Phonologie: Wahnehmungsfilter (Trubeckoj)
Frage nach der Lerbarkeit von Lautkategorien und Akzentwahrnehmung im Fokus der L2-Phonologieerwerbsforschung - gibt es eine kritische Periode zum Erwerb der L2-Phonologie?
speech learning modell und percepiton assimilation modell lehnen Theorie ab, erklären Alterseffekte mit Spracherfahrung und kognitiven, sozialen und motivationale Faktoren
Trotzdem alles noch nicht ganz klar - Altersgrenze, ab der sich Lern- und Verarbeitungsmechanismen qualitativ zu unterscheiden: 6 Jahre
Phonologie: phonologische Prozesse
ähnliche Muster wie im monolinguistischem Erwerb
Art und Häufigkeit bestimmter Prozesse in L1 und L2 nicht zwangsläufig identisch
teilweise untypische Prozesse —> zurückzuführen auf Interaktion beider Sprachen
Konsonantenverbindung können über längeren Zeitraum Probleme bereiten
besonders wenn L1 weniger Cluster als L2 aufweist —> daraus resultieren Auslassungen (Blume vs Bume) oder Vokalepenthese (Blume vs Bulume)
Zu Beginn des DaZ-Erwerbs: oft Auslassen unbetonter Silben, Betonungsverschiebungen (diese aber eher selten)
(Ausnahme: Clusterreduktion) phonoogische Probleme werden schnell überwunden
Wortschatz: Types/Tokens
Types: Menge der gelernten Wörter im Wortschatz
Vielfältige Strategien
auch nach langer Kontaktdauer noch große Unterschiede zwischen frühkindl. und monol. Erwerb, auch noch zu Beginn der Grundschule, auch bei Berücksichtigung des sozioökonomischen Status
Wortschatz: Komposition des Lexikons
DaZ-Kinder grundsätzlich keine anderen Strategien beim Wortschatz als monos, bis auf Codeswitching
Strategien: Deixis, Imitation, Ersetzung, Selbstkorrekturen, Fragen.
Komposition des Lexikons ähnlich wie bei monos
Wortschatz < 50 Wörter: sozial-pragmatische Wörter dominieren (ja, hallo); kaum Verben
Anteil der Nomen aber höher als bei monos
Parallel zum Verbwortschatz wächst auch Gesamtwortschatz
Zunahme des Wortschatzes verläuft kontinuierlich
Morphosyntax: Nominalflexion
monos beginnen ab ca. 5 Jahre mit Kasusmarkierungen, aber auch ältere Kinder machen Fehler in nicht-kanonischen Sätzen (also Sätzen die nicht ganz “klassisch” aufgebaut sind, wie Passiv) oder Fehler in Interpretation von Nominalphrasen im Akkusativ oder Dativ
Korrekte Interpretation von Kasus gelingt DaZ-Kindern erst Ende der Grundschule oder noch später
Morphosyntax: verbale Flexion
Morphosyntax: Agent-first-Strategie
“Der Junge wurde vom Opa geweckt”
Das im deutschen oft initialstehende Subjekt wird mit Agens gleichgesetzt —> bei bspw. Passivkonstruktionen eine Fehlinterpretation
Nach 6-7 Jahren Kontak zum Deutschen keine Probleme mehr mit Verarbeitung von Hilfsverben
Morphosyntax: Meilensteine im Erwerb der Morphosyntax
Entwicklung der Haupt- und Nebensatzstruktur —> schrittweise ENtdeckung der rechten und linken Satzklammer in Form von morphosyntaktischen Entwicklungsphasen
topologisches Feldermodell, Sequenz definierter
Meilenstein I: kein Verb
II: bisschen Verb
III: Verb an der richtigen Stelle (Verbzweitstellung), auch Fragen
IV: finite Verbstellung, Nebensätze
Semantik: Exhaustivität
exhaustive W-Fragen: können geschlossen beantwortet werden, habe klare Antwort
Semantik: Telizität
bezeichnet den Endzustand einer Zustandsveränderung
aufmachen, auftrinken —> telische Verben
monos und DaZ weisen ein frühes Verständnis von Telizität auf
Präferenz für Endzustände als universelle kognitive Strategie
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