Wie verhält sich die neutrale Erzählperspektive?
Der Erzähler weiß weniger als die Figuren
Es liegt eine Beschränkung auf die Außen-Sicht vor (wie bei einer Kamera)
Der Erzähler gibt wieder, was man sehen und hören kann
Aussparung der Innensicht
Eine szenische Darstellung ist typisch
Der Erzähler tritt zurück
Der Erzähler hält sich ganz aus der Geschichte heraus, ist daher nicht Teil der fiktiven Welt
Der Erzähler beschreibt nur das, was von außen wahrnehmbar ist und bleibt durchgehend objektiv
Wie verhält sich die Auktoriale Erzählperspektive?
Der Auktoriale Erzähler Blickt von außen auf die Geschichte d.h., er ist nicht Teil der eigentlichen Handlung und die Charaktere kennen ihn noch nicht
Er hingegen kennt die Charaktere sehr gut
Ein Auktorialer Erzähler weiß nämlich alles, was es in der Geschichte zu wissen gibt
Daher weiß der Erzähler auch mehr als die Figuren
Der Erzähler hat einen souveränen Zeit-Überblick
Der Erzähler kennt ebenfalls Gefühle und Gedanken aller Figuren und charakterisiert diese direkt
Der Erzähler wertet und kommentiert das Geschehen und lenkt somit den Leser
Der Erzähler tritt hervor
Wie verhält sich die personale Erzählperspektive?
Der personale Erzähler ist eine Erzählperspektive die Gedanken, Gefühle und Hintergründe einzelner Figuren kennt, diese aber nur separat und nicht gleichzeitig schildern kann
Ein Wechsel zwischen diesen Figuren nennt man Multiperspektive
Der Erzähler weiß genauso viel wie du die jeweilige Figur
Der Leser setzt die Maske der Rolle auf und belauscht diesen bei seinen Gedanken und Gefühlen (die Geschichte aus Ricks seiner Sicht zu hören)
Es gibt drei Möglichkeiten unausgesprochene Gedanken sichtbar zu machen:
1. Der innere Monolog (Der innere Monolog ist eine besondere Form eines Selbstgespräches, das nur in den Gedanken des Charakters stattfindet. Die anderen Charaktere bekommen davon gar nichts mit. In einem inneren Monolog erfährst du also unmittelbar mehr über die Gedanken und Gefühle eines Charakters)
2. die erlebte rede (Oftmals Gedankengänge zwischen direkter und indirekter Rede, zwischen Selbstgespräch und Bericht z.B. Warum war ihr Gatte nicht wenigstens einer dieser stillen, aber ehrgeizigen Männer der Wissenschaft, die die ganze Nacht über ihren Büchern sitzen …?)
3. Der Bewusstseinsstrom (Die Bewusstseinsstromtechnik kann als Unterform des inneren Monologs verstanden werden, die sich nicht an die Regeln erzählerischer Knappheit, Stringenz, Logik und Satzbau hält)
Zu den Erzählperspektiven gibt es noch die Ich – Formen, die zu einer Erzählperspektive hinzu kommen können, wie lauten diese?
Das erinnere ich erzählt aus der zeitlichen Distanz (dies nennt sich der Auktoriale ich-Erzähler)
Das Erlebte ich erzählt aus dem unmittelbaren erleben (dies nennt sich der personale ich-Erzähler)
In welcher Erzählperspektive ist das Buch „Cherryman jagt Mr. White“ geschrieben?
manchmal in der neutralen Erzähler Perspektive
Manchmal in der Auktorialen Erzähler Perspektive
Beide ich-Formen kommen gelegentlich vor
Erkläre den Begriff „Fluktuation“:
bezeichnet allgemein eine kurzzeitige oder andauernde Veränderung/Schwankung/Wechsel von Personen, Personal, Sachverhalten oder Zuständen
Benenne den Klausuraufbau…
Charakteristik wird inbegriffen sein
Erzähltechniken werden inbegriffen sein
Persönliche Wertungen mit Berücksichtigung unseres Berufsfeldes werden inbegriffen sein
Wie schreibt man die Einleitung der gesamten Klausur (also Aufgabe 1)?
Mit Bezug auf den Ausgangstext nennst du in der Einleitung den Titel des Texts, den Autor, das Erscheinungsdatum und die Textsorte.
Nenne in der Einleitung das Kernthema des Texts und versorge den Leser mit einer kurzen Inhaltsangabe.
Vergiss nicht zu erwähnen, welche Figur du nachfolgend charakterisieren wirst.
Vermutlich wird die Aufgabenstellung folgendermaßen aussehen:
Beachte und erläutere im Hauptteil folgende Äußere Merkmale der Figur:
Name und Alter der Person
Beruf und Herkunft
persönliche Geschichte
äußere Lebensumstände wie Wohnort, Zeit und gesellschaftliche Stellung
Körperbau und Merkmale wie Augenfarbe, Haarfarbe, Gesichtszüge
Auffälligkeiten in der Gestik und Mimik
Besonderheiten in der Sprache wie Dialekt, Soziolekt oder auffällige Wortwahl
Verhalten und Verhaltensmuster
Interaktion mit anderen Personen
familiäre, freundschaftliche und intime Beziehungen
Beachte und erläutere im Hauptteil außerdem folgende innere Merkmale der Figur:
Gedanken
Emotionen
Eigenschaften (sensibel, munter, skeptisch, jähzornig, etc.)
Vorlieben
Ängste
Ideologien / Einstellungen
Absichten
Was gehört in den Schluss der Charakterisierung (also Aufgabe 2)?
Um den Hauptteil abzuschließen, kannst du aus den obigen Merkmalen außerdem eine charakterliche Entwicklung herausarbeiten.
Sollte sich die Person deiner Meinung nach nicht entwickeln, ist auch dieser statische Aspekt nennenswert.
Nenne zusätzliche Tipps die man bei einer Charakterisierung beachten sollte:
Stimmen die eigenen Ansichten der Person in diesem Fall mit den Eindrücken der Menschen in seinem Umfeld überein? Es kann interessant sein, zu beleuchten, ob hier unterschiedliche Eindrücke entstehen.
Außerdem kannst du betrachten, ob die vorliegenden Informationen explizit oder implizit Auskunft über den Charakter geben.
Bei expliziten Informationen werden die Charaktereigenschaften deutlich sichtbar angegeben. Du erkennst in der Regel sehr schnell, dass sie Bezug auf den Charakter einer Person nehmen.
Implizite Auskünfte sind dagegen schwieriger zu erkennen. Hier gilt es, zwischen den Zeilen zu lesen. Rollen andere Personen mit den Augen, wenn die zu charakterisierende Person etwas sagt? Lächelt das Gegenüber, wenn die Person den Raum betrifft?
Derartige Informationen können weitreichende Aufschlüsse über die Person liefern. Versuche deshalb ein besonderes Augenmerk darauf zu legen.
MERKE DIR
IDEAL FÜR AUFGABE 1
Der 2011 veröffentlichte Jugend Roman „Cherryman Jagt Mister White“ wurde von Jakob Arjouni verfasst. Arjouni beschreibt seinen Roman selbst als einen Entwicklungsroman. Der Roman stellt eine manipulative Art der rechtsextremen und deren Rassenhass dar.
IDEAL FÜR DEN SCHLUSS VON AUFGABE 2
Arjouni erzählt sehr prägnant, zügig und spannend. Die Sprache ist einfach gehalten und vorwiegend durch Haupt – und Nebensätze geprägt. Der Autor verwendet dabei oftmals Jugendliche Ausdrücke, welche die Sprache der Hauptfiguren widerspiegeln. Der Roman ist schnell, elegant, leichtfüßig und an einigen Stellen humorvoll von der ersten bis zur letzten Zeile. Mit seinem umgangssprachlichen Schreibstil führt er mich als Leser souverän an die heiklen Themen Nationalsozialismus, Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit der Jugendlichen heran. Im Gegensatz dazu überzeugt er durch die gelungene Verknüpfung der Geschichte mit der Comic – Welt. Bis zum Schluss bleibt das Werk, eine eigenwillige Mischung aus Kriminal- und psychologische Außenseitergeschichte, spannend. Letztlich kann gesagt werden, dass vor allem das geschickte Spiel mit Nähe und Distanz, real und surreal, den Roman lesenswert machen.
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