Diskriminierung
Diskriminierung im Betrieb bedeutet, dass Beschäftigte:
aus rassistischen GRünden oder wegen ethnischer Herkunft, Geschlaecht, Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität
von ihren Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzten oder von Kunden
schlechter behandelt werden, als andere Beschäftigte in vergleichbarer Situation
-> Ungleichbehandlung von Personen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit
Beispiele von Benachteiligung:
nicht einstellen
nicht befördern
weniger Lohn
Diskriminierung - Evidenz
Sind Greg und Emily einstellbarer als Lakisha und Jamal?
5000 Lebensläufe verschickt, unterscheiden sich in (afro-amerik. klingende /weiß-klingelnde) namen und Qualifikation (niedrig/hoch)
Resultat:
weiß-klingende Namen: 50% höhere Wahrscheinlichkeit, dass Sie zurückgerufen werden
mehr Rückrufe bei höherer Qualifikation (bei weißen)
Frankreich: christliche Namen eher zu Gespräch eingeladen als muslimische
nicht behinderte doppelt so häufig zurückgerufen als behinderte bei jobs wo behinderung irrelevant ist
Auslöser von Diskriminierung
3 Arten
Präferenzbasierte Diskriminierung
persönliche Abneigung gegen bestimmte Gruppen
“statistische” Diskriminierung
Erwartung, dass bestimmte Gruppen durchschnittlich weniger produktiv sind
Gruppenzugehörigkeit als Proxy für nicht beobachtbare Unterschiede
kann ohne abneigung, nur für Gewinnmaximierung entstehen
“Implizite” Diskriminierung
Unbewusst und unbeabsichtigt
keine kognitive Entscheidung
Lösung: Wie kann man Diskriminierung entgegen wirken?
sich aktiv bemühen stereotype Gedanken zu unterdrücken
Aber “Rebound effekt” -> Stereotype Gedanken kommen stärker zurück
Kontakt-Hypothese:
Stereotype Gedanken nehmen ab, wenn man Kontakt zur diskriminierenden Gruppe hat
Aber: Starker Zusammenhand nur für Menschen mit Behinderung, Zusammenhang für Menschen aus anderen Kulture, Hautfarbe etc. schwach
Instutionelle Fördermaßnahmen zugunsten benachteiligter Gruppen
Mentoring:
junge, weibliche wissenschaftlerinnen kriegen bessere und mehr Publikationen, mehr chancen auf Forschungsgelder, wenn Sie einen Mentor hatten
Finanzierungshilfen:
Wenn Behinderte in Bewerbung schreiben, dass Kosten der Anpassung des Arbeitsplatzes finanziert werden, erhalten sie trotzdem nicht mehr Rückrufe
Quoten in Besetzung des Hiring Kommittees
Angehörige diskriminierender Gruppen in Hiring Kommittees könnten dafür sorgen, dass mehr Gruppenmitglieder eingestellt werden
Aber: frauen bewerten Frauen strenger und Männer bewerten Frauen strenger, wenn Frauen im Kommittee sind
Quoten in der Besetzung von Führungspositionen
Angehörige von diskriminierten Gruppen in Führungspositionen dienen als Vorbilder und führen dazu, dass Mitglieder dieser Gruppen kompetitiver werden
Lohnsetzung und Fairness
-> Grundlagen von Fairnessempfinden
Fairnessempfinden von Kapuzineraffen
Reaktionen von Babys auf soziales Verhalten
-> Fairnessempfinden bedarf keiner intellekuellen Erkenntnis, sondern entwickelt sich früh
soziales Verhalten Kinder:
3-4Jahre: eher eigennützig
7-8 Jahre: präferieren gleiche Verteilung
Faire Löhne und Leistungsbereitschaft
höherer Lohn führt zu signifikant höherer Leistung
Effekt ist getrieben durch die Arbeitenden, die Basislohn als unfair niedrig empfunden haben
Arbeitende, die Lohn als adäquat empfunden haben, zeigen keine erhöhte Leistung
Determinanten von Fairnessempfinden
ob wir Gehaltsstruktur als fair empfinden, kann davon abhängig sein:
ob wir die resultierende Verteilung als fair empfinden
-> Verteilungsgerechtigkeit (Ergebnis)
ob wir die Art und Weise, auf der die Verteilung zustande kam, als fair empfinden
-> Prozedurale Gerechtigkeit
Verteilungsgerechtigkeit:
wahrgenommene Fairness der Ergebnisse, im Vergleich zu dem:
was man selbst in der Vergangenheit beommen hat
was man erwarten konnte zu bekommen
was vergleichbar andere bekommen
Beispiel relevanter Ergebnisse im UN
Einstellung
Lohn
Beförderung
-> Wie sollte Gewinn eines Gruppenprojekts aufgeteilt werden?
Projekt nur erfolgreich, wenn alle teilnehmen
Gewinn: 150.000€
Alternative Projekte:
Person 1: 60.000, P2: 30.000: P3: 10.000
Sollte Projekt durchgeführt werden?
Effizienz: 150.000 > 60.000 + 30.000 + 10.000
-> Gesamtnutzen höher, Projekt durchführen
Pareto-Effizienz: Durchführung ermöglicht es jemanden besser zu stellen, ohne jemand anderen schlechter zustellen
Wie sollte Gewinn verteilt werden? fair?
Gleichheit der Auszahlung 150/3 = 50
Gleichheit der Auszahlung unter Berücksichtigung der Alternative:
jeder bekommt Gewinn der Alternative, Rest gleichmäßig aufgeteilt
Rest: 150-60-30-10 = 50
P1: 60 + 50/3
Proportionalitätsprinzip (Äquitätsprinzip)
anteile werden proportional zur Alternative verteilt
P1: 150 * 60/100 = 90
-> was wenn Alternative durch Glück (Netzwerk Eltern, Talent) oder durchpersönlichen Einsatz (üben, Erfahrung) bedingt ist?
“Eine Theorie der Gerechtigkeit” - Rawls
wie sollte Nutzen und Lasten in Gesellschaft verteilt sein, um Gerechtigkeit zu erreichen?
Gedankenexperiment:
Welche Gesellschaftsordnung würde Mensch im “Urzustand” wählen? Teil des Urzustandes ist ein “Schleier des Nicht-Wissens”
Bevor Mensch auf die Welt kommt, er weiß aber das er kommt, nur noch nicht wo er geboren wird
unter dieser hypothethischen Annahme würden Menschen eine Ordnung wählt, die die Wohlfahrt des am schlechtesten gestellten Menschen maximiert
“Maximin”-Prinzip
Empirisch:
Einkommensklassen-Verteilung: belegt Prinzip nicht
menschen haben Hoffung in gut verdiendenen Position zu landen
Lohnvergleich und Leistungsbereitschaft
ist die Leistungsbereitschaft von Angestellten davon abhängig, wie viel vergleichbare Angestellte verdienen?
Experiment:
HH: Keine Kürzungen
LL: beide Löhne gekürzt
HL: nur Lohn von einem der beiden gekürzt
Ergebnisse:
weniger Leistung in LL als in HH (vor Kürzung)
HLnocut: Kein Leistungsunterschied derjenigen Angstellten, die nicht von Kürzungen betroffen sind
HLcut: Signifikant niedrigere Leistung derer, deren Lohn gekürzt wurde
Inequity Aversion (Fehr und Schmidt)
Nutzen hängt nicht nur von eigenem Einkommen sonderna uch von Einkommen anderer ab
Nutzen ist geringer, wenn Einkommensunterschiede größer sind für 2 Individuen i und j
NUtzenfunktion!
Alpha: Parameter, der die Aversion von i bezüglich der Ungleichheit zum eigenen Nachteil misst
Beta: Parameter, der die Aversionnvon i bezüglich Ungleichheit zum eigenen Vorteil misst
Annahmen:
Alpha >= Beta >= 0
Beta < 1
Prozedurale Fairness
Fairnessempfinden nicht nur über das Ergbenis definiert, sondern auch über die Art und Weise auf der das Ergebnis erreicht wurde
bezieht sich auf den Weg auf dem das Ergebnis erreicht wird
ebenso wichtig wie Verteilungsgerechtigkeit
kann die emotionale Reaktion auf unerwünschte Ergebnisse abschwächen (“Fair process effect”)
Determinatnen porzeduraler Fairness
Kontrolle über Prozedur
Prozesskontrolle: Kontrolle über Informationen und Beteiligung
Entscheidungskontrolle: Kontrolle über finale Entscheidung
6 Kriterien einer fairen Prozedur:
Konsistenz: Gleichheit des Prozesses über Personen und Zeit hinweg
Bias unterdrücken: Prozess soll ungerechte Selbst-bereicherung und andere Verzerrungen unmöglich machen
Entscheidungsqualität: Prozess soll Informationen objektiv höchstmöglicher Qualität nutzen um Fehler zu minimieren
Korrigierbarkeit: Möglichkeit eine Entscheidung zu korrigieren
Einbezug: Entscheidungsprozess soll Interessen aller betroffenen Parteien einbeziehen
Moral: Prozess soll allgemeinen Regeln der Fairness und Moral unterliegen
keine Täuschung, Verletzung Privatsphäre, Bestechung etc.
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