Stridor - Definition
= krankhaftes Atemgeräusch durch Verengung der Atemwege
Differenzierung
inspiratorisch vs expiratorisch vs kombiniert
Patientenalter
Zeitverlauf (perakut, subakut, chronisch)
Stridor des Neugeborenen 1
Laryngomalazie - “Floppy Epiglottis”
Definition: Angeborene Erweichung des Kehlkopfskeletts
Epidemiologie: Häufigste, angeborene Larynxfehlbildung, Geschlecht: ♂ > ♀ (2:1)
Pathophysiologie: Verringerter Calcium-Einbau in das Larynxskelett → Abnorm weiche Knochenstruktur → Ansaugen von Kehlkopfstrukturen in Inspiration → Einengen der Atemwege
Klinik
Inspiratorischer Stridor
Atemnot
Verschlimmerung der Symptome bei Anstrengung wie z.B. Trinken oder Schreien
Diagnostik: Laryngoskopie
Therapie
Normalerweise keine Therapie notwendig
Minimal-invasive OP bei Komplikationen erwägen
Supraglottoplastik
Omega-Epiglottis
Stridor des Neugeborenen 2
angeborene Segel oder Stenosen
Therapie: operativ-endoskopisch, Querresektionen, ggf Tracheotomie
Zysten, Zelen, Hämangiome
Ösophagotracheale Fistlen (angeboren)
Ösophagusastresie n Vogt
Stridor des Kindes - DD
Akute Epiglottis
Diphtherie
(“echter Krupp”)
Akute Laryngitis subglottica
(“Pseudokrupp”)
Alter
2-6 J.
Kindheit-Jugend
(extrem selten)
6 M - 3 J
Erreger
Haemophilus influenzae, Typ B
Corynebacterium diphtheriae
Parainfluenzavirus
Leitsymptom
Kloßige Stimme
Dysphagie
Faulig-süßlicher Foetor
Pseudomembranen
“bellender” Husten
Kortikoid
Cephalosporin
ggf Intubation
Pferde-Serum (Ak)
Kortikoide
Beruhigen
Frische Luft
Adrenalin-Inh
Gefahr
Laryngospasmus
Epiglottisabszess
Myokarditis
Dyspnoe
Schock
Stridor-Erwachsene - Rekurrensparese bds
Die Recurrensparese ist eine durch den Ausfall des Nervus laryngeus recurrens bedingte Lähmung (Parese) der inneren Kehlkopfmuskulatur.
Eine Recurrensparese kann unter anderem bedingt sein durch:
Läsion des Nerven bei operativen Eingriffen im Halsbereich, vor allem an der Schilddrüse (z.B. Thyreoidektomie)
Infiltration und Destruktion des Nerven durch Schilddrüsenkarzinome, Ösophaguskarzinome oder Tumoren des oberen Mediastinums
Metastasen (z.B. Bronchialkarzinom)
Trauma im Halsbereich
Aortenaneurysma
Neuritis
Virusinfekte
Schädigung übergeordneter Hirnstrukturen
Bei der klinischen Symptomatik muss prinzipiell zwischen einer einseitigen und einer doppelseitigen Parese unterschieden werden.
Durch die Lähmung aller inneren Kehlkopfmuskeln einer Seite bleibt die betroffene Stimmlippe in der sogenannten Paramedianstellung. Daraus resultiert eine (manchmal diskret ausgeprägte) Heiserkeit. Betroffene verlieren die Fähigkeit zu Singen.
Bei einer beidseitigen Rekurrensparese verharren beide Stimmbänder in Medianstellung. Daraus resultieren:
Heiserkeit (diskret)
Stridor
Anamnese
Stimmbandfunktionsprüfung im Rahmen einer Laryngoskopie: Stellung der Stimmlippen
Funktionsprüfung des Nervus laryngeus recurrens durch Elektromygraphie und Magnetstimulation
Bildgebung zum Tumorausschluss (CT oder MRT)
Stridor Erwachsene - Reinke-Ödem
Beim Reinke-Ödem handelt es sich um eine Flüssigkeitsansammlung im subepithelialen Reinke-Raum, welche zu einer Verdickung der Stimmbänder führt. Es kann sowohl uni- als auch bilateralauftreten.
Chronische irritierende Reize auf die Stimmlippen:
Rauchen
Fehlbelastung bzw. Überbelastung der Stimme
Allergenexposition (Feinstäube)
In Abhängigkeit von der Stärke der Schwellung treten auf:
Heiserkeit
Tiefe und rauhe Stimme (Dysphonie)
Husten
Atemwegsobstruktion mit Behinderung der Atmung
Bei ausgeprägter Symptomatik kann ein Stimmverlust (Aphonie) vorliegen.
Zunächst sollte der Rachenraum inspiziert und die Lymphknoten des Halses palpiert werden, um eine Entzündung auszuschließen. Die genaue Begutachtung der Stimmbänder kann weiterhin durch eine Laryngoskopie erfolgen, wobei eine Biopsie der histologischen Differentialdiagnose (Ulkus, Granulom, Tumor, Infiltrat, Entzündung) dient.
Die wichtigste Therapiemaßnahme ist die Detektion und die Ausschaltung der zugrundeliegenden Irritation. Eine Remission lässt sich oft schon durch Stimmschonung sowie den Verzicht auf Zigaretten erreichen. Die Überstrapazierung beim Sprechen kann durch logopädische Übungen vermindert werden. Bei akuten Formen führen kortisonhaltige Sprays zur Abschwellung des Ödems. Als letzte Möglichkeit ist eine mikrochirurgische Resektion oder Laserablation des betroffenen Gewebes mit dem Patienten zu diskutieren.
Stridor Erwachsene - Angioödeme
Bradykinin-vermittelt
HAE
Medikamenten induziert
HAE Typ 2+3
AAE
Mastzell (Histamin-vermittelt)
Allergie, Anaphylaxie
Urtikaria
Pseudoallergien
Zusammenfassung
Unterscheidung Patientenalter und oder Zeitverlauf
Neugeborene -> Fehlbildungen
Kinder -> Entzündungen
Erwachsene -> allergisch, Malignome, traumatisch, iatrogen
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