Was spielt innerhalb der Nutzungsphase eine entscheidene Rolle?
(Video)
Betriebsverhalten
Je nach Produkt gibt es sehr unterschiedliche Erwartungen an das Betriebsverhalten
Was versteht man unter der Begrifflichkeit “Betriebsverhalten”
(S. 10)
Verhalten des Produkts in Bezug auf Funktionsfähigkeit
Grundsätzlich gilt:
Funktionsfähigkeit muss in der Nutzungsphase gewährleistet sein
Aber Störungsfreiheit nicht immer möglicht
Was gilt in Bezug auf das Betriebsverhalten grundsätzlich?
Nenne die wichtigste Systemeigenschaften des Betriebsverhaltens
Zuverlässigkeit
Instandhaltung
Instandhaltbarkeit
Instandhaltungsvermögen
Verfügbarkeit
Sicherheit & Risiko
Was gilt in Bezug auf die wichtigsten Systemeigenschaften des Betriebsverhaltens?
Kundenanforderungen an Eigenschaften müssen früh ermittelt werden
Bspw. über Kano-Modell, QFD
Wie lässt sich die Zuverlässigkeit definieren
(S. 13)
qualitativ => nach VDI 4003:2007-12
Fähigkeit einer Betrachtungseinheit, eine geforderte Funktion unter gegebenen Bedingungen für ein gegebenes Zeitintervall zu erfüllen
quantitativ => als Überlebenswahrscheinlichkeit
reparierbares Systems => MTBF (mean time between failures)
nicht-reparierbares Systems => MTTF (mean time to failure)
Kennwerte müssen auf Basis mehrerer Baugleicher Systeme berechnet werden
Je höher die Kennzahl, desto höher die Zuverlässigkeit
Nenne die qualitative Definition von Zuverlässigkeit nach VDI 4003:2007-12
Nenne die quantitative Definition von Zuverlässigkeit
Zeichne den folgenden Kennwert der Zuverlässigkeit. Bei welchen Systemen ist dieser von Interess?
Mittlere Lebensaduer - Mean time to failure (MTTF)
MTTF = t1 - t0
Ist von Interesse bei nicht reperierbaren Systemen
Mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen - Mean time between Failure (MTBF)
MTBF = [t(i+1)-t(i)] / Anzahl Ausfälle
Ist von interesse bei reperierbaren Systemen
Werden Systeme betrachtet, die aus mehr als einer Komponente bestehen, unterscheidet man zwischen welchen Zuverlässigkeiten?
(S. 14)
Sytsemzuverlässigkeit
Komponentenzuverlässigkeit
Von welchen Komponenten hängt die Systemzuverlässigkeit ab
Werden Systeme betrachtet, die aus mehr als einer Komponente bestehen, unterscheidet man zwischen Sytsem und Komponentenzuverlässigkeit. Die Systemzuverlässigkeit hängt ab von:
Zuverlässigkeit der einzelnen Systemkomponenten, bestimmt durch Belastung und Belastbarkeit der Komponenten
Systemarchitektur
Verknüpfung und Anordnung von Funktionen und Funktionseinheiten
Was versteht man unter der Komponentenzuverlässigkeit
Was gilt bei der Komponentezuverlässigkeit? Wie sollte diese ausgelegt sein?
(S. 15)
Komponenten sollen so ausgelegt sein, dass sie den zu erwartenden Beanspruchungen standhalten
Bei Komponentenauslegung gilt => Belastbarkeit soll jederzeit mindestens so hoch sein, wie die Beanspruchung
Belastbarkeit > Belastung (sonst: Ausfall)
Wenn Belastung einer Komponente größer als deren Belastbarkeit ist, fällt sie aus
Beschreibe die Belstbarkeit und Belastung bei der Komponentenzuverlässigkeit
Bei Komponentenauslegung gilt => Belastbarkeit > Belastung (sonst: Ausfall)
Komponenten haben eine nicht deterministische Lebensdauer
Belastung & Belastbarkeit unterliegen einer zufälligen Streuung, die sich über Zeit verändert
Dies führt zu unterschiedlichen Ausfallzeitpunkten der Komponenten (sobald Belastung > Belastbarkeit)
Bei der Komponentenauslegung wegen dieser Unsicherheit => Sicherheitsabstand (SA) zwischen Belastung & Belastbarkeit
Belastung und Belastbarkeit können durch Wahrscheinlichkeitsverteilungen beschrieben werden
Der Sicherheitsabstand bezieht sich meist auf Mittelwerte oder Medianwerte dieser Verteilungen
Verteilungen sind zeitlich nicht konstant, da sich bspw. Materialeigenschaften der Komponenten nach einer gewissen Betriebszeit schleichend oder sprunghaft ändern können
Was beschreibt das Lebensdauermodell
(S. 16, 17)
Das Lebensdauermodell untersucht die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Lebensdauer
Die Annahme einer konstanten Ausfallrate vereinfacht viele Lebensdaueruntersuchungen drastisch, was allgemeinzu einer breiten Verwendung führt
Häufig durchlaufen technische Produkte allerdings drei Phasen, in denen sich das Ausfallverhalten über den Lebenszyklus durch Verwendung geeigneter Ausfallfunktionen für die drei Bereiche hinreichend gut beschreiben lässt => Badewannenkurve
Wichtigste Verteilungen: Weibullverteilung, Exponentialverteilung
Zeichen und beschreibe die Badewannenkurve der Komponentenzuverlässigkeit
(S. 17)
Häufig durchlaufen technische Produkte drei Phasen
In denen sich das Ausfallverhalten über den Lebenszyklus durch Verwendung geeigneter Ausfallfunktionen für die drei Bereiche hinreichend gut beschreiben lässt
Phase 1 => Frühausfälle
λ´ < 0 => Je länger das Produkt überlebt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass dieses überlebt
Phase 2 => Zufallsausfälle
λ´ = 0
Phase 3 => Altersausfälle
λ´ > 0 => Die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls steigt täglich
Der Verlauf der Ausfallfunktion ähnelt dann in seiner Form einer Badewanne
Nenne die drei Phasen der Badewannenkurve der Komponentenzuverlässigkeit
Nenne Ursachen der ersten Phasen der Badewannenkurve der Komponentenzuverlässigkeit
Montagefehler
Werkstofffehler
Fertigungsfehler
Konstruktionsfehler
nicht ausgereifte Technologie
Nenne Gegenmaßnahmen der ersten Phasen der Badewannenkurve der Komponentenzuverlässigkeit
Versuche
Fertigungskontrolle
Qualitätssicherung
Nenne Ursachen der zweiten Phasen der Badewannenkurve der Komponentenzuverlässigkeit
Bedienungsfehler
Materialfehler
Wartungsfehler
Umgebungsbedingungen (Feuchtigkeit,Schmutz, Vibrationen, Spannungsspitzen)
Nenne Gegenmaßnahmen der zweiten Phasen der Badewannenkurve der Komponentenzuverlässigkeit
Schulung
korrekte Bedienung
Wartung
richtiger Einsatz
Nenne Ursachen der dritten Phasen der Badewannenkurve der Komponentenzuverlässigkeit
Phase 3 => Altersaufälle
Verschleiß
Ermüdung
Korrosion
Alterung,
Dauerbruch
Nenne Gegenmaßnahmen der dritten Phasen der Badewannenkurve der Komponentenzuverlässigkeit
Lebensdauerversuche
Schadensanalyse
Berechnungen
Auf welche Phase der Badewannenkurve wirken sich Instandhaltungsmaßnahemen positiv aus?
Instandhaltungsmaßnahmen können nur Verschleißausfälle verhindern!
Wirken sich also nur auf Altersausfälle positiv aus
Wodruch wird die Systemzuverlässigkeit bestimmt?
(S. 19)
Zuverlässigkeit der Komponenten
Was versteht man unter Systemarchitektur
Systemarchitektur => Verknüpfung und Anordnung von Funktionen und Funktionseinheiten
Systemarichtektur setzt sich zusammen aus
Serienstrukturen
Redundante Strukturen
Aus welchen Komponenten setzt sich die Systemarchitektur zusammen?
Betrachtete Systemfunktion wird von genau einer Funktionseinheit erfüllt
Jeder Komponentenausfall führt zum Systemausfall
Betrachtete Systemfunktion wird von zwei oder mehr Funktionseinheiten erfüllt
Ein Komponentenausfall führt nicht zwangsläufig zum Systemausfall
Beschreibe folgende Komponenten der Systemarchitektur, aus der sich diese zusammensetzt
Serienstruktur
Jede Funktion des Systems ist genau einmal vorhanden => Betrachtete Systemfunktion wird von genau einer Funktionseinheit erfüllt
Die meisten technischen Systeme weisen eine Serienstruktur auf
Um die Häufigkeit bestimmter Systemausfallarten zu reduzieren, werden redundante Strukturen eingestezt
Ziel von Redundanz
Bestimmte Systemausfallart vermeiden
Reduzierung der Ausfallhäufigkeit, kein gänzliches Verhindern
Was versteht man unter Redundanz nach DIN 400041?
(S. 19, 22)
Vorhandensein von mehr funktionellen Mitteln in einer Einheit, als für die Erfüllung der geforderten Funktion notwendig wäre
Was ist das Ziel von Redundanz?
Reduzierung der Ausfallhäufigkeit, kein gänzliches Verhindern möglich
Wie kann die Sicherheit eines Systems erhöht werden und was sind Folgen?
Durch Schutz- und Überwachungseinrichtungen
Folge => Können sich negativ auf die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit auswirken
Nenne Redundanzmaßnahmen in der Systemarichtektur
(S. 20)
Strukturelle Redundanz
Zeitliche Redundanz
Funktionale Redundanz
Informationsredundanz
Beschreibe die folgende Redundanzmaßnahme in der Systemarichtektur
Mehrfaches Vorhandensein von Ressourcen, die dieselbe Aufgabe erfüllen
Bieten keine weitere Funktionalität
Bsp.: Einbau mehrerer Sensoren mit gleicher Funktion
Zeit, die für die Erbringung der funktionalen Redundanz zur Verfügung steht
Es werden keine zusätzlichen Ressourcen, sondern Zeit als Redundanzmaßnahme vorgehalten
Kann eine Operation nicht erfolgreich durchgeführt werden, kann diese in der vorgehaltenen Zeit wiederholt werden
Bsp.: Wiederholung der zuvor nicht erfolgreich durchgeführten Operation
Realisiert zusätzliche Funktionen, die im Normalbetrieb nicht benötigt werden
Fehlertoleranz- oder Zusatzfunktionen
Bsp.: Testfunktionen in einer Software (Unittests)
Über die Nutzinhalte hinaus sind weitere Informationen vorhanden
Es werden Informationen bereitgestellt, die gegenüber dem Nutzinhalt eine Redundanz darstellen
Dient der Fehlererkennung und -behandlung (vor allem in der Informationsverarbeitung)
Bsp.: Netto und Bruttobeträge mit Prüfsummen
Nenne die Redundanzstufen in der Systemarchitektur
(S. 21)
Statische Redundanz
Mehrere (n) Module führen zeitgleich dieselbe Aufgabe aus
Ein Voter vergleicht die Ergebnisse der einzelnen Module
Sofern weniger als [𝑛−1 / 2] fehlerhafte Werte erkannt werden ist das System funktionsfähig
Das System gilt als funktionsunfähig, wenn mehr als die Hälfte der Module außer Betrieb ist
Dynamische Redundanz (cold standby)
Das System besteht aus mindestens zwei Modulen
Es befinden sich die redundantenModule im Standby
Beim Ausfall einer Komponente wird eine Komponente aus dem Standby aktiviert
Die zugeschaltete Komponente kennt den Zustand des Systems nicht, da diese erst beim Ausfall aktiviert
Dynamische Redundanz (hot-standby)
Wie cold standby , aber:
Die aktivierte Komponente kennt den Zustand des Systems, da diese permanent aktiv ist
Beschreibe die folgende Redundanzstufe in der Systemarchitektur
Funktion 1 ist redundant ausgelegt.
Das System ist funktionsfähig, wenn K1 oder K2 oder K3 funktionieren.
Funktion 2 hingegen ist nicht redundant ausgelegt
Ein Ausfall von K4 würde somit unmittelbar zum Ausfall des Gesamtsystems führen.
Es befinden sich die redundanten Module im Standby
Es arbeiten immer alle Komponenten
Wenn in der Fehlerdiagnose der ausführenden Funktion ein Fehler detektiert wird, so wird das Ergebnis der anderen Komponente genutzt
Das System ist funktionsfähig, wenn K1 oder K2 funktioniert.
Um welche Redundanz handelt es sich? Interpretiere diese
(S. 22)
Im Falle dynamischer Redundanz (cold-standby)
Es würde zu Beginn ebenfalls ein Umschaltelement vorhanden sein
Definition Zuverlässigkeitsanalysen nach VDI 4008 Blatt 1
(S. 25)
(verkürzt)
Untersuchung zur Gewinnung von Aussagen über Zuverlässigkeitskenngrößen bzw. Verhaltenseigenschaften eines Systems
Darunter fallen folgende Methoden
Lebensdauerverteilungen
Ausfallverhalten
Beschreibe die folgende Methode der Zuverlässigkeitsanalysen
Schätzung von Parametern der Lebensdauerverteilung einzelner Systemkomponenten mit Hilfe statistischer Methoden
Nutzung von Betriebs- und Ausfalldaten (z.B. Weibullanalyse)
Untersuchung komplexer Systeme auf ihre Systemzuverlässigkeit
Abbildung in einem (Zuverlässigkeits-) Modell mit zwei Eingangsgrößen:
Ausfallraten der Systemkomponenten
im Rahmen einer Weibullanalyse zu ermitteltn
Für manche Komponenten (Bauteile) können die benötigten Daten auch direkt einem Ausfallratekatalog entnommen werden
Dort sind für verschiedene Baumuster Referenzwerte und Korrekturfaktoren der Ausfallraten unter unterschiedlichen Belastungssituationen angegeben
Diese Modelle formulieren die mathematischen Zusammenhänge und Verknüpfungen zwischen dem Zuverlässigkeitsverhalten des Systems und seiner Systemkomponenten
Beispiele:
Ausfalleffektanalyse FMEA
Fehlerbaumanalyse FTA
Berechnung der Unzuverlässigkeit bzw. Nicht verfügbarkeit
Zuverlässigkeitsblockdiagramm ZBD
Berechnung der Zuverlässigkeit bzw. Verfügbarkeit
Nenne beispielhafte Methoden folgende Methode der Zuverlässigkeitsanalysen
Welche Erhebungsmethoden gibt es zur Erhebung von Betriebs- und Ausfalldaten?
(S. 26)
In der Entwicklungsphase
Rückgriff auf Daten ähnlicher Produkte, welche im weiteren Verlauf möglichst durch systemeigene Daten ersetzt werden sollten
Vor dem Kundeneinsatz
Vorserienerprobung
Während des Kundeneinsatzes
Marktforschung
Felddatenerfassung
Qualitative Definition der Verfügabrkeit
(S. 29)
Wahrscheinlichkeit, dass eine technische Einheit oder ein System unter gegebenen Bedingungen funktionsfähig ist und eingesetzt werden kann
Quantitative Definition der Verfügabrkeit nach VDI-4004 Blatt 4
Wahrscheinlichkeit, dass an einer Betrachtungseinheit zur Betrachtungszeit keine als maßgeblich geltenden Störungen vorliegen, die unter den vorauszusetzenden Bedingungen die Erfüllung einer Funktion verhindern
Die Verfügbarkeit berücksichtigt zusätzlich zur Zuverlässigkeit Ausfall- und Reparaturzeiten (Time to Repair - TTR) und setzt Zuverlässigkeit und Ausfälle zueinander in Beziehung.
Nenne die Formel der Verfügbarkeit
(S. 29, 30)
Die Verfügbarkeit berücksichtigt zusätzlich zur Zuverlässigkeit Ausfall- und Reparaturzeiten
Setzt Zuverlässigkeit und Ausfälle zueinander in Beziehung
Verfügbarkeit = (Gesamtzeit - Gesamtausfallzeit) / Gesamtzeit
Unter der Annahme, dass im Betrachtungszeitraum die Anzahl der Betriebsdauern und die Anzahl der Ausfälle identisch (und > 1) sind, lässt sich die Verfügbarkeit auch aus MTBF und MTTR berechnen
Verfügbarkeit = MTBF / (MTBF + MTTR)
Was vertseht man unter der Kennzahl Mean Time to Repair - MTTR
(S. 30)
Kennzahl für das Instandhaltungsvermögen und die Instandhaltbarkeit eines Produkts
Sie gibt an wie lange die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des Produkts dauert.
MTTR wird genau wie MTBF als Mittelwert der einzelnen Reparaturdauern TBF (time between failure), entweder auf Grundlage eines oder mehrerer baugleicher Systeme gebildet
MTTR = Summe[ t(i+1) - t(i) ] / 2
Wie berechnet sich die Kennzahl Mean Time to Repair - MTTR
Im Beispiel der Folie gilt: MTTR = [(t2 – t1)+(t4 – t3)] / 2.
Zeichen die Kennzahl Mean Time to Repair - MTTR. Wann ist diese von interesse?
Bei reparierbaren Systemen von Interesse
Was versteht man unter Verfügbarkeitsebenen
(S. 31)
Berechnung der Verfügbarkeit ist vertraglich zwischen Hersteller und Betreiber geregelt
Es können unterschiedliche Übereinkünfte getroffen werden, zu welchen Zeiten die Ausfälle sich verfügbarkeitsmindernd auswirken
berechnete Verfügbarkeit hängt davon ab, welche Ausfallzeiten als Verfügbarkeitsmindernd gelten und welche als verfügbarkeitsneutral
Bespw. => Ausfälle während der Bereitschaft
(1) Umfasst die Einsatzzeit (Zeit, in der Ausfälle verfügbarkeitsmindernd wirken) die Bereitschaft => verfügbarkeitsmindernd
(2) Betrieb nicht behindernbehindern => verfügbarkeitsneutral
Bei (1) ergibt sich eine längere Ausfallzeit => geringere Verfügbarkeit
Folge => Verfügbarkeit ist somit keine Systemkonstante, sondern abhängig von vereinbarten Berechnungsgrundlagen
Unterschiedliche Vereinbarungen über den berücksichtigten Zeitverlust lassen unterschiedliche Verantwortlichkeiten für Ausfälle erkennen
Es sind vier Verfügbarkeitsebenen definiert
Warum ist die Verfügbarkeit keine Systemkonstante
Verfügbarkeit ist keine Systemkonstante, sondern abhängig von vereinbarten Berechnungsgrundlagen (vertraglich zwischen Hersteller und Betreiber geregelt)
Nenne die Verfügbarkeitsebenen / -arten
(S. 32)
Theoretische (innere)
Technische (eingeprägte)
Operationelle (systembedingte)
Praktische (gesamte)
Woraus ergibt sich die Bedeutung einer effektiven Vefügbarkeitssicherung
(S. 33)
Analyse von Maschinen zeigt, dass meist erhebliches Potential zur Verfügbarkeitserhöhung besteht. Stark verkettete Anlagen in Serienschaltung erreichen oft nur niedrige Gesamtverfügbarkeiten
Aufgabe => Erhöhung der MTBF und einer Verringerung der MTTR
Hierfür sind gerade auch organisatorische, logistische und administrative Einflussgrößen der MTTR zu berücksichtigen
Verfügbarkeitserhöhung und -sicherung durch
Ziel => Erhöhung der MTBF
Ziel => Reduktion der MTTR
Nenne Kategorien der Einflussfaktoren / Ansatzpunkte zur Erhöhung der Verfügbarkeit und Sicherheit
Nenne Einflussfaktoren / Ansatzpunkte zur Erhöhung der Verfügbarkeit und Sicherheit der folgenden Kategorie
Geeignete Einsatz -und UmweltUmwelt-bedingungen
Redundante Systemstruktur
Hohe Bauteilqualität
Vorbeugende Instandhaltungsmaßnahmen
Zuverlässigkeitsplanung in der Entwurfsphase
Analysen (FMEA, FTA, Checklisten, etc.)
Instandhaltungsgerechte Gestaltung
Zugänglichkeit
Prüfbarkeit
Überwachbarkeit
Austauschbarkeit
Standardisierung
Justierbarkeit und Kalibrierbarkeit
Sicherheit des Instandhalters
Lagerfähigkeit
Aussagefähige Dokumentation
Ersatzteilbevorratung
Ausrüstung und Hilfsmittel
Personalkapazität, Qualifikation, Erfahrung
Reaktionszeit der Instandhaltung (Dienst , Bereitschaft
Infrastruktur (Fahrt-, Transportzeit)
Informationsfluss
Unterstützung durch Hersteller oder Dienstleister
Definition Instandhaltung nach DIN 31051
(S. 36)
Gesamtheit der Maßnahmen zur Bewahrung und Wiederherstellung des jeweils angestrebten Sollzustandes sowie der Feststellung und Beurteilung des Ist Zustandes von technischen Mitteln eines Systems
Warum ist Instandhaltung notwendig?
Alle technischen Anlagen und Einrichtungen unterliegen zufallsbedingten Einflüssen und Abnutzungserscheinungen
Folge => Sie müssem systematisch instandgehalten werden
Bedeutung der Instandhaltung und des Kundenservice (Instandhaltungleitungs als After-Service) steigt aufgrund
immer komplexerer technischer Anlagen
Höherer Anforderungen an die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit
Was ist das Ziel eines Unternehemns in Bezug auf die Isntandhaltung
Ziel von Unternehmen => Mit moderner und leistungsorientierter Instandhaltung zum Erfolg des Unternehmens beizutragen und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig sicherzustellen
Definition Instandhaltbarkeit
beschreibt die Eigenschaft eines Produkts bezüglich dessen Eignung für die Instandhaltung
Die Instandhaltbarkeit ist damit eine Produkteigenschaft
Definition Instandhaltungsvermögen
beschreibt die Fähigkeit einer Instandhaltungsorganisation bezüglich der erforderlichen Instandhaltungstätigkeiten
Das Instandhaltungsvermögen ist damit eine Eigenschaft der Instandhaltungsorganisation
z .B. des Kundenservice => Eigenschaft des Service
Nenne die Grundmaßnahmen der Instandhaltung, in welche sich diese funktional einteilen lässt
(S. 37)
Inspektion
Ist-Zustand feststellen und beurteilen
Soll-Zustand bewahren
Instandsetzung
Soll-Zustand wiederherstellen
Schwachstellenbeseitigung
Soll-Zustand erhöhen
Abbau des Ist-Zustandes verringern
Beschreibe die folgende Grundmaßnahmen der Instandhaltung
Aufgabe / Ziel
Bestimmung der Ursache der Abnutzung
Ableiten der notwendigen Konsequenzen für eine künftige Nutzung
Bspw. Inspektionspläne
Tätigkeiten
messen
fühlen
auswerten
vergleichen
schmieren
ergänzen
nachstellen
reinigen
Dazu werden Anlagen repariert / ausgetauscht
Ausfgabe / Ziel
Dazu werden Anlagen technisch verbessert / verändert
Definition Abnutzungsvorrat
(S. 38)
Vorrat der möglichen Funktionserfüllungen unter festgelegten Bedingungen, der einer Betrachtungseinheit aufgrund der Herstellung, Instandsetzung oder Schwachstellenbeseitigung innewohnt
Weshalb kann durch eine Instandhaltung der Zustand Z3 größer als Zustand Z0 sein?
Z3 > Z0 , wenn die Instandsetzung eine Verbesserung beinhaltet
z.B. bessere Materialpaarung, Änderung der Schmiernuten
Welche Instandhaltungsstrategien können differenziert werden?
(S. 39, 40)
Reaktiv vs. präventiv
Ausfallstrategie => Ausfallbedingte Instandhaltung
Präventivstrategie => Vorbeugende Instandhaltung
zeitabhängig
beanspruchungsabhängig
Zustandsorientiert vs. prädiktiv
Inspektionsstrategie => Zustandsabhängige Instandhaltung
Prädiktionsstrategie => Vorausschauende Instandhaltung
Beschreibe die folgende Instandhaltungsstrategie
reaktiv / Ausfallstrategie
(S. 39)
Auch Feuerwehrstrategie genannt
Instandsetzung nach Funktionsbeeinträchtigung bzw. -unterbrechung.
Es muss erst ein Ausfall vorliegen, bevor Instandsetzungsmaßnahmen ergriffen werden
Anwendung
Wenn Ausfälle vergleichsweise unbedeutend sind
bspw. bei hohen Ersatzteilbeständen, redundanten Systemen oder wenn die Maschinen wenig genutzt werden
Sinnvoll für Einheiten sinnvoll, deren bedingte Überlebenswahrscheinlichkeit über die Zeit nicht abnimmt
Wann findet die folgende Instandhaltungsstrategie anwendung?
Wenn Ausfälle vergleichsweise unbedeutend sind,
bei hohen Ersatzteilbeständen
redundanten Systemen
wenn die Maschinen wenig genutzt werden
Nenne Vorteile der folgende Instandhaltungsstrategie
Volle Ausnutzung des Abnutzungsvorrates
Geringer Personalaufwand
Nenne Nachteile der folgende Instandhaltungsstrategie
Hohe Ausfallfolgekosten
Hohe Instandhaltungskosten
Personalkapazitätsspitzen
Präventivstrategie
Instandsetzung nach vorausberechneten oder geschätzten Zeitintervallen oder Beanspruchung
unabhängig von der tatsächlichen Abnutzung
Wird unterschieden in
zeitabhängig => meist bei Produktionsanlagen
beanspruchungsabhänig
Gesetzliche Vorschriften schrieben die vorbeugende Instandhaltung für sicherheitsrelevante Einheiten vor
Sie ist insbesondere für Komponenten mit deterministischer Abnutzung sinnvoll (bspw. Bremsflüssigkeit)
Nenen Vorteile der folgenden Instandhaltungsstrategie
Instandhaltungsmaßnahmen im Vorfeld planbar
Sicherstellung einer gewissen Anlagenverfügbarkeit
Senkung der Produktionsausfallkosten
Nenen Nachteile der folgenden Instandhaltungsstrategie
Unvollständige Nutzung des Abnutzungsvorrates
Hohe Kosten durch häufigen Teileaustausch
Keine Daten über das Ausfallverhalten
Inspektionsstrategie
(S. 40)
Instandsetzung nach Funktionsbeeinträchtigung bzw. -unterbrechung
Der minimale Abnutzungsvorrat wird zu Beginn definiert
Ziel => Anhand der Zustände der Produktionsanlagen die als notwendig erkannten Instandhaltungsmaßnahmen zeit-, qualitäts-und kostenoptimal zu planen und durchzuführen
Was ist das Ziel der folgende Instandhaltungsstrategie
Nenne Vorteile der folgenden Instandhaltungsstrategie
Hohe Planbarkeit
Optimale Nutzung des Abnutzungsvorrates
Hohe Anlagenverfügbarkeit
Nenne Nachteile der folgenden Instandhaltungsstrategie
Höherer Aufwand für Inspektion, Planung, Steuerung
Höhere Qualifikation erforderlich
Prädiktionsstrategie
Zustandsorientierte Instandhaltung, die mit Hilfe eines prädiktiven Modells den Abnutzungsgrad vorhersagt
Basiert auf Zustandsüberwachung der Inspektionsstrategie
Darauf aufbauend werden anhand der erfassten Daten Analysen durchgeführt, um auf bekannte Eigenschaften zu schließen, sowie zusätzlich Parameter zu bestimmen
Anhand von Vergangenheitsdaten und einem Prädiktionsmodell wird so versucht, den Verlauf des Abnutzungsgrad so gut wie möglich vorherzusagen
Der minimale Abnutzungsvorrat wird zu Beginn definiert.
Durch moderne Anlagen- und Messtechnik und technische Diagnose ist es möglich, den Zustand einer Anlage präzise zu erfassen, zu beschreiben und zu bewerten
Sie ist besonders dort von Nutzen, wo die Abnutzung messbar ist
Vermeidung ungeplanter Stillstände
Detektion verdeckter Störungen
Planbarkeit der Instandsetzung
Durch die zustandsabhängige Instandhaltung kann der Abnutzungsvorrat einer Einheit weitestgehend ausgeschöpft werden, ohne erhöhte Ausfallrisiken in Kauf nehmen zu müssen
Erhöhter Kostenaufwand
Große zu verarbeitende Datenmenge
Prädiktionsmodellerstellung sehr aufwendig
Was beschreibt die Overall Equipment Efficiency (OEE)
(S. 44)
Gesamtanlageneffektivität
Nenne die bedeutenden Verlustfaktoren / -quellen des Total Prdoductive Maintenance - Welche wesentlichen Verlustquellen / -faktoren behindern die Chance zur Nutzung einer maximalen Effektivität von Produktionsanlagen
(S. 43)
Verluste durch Anlagenausfälle (bspw. durch Störung)
Rüst- und Einrichtverluste
Verluste durch Leerlauf und Kurzstillstände / Stopp
Verluste durch verringerte Taktgeschwindigkeit
Qualitätsverluste (Ausschuss / Nacharbeit) durch Prozessfehler
Verluste durch Anlaufschwierigkeiten => Reduzierte Ausbringungsmenge
Wie ergibt sich die Betriebszeit?
Betriebszeit = verfügbare Zeit - Verluste durch Ausfallzeiten
Verluste durch Ausfallzeiten setzt sich zusammen aus:
(1) Anlagenausfall durch Störungen
(2) Rüsten und Einstellen
Relevante Kennzahl => Verfügbarkeit
Verfügbarkeit = (verfügbare Zeit - Ausfallzeit) / verfügbare Zeit
Was ist die relevante Kennzhal der Betriebszeit?
Wie ergibt sich die Verfügbarkeit
Wie ergibt sich die Netto-Betriebszeit?
Netto-Betriebszeit = Betriebszeit - Geschwindigkeitsverluste
Geschwindigkeitsverluste setzt sich zusammen aus:
(3) Leerlauf und kleiner Stopps
(4) verringerte Taktgeschwindigkeit
relevante Kennzahl => Leistungsgrad
Leistungsgrad = (geplante Täktzeit x Output) / (Betriebszeit)
Was ist die relevante Kennzahl der Netto-Betriebszeit?
Wie ergibt sich der Leistungsgrad
Wie ergibt sich die wertschöpfende Betriebszeit?
Wertschöpfende Betriebszeit = Netto-Betriebszeit - Verluste durch Fehler
Verluste durch Fehler setzt sich zusammen aus:
(5) Ausschuss, Nacharbeit durch Prozessfehler
(6) reduzierte Ausbringungsmenge durch Prozessfehler
relevante Kennzahl => Qualitätsrate
Qualitätsrate = (Output - Auschussmenge) / Output
Was ist die relevante Kennzahl der wertschöpfende Betriebszeit?
Wie ergibt sich die Qualitätsrate
Beschreibe den gesamten Rechenweg von der verfügbaren Zeit bis hin zur wertschöpfenden Betriebszeit
Verfügbare Zeit
(+) Verluste durch Ausfallzeiten (= Anlagenausfall + Rüsten und EInstellen)
(=) Betriebszeit
(+) Geschwindigkeitsverluste (= Leerlauf und kleiner Stopps + verringerte Taktgeschwindigkeit)
Netto-Betriebszeit
Verluste durch Fehler (= Ausschuss, Nacharbeit durch Prozessfehler + reduzierte Ausbringungsmenge durch Prozessfehler)
Wertschöpfende Betriebszeit
Wie ergibt sich die Overall Equipment Efficiency (OEE)
OEE = Verfügbarkeit x Leistungsgrad x Qualitätsrate
Was versteht man unter der Begrifflichkeit “Sicherheit”
(S. 46)
Definiert wie die Zuverlässigkeit, jedoch bezüglich sicherheitsgefährdender Ausfälle
Kennzahl => MTBSF ( mean time between safety failures)
Welche Kennzhal ist für die Sicherheit relevant?
Was versteht man unter der Begrifflichkeit “Risiko”
Berücksichtigt zusätzlich zur Sicherheit das Ausmaß von sicherheitsgefährdenden Ausfällen und gewichtet nach der Akzeptanz dieser Ausfälle
Einflussfaktoren von Zuverlässigkeit und Sicherheit (bzw. Risiko) sind identisch
Beschreibe die Wechselwirkung zwischen Zuverlässigkeits- und Sicherheitsanforderungen
Zuverlässigkeits- und Sicherheitsanforderungen können konkurrieren
System, das bei Störungen prioritär einen sicheren Abschaltzustand einnimmt (fail safe Verhalten) => ist sicher aber unzuverlässig
Fahrsperren bei offenen Zugtüren
Reaktorschnellabschaltung bei Ausfall einer Überwachungsfunktion
Abschalten defekter Ampelanlagen
Der Harz-Härter-MischerM am wbk ist aufgrund eines Defekts im Dezember wieder ausgefallen. Dies ist der zweite Ausfall im vergangenen Jahr gewesen. Die studentischen Hilfskräfte haben für den Defekt in der ersten Märzwoche eine Woche für die Reparatur benötigt, in der zweiten Dezemberwoche jedoch 1,5 Wochen.
(a) Berechnen Sie die MTBF und die MTTR für das vergangene Jahr.
Vereinfacht kann jeder Monat außer dem Dezember mit 4Arbeitswochen à 40 Betriebs- und Arbeitsstunden betrachtet werden
Der Dezember hat 2,5 Arbeitswochen
(S. 48)
Es ist anzunehmen, dass eine hohe Fluktuation unter den HiWis vorhanden ist, sodass auf wenig Erfahrung zurückgegriffen werden kann
Das Instandhaltungsvermögen könnte bspw. verbessert werden, indem festangestellte Mitarbeiter für die Instandhaltung verantwortlich gemacht werden
(b) Bewerten Sie das Instandhaltungsvermögen, wenn die Arbeiten durch studentische Hilfskräfte durchgeführt werden
Glücklicherweise war im Dezember keine Bauteilproduktion mehr eingeplant gewesen, sodass die Reparatur ohne schwerwiegende Folgen bleiben konnte.
Berechnen Sie die Verfügbarkeit für die beiden Fälle, dass Ausfälle während der Bereitschaftszeit als verfügbarkeitsmindernd bzw. neutral gelten
zustzl. Infos
(S. 49)
Der Harz-Härter Mischer am wbk sollte im vergangenen Jahr 480 h laufen, ist jedoch tatsächlich nur an 400 h einsatzbereit gewesen. Die geplante Durchflussgeschwindigkeit wurde während der tatsächlichen Laufzeit der Anlage immer erreicht. Es stellte sich jedoch heraus, dass in den produzierten Bauteilen teilweise (1 von 30 Teilen) nicht ausgehärtete Harz Stellen zu finden waren. Diese sind auf eine zu geringe Durchmischung im Mischer zurückzuführen.
Berechnen Sie die Kennzahlen: Verfügbarkeit, Leistungsrate, Qualitätsrate und OEE
(S. 50)
Last changed2 years ago