Was ist Psychoonkologie?
Die Psychoonkologie hat sich als Teilgebiet der Onkologie seit den 1970er-Jahren entwickelt und widmet sich den psychosozialen Aspekten von Krebserkrankungen
Psychologie wird in diesem Kontext von den Medizinern auch anerkannt, bei anderen Bereich ist das nicht unbedingt so
als Psychoonkologe braucht man eine Zusatzausbildung
Psychosoziale Reha nach Krebserkrankungen
Wie häufig ist Krebs?
Was ist die häufigste Krebserkrankung bei M und F?
an 2. Stelle der Todesursachenstatistik
Tendenz steigend (aufgrund des Alters)
Jeder 2. Mann und fast jede 2. Frau müssen damit rechnen, in ihrem Leben an Krebs zu erkranken
Häufigste Krebsform der Frau: Brustkrebs
Häufigste Krebsform des Mannes: Prostatakrebs
Was ist und wodurch entsteht Krebs?
Normale Zellen entwickeln sich zu Krebszellen, wenn das Zellwachstum außer Kontrolle gerät
Krebszellen vermehren sich unkontrolliert und bilden eine Krebsgeschwulst, d. h. einen bösartigen Tumor
können in andere Gewebe eindringen und über das Blut-und Lymphsystem in andere Teile des Körpers wandern und
dort Tochtergeschwülste erzeugen (Metastasierung)
Krebs als konsumierende Erkrankung (frisst den Köper auf)
Zellen entwickeln sich zu Krebszellen, weil ihre DNA
durch Krebs verursachende Agentien (sog. Karzinogene)
oder (zufällige) Alterungsprozesse
geschädigt wird und dabei Gene betroffen sind, die Zellwachstums regulieren
exogene Karzinogene:
radioaktive Strahlen,
UV-Strahlen,
Tabakrauch,
Viren,
ernährungsabhängige Faktoren
Chemikalien in der Umwelt und am Arbeitsplatz (Asbest, Benzol, Dioxine, polychlorierte Biphenyle)
In seltenen Fällen kann eine genetische Disposition für Krebs von den Eltern geerbt werden, z. B. bei erblichem Brust-oder Darmkrebs z. B. Angelina Jolie
Gibt es psychologische Ursachen von Krebs?
es existieren Verbindungen zwischen dem Gehirn und dem Immunsystem - hat Psychoneuroimmunologie 1970 herausgefunden
Immunsystem kann Krebszellen erkennen und zerstören
physiologisch plausibel, dass psychische Prozesse über diese neuroimmunologischen Verbindungen die Krebsentwicklung beeinflussen könnten
These in der Psychosomatik (1950): unterschiedlichen KH lägen spezifische psychodynamische Konflikte
zugrunde
für Krebs Persönlichkeitstyp C (Carcinomatosus) postuliert
keine Evidenz für eine sogenannte Krebspersönlichkeit
auch für die Wirkung von chronischem sozioemotionalem Distress auf die Krebsentstehung gibt es – anders als bei KHK– bislang wenig Evidenz
psychische Belastungen können jedoch mit gesundheitsschädigendem Verhalten (z. B. Rauchen) kompensiert werden und darum indirekt Krebs mit verursachen
Psychosoziale Reha nach Krebserkrankungen (Buch)
Welche med. Therapiemaßnahmen gibt es?
Wie sehen die Heilungschancen aus?
unspezifische Therapiemethoden stehen zur Verfügung:
Operation und Strahlentherapie als lokale Therapien
Therapien, die im gesamten Körper wirken:
Chemotherapie
Immuntherapie
Hormontherapie
starke Nebenwirkungen: Verstümmelung durch die Operation, Haarausfall, Übelkeit, Erbrechen, Sterilität nach Chemotherapie
liegen bereits Fernmetastasen (Tochtergeschwülste in anderen Organen) vor, so ist es i. d. R. nicht mehr möglich, die Krebserkrankung zu heilen
es geht dann darum, die LQ für die verbleibende Lebenszeit zu erhöhen (palliative Phase)
trotz großer Fortschritte der Medizin sind Heilungschancen nach wie vor nicht sehr gut:
5 Jahre nach der Krebsdiagnose leben noch 59 % der Frauen und 52 % der Männer
auch noch viele Jahre nach der ersten Krebsdiagnose kann ein zunächst „geheilter“ Patient ein Rezidiv und Fernmetastasen entwickeln
Krebs ist also immer eine potenziell chronische Erkrankung
Nennen Sie die Phasen der Erkrankung und Behandlung bei Krebs.
Wie sieht die Psychoonkologische Versorgungsstruktur aus?
Diagnosestellung (erstdiagnose)
Primärbehandlung
Rehabilitation
Remission
Rezidiv
Progredienz (das Fortschreiten, zunehmende Verschlimmerung einer Krankheit)
Tod
→ in jeder dieser Phasen sind ganz unterschiedliche Herausforderungen vorhanden
Psychoonkologische Versorgungsstruktur
Was sind Psychosoziale Belastungen infolge der Krebserkrankung?
Wann besteht psychoonkologischer Interventionsbedarf?
Emotionale Probleme (nicht immer klinisch) - Ängste, Depression, Aggression, Hoffnungslosigkeit, Sinnverlust, Selbstwert und Identitätsprobleme...
Probleme in Partnerschaft und Familie
Kommunikations und Beziehungsschwierigkeiten, Rollenveränderungen, Sexualität...
Berufliche Probleme
Einschränkungen und Veränderungen der beruflichen Situation, Frühberentung...
Soziale Probleme
Isolation, Unsicherheit im Umgang mit Freunden und Bekannten, Veränderung von Freizeitverhalten...
Buch
Ausmaß der psychischen Belastung („Distress“) bei Krebskranken ist individuell unterschiedlich
Spektrum: von normalen Gefühlen der Trauer, Angst und Verletzlichkeit bis hin zu einer klinisch fassbaren Störung
ca. 1/4 - 1/3 aller Krebspatienten leidet im Krankheitsverlauf unter starken Ängsten, Depressivität oder Anpassungsstörungen
an erster Stelle der psychischen Belastungen stehen Todesbedrohung und die andauernde Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Erkrankung
Patienten entwickeln daher häufig Progredienzangst = eine bewusst wahrgenommene Furcht vor dem Fortschreiten / Wiederauftreten der Erkrankung
erschüttert das Selbstkonzept (mit den Komponenten Körperselbst, Leistungsselbst und soziales Selbst) und die Identität
Körperselbst z. B. Organverlust, Schmerzen, künstlicher Darmausgang, sexuelle Funktionsstörungen (lang anhaltende Körperbildstörungen können enstehen)
tumor-assoziierte Fatigue
bessert sich durch ausreichenden Schlaf nicht
schränkt die Leistungsfähigkeit im Alltag ein
lässt sich schwer von einer Depression abgrenzen (Symptome überlappen)
Phänomen bislang noch nicht hinreichend erklärt
wird in der Praxis zu wenig beachtet
Soziales Umfeld: stark belastet
besonders, wenn schon vorher Beziehungs- und Kommunikationsprobleme vorlagen, kann die Erkrankung die sozialen Beziehungen sehr belasten
häufig: „Allianz des Schweigens“ zwischen Krebspatient und Partner
Arbeitsplatz: Metaanalyse: Tumorpatienten haben im Vergleich zu Gesunden ein etwa 40 % höheres Risiko, ihren Arbeitsplatz zu verlieren
meist in kritischen Phasen des Krankheits- und Behandlungsverlaufs
wenn Rezidive oder Komplikationen auftreten
am Ende der medizinischen Therapie (bei Übergang in das Alltagsleben)
auch bei Problemen in Partnerschaft, Familie, Freizeitaktivitäten, Wiedereingliederung
Diagnostik in Psychoonkologie
Welches Instrument zur Erfassung des psychoonkologischen Betreuungsbedarf haben Sie kennegelernt?
Distress-Thermometer
Ziel: individuelle Belastungen und Ressourcen identifizieren
psychische Belastungen und Störungen differenzialdiagnostisch abzuklären
spez. Screeningverfahren entwickelt, die psychoonkologischen Betreuungsbedarf ermitteln sollen
z. B. Distress-Thermometer
Was ist Psychosoziale Rehabilitation?
Was ist ihr Ziel?
Die psychosoziale Rehabilitation ist
integrativer Bestandteil der medizinischen Rehabilitation und
verfolgt das Ziel,
die Krankheitsverarbeitung zu verbessern
und die Lebensqualität
sowie die Anpassung an die durch die Krankheit veränderte Lebenssituation zu fördern.
Erkrankte psychisch stabilisieren
es gibt psychosoziale Rehabilitation nach Krebsbehandlung und in den KH selbst gibt es auch psychologische Betreuung
Im Besonderen sollen Funktions- und Fähigkeitsstörungen (etwa im Bereich der neuropsychologischen Leistungseinschränkungen, Fatigue oder Schmerzproblematik) frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden.
Gehen Sie auf das Phasenmodell der Ärztin und Sterbeforscherin Elisabeth Kübler Ross ein.
Was sind Vor- und Nachteile?
Onkologie-spezifisch entwickelt
Kübler-Ross geht im Modell davon aus, dass man durch die Depression gehen muss um die KH zu akzeptieren (psychoanalytisches Modell / Verdrängung durch Depression auflösen)
affektiver Phasenverlauf als wichtig angesehen
es braucht an sich eine gewisse Zeit, um mit so einer schweren KH umzugehen & sich anzupassen
Studien haben aber gezeigt, dass Verdrängung mit besseren outcomes verbunden war bzw. dass es keinen Einfluss auf den KH-Verlauf hatte, eine aktive Vermeidung durch Arbeit etc. muss also nicht schädlich sein
Triple S: sie glaubt an diesen Befund, KH-Bewältigung ist patientenorientiert, wenn sie weiter arbeiten wollen ist das so und kann deren Bewältigungsform sein, die nicht zwingenderweise negativ sein muss
Unterschied Verleugnung/ Verdrängung; Verleugnung eher schädlich
Kübler-Ross selbst an Krebs gestorben, hat sich sozial komplett isoliert, ihre eigenen Phasen hat sie für sich selbst nicht umgesetzt
Kritik von Psychologen an Phasenmodellen: Phasen unterschiedlich, überspringen von Phasen usw.
Vor- und Nachteile des Phasenmodells:
Vorteile: Möglichkeit sich zu orientieren, Vorbereitung der Pat., Verständnis bei Angehörigen erzeugen,
„anderen geht es auch so“, Modell kann helfen, eine Perspektive zu vermitteln, die betont, dass es auch wieder
"bergauf" gehen kann im Prozess
Nachteil: individuelle Phasen, andere Reihenfolge der Phasen, Phasen können mehrfach durchlaufen werden
Warum ist das Transaktionales Modell im Kontext von Krebserkrankungen wichtig?
das transaktionale ist wichtig, versuchen die Anforderungen und Belastungen in eine Neubewertung zu bringen
→ damit kann man in der Psychoonkologie arbeiten
nicht nur sagen, es ist so wie es ist, wir müssen es akzeptieren, sondern neu bewerten
auch emotionale Strategien sehr wichtig in dem Konzept
Wir sind Psycho-Onkologe und ein Arzt zieht uns zum Konsiliar ran, weil Pat. KH verleugnet. Was würden wir tun?
auf jeden Fall dem Arzt sagen, dass man das Gespräch gemeinsam mit dem Arzt durchführt (auch um zu zeigen, was passiert, wenn man die Erkrankung nicht behandelt, häufig haben sich die Ärzte vorher im Gespräch nicht genügend Zeit genommen um die Dinge den Pat. zu erklären)
wenn depressive Symptome da sind, ziehen Mediziner häufig keinen Psychologen zum Kosiliar aber bei Verleugnung tun sie das dann immer
Besonderheit: Therapieentscheidungen bei Kindern & Jugendl.
Ab welchem Alter sollten Kinder in die therapeutische Entscheidung einbezogen werden?
als Psychoonkologe wird man hier häufig zur Rate gezoge
im Feld zwischen Akut, Früh- und Langzeit-Reha
bei Kindern und Jugendlichen in der Sprechstunde muss der Arzt vor der Behandlung aufklären, auf wessen Einwilligung es ankommt, Minderjährige oder Eltern
Überlegungen zur Bestimmung der geistigen und sittlichen Reife und der Bedeutung und Tragweite des Eingriffs
Jugendliche können durchaus in ihrer Einwilligungsfähigkeit herangezogen werden, wünschen sich auch Mitsprache
Beginn der Einwilligungsfähigkeit: kein Mindestalter, herrschende Meinung 14 Jahre - → in Abhängigkeit der Reife der Kinder
bei jedem Eingriff, der Unsicherheit bedeutet, muss der Arzt Eltern in die therapeutische Entscheidung einbeziehen
Beispiel: Kind möchte Behandlung abbrechen - Mutter schockiert Was macht man als Psychologe, wenn Kind die Chemo-Therapie abbrechen möchten?
Kommunikation herstellen, mit dem Arzt und den Eltern, woher kommt die Entscheidung, wie sehr ist sie gesichert? Wie stark wurde sich Gedanken gemacht?
Prozess der Entscheidungsfindung begleiten (aber nicht mit beeinflussen!) - ärztliche Perspektive mit integrieren
Motivation herausarbeiten, kurzfristige & langfristige Konsequenzen
Kinder mit Therapieentscheidung involvieren, wird immer mehr gemacht! Shared decision making!
Kind muss das Recht haben mitzuentscheiden
→ Therapieentscheidungen ein besonderes Problem in der Psychoonkologie!
bei gemeinsamem Sorgerecht grundsätzlich beide Elternteile mit einbeziehen
Differenzierung zwischen
leichten Eingriffen (Routinefälle des Alltags),
mittleren (z. B. abstehende Ohren
anlegen) bzw.
schweren Eingriffen (z. B. Eingriffen im Bereich der Wirbelsäule)
Bedeutung und Konsequenz der Entscheidung diskutieren
Psychoonkologische Therapieverfahren umfassen in der Regel schwere Eingriffe
Psychoonkologie: Arbeit mit Familien nimmt einen großen Bereich an, Familienangehörige brauchen meist auch Unterstützung
In welchen Schritten läuft die psychoonkologische Reha ab?
Psychoonkologische Dienste in Akutkrankenhäusern
Diagnostik
Prozesse der Krankheitsverarbeitung
Stationäre Rehabilitation
Anschlussheilbehandlung oder allgemeines Heilverfahren
Ambulante psychosoziale Krebsnachsorge
Psychosoziale Krebsberatungsstellen
Niedergelassene Psychotherapeuten
Selbsthilfegruppen
Gesundheitsförderungsprogramme (Krankenkassen, Volkshochschulen)
Berufliche Integration
Sozialberatung
Sozialmedizinische Begutachtung
Psychologische Beratung
Ziele psychoonkologischer Interventionen je nach Therapieschule unterschiedlich akzentuiert.
Nennen Sie zusammenfassend welche Bereiche psychoonkologische Interventionen ansprechen.
Reduktion von Angst, Depression, Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit
Verbesserung des Selbstwertgefühls und der mentalen Einstellung zur Krebserkrankung
Vermittlung von Selbstkontrollstrategien
Förderung der aktiven Teilnahme und Mitwirkung an der Behandlung bzw. Rehabilitation
Hilfe bei der Klärung lebensbiographischer Konflikte
Entlastung der Patienten durch negativen Ausdruck von Gefühlen, insbesondere Angst und Wut
Entwicklung aktiver Verarbeitungsstrategien für direkt krebsbezogene Probleme
Förderung der Gesundheit
Erarbeitung von Lebenszielen und Lebensperspektiven
Verbesserung der Kommunikation zwischen Patient, Partner und Angehörigen
Verbesserung der beruflichsozialen Integration
Verbesserung von Funktionsbereichen v.a. bei neuropsychologischen Störungen, Schlafstörungen, Fatigue, Sinneswahrnehmung u.a.
Unterstützung bei der Auseinandersetzung mit Sterben, Tod und spirituellen Fragen
Bennenen Sie Behandlungsansätze in der psychosozialen Rehabilitation von Krebskranken.
Was muss ich als Psych-Onko-Therapeut mitbringen?
Psychoonkologische Interventionen
sind primär supportiv ausgerichtet
Spezifische psychoonkologische Interventionen auf Basis kognitivbehavioraler und gesprächstherapeutischer Ansätze
Themenzentrierte oder psychoedukative Gruppenangebote
Entspannungstechniken (u.a. autogenes Training, Imaginationsverfahren)
Künstlerische Therapien (Musik, Kunst, Tanz oder Maltherapie)
Beratung, Patientenschulung, Krisenintervention, Psychotherapie, Entspannungsverfahren, künstlerische
Therapien → gesamtes Spektrum kommt zum Einsatz
grundlegend für die therapeutische Arbeit mit Krebspatienten sind tragfähige und wertschätzende therapeutische Beziehungen
Therapeuten müssen in der Lage sein, die Ängste und Sorgen der Patienten auszuhalten
zugleich reflektieren, dass sie dabei mit ihren eigenen existenziellen Fragen konfrontiert werden
Häufig wird mit Krebspatienten im Gruppensetting gearbeitet
Warum?
Welche zwei zentralen Ansätze lassen sich hier unterscheiden?
Bennenen Sie Elemente psychologischer Gruppentherapien in der Rehabilitation von Krebskranken.
ermöglicht den Teilnehmern, belastende Gefühle auszudrücken, sich gegenseitig sozialen Rückhalt zu
geben und auch ein Feedback aus der Gruppe zu erhalten
International lassen sich 2 zentrale Konzepte psychoonkologischer Gruppeninterventionen unterscheiden:
psychoedukative
supportiv-expressive
Soziale Unterstützung durch Gruppenmitglieder
SU hat hier besonderes Augenmerk
weniger sprechen über Symptome
Information über Erkrankung (Herausforderungen der Erkrankung beschreiben)
Unterschiede der Sterblichkeit z. B. Bauchspeicheldrüsenkrebs Sterblichkeit innerhalb von 5 Jahren 99.5% → sind eher nicht in der Reha sondern werden zu Hause unterstützt
Emotionale Unterstützung (Ausdruck von Emotionen, emotionale Entlastung)
Neuorientierung und Entwicklung von Perspektiven
Erlernen von Selbstkontrollstrategien (Entspannung, Imagination etc.)
Nenne 2 Beispiele für spezifische Gruppenkonzepte.
Beschreibe eine genauer.
Beispiel für ein kognitiv-behaviorales Gruppenkonzept: Progredienzangsttherapie von Herschbach
Therapieprogramm ist halbstandardisiert
umfasst 4 Gruppensitzungen à 1,5
Inhalte: geeignete Strategien für den Umgang mit Angst im Alltag, Selbstwertgefühl stärken, Lebensqualität verbessern
supportiv-expressive Gruppentherapie
beruht auf dem Ansatz der Existentiellen Psychotherapie (Irvin Yalom)
speziell für Krebskranke in fortgeschrittenem Stadium entwickelt
Inhalte
Konfrontation mit den existenziellen Herausforderungen des Krankseins
schwierige Gefühle wie Wut, Angst
und Trauer wahrnehmen, ausdrücken und integrieren
primär: emotionsgeleitete Verarbeitung
der Erkrankung
Therapeut geht nicht-strukturierend und prozessorientiert vor: Themen kommen aus der Gruppe
Welche Aufgaben hat die Forschung in der psychosozialen Rehabilitation?
Entwicklung, Erprobung und Evaluation psychoonkologischer Interventionen
Analyse der Struktur, Inanspruchnahme und Bedarfsfeststellung von Rehabilitationsmaßnahmen
Integration und Vernetzung der verschiedenen Versorgungseinrichtungen und Rehabilitationskonzepte (stationär und ambulant)
Auswirkungen der Rehabilitationsmaßnahmen auf Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit und soziale Integration
Welchen Impact hat die psychsoziale Reha? Wofür gibt es die besten Effekte?
Was für ein Fazit kann man aus der Evidenz für psychoonkologische Reha ziehen?
Impact der psychosozialen Rehabilitation gut beforscht
KVT Komponenten haben bei Angst und Depression die besten Effekte
keine Belege dafür, dass psych Interventionen körperliche Befunde verbessern (hier sogar eher verschlechtern)
Metaanalyse zu psychosozialen Interventionen für Jugendliche und junge erwachsene Krebspatienten
kleine Effekte für Interventionen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit
Lebensqualität, krebsbezogenes Wissen, psychologischen Distress
aus Buch:
Evidenz
Kann der medizinische Krankheitsverlauf durch Prozesse auf der psychosozialen Ebene beeinflusst werden?
Sind z. B. Copingstil (z. B. Kampfgeist entwickeln, problemorientiertes Coping, Verleugnung usw.), Depressivität
oder soziale Unterstützung prognostisch relevant für das Überleben?
Kann man mit psychoonkologischen Interventionen das Überleben beeinflussen?
widersprüchliche Befunde liegen vor
methodische Mängel der vorliegenden Studien
überholt ist die Annahme, man könne das Wachstum eines Tumors direkt durch Gedanken & Imagination beeinflussen
wissenschaftliche Evidenz spricht bislang auch eher dagegen, dass das Überleben durch psychologische Interventionen beeinflusst werden kann
Erkenntnisse sind für die rehabilitationspsychologische Praxis sehr relevant
→Psychoonkologische Interventionen können hingegen das psychische Wohlbefinden und die Lebensqualität positiv beeinflussen
diagnoseübergreifende S3-Leitlinie für die Diagnostik, Behandlung und Beratung von erwachsenen Krebspatienten
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