Kant (Philosph) philosophische Ansätze:
-bewusstsein eines inneren Gerichtshofs im Menschen
-der Mensch hat eine über die Gesetze in ihm wachende Gewalt in sich, über die er nicht verfügt
-er kann das Gewissen lediglich eine Zeit lang ausblenden, gänzlich ignorieren kann er es nicht
Der innere Richter führt Kant aus:
Eine solche “Person” muss alle Gewalt haben, denn sonst könnten ihre Gesetze ja keinen so großen Effekt haben. Ein solches über alles machthabende Wesen ist Gott.
Freud
-Mensch hat kein ursprüngliches Unterscheidungsvermögen für gut und böse
-bei den meisten ist das “schlechte Gewissen” nur Anst vor dem Liebesverlust, also soziale Angst
-erst durch die Aufrichtung des Über-Ichs wird eine Autorität verinnerlicht, die die Triebe (das ES) kontrolliert und als Gewissen bezeichnet werden kann. Vor dieser Autorität kann der Mensch nichts verbergen.
Nietzsche
-schlechtes Gewissen als Erkrankung, die entstand, als der Mensch “gezähmt” wurde (durch die Gesellschaft) und also nicht mehr seine Instinkten folgen konnte
Mohr und Sophie Scholl
-das Gewissen ist für Sophie wichtiger als das Gesetz (vs. Mohr), da das Gewissen immer gleich bleibt
-ihr Gewissen ist geleitet von Sitte, Moral, Gott (ähnlich “innerer Gerichtshof” Kants)
-Gewissen “zwingt” sie zur Ehrlichkeit (ähnlich Freud)
-Gewissen verleihen ihr eine unglaubliche Überzeugungskraft (vgl. Wahrhaftigkeit, die bei den anderen von außen zu kommen scheint)
-Gewissen ist der Ort ihrer Identität, kein “lästiges” menschliches “Beiwerk” (vs. Nietzsche)
Luther
-Mensch kann von Natur aus das Gute nicht erkennen -> irrendes selbstverurteilendes Gewissen
-erst im Glauben (vgl. Rechtfertigungslehre) bekommt der Mensch ein befreites Gewissen
-ständiger Kampf zwischen befreitem und angeklagtem Gewissen, zwischen Glaube und Unglaube
Bonhoeffer
Natürliches Gewissen:
-Versuch des Ich, sich in seinem Wissen um Gut und Böse vor Gott und Mensch selbst zu rechtfertigen
-im Endeffekt die “gottloseste” Selbstrechtfertigung
Befreites Gewissen:
-durch das Wunder des Glaubens erkenne ich, dass Jesus Christus das Gewissen befreit, ja er zum Gewissen wird
-kann in fremde Schuld eintreten - und des anderen Menschen Willen
->nicht schuldig werden und sich aus moralischer Verstrickung heraushalten zu wollen (d.h. ein reines Gewissen zu bewahren), ist für Bonhoeffer selbstsüchtiger Verrat am christlichen Glauben (vgl. seine Ansicht zum NS-Widerstand)
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