Rahmenbedingungen zur Ausübung von Psychotherapie, Psychotherapieausbildung

1. Art und Umfang der Patienteninformation

2. Informierte Einwilligung in die Psychotherapie

3. Vertraulichkeit und Schweigepflicht

1. Respekt vor Autonomie

   • Anerkennung, dass Personen selbstbestimmt entscheiden können

2. Fürsorge/Wohltun

   • Wohlergehen anderer Personen soll gefördert werden (auch Abwägen von Risiken und Nebenwirkungen)

3. Nichtschaden

   • Es sollen keine Handlungen durchgeführt werden, die anderen Personen schaden

4. Gerechtigkeit

   • Eine faire Verteilung von Nutzen und Lasten im Gesundheitswesen

• Betrifft die Befugnis, heilkundlich (psychotherapeutisch) tätig zu sein

• Approbation oder Heilkundeerlaubnis sind dazu erforderlich

  • Erlaubt alleine (ohne Fachkunde) nicht mit den Krankenkassen abzurechnen

  • Ermöglicht (ohne Fachkunde) die Behandlung von Privatpatienten, Beihilfeberechtigten, Selbstzahlern oder die Tätigkeit in einer Klinik

• Sozialrecht: Zulassung zur vertragspsychotherapeutischen Praxis für gesetzlich Versicherte (90% der Versicherten)

Psychogische Psychotherapeutin:

Berfusrecht —> Behandlung von allen

Sozialrecht —> nur Erwachsene

K und J Therapeuten:

Berufsrecht —> Nur Kinder und Jugendliche

Sozialrecht —> Kinder und Jugendliche

Das Sozialrecht regelt die Zulassung durch die kassenärtzliche Vereinigung.

• Zwangsmitgliedschaft an einer Landespsychotherapeutenkammer

• Gleichstellung von ärztlichen und psychologischen

  Psychotherapeuten

• Regelung von Gemeinschaftspraxen, Notdienst,

  Vertretung, Nebentätigkeiten

• Vergütung von Leistungen nach Budget

  
  

• Definiert im Heilkundegesetz

  • Wer die Heilkunde, ohne als Arzt [Psychotherapeut] bestallt zu sein, ausüben will, bedarf der Erlaubnis

  • Ausübung der Heilkunde im Sinne dieses Gesetzes ist jede berufs- oder gewerbemäßig vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden bei Menschen, auch wenn sie im Dienste von anderen ausgeübt wird.

• Berufsausübung nach dem Psychotherapeutengesetz(PsychThG)

  = Ausübung der Psychotherapie im Sinne dieses Gesetzes ist jede mittels wissenschaftlich geprüfter und anerkannter psychotherapeutischer Verfahren oder Methoden berufs- oder geschäftsmäßig vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Störungen mit Krankheitswert, bei denen Psychotherapie indiziert ist. Im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung ist eine somatische Abklärung herbeizuführen.

1. Psychologische Psychotherapeut:innen

2. Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeut:innen

3. Ärztliche Psychotherapeut:innen (approbiert)

4. Heilpraktiker:innen für Psychotherapie

Vorrausetzungen:

• Hauptschulabschluss

• Nachweis von Kentnissen

  • schriftlich und mündlich (kurz und MC —> easy)

HeilpraktikerInnen dürfen behandeln jedoch nicht mit den Krankenkassen abrechnen!

1. Informationspflichten

   • Info muss gegeben, dass personenbezogen Daten verarbeitet werden und an Dritte gegeben wird, es Schweigepflicht gibt und es bestimmte Rechte für die Patientinnen gibt

2. Aufklärungspflichten

   • Beschreibung, Info über die anderen möglichen Therapien, Info über geplannte Behandlung sowie Erfolgsausichten und Risiken

3. Die Pflicht, eine Einwilligung der Patient:innen in die Psychotherapie einzuholen

   • Es ist eine Einwilligung notwendig andernfalls als Körperverletzung angesehen

4. Dokumentationspflichten

   • Therapiesicherung, Beweissicherung und Rechenschaftslegung (z.B. gegenüber den Krankenkassen)

   • Nachträgliche Änderung der Dokumentation ist nicht erlaubt

• Juristisch gesehen findet im Rahmen der Psychotherapie ein Heileingriff statt

• Eine (am besten schriftliche) Einwilligung der Patient:innen ist dafür notwendig

  —> Andernfalls kann dies als vorsätzliche und rechtswidrige Körperverletzung angesehen werden

  
  

Wenn ein „therapeutischer Vorbehalt“ besteht

• also, wenn Dritte durch die Einsichtnahme betroffen sind

• wenn Patient:innen durch die Informationen dekompensieren könnten

PatientInnen können geshwärzte Akten erhalten und erhalten keine Orginaldokumentationen sondern Kopien

Geheimnis:

• Tatsachen und Umstände, die nur einem beschränkten

  Personenkreis bekannt sind

• Betroffene haben ein sachlich begründetes Interesse an der Geheimhaltung

Offenbaren eines Geheimnisses:

• Kann im Tun bestehen (z.B. Gespräch mit Dritten)

• Kann im Unterlassen bestehen (z.B. offenes Herumliegenlassen von Patientenakten)

1. Schriftliche Einwilligung des Ratsuchenden

2. Mutmaßliche Einwilligung

3. Gesetzliche Offenbarungspflichten und -rechte

4. Offenbarungsrecht aufgrund des sog. rechtfertigenden Notstandes oder zur Verteidigung der Rechte von Psychotherapeuten

• Therapeut:innen haben das Recht vor Gericht die Aussage zu Verweigern, über das was ihnen in ihrer beruflichen Eigenschaft anvertraut wurde

• Therapeut:innen haben vor Gericht eine Aussagepflicht, wenn Patient:innen sie/ihn von der Schweigepflicht entbunden haben

• Schweigepflicht, Datenschutz und Zeugnisverweigerung sollen ausschließlich Patient:innen dienen, nicht Therapeut:innen

• Schweigepflicht gilt über den Tod hinaus (allerdings nicht bei mutmaßlicher Einwilligung)