Elektrophysiologische Methoden - Übersicht
EEG + MEG
Veränderungen des elektr/magn Felds
-> direktes Maß neuronaler Aktivität
invasiv:
Patch-Clamp
Einzelzellableitungen
lokale Feldpotentiale
peripherphysiologisch
EMG
EOG (okulo)
Eyetracking
Hautleitfähigkeit
EEG: Geschichte
1875 Caton
elektrischer Strom von Säugetiergehirnen
Änderung elektrischer Aktivität nach sensorischer Stimulation
1924 Berger
elektrischer Strom menschliche Schädeloberfläche (mit Elektroden in Kopfhaut)
beschrieb alpha-Wellen
Nicht-invasive Messung von Potentialen
APs neutralisieren sich gegenseitig, da selten komplett synchron
PSPs
halten länger an, summieren sich auf -> können von Kopfoberfläche aus gemessen werden
ähnliche Ausrichtung der PSPs -> senkrecht zur Kortexoberfläche (ideal bei kortikalen Pyramidenzellen)
elektrische Dipole
bipolare Messungen
Spannungsunterschied zwischen zwei Elektroden (ROI und Referenz)
EEG: Durchführung
Kappen nach 10-20-System oder einzeln vermessen
Gesichtsmuskulatur und EKG, um Artefakte rauszurechnen
EEG: beobachtbare Signale
Spontanaktivität
ununterbrochene Spannungsschwankungen
mehr oder weniger rhythmisch
Bewertung Hirnfunktionszustandes
Aufmerksamkeit/Vigilanz
Schlafstadien
Hirntod
Korrelate der aktuellen Verarbeitung
Artefakte
EEG: Übersicht Frequnzbänder im Spontan-EEG
EEG: typische Signale im Wachzustand - Alpha-Wellen
8-13 Hz
Ruhephase bei geschlossenen Augen
bzw Aufgabenverarbeitung nach 2h
bei offenen Augen: reizarme Umgebung oder reduzierter visueller Aufmerksamkeit
Augen öffnen -> alpha-Desynchronisation/Blockade
allgemein bei unerwarteten Reizen
0,5-einige Sek
EEG: typische Signale im Wachzustand - Beta-Wellen
14-30 Hz
im erregten Wachzustand
mentale Aktivität
körperliche Aktivität
psychische Belastung
EEG: Spontan-EEG - Theta-Wellen
5-7 Hz
im dösenden Wachzustand -> Übergang zum Einschlafen
tiefe Entspannung, Meditation, hohe Konzentration
bei Kindern Normalzustand
EEG: Spontan-EEG - Delta-Wellen
0,5-4 Hz
Tiefschlafphasen
-> bei gesunden Erwachsenen nicht im Wachzustand
EEG: Korrelate der aktuellen Verarbeitung - Übersicht
Reaktion auf innere und äußere Ereignisse
EKPs:
phasische kurzzeitige Ausschläge
auf äußeres Ereignis bezogen -> evozierte Potentiale
ereigniskorrelierte oszillatorische Aktivität
zB steady state responses, gamma-Band (30-100Hz)
EEG: Korrelate der aktuellen Verarbeitung - EKPs
Gehirnantworten korrelieren zeitlich mit Ereignis
Spontan-EEG = Rauschen -> rausrechnen / mitteln
Schlussfolgerungen: Zeitverlauf von Prozessen + Lokalisation der Quelle
Benennung: P/N + Zeit
EEG: Korrelate der aktuellen Verarbeitung - EKPs Komponenten
frühe Komponenten: sensorische Reizanalyse
nach <200ms auf Sinnesreiz
zB P1, N1
von Reizeigenschaften abhängig -> exogen , aber auch durch Aufmerksamkeit beeinflusst
späte Komponenten: kognitive Reizverarbeitung
von psychischen Einflüssen abhängig -> endogen
zB semantische Verarbeitung, Klassifikation
Prä-Stimulus-Komponenten
langsame Potential-Verschiebungen während Erwartung eines Reizes zB CNV (contingent negative variation)
motorische Komponenten
vor einer motorischen Aktivität -> zB Bereitschaftpotential
am stärksten über dem Kortexareal, das kontralateral zur aktivierten Muskelgruppe liegt
EEG: Korrelate der aktuellen Verarbeitung - EKPs: MMN
MisMatched Negativity
Forschungswerkzeug für auditive Verarbeitung + auditives (sensorisches) Gedächtnis -> Anomalien bei bassaler auditiver Verarbeitung
Sprachbeeinträchtigungen
Erkrankungen (zB M. Alzheimer oder M. Parkinson)
Alkoholismus
Vorhersage des Ausgangs von Koma
auditiver oddball:
EEG: Korrelate der aktuellen Verarbeitung - EKPs: Aufmerksamkeitseinfluss
stärkeres Signal bei Aufmerksamkeit auf Reiz
EEG für Psychologie - Vorteile
Gehirn beim Arbeiten zusehen
keine Verhaltensantworten nötig
zeitlicher Verlauf kognitiver Prozesse
sehr hohe zeitliche Auflösung
Schätzung der Quellenlokalisation
relativ billig
EEG für Psychologie - Anwendungen
klinisch:
Schlaflabor
Hördiagnostik
MEG: Grundlagen und Anwendung
Magnetfeld steht senkrecht auf elektrischem Feld -> bevorzugt Dipole, die parallel zur Kopfoberfläche stehen
bis zu 300 Sensoren um Kopf -> SQUIDs (Verarbeitung)
ähnliche Anwendungsfelder wie EEG
aber bessere räumliche Auflösung
alles schon geiler, aber einfach arschteuer und weniger Bewegungsfreiheit
Übersicht prozessaufklärender Methoden: räumliche gegen zeitliche Auflösung
Peripherphysiologie - Anwendung
auch periphere Maße geben Auskunft über psychische Vorgänge
muskuläre Aktivität
Pupillenweite, Augenbewegungen
Herz-Kreislauf
ABER: Dateninterpretation schwierig
Peripherphysiologie - EMG
Elektroden
Anwendungen:
Diagnostik: Muskelbelastung, Verspannungszustände
Forschung: Registrierung von beinahe Bewegungen
Emotionserkennnung (unterdrückte Mimik)
Peripherphysiologie - Elektrookulogramm (EOG)
Elektroden an Schläfe / über/unter dem Auge
Auge = Dipol -> Spannungsändeurngen
Peripherphysiologie - Eletrodermale Aktivität (EDA)
bioelektrische Aigenschaften der Haut
Leitfähigkeit
Widerstand
Potential
“klassisches” Reaktionssystem der Biopsychologie
“psychogalvanischer Reflex” -> Schweißdrüsenaktivität
Maß für empfundene Reizintensität, emotionale Belastung
Peripherphysiologie - Eyetracking
IR-Lichtreflexion
Interpretation:
Interesse
visuelle Aufmerksamkeit
Suchstrategien
Reihenfolge der Verarbeitung
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