1.1 Wie unterscheidet sich im Wesentlichen das strategische Controlling von dem operativen Controlling?
Strategisches Controlling: Betrachtungszeitraum von min. 5 Jahre, Betrachtung von Chancen, Risiken
Operatives Controlling: aktuelle Situation 1-2 Jahre Betrachtungszeitraum, aktuelle Lage und ihre Auswirkungen.
Operatives und strategisches Controlling stehen aber in einer Wechselwirkung.
1.2 Ist aus Ihrer Sicht eine strategische Kontrolle der strategischen Controlling-Vorgaben notwendig? Wenn ja, begründen Sie Ihre Entscheidung
Ja. Die strategische Kontrolle erkennt i.d.R. frühzeitig eine Veränderung der strategischen Rahmenbedingungen (z.B. Corona) Eine Neuausrichtung des Unternehmens ist möglich.
1.3 Definieren Sie den Begriff Controlling. Berücksichtigen Sie in diesem Zusammenhang die mögliche Controllingfunktionen.
Controlling ist ein Teilbereich des unternehmerischen Führungssystems.
Dem Controlling werden i.d.R. die Funktionen Planung, Steuerung, Koordination und Informationen zugeordnet.
1.4 Welche Inhalte sind Ihres Erachtens für das Berichtswesen eines Unternehmens im Immobilien- und Baubereich, von besonderer Relevanz? Finden Sie hierzu Beispiele.
Alle Daten, die die strategische (operative) Ausrichtung des Unternehmens tangieren z.B.: Leerstände, Bevölkerungsstruktur-/entwicklung, Einkommensstruktur etc.
1.5 Warum kommt der Informationsfunktion im Controlling eine besondere Bedeutung zu?
Die Informationen stellen den Rohstoff dar, welche die Controller verarbeiten. Alle Informationen werden alle Berichte/Handreichungen etc. für die Unternehmensführung aufgebaut. Daher sind ausreichende und richtige Informationen überlebenswichtig
1.6 Welche Inhalte sind Ihres Erachtens für das Berichtswesen eines Unternehmens, im Immobilien und Baubereich, von besondere Relevanz?
Die Situationen am Markt:
Bauboom oder -flaute, Rohstoffpreisentwicklung, Rohstoffzufuhr, neue gesetzliche Förderungen oder Auflagen (wenn relevant)
Die Situation des eigenen Unternehmens:
Bilanz, erfolgreiche Projekte, Personalentwicklung, besondere Investitionen, Stärken und Schwächen.
Die Situation anderer vgl.barer Unternehmen, stärken schwächen vergleich
1.7 Welche Aufgaben kommt dem Controller bei der Koordination der Planung zu?
Wichtige Aufgabe:
Budgetplanung für Kostenstellen oder Projekte, Liquiditätsplanung.
horizontale Koordination der Umsatz- und Kostenplanung zwischen den Abteilungen,
vertikale Koordination der strategischen und operativen Planung zwischen Geschäftsführung und Abteilungen – Mediation).
Entwicklung operativer, taktischer und strategischer Planung.
1.8 Welche Sachzwänge führen grundsätzlich zu einer Einführung von Controlling
Globalisierung, Kostendruck, Konkurrenz, Shareholderansprüche, Nachhaltigkeitsstreben (Green Controlling)
1.9 Welche Kennzahlen sind in diesem Zusammenhang überhaupt von Relevanz?
Rentabilitätskennzahlen
Liquiditätskennzahlen
Finanzierungskennzahlen
Entwicklung am Markt, Personalentwicklung
1.10 Wie kann der Themenkomplex der Nachhaltigkeit in den Controllingzyklus integriert werden?
Es muss eine langfriste Umstellung auf Faktoren der Nachhaltigkeit erfolgen und so der Bereich Nachhaltigkeit dauerhaft mit eingebunden werden.
Es muss Bestandteil der strategischen Planung sein.
Die frühzeitige Einbindung aller Bereiche des Unternehmens ist sinnvoll.
2.1 Stellen Sie die Wertschöpfungskette im Bau dar
2.2 Mit welchen Abzügen muss der Arbeitsnehmer und der Arbeitgeber rechnen?
Arbeitnehmer : Steuern, Soli, Renten, Arbeitslosen, Kranken und Pflegeversicherung
Arbeitgeber: Brutto-Stundenlohn, Lohnzusatzkosten: gesetzliche Soziallöhne, gesetzliche Sozialkosten, tarifliche Soziallöhne, Gemeinkosten des Betriebes, Lohnnebenkosten und Mwst
2.3 Gliederung der Betriebswirtschaft
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre: Beschreibt und erklärt betriebliche Erscheinungen und Probleme die allen Betrieben gemeinsam sind
Betriebswirtschaftliche Theorien: Erkenntnis des Betriebsprozesses
Betriebspolitik: Gestaltung des Betriebsprozesses
Spezielle Betriebswirtschaftslehre: Betriebswirtschaftliche Erscheinung und Probleme, die durch die Besonderheiten der einzelnen Wirtschaftszweige entstehen
Betriebswirtschaftliche Verfahrenstechnik: Buchhaltung u. Bilanz
2.4 Warum braucht der Bauingenieur Betriebswirtschaftslehre?
1. Einhalten der Kostenvorgaben
2. Wirtschaftlichkeitskalkulation
3. Baukalkulation
4. Kommunikation mit dem Baukaufmann
5. Personalführung
6. Kaufm. Abrechnung der Baustelle
7. Organisation und Management des Bauablaufs
8. Verhandlungsführung mit Zuliefern
2.5 Zusätzliche Leistungen
Planen, Finanzieren, Betreiben und Rückbau
2.6 Kostengeuppen zuordnen DIN 276 KGR 100-800
100 : Grundstück
200: Herrichtung und Erschließung
300: Bauwerk Baukonstruktion
400: Bauwerk Technische Anlagen
500: Außenanlagen
600: Ausstattung und Kunstwerke
700: Baunebenkosten
800: Finanzierung
2.7 Gesamtwirtschaftliche Ziele :
Ordnungspolitik, Verteilungspolitik, Stabilisierungspolitik
Was ist die HOAI ?
Verordnung über die Honorare für Architekten- und Ingenieurleistungen Typische „Planungs- und Bauvorgänge“ und die im Zusammenhang zu erbringenden Leistungen sowie die dafür verschuldete Vergütung
Was sind Beratungsleistungen bei der HOAI ?
Das Honorar für Beratungsleistungen kann frei vereinbart werden. Dazu zählen z.B.: Bauphysik, Geotechnik oder Ingenieurvermessung oder Umweltverträglichkeitsstudie
Baugesetzbuch B-Plan
Baugesetzbuch = Parlament, Bundesrat
B-Plan = Gemeinde, Kreis
Zertifizierung nach DGNB
1. Ökologische Qualität (Wirkung auf globale und lokale Umwelt, Ressourceninanspruchnahme und Abfallaufkommen)
2. Ökonomische Qualität (Lebenszykluskosten, Wertenwicklung)
3. Soziokulturelle und funktionale Qualität (Gesundheit, Behaglichkeit und Nutzerzufriedenheit)
4. Technische Qualität (Schallschutz, Brandschutz)
5. Prozessqualität (Planung, Bauausführung)
6. Standortqualität (Verkehrsanbindung, Image und Zustand)
Bartwertmethode
Dabei werden die im Lebenszyklus anfallenden Kosten entsprechend ihres zeitlichen Auftretens abgezinst und dann aufaddiert. Der auf diesem Weg gebildete Summenwert, welcher als Barwert bezeichnet wird, wird auf die Bruttogrundfläche bezogen.
Funktionale Leistungsbeschreibung
Erstellung eigener Leistungsverzeichnisse
Erstellung von Leistungsverzeichnissen mit sogenannten „Hauptpositionen“ zur Beschreibung von wesentlichen Leistungen, die ihrerseits wiederum einen gewissen Grad von Vollständigkeit aufweisen, ohne dass sämtliche Einzelleistungen beschrieben werden
Erstellung von detaillierten Leistungsbeschreibungen i.S. von Leistungsverzeichnissen analog zu Einheitspreisverträgen
Erstellung von gewerkebezogenen Auszügen aus der funktionalen Leistungsbeschreibung und Weitergabe der Textteile und Planunterlagen an potentielle NU-Bieter
Analyse und Bewertung von Risiken
Risiko Checkliste können firmenintern sowohl auf strategische als auch operative Ziele ausgerichtet werden
Unzureichend abgeklärte Eigentums- und Nachbarschaftsverhältnisse
Vollständigkeit und Qualität der Planung
Nicht eindeutige Definition der Kostenübernahme von Erschließungskosten
Unterschied GU,GÜ,TU,TÜ
GU = Generalunternehmer (Erstellung des Gebäudes, führt Bauunternehmen)
GÜ = Generalübernehmer ( Organisiert aus einer Hand. Keine bauliche Eigenleistung)
TU = Totalunternehmer (Komplettes Bauwerk – Plant und Projektiert)
TÜ = Totalübernehmer ( Alle Bauleistungen + Planungsleistungen, keine bauliche Eigenleistung)
Welche Inhalte sollen bei einer Leistungsbeschreibung, die funktional ausgeschrieben wird, vom AG aufgeführt werden?
Auf detaillierte Beschreibung wird verzichtet. Bauwerk im Zusammenhang mit den Baugenehmigungsplänen und den statischen Berechnungen hinsichtlich der Endfunktion beschreiben ( Bedeutung des LVs S. 43)
Was ist der vollkommene Markt?
Stabilitätsgesetz von 1967 „magisches Viereck“
magisches Dreieck
Besonderheiten der Bauproduktion
Durch prozessorientierten Markt gekennzeichnet, Planung wird teilweise vom Auftraggeber selber übernommen, Parallelablauf = baubegleitende Planung
Unterschied zwischen Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften
Bei Personengesellschaft übernehmen diese selber die Geschäftsführung, bei Kapitalgesellschaften sind es Angestellte. Personengesellschaften sind z.B.: Offene Handelsgesellschaft OHG
Kapitalgesellschaften sind z.B.: GmbH oder Aktiengesellschaft AG
Unternehmensstruktur (Horizontal/Vertikal)
Horizontal: Unternehmen gleicher Produktionsstufen schließen sich zusammen z.B.: Stahlwerke
Vertikal: Unternehmen verschiedener Produktionsstufen schließen sich zusammen z.B.: Zementwerk, Bauunternehmer und Bauträgergesellschaft
Was sind die Besonderheiten der Bauproduktion im Vergleich zur stationären Industrie?
prozessorientierten Markt
Parallelablauf
Planung wird teilweise vom Auftraggeber übernommen
Fristigkeit, instrumenteller Werkzeugkasten
Warum ist der Vergleich eigener Kennzahlen mit denen der Konkurrenz sinnvoll und zweckmäßig?
Welche Kennzahlen sind in diesem Zusammenhang überhaupt von Relevanz?
Rentabilitätskennzahlen Liquiditätskennzahlen Finanzierungskennzahlen
Skizzieren Sie in kurzen Zügen den Strategiebegriff. Wie wirkt sich die Vision auf die Strategie aus?
Für einen Planungszeitraum von (3 bis ) 5 Jahren wird die langfristige Rahmenplanung näher bestimmt.
Die Strategie ist der Plan zur Erreichung der Vision, nach einer Bewertung der Lage und Auswahl eines Weges mit ggf. Meilensteinen.
Welche möglichen Auswirkungen hat die gegenwärtige gesamtwirtschaftliche Lage auf die Entwicklung des Controllings im Immobilen- und Baubereich?
Steigender Kosten-, Konkurrenz- und Termindruck stellen Sachzwänge da, welche hin ohne hin schon das Controlling nach vorne bringen.
Ferner spielt die sicher immer weiterentwickelnde und geforderte Nachhaltigkeit eine große Rolle – Stichwort Green Controlling.
Was sind die typischen Merkmale der Struktur des Bauhauptgewerbes?
Prozessstruktur
Parallelablauf bei Bauprojekten, sog. “Baubegleitende Planung”
Vielzahl von Projektbeteiligten & Einmaligkeit der Projekte
Was sind die maßgebenden Pararmeter der Honorarermittlung gemäß HOAI? Erläutern Sie diese
anrechenbare Kosten (KG): kosten, die vollständig angerechnet werden (Baukonstruktion)
Honorarzone: beschreibt Planungsaufwand (Zone I - V)
Leistungsphasen: 9 Leistungsphasen beinhalten unterschiedliche Leistungen, die prozentual angerechnet werden
Besondere Leistungen
Nebenkosten
Lebenszykluskosten
Prinzip der Kapitalwertmethode
Herstellungskosten (Bau)
Baunutzungskosten ( Betrieb, Instandhaltung)
Abrisskosten (Rückbau und Entsorgung)
Schildern Sie Unternehmensstrukturen und Rechtsformen von Baubetrieben. Nennen sie Vor- und Nachteile
öffentlich rechtliche: Regiebetrieb (Feuerwehr) , Eigenbetrieb (Wasserversorgung) + Ausgleich von Betriebsverlusten + müssen nicht kostendeckend geführt werden - müssen einen öffentlichen Zweck erfüllen
Privatrechtliche Unternehmen: OHG, KG, GmbH, GbR ( Dachdecker, Maurer,..) + alleinige entscheidungsgewalt, - müssen wirtschaftlich sein
Kostenermittlungsstufen
Kostenrahmen (Bedarfsplanung)
Kostenschätzung (Vorplanung)
Kostenberechnung (Entwurfsplanung)
Kostenanschlag (Ausschreibung)
Kostenfeststellung (Fertigstellung)
Nennen Sie Hinweise, Kennzahlen oder Vorgaben, die sinnvollerweise in einer funktionalen Leistungsbeschreibung als Merkmale für ein geplantes Projekt enthalten sein sollten, damit maßgebliche Projektanforderungen des Bauherrn von den Anbietern berücksichtigt werden müssen und die später eingereichten Angebote die Vorstellungen und Erwartungen des Bauherrn in hohem Maße wiedergeben und eine bessere Vergleichbarkeit der Angebote erzielt wird.
Leistungsverzeichnis: mengenangabe, abrechnungseinheit, Einheitspreis, Gesamtpreis, sammelposition und einzelposition
Leistungsprogramm: funktionale Beschreibung der Bauleistung (Bedingungen, Umgstände), technische, wirtschaftliche, gestalterische und funktionsbedingte Anforderungen
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