen
Beschreibe folgende Methode zur Festlegung der Anzahl an Replikationen
Für 𝑛 ≤ 30 liefert die Student-t-Verteilung bessere Approximationen als die Normalverteilung
Falls die berechnete Intervallbreite zu groß ist, muss die Anzahl der Simulationsläufe 𝑛 erhöht werden.
Nenne die allgemeine Problematik in Bezug auf die Simulationsdauer und Replikationen
(S. 20)
Die Wahl der betrachteten Ergebnisgröße kann einen großen Einfluss auf die ermittelte Simulationsdauer haben.
Es kann eine Messgröße deutlich früher als eine andere Messgröße terminieren bzw. weniger Replikationen erzeugen.
Unter Umständen macht es Sinn verschiedene Ergebnisgrößen zu betrachten und nur zu terminieren wenn für alle Größen das Stoppkriterium erfüllt ist
Schlussfolgerung => Es sollten verschiedene Messgrößen betrachtet und im Zweifel lieber eine etwas zu lange Dauer bzw. Anzahl an Replikationen gewählt werden.
Wie kann die Umsetzung von Einschwingphase und Simulationsdauer und Replikationen in AnyLogic erfolgen
(S. 22)
Es gibt keine vorgefertigten Methoden zum Abschneiden der Einschwingphase und zur Bestimmung der Simulationsdauer in AnyLogic
Die allgemeinen Methoden können verwendet werden.
Für Graphische Lösungen
„Time Plot“ kann zur Visualisierung verwendet werden.
Messwerte können in der Konsole oder in einer Excel File ausgegeben und ausgewertet werden
Iterative Heuristiken können in eine Funktion implementiert und über ein Event zyklisch geprüft werden.
Wie kann eine Statisitk zurück gesetzt werden, wenn die Einschwingphase beendet ist
Bspw. über ein Event mit folegnder ActioN:
statistics_name.reset reset()
Wie kann die Siumaltion in AnyLogic beendet werden
Parameter Variation Experiment
Über „Additional experiment stop conditions” könenn Abbruchkriterien eingefügt werden
Über Befehle
finishSimulation()
stopSimulation()
getEngine().finish()
getEngine().stop()
Beschreibe folgende Variante zum Beenden einer Simulation
Befehle
(S. 23)
Über „Additional experiment stop conditions “ können Abbruchkriterien eingefügt werden
Wie kann die Umsetzung der Replikationen in AnyLogic erfolgen
(S. 24)
Über Parameter Variation Experiment
Zwei Möglichkeiten:
Fixed number of replications
Varying number of replications
Beschreibe folgende Möglichkeit zur Umsetzung der Replikationen
Varying number of Replications
Stoppen der Replikationen nach einer Mindestanzahl von Replikationen, wenn das Konfidenzniveau erreicht ist
OptQuest-Engine bricht die Auswertung einer Lösung ab, wenn einer der folgenden Fälle eintritt
Der Zielwert liegt innerhalb eines bestimmten Prozentsatzes vom Mittelwert der bisherigen Replikationen.
Der aktuelle Replikationszielwert konvergiert nicht.
Die maximale Anzahl von Replikationen wurde durchgeführt
Problematik: Genaue Berechnungsgrundlage und verwendete Verteilung (Normal oder t Verteilung) nicht bekannt => Überprüfung der Ergebnisgüte empfohlen!
Welche Fälle werden differenziert damit die OptQuestEngine die Auswertung bei einer Varying number of Replications abbricht?
Was versteht man unter einem Durchlauf?
Beschreibt allgemein einen Simulationslauf
also ein einmaliges Durchführen einer Simulation
einmaliges drücken auf Run bei einem Simulation Experiment)
Mehrere Durchläufe beschreiben somit das mehrmalige Durchführen einer Simulation
mehrmaliges drücken auf Run bei einem Simulation Experiment
Ob die Inputparameter in mehreren Durchläufen gleich oder variiert werden ist nicht durch den Begriff Durchlauf definiert.
Was versteht man unter einer Replikation
Wiederholen eines Simulationslaufs mit den gleichen Inputparametern
Dies macht nur bei stochastischen Modellen mit zufälligem Seed Sinn
Stochastisches Modell hat interne Zufallsquellen => Jeder Durchlauf selbst mit den gleichen Parametern kann eine andere Ausgabe ergeben
Daher => Bei stochastischen Modellen sind je Versuch mehrere Läufe notwendig
Verwendung von Kofidenzintervallen zur Bestimmung der ANzahl an Replikationen
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