Was ist Persönlichkeit?
„Persönlichkeit“ ist kein testunabhängiger „Kern einer Person“, sondern vielmehr ein testabhängiges Konstrukt, d.h. auf Persönlichkeitsinventaren werden persönlichkeitsbezogene Aspekte lokalisiert.
Was sind Traits/States?
Traits
relativ stabile Eigenschaften, die situationsübergreifend gezeigt werden und als allgemeine Tendenz des Verhaltens und Erleben (z.B. OCEAN‐Modell des NEO‐PI) beschrieben werden können
States
relative flexible Zustände, die eher kurzzeitig und situationsabhängig auftreten (z.B. Angst vor der Hochzeitsrede)
Was sind die Big 5?
Was sagt uns „Persönlichkeit“ über „Gesundheit“?
Aktueller Stand der Literatur:
↑Gewissenhaftigkeit und ↓Neurotizismus → Psychische und physische Gesundheit
Verträglichkeit zeigt geringe Assoziation zu Langlebigkeit, im Vergleich der anderen Big‐5 Faktoren
↑Extraversion und ↑Offenheit → Gesundheit
Meta‐Analyse
Persönlichkeit (Big‐5) ist mit Gesundheit assoziiert
(multiple R = .35, SD = .19) d.h. 35% der Gesundheit werden durch Persönlichkeit vorhergesagt
Welce Kritik gibt es am Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und Gesundheit?
„Persönlichkeit“ erklärt mit mittlerem Effekt Varianz in „Gesundheit“ auf
Aufgeklärte Varianzanteile variieren stark, in Abhängigkeit von:
Persönlichkeitsfaktors (Stabilität, Plastizität) bzw. ‐dimensionen (NEOVG)
Gesundheitsdomänen (psychische vs. körperliche Gesundheit,Gesundheitsverhalten) bzw. ihrer spezifischen Gesundheitsaspekte
Was ist Typmodell A?
Typ A: Wettbewerb
Körperliche Komponenten: Laute Stimme, schnelle Sprache, psychomotorische Aktivität, Anspannung der Gesichtsmuskulatur
Einstellungen und Emotionen: Feindseligkeit, Ungeduld, Ärger, Aggression
Motivationale Faktoren: Hohe Leistungsmotivation, Konkurrenzstreben, Erfolgsstreben, Ambition
Kognitive Faktoren: Bedürfnis nach Kontrolle, entsprechender Attributionsstil
Sichtbares Verhalten: hohe Aufmerksamkeit, Schnelligkeit, Hyperaktivität, hohes Arbeitsengagement
Was ist Typmodell B?
Typ B: Gelassen
Körperliche Komponenten: ruhige Stimme, angemessene Sprache, psychomotorische Aktivität, Entspannung der Gesichtsmuskulatur
Einstellungen und Emotionen: Optimismus, Zuversicht
Motivationale Faktoren: Hohe Motivation zu einer harmonischen Lebensweise, freundschaftlicher Umgang mit anderen
Kognitive Faktoren: Bedürfnis nach Verstehen und Orientierung an der Nützlichkeit von Gedanken für einen angemessenen Lebensstil
Sichtbares Verhalten: Zurückhaltung, zügige Arbeitsweise
Welche Studien gab es zu Typ A?
Western Collaborative Group Study (Rosenman et al., 1976)
Typ A‐Männer haben über 8 Jahre Beobachtungszeit eine doppelt so hohe Erkrankungsrate (1.9‐fach erhöhte Erkrankungsrate), kontrolliert für andere Risikofaktoren.
Framingham Heart Study (Haynes et al., 1980)
Typ A‐Frauen haben eine doppelt so hohe Erkrankungsrate
Was ist Typ C: „krebsgefährdete Person“?
Typ C: „krebsgefährdete Person“
Komponenten:
Unterdrückung negativer bzw. sozial unerwünschter Emotionen
Mangel an Emotionsbewältigungsmechanismen
Aufopferungsbereitschaft / eigene Bedürfnisse im
Hintergrund
hoch sozial verträglich
Konfliktscheue
Hoffnungslosigkeit
Was ist Typ D: „negativ gestresste Person“?
Komponenten
Negative Affektivität, d.h. Angespanntheit und Verärgerung
Gleichzeitig unbewusste Emotionsunterdrückung
Was für Studien gab es zu Typ D?
• Kombination von negativer Affektivität und sozialer Inhibition sagt das Auftreten und die Mortalität aufgrund von Herz‐Kreislauf‐Erkrankungen vorher
(Denollet, 1996, 2000)
Was ist Kritik an den Typenmodellen?
Insgesamt haben sich einzelne Persönlichkeitseigenschaften prädiktiver erwiesen als die Untersuchung gesamter Persönlichkeitscluster
Was ist das Haupteffektmodell?
Haupteffektmodell: Risikofaktor hat unabhängig von der Ausprägung des Schutzfaktors direkte Auswirkungen auf das Kriterium
Was ist das Puffermodell?
Puffermodell: Risikofaktor hat geringere bis keine Auswirkungen, wenn Schutzfaktor hoch ausgeprägt ist.
Was ist dispositioneller Optimismus?
eine positive Ergebniserwartung: Schwierigkeiten können gut gemeistert werden
Ursache spielt unter geordnete bis keine Rolle
Was ist unrealistischer Optimismus?
Personen schätzen ihre eigene Gefährdung für die Entwicklung einer Erkrankung niedriger ein, als das durchschnittliche Risiko in Vergleichsgruppen
Je höher der unrealistische Optimismus, desto schwieriger sind Personen für risikoarmes und gesundheitsförderndes Verhalten zu motivieren
Aus welchen Dimensionen besteht der Kohärenzsinn?
Was ist Resilienz?
Resilienz
Resilienz = psychische Widerstandskraft
Wiederherstellung normaler Funktionsfähigkeit nach erlittenem Trauma
Erhalt der Funktionsfähigkeit trotz vorliegender beeinträchtigender Umstände
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