Institutionell werden Organisationen als zweckbezogene und regelhaft strukturierte soziale Gebilde erklärt.
Welche weiteren Organisationsmerkmale gibt es?
Formale Organisations- & Ordnungsstrukturen: Steuerung & Kontrolle von zielorientiertem Verhalten durch Strukturmerkmale
Komplexitätsreduzierung mit bewusst gestaltetem Regelsystem, die Erwartungen an das Verhalten der Informationsmitglieder stellen
Koordination der Binnenkomplexität, damit Stellen/Abteilungen koordiniert zusammenarbeiten (Integration)
Formale Regeln: Direktionsbefugnisse, Arbeitsanweisungen, Dienstwege, Stellenbeschreibungen
Informale Regeln: Routinen, Branchenregeln
Generelle & fallweise (einzelne Geschäftsvorfälle betreffende, dispositive) Regelungen
Zusammenschluss einer Mehrzahl von Mitgliedern, die je spezifische Beiträge zur Erfüllung des formalen Organisationszwecks leisten; dabei weichen die Ziele der Mitglieder ggf. von denen der Organisation ab
Möglichkeiten des Ein- oder Austritts für Mitglieder Konstrukte der „Mitgliedschaft“
Abgrenzung gegenüber sozialer Umwelt
Personen mit Mitgliedsrollen (Partialinklusion)
Schaffen von Anreizen (Motivation)
Welche wesentlichen Anforderungen werden an die moderne Organisationsgestaltung gestellt?
1. Strukturierung von Aufgaben
2. Integration von Individuen in die Organisation sowie die Organisation in die Umwelt
3. Implementierung implizierter Steuerungskräfte (Teilnahme am Zielbildungsprozess -> höhere Motivation)
4. Organisationaler Wandel (Anpassung des Unternehmens an Umweltbedingungen (z.B. Digitalisierung von Unternehmensorganisationen bzgl. Modell, Prozesse etc.))
5. Transformation
Skizziere einen klassischen Ansatz der Organisationstheorie
Bürokratiemodell:
Idealtypus der Bürokratie als formal rationalisierte Form durch Bezug der Handlungen ihrer Individuen aufeinander, dessen regelhafte Verstetigung & effizienter Verbindung zu einem Ganzen
Großunternehmen erfordern Ordnungsmechanismen, Regelmäßigkeit & Zielgerichtetheit aller Organisationsmitglieder ->Herrschaft auf Basis eines Legitimitätsglaubens (traditionell, charismatisch oder legal)
Koordination erfolgt durch Befehl & Unterordnung Organisationsmerkmale: Regelgebundene & unpersönliche Amtsführung, abgegrenzte Kompetenzbereiche, Amtshierarchie, aktenmäßige Verwaltung, Stellenprofile, Laufbahnen, Gehaltshierarchie & Arbeitsvertrag, Spezialisierung,
Starre, formelle Strukturen führen zu Motivationsverlusten, sinkender Arbeitszufriedenheit & Inflexibilität in einer sich schnell wandelnden Umwelt
Skizziere einen modernen Ansatz der Organisationstheorie
Evolutionstheoretischer Ansatz:
Handeln von und in Unternehmen sowie deren Entwicklung werden als evolutionäre Prozesse begriffen
Entwicklung des Erscheinungsbildes in den Prozessphasen: Variation, Selektion und Retention (Bewahrung)
Kernaussagen: - Unternehmensführung ist Aufgabe vieler - Managementhandeln soll sich auf Anpassungs-/Lebensfähigkeit ausrichten - Managemententscheidungen müssen bei veränderten situativen Gegebenheiten wieder revidierbar sein - Unternehmensführung eher durch Intuition/Emotionalität als durch Rationalität - Gelassenheit im Entwicklungsprozess; keine zwangsweise Rückführung zu alten Ordnungsstrukturen
Neubelebung der Theorie-entwicklung -Transfer von Erkenntnissen der Evolutionsbiologie auf Unternehmen fraglich
Welcher ist für die genannten Anforderungen eher geeignet?
Eher moderner Ansatz, da klassischer Ansatz, sich häufig nur schwer an geänderte Bedingungen anpassen können
Klassischer Ansatz: Organisation agieren eher geschlossen & sind weniger offen für Transformationen der Umwelt (z.B. Umstellung auf Digitalisierung, wenn dann nur schwer & langwierig)
Bei strukturierter Aufgabenverteilung eher klassischer Ansatz. Durch Unterteilung der Arbeiter hinsichtlich ihrer Eignung zur Verrichtung der verschiedenen Arbeiten, ist womöglich strukturiertere Aufgabenbearbeitung besser möglich als beim modernen Ansatz
Integration von Individuen in Organisation: moderner Ansatz sieht Individuum im Vordergrund & dieser trägt durch sein einzelnes Handeln oder durch Handeln in Gruppe zum Wandel der Organisation mit der Umwelt bei
Sowohl im klassischen Ansatz als auch im modernen Ansatz spielt Implementierung impliziter Steuerungskräfte eine Rolle. Beim Letzteren werden Steuerungskräfte in Managementpositionen eingesetzt, um Ablauf der Organisation zu steuern. Im modernen A. deutet der Aspekt des Verhaltens von Vorgesetzten auf implizite Steuerungskräfte hin (=flachere Hierarchie ->geringere Transaktionskosten -> MA am Zielbildungsprozess integriert -> höhere Motivation)
Zusammenfassend: kein Ansatz erfüllt Anforderungen zu 100%. Trotzdem entspricht moderner Ansatz eher den heutigen Vorstellungen von Organisationen, da Arbeitszufriedenheit & Zwischenmenschlichkeit einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft haben.
2.1 Im Rahmen Ihrer Tätigkeit für ein Vermarktungsunternehmen werden Sie mit dem Neuaufbau eines Vermarktungsteams bei einem Profi Teamsportunternehmen beauftragt:
Schildern Sie Ihr Vorgehen. Verfeinern Sie beispielhaft für ein ausgewähltes Unternehmens- bzw. Abteilungsziel die Aufgabenanalyse bis hin zu drei Elementaraufgaben
Soll-Ist Vergleich machen. Welche Strukturen sind vorhanden, was fehlt, welche Organisationsform eignet sich?
Zielbildung, Aufgabenanalyse und -definition
Bedarfsermittlung der Ressourcen (Personal, Kompetenzen, Erfahrungen, Räumlichkeiten, Equipment
Team bilden (Personal beschaffen, Rekrutierung)
Klare Aufgabenstruktur schaffen, Arbeitsteilung, Stellung im Gesamtunternehmen verdeutlichen
Beispiel Teamsportunternehmen:
Unternehmensziel: Umsatzerhöhung durch Ticket-Verkauf
Gesamtaufgabe: Gewinnung/Akquirierung neuer Fans/Zuschauer
Hauptaufgabe: Kommunikation über verschiedene Medien, Werbung, Sponsoren
Teilaufgabe: Konzeption für Werbemaßnahmen über Social Media, Fernsehen, Werbebanner/Plakat erstellen
Elementaraufgaben: Regelmäßige Beiträge für Spieltage posten, Sponsoren anwerben (für Logen), Vorteile für Ticketbesitzer schaffen, z.B. Rabatte für Dauerkartenbesitzer im Fanshop & Alleinstellungsmerkmal verdeutlichen (z.B. Slogan)
2.2 Nach welchen Kriterien können Sie die zuvor gebildeten Stellen ordnen?
Man kann die verschiedenen Aufgaben in Aufgabenkomplexe ordnen. Diese sind einer entsprechenden übergeordneten Stelle zugeteilt, die sich um die Personalintegration (Arbeitseinsatzplan) dieser Aufgaben widmet.
Die Leitungsaufgaben werden an hierarchisch höherer Position von der Instanz übernommen, welche die einzelnen Stellen in sich zusammenfasst.
Weitere Kriterien: Verrichtungsprinzip, Objektprinzip, Organisationszielen, Aufgabenumfang, Aufgabenkomplexität, Zweckmäßigkeit (Kern- oder Zweckaufgaben), Wirtschaftlichkeit, Stabilität, Ort, Phase
2.3 Für welche Organisationsform entscheiden Sie sich und warum? Sind dabei auch flexible Organisationsformen möglich?
Für das Beispiel des Vermarktungsteams im Profi-Teamsportunternehmen ist eine flexible Organisationsform möglich.
Diese würde aus Divisionalorgansiation & Holocracy-System bestehen.
Man kann die Marketingabteilung divisonal in Sparten aufteilen, z.B. Ticketing, Catering, Sponsoring, Hospitality, Fanartikel, mediale Rechte (-> gute Führbarkeit, direkte Ergebnisverantwortung).
Mit Hilfe des Holocracy-Systems die einzelnen Sparten in Kreise. Dabei agiert die Abteilung als selbstorganisiertes System ohne Hierarchien. Innerhalb der Kreise werden Aufgaben in Sub-Kreisen differenziert & jeder MA in einer Rolle eingeführt, wodurch Kreise & Rollen vollständige Autonomie & Autorität über ihre Arbeitsbereiche besitzen (-> eigenständiges Organisieren). Durch das HolocracySystem fördert man eine starke Vernetzung & Interdependenz zwischen den Kreisen & Rollen was jeden MA zur aktiven Mitwirkung an den Aufgaben anregt & damit auch am Abteilungserfolg teilhaben lässt. Motivation und Kreativität steigt auch dadurch an
3 - Sie sind Leiter*in der Stabsstelle „Nationale Sportpolitik“ bei einem Bundessportverband. Dessen Präsidium beauftragt Sie, die nächsten deutschen Meisterschaften als Projektleiter*in zu organisieren.#
3.1 Stellen Sie zunächst die Unterschiede zwischen Stabs- und Linienstellen dar.
Linienstelle
Stellen, welche gegenüber untergeordneten Stellen weisungsberechtigt sind & Anweisungen der übergeordneten Stelle(n) befolgen müssen
Linienstelle umfasst Stellen mit Vollkompetenz & unterteilt sich in Abteilung (Leitungs- & Ausführungsaufgaben) sowie in Instanz (nur Leitungsaufgaben)
Instanz wiederum gliedert sich in Singularinstanz (alleinige Willensbildung) & Pluralinstanz (Willensbildung im Direktorial- oder Kollegialsystem)
Gefahr: Überlastung der Führungskräfte
Stabsstelle
Stelle, welche eine vorgesetzte Linienstelle berät und entlastet.
Keine Weisungsbefugnis. Meist Vorschlagsrecht. Z.B.: Rechtsabteilung, PR, IT (EDV), Interne Revision
Fachbezogene, zugeordnete Hilfsstellen für oberste & mittlere Instanzen
Stabsstelle umfasst Stellen mit Teilkompetenz & unterteilt sich in Leitungsgehilfen der Unternehmensorganisation (Assistenten, Stab, Stellen mit begrenzter funktionaler Autorität, Ausschüssen & Kollegien) & Projektgruppen (Sonderaufgaben)
Gefahr: Stabstelle kann Expertenwissen zu manipulativen Zwecken nutzen + Entscheidungstransparenz leidet
3.2 Erläutern sie die Besonderheiten von Projektgruppen.
Fest vorgegebenes Spektrum von Sonderaufgaben
Gründung -> Zusammenstellung -> Auflösung
Personen mit unterschiedlichen Kenntnissen und aus verschiedenen Tätigkeitsbereichen und Hierarchieebenen
Tätigkeit zeitlich befristet
3.3 Skizzieren Sie eine mögliche Projekt-Organisationsstruktur und erläutern Sie diese kurz.
Projektmitarbeiter verbleiben in ihren Fachabteilungen & stehen dem Projekt zu einem gewissen Prozentsatz zur Verfügung.
Der Abteilungsleiter übt weiterhin das disziplinarische & fachliche Weisungsrecht für Linienaufgaben aus. Der Projektleiter verfügt über fachliches Weisungsrecht, was die Projektinhalte betrifft.
4 Spezialisierung und effiziente Koordination von Ressourcen sind für den Erfolg von Organisationen wichtig.
4.1 Welche Organisationsaufgaben resultieren daraus?
Effizienzsicherung
Erfordernis der Abstimmung arbeitsteiliger Aktivitäten im Hinblick auf das Gesamtziel
Reduzierung des Koordinationsaufwands durch Ausdifferenzierung und Hierarchisierung der Organisationsstruktur mittels Zusammenfassen von Stellen zu größeren Funktionseinheiten (Abteilungen)
Schaffen von Instanzen mit Entscheidungs-, Weisungs- und Kontrollbefugnissen unter Einsatz der Koordinationsinstrumente (Persönliche Anweisung, Selbstabstimmung, Pläne, Programme (Verfahrensrichtlinien)
4.2 Welche Instrumente stehen hierfür zur Verfügung und was sind deren Vorund Nachteile?
4.3 Beschreiben und begründen Sie kurz, in welchen Geschäftsbereichen oder Hierarchiebenen eines Sportunternehmens oder einer –organisation Sie welche Instrumente bevorzugt einsetzen.
Persönliche Weisungen: In Stabstellen: Stabstellenleitungen können Anweisungen an ihren Arbeitsbereich weitergeben. Sie können auch Anordnungen aus der Geschäftsführung erhalten.
Selbstabstimmung: Mitgliederversammlung: Abstimmungen/Wahlen von Vorstandsmitgliedern; Zustimmung/Ablehnung von Beschlüssen; Einfluss auf Vereinsleben
Programme: Sportliche Leitung/Geschäftsführung: An- und Abmeldung von Mitgliedern, Lizenzverfahren für die Teilnahme am Wettkampf-/Spielbetrieb
Pläne: Projektleitung -> feste Budgets für Projekte, die eventuell von Staat gefördert werden.
5 International tätige Sportartikelhersteller weisen zum Teil Strukturen von Matrix- oder Tensororganisationen auf.
5.1 Skizzieren und beschreiben Sie eine solche Organisationsstruktur kurz.
5.2 Stellen Sie deren Vorteile und Nachteile dar.
Bsp. Matrixorganisation!
Matrixorganisation: Bild einfügen:
Eine Matrixorganisation ist eine Aufbauorganisation, in der Teams mehreren Führungskräften unterstellt sind. Dabei wird die Leitungsfunktion auf zwei voneinander unabhängige Dimensionen (z. B. Funktion, Region, Verrichtung und Produkte) verteilt. Die Mitarbeiter stehen in zugleich zwei gleichrangigen Weisungsbeziehungen, z. B. sind sie den Leitern der verrichtungsbezogenen Abteilungen Beschaffung, Produktion und Absatz und gleichzeitig den objektbezogenen Produktmanagern unterstellt. Eine Matrixorganisation ist damit eine Form der Mehrlinienorganisation.
Vorteile: Schneller Informationsfluss und unkomplizierte Entscheidungswege durch direkte Kommunikation, Übersichtliche Fphrungsstruktur, Spezialisierungsvorteile des Führungspersonals, Verantwortungszuwachs der Mitarbeitenden, Gleichberechtigung der verschiedenen Dimensionen, Entlastung der Geschäftsleitung
Nachteile: Hoher Bedarf an Führungspersonal, Kompetenzprobleme/ -überschneidungen, Unklare Verantwortlichkeiten, Reporting an zwei Stellen, Eingeschränkte Transparenz von Entscheidungsprozessen, Gefahr suboptimaler Kompromisse
Bsp. Tensororganisation!
Erweiterung der Matrixorganisation um weitere Ebene (i.d.R. Zeit/Ort) -> Mehrere Verantwortliche für einen Teilbereich je nach Region
Genutzt von großen, internationalen Unternehmen
Koordinationsvorteile, optimales Ausschöpfen von Wissen & Erfahrungen von Spezialisten, verbesserte Problemlösungs- & Innovationsfähigkeit
Verbindung von Vorteilen einer international ausgerichteten Produkt- mit denen einer internationalen Regionalstruktur
Stabsfunktionen dienen nur zur Entscheidungsvorbereitung & Unterstützung der Linienorganisation bei deren Leitungsaufgaben
Zuständigkeiten in den Linienorganisationen überlagern sich an den Schnittstellen (2 Weisungsbefugte) -> Hoher Informations-, Kommunikations-, Abstimmungsbedarf & unklare Unterstellungsverhältnisse
Vorteile: ganzheitliche und innovative Problemlösungen, Entlastung der Unternehmensführung durch spez. Leitungsfunktionen innerhalb Dimensionen, kurze Kommunikationswege, flexible Anpassung der Organisation, Hierarchie steht nicht im Vordergrund, vielfältige Möglichkeiten der Personalentwicklung
Nachteile: problematische Kompetenzabgrenzung durch die Mehrfachunterstellung, u.U. schwierige und zeitintensive Koordiations- und Entscheidungsprozesse, Gefahr zu vieler Kompromisse, hohe Informationsverarbeitungskapazität erforderlich, Bürokratiesierungstendenzen, grosser Bedarf an qualifizierten Führungskräften
5.3 Würden sich diese (Matrix-/Tensororganisationen) auch für Sportverbände eignen?
Matrix-/Tensororgansation für Sportverbände nicht geeignet
Hauptsächlich von großen, international tätigen Unternehmen angewandt
Oft ist es für die Konkurrenzfähigkeit dieser Unternehmen wichtig, sich auf mehr als nur einen Bereich zu spezialisieren wodurch mehrere Geschäftsbereiche entstehen
Das ist nicht im Interesse der Sportverbände -> sie spezialisieren sich nur auf den Bereich Sport(art) & fokussieren sich lediglich auf eine bestimmte Region/Bundesland • Hierbei sind einfache Leitungssysteme, wie Einlinien- oder Mehrliniensysteme ausreichend
Bei internationalen Sportverbänden wie dem IOC oder der FIFA würde es durchaus Sinn ergeben, die verschiedenen Regionen mit eigens abgestelltem Personal zu steuern.
Eventuell kann man die FIFA sogar als eine Art Tensororganisation betrachten, die durch verschiedene kleinere Verbände die regionalen Wettkämpfe kontrolliert (UEFA, CONCACAF, CAF, AFC, CONMEBOL, OFC). Man würde dann allerdings nicht mehr von Produktsparten und Regionalsparten, sondern von Verrichtungsparten und Regionalsparten sprechen. So hätte jede Region einen eigenen Vorstand, eine eigene Rechtsabteilung, eine eigene Finanzabteilung, eine eigene Planungs- sowie eine eigene Personalabteilung.
6 Sie sollen als Berater*in die Prozesse bei der Bearbeitung von Bestellanfragen in der Merchandising-Abteilung eines Fußball-Bundesligisten analysieren und neu organisieren.
6.1 Welche Ziele und Sichtweisen sind hierbei für Sie handlungsleitend?
6.2 Schildern Sie eine mögliche Vorgehensweise.
Optimierungsziel: Prozesseffektivität, -effizienz, -qualität; Teamwork, Nutzen von Mitarbeiterpotenzialen, Qualitätserhöhung
Optimierungsscope: Umfang der Optimierungsmaßnahmnen, Optimierungsstrategie, Fachliches Konzept -> organisatorisch und technisch, Ausarbeitung verschiedener Optimierungsmöglichkeiten, Bewertung Wirkung und Umsetzbarkeit, Soll Prozess formulieren mit allen Beteiligten
6.2.
Analyse: IST-Prozesse verstehen +Ineffizienzen rausstellen (Befragung/Bewertung durch betroffene Mitarbeiter, Dokumentenanalyse etc), Aufzeichnen der Defizite des IST-Zustand
Konzeption: Fachliches Konzept: Planung der Umstrukturierung der Tätigkeiten und Prozessabläufe -> Dadurch max. Kundennutzen bei minimalen Durchlaufzeiten/Prozesskosten, Organisatorisches Konzept (Neue Geschäfts-, Teilprozesse und Aufgaben, Ermittlung erforderlicher Ressourcen, Zuordnung von Rollen/Stellen), Technisches Konzept (Umstellung Rechnungswesen & Controlling)
Etablierung: Konkrete Ausgestaltung der angestrebten Veränderungen (Entwurf, Umsetzungsplan, Strukturelle Anpassung von Abläufen und Kompetenzen (MA-Ausbildung)
Bewertung: Permanentes Controlling und kontinuierliche Prüfung etablierter Prozesse
Viele Vereine, Verbände, Profi-Teams und Ligaorganisationen arbeiten aktiv an Ihrer Organisationskultur
Was ist unter diesem Begriff zu verstehen und welche Kernelemente prägen ihn?
Essenz der Individualität einer Organisation
System erlernter & internationalisierter Wertvorstellungen, Verhaltensnormen, Denk- und Handlungsweisen, welche die Organisationentwicklung prägen („kollektive, im Sport Prosumer-beeinflusste Programmierung“)
Erfahrungen erfolgreicher und fehlgeschlagener Problemlösungen
Muster nicht mehr hinterfragter, selbstverständlicher Voraussetzungen des Verhaltens und Handelns (innere Konsistenz und Integration)
gleichgerichtetes, kollektives Denken (=> verhaltenssteuernd!) kommuniziert über Symbole, Mythen, Zeremonien, Ritual & Erzählungen, das anpassungsfähig & erlernbar ist
Kernelemente: (Eisberg)
Unten ganz weit verbreitet, unsichtbar und unbewusst -> System von impliziten Grundannahmen (v.a. geprägt durch Mitarbeiter/Mitglieder)
Mittlere Ebene - teils sichtbar: Normen- und Wertesystem. Geprägt durch Strategie und Führungsstil der Organisation (Verhaltensrichtlinien, formale und informale Regeln etc)
Oberste Ebene - sichtbar, aber interpretationsbedürftig: Symbolsystem: Prägt die Organisation, Rituale, Mythen & Geschichten, Wahrgenommene Athmosphäre
7.3 Wie kann man Normen und Werte in einer Organisation verankern?
1. Verankerung in der Unternehmenskultur durch Aufnahme in den Wertebestand des Unternehmens
2. Unternehmens- und Führungsgrundsätze - Einbindung ethischer Leitgedanken in formalisierte und veröffentlichte Unternehmensgrundsätze -
Compliance-Ansatz: Aufstellung von Regeln, die von MA zu befolgen sind und die bei Nichtbefolgung zu einer Sanktion führen
Integrity-Ansatz: Herstellung eines Zustands, bei dem MA über das Befolgen von Regeln hinaus intrinsisch motiviert auf eine Verbesserung ethischen Handelns hinwirken
3. Strategieprozess: - Übernahme von Verantwortung gegenüber Stakeholdern - Vermittlung langfristiger Zielstrategien - Frühzeitige Einbindung vieler MA in den Strategieformulierungsprozess - Strategische Beobachtung und Prognose der Umweltentwicklung
4. Organisation: Einrichtung von Ethikstellen Schaffen von Organisationsformen mit hoher Informationsverarbeitungskapazität, Verringerung des Spezialisierungsgrades, Abflachen von Hierarchien, „Ethikinseln“ als informelle Netzwerke
5. Controlling: - Ethik-Controlling nach dem Muster von Qualitätszirkeln mittels Teamstrukturen und im Sinne einer Selbstkontrolle; Ethik-Audits, Berichte, Statistiken, Kennzahlen
6. Personalführung: - Gewährleistung intensiver Diskussionsprozesse zwischen Unternehmenseinheiten bei Zielen und Maßnahmen -> Bevorzugung kooperativer Führungsformen
7.4 Warum ist es ökonomisch sinnvoll, die Organisationskultur zu stärken?
Fördert Handlungsorientierung durch Komplexitätsreduktion
Effizientes Kommunikationsnetz
Rasche Informationsverarbeitung & Entscheidungsfindung
Beschleunigte Implementation von Plänen & Projekten
Geringer Kontrollaufwand nötig
Hohe Motivation & Loyalität
Stabilität & Zuverlässigkeit
8 Sie führen ein kommerzielles Fitness-Studio und planen, Ihr Angebot mit einem neuen Trainingsangebot, für das Sie sowohl eine Führungsperson als auch Trainer*innen suchen, auszuweiten.
8.1 Stellen Sie zunächst den Personalmanagementprozess überblicksartig dar.
1. Planung und Bedarfsermittlung: Entscheidungen über Neueinstellungen, Einsatz und Freisetzung von Mitarbeitern, Soll-Ist-Vergleich (Quantität, Qualität, räumliche und zeitliche Verfügbarkeit)
2. Rekrutierung: Personalanwerbung, Personalauswahl, Einarbeitung
3. Einsatz: Gestaltung von Inhalt und Arbeitsaufgabe, Arbeitszeit und –platz
4. Führung: zielgerichtete Beeinflussung der Mitarbeiter, ihres Verhaltens, ihrer Einstellungen, Erwartung und Fähigkeit durch weisungsbefugte Vorgesetzte
5. Entwicklung: Aufbau von Fähigkeitspotenzialen (Qualifikationen, individuelle Mitarbeiterentwicklung und Persönlichkeitsentfaltung)
6. Honorierung: Entgeltfindung (Löhne, Gehälter, übertarifliche Zahlungen, Sozialleistungen)
7. Beurteilung und Controlling: Soll-Ist-Vergleich der Leistung der Mitarbeiter, Vergleich von Planzielen und Gegenwartssituationen => Entwicklung eines effizienten Steuerungssystems, um Personalengpässe und -überschüsse zu erkennen
8. Freisetzung: personalbedingte (defizitäre Fähigkeit), verhaltensbedingte oder betriebliche Freisetzung, Kündigung aus Mitarbeitersicht => Personalfluktuation
8.2 Wie ermitteln Sie Ihren Personalbedarf?
Zukünftiger Bruttobedarf - Zukünftiger Personalbestand = Nettopersonalbedarf
8.3 Welche grundsätzlichen Möglichkeiten der Personalbeschaffung haben Sie?
Extern (Passiv,Aktiv), Intern
8.4 Wie wählen Sie die Führungsperson, wie die Trainer*innen aus? Begründen Sie Ihre Antwort.
Grundsätzlich bei Personalauswahl: Prüfung der Bewerber durch Vergleich der Fähigkeiten mit den Anforderungen der zu besetzenden Stelle, Welche Basisqualifikationen/Grundausbildung/Wissen und Fachkompetenzen (z.B. Lizenzen, Trainerscheine) Dienstleistungen: uno-actu-Prinzip und Integrativität besondere Sensibilität für Qualitätsmängel, fachübergreifende, interpersonelle Fähigkeiten
Sportsektor: äußeres Erscheinungsbild, sportliche Erfahrungen (Glaubwürdigkeit) und Erfolge (Netzwerk, Image)
Führungsperson: Auswahlverfahren Bewerbung: Vergleich der Bewerber -> Fähigkeiten welche kompatibel mit Anforderungen der Stelle sind - Qualifikationen: Hochschulabschluss mit Inhalten der Wirtschaftswissenschaften (BWL; ReWe; VWL)
-> Sport-Affinität kann motivierend und leistungssteigernd wirken, da in einem SportUmfeld gearbeitet wird - Attribute: Führungsqualitäten, Empathie, soziales Verständnis, Durchsetzungsvermögen - Gepflegtes äußeres Erscheinungsbild - Optimalerweise Erfahrung in Führungspositionen in kommerziellen Sportunternehmen o.Ä. - Besondere Sensibilität für Qualitätsmängel
Trainer: - Siehe Auswahlverfahren bei Führungsperson - Häufig aber: Auswahlprozess: Mitgliedschaft => gelegentliche Mitarbeit => Vorauswahl => Wahlvorbereitung => Wahl - Kooptation (nur ein Kandidat) - Demokratische Wahl statt Einstellung - Andere als fachliche Kriterien: Bekanntheit und Bewährung, sonstige Ressourcen, Beziehungen, Kooptation -
Qualifikation: Lizenzen, Nachweise über Fortbildungen, Trainer- und/oder ÜbungsleiterScheine, abgeschlossene Ausbildung/Hochschulabschluss sowie Kompetenzen in Trainings- & Ernährungswissenschaft -
Erfahrung in Aufgabenbereichen der Kursleitung, Individualtraining, Trainingsplanerstellung sind vorteilhaft -
Attribute: Offenheit, Hilfsbereitschaft, kommunikativ, flexibel, sportbegeistert - Gepflegtes und „fittes“ Erscheinungsbild -> Vorbildfunktion für Kunden - Sportliche Erfahrung („Glaubwürdigkeit“) & Erfolge (Netzwerk, Image)
9 Sportvereine, -verbände und -eventorganisationen sind auf Freiwillige angewiesen.
9.1 Welche Merkmale kennzeichnen die ehrenamtliche Tätigkeit?
Freiwilligkeit => kein (expliziter) Arbeitsvertrag
Organisatorische Anbindung: Aktivität im Rahmen der Vereinsmitgliedschaft
Nebenberuflichkeit
Unentgeltlichkeit
Laienarbeit => oftmals keine fachspezifische Ausbildung
Fremdhilfe
9.2 Gehen Sie auf die Besonderheiten des Freiwilligen-Personalmanagementprozesses in den Phasen Bedarfsplanung, Rekrutierung und Auswahl ein.
Bedarfsplanung:
Funktion: Motivation, Einbindung
Traditionale Festlegung und geringere Differenzierung der Positionen
Trägerspezialisierung: nach vorhandenem Personal => Konventionelle Logik auf den Kopf gestellt
Rekrutierung: Funktion: Interessenidentität, Demokratie, Beschränkt auf kleinen, internen Kreis (Mitglieder), Beginnt bei Gewinnung neuer Mitglieder, Informell, wenig formalisiert, Geringe Mitarbeitsbereitschaft, Abbruch der Suche, sobald ein Kandidat gefunden ist,
Auswahl & Zuordnung: Demokratische Wahl statt Einstellung, Auswahlprozess: Mitgliedschaft => gelegentliche Mitarbeit => Vorauswahl => Wahlvorbereitung => Wahl
Kooptation (nur ein Kandidat)
Andere als fachliche Kriterien: Bekanntheit und Bewährung, sonstige Ressourcen, Beziehungen, Kooptation, Einsatz (Zuordnung): Karrierelaufbahn, „Stallgeruch“, Funktion: Sozialisation ist funktionales Äquivalent
9.3 Welche Rolle spielen Grundsätze der Anreiz-Beitrags-Theorie im Rahmen des Personalmanagementprozesses?
In NPO´s erwarten Freiwillige keine monetären oder materielle Gegenleistungen, sondern eine andere Form der Anerkennung/Wertschätzung.
Es herrscht von Anfang an ein Ungleichgewicht zwischen Anreiz und Beitrag: Beitrag ist höher als Anreiz. Da Anreiz nicht monetär ist, muss Anreiz auf anderen Wegen beschafft werden! -> Denn unzureichende Anreize bedeuten Zerfall oder Veränderung der Organsiationsziele oder Scheitern der Zusammenarbeit.
Es geht darum, die Motivation der Ehrenamtlichen aufrecht zu erhalten, Ehrenamtliche sind „Mangelware“/selten -> umso wichtiger für jede Organisation/ Verein Freiwillige langfristig zu gewinnen & binden -> Deswegen: Wertschätzungen (symbolische Anreize: Erwähnungen in Presse, Aufmerksamkeit, Aussprechen der Dankbarkeit;
monetär: Übungsleiter- /Ehrenamtspauschale, Bezahlung d. Aus-/Fortbildung -> Lizenzen) -> Besondere Empathie erforderlich -> im Idealfall: Freiwilligen-/Personalmanagement gründen
10 Viele Sportbetriebe bieten Dienstleistungen an, deren Qualität sicher gestellt werden muss.
10.1 Beschreiben Sie die Begriffe Qualität und Qualitätsmanagement!
Qualität ist…
- die Gesamtheit von Eigenschaften & Merkmalen eines Produktes oder einer Tätigkeit, die sich auf deren Eignung zur Erfüllung gegenüber Erfordernissen bezieht
- das Vermögen einer Gesamtheit inhärenter Merkmale eines Produktes, System oder Prozesses zur Erfüllung von Forderungen von Kunden & anderen interessierten Parteien
Qualitätsmanagement für DL ist die Gesamtheit der qualitätsbezogenen Tätigkeiten & Zielsetzung in Bezug auf selbstständige Leistungen, die mit der Bereitstellung und/oder dem Einsatz von Leistungsfähigkeit verbunden sind (Potenzialorientierung).
Interne & externe Faktoren werden im Rahmen des Leistungserstellungsprozesses kombiniert (Prozessorientierung). Die Faktorkombination des DLanbieters wird mit dem Ziel eingesetzt, an den externen Faktoren – Menschen o. Objekten – Nutzen stiftende Wirkung zu erzielen (Ergebnisorientierung)
10.2 Warum ist bei sportbezogenen Dienstleistungen das Qualitätsmanagement von besonderer Bedeutung?
Bedeutung: Schaffen von Qualität als zentrale Aufgabe, um Stakeholder zufrieden zu stellen und Überlebensvorteile durch Alleinstellungsmerkmale zu entwickeln
Ziele: Nutzen vorhandener Ressourcen, Kompetenzen und Prozesse -> Optimierung der Leistungserbringung für die Adressaten
Umfang: Differenzierte Leistungsbeschreibungen; Festlegung verbindlicher Qualitätsstandards; Strategien für Qualitätsentwicklung & -überprüfung (v.a. Maßnahmen der Personalentwicklung) -> Kosten-Nutzen-Verhältnis
Dies führt zu den 2 Fragen: 1.) Ist der Einsatz von QM-Strategien im Sport immer sinnvoll und erfolgreich? 2.) Sollten/können Sportorganisationen QM-Ansätze der BWL übernehmen?
Gründe für den Einsatz in Sportorganisationen Anpassung:
Koerziv: restriktive Beeinflussung von Rahmenbedingungen (z.B. Zuschussgewährungen und Subventionen nur nach QM-Maßnahmen) - Mimetisch: Kopieren moderner Managementsysteme, um Unsicherheiten zu reduzieren - Normativ: Erlernen und Anwenden von „Standards“ erfolgreicher Organisationsführung -> führt ebenfalls zu den 2 Fragen
10.3 Welche drei zentralen Elemente werden bei grundlegenden Konzepten des Qualitätsmanagements (z.B. Ansatz nach Donabedian) unterschieden? Nennen und erläutern Sie diese anhand einer sportbezogenen Dienstleistung.
1. Struktur-/Potenzialqualität: Rahmenbedingungen, die für die DL im Einzelfall gegeben sein müssen. Bsp.: Einweisung eines neuen Kunden durch Trainer eines Fitnessstudios (FitX): Materielle/sachliche Rahmenbedingungen: genügend Fitnessgeräte für den Anfänger vorhanden, behindertengerechte Architektur für Kunden mit körperlicher Einschränkung? Getränkespender vorhanden? Personelle Ressource: hat der Trainer die entsprechende Trainerlizenz für die Einarbeitung/Betreuung von Neukunden?
Organisatorische & finanzielle Rahmenbedingungen: Vor Trainingsbeginn Vertrag abgeschlossen/unterzeichnet? Zugang- Nutzungsmöglichkeiten des Produkts bzw. der DL: stehen genügend Trainer zur Verfügung, falls Fitnesstudio-Member im Nachhinein Fragen haben sollte? Z.B. Wie krieg ich Zugang zur FitX-App? Was ist beim Freihantelbereich zu beachten?
2. Prozessqualität: Art der Ausführung aller Aktivitäten, die im Verlauf der tatsächlichen Erstellung des Produkts bzw. der Erbringung der Dienstleistung vollzogen werden: Wahl des richtigen Trainingsplan, Fitnessgerät, Sitzhöhe, Gewicht, etc. durch den Trainer für den Neukunden?
3. Ergebnisqualität: Bewertung der Ergebnisqualität vom Nachfrager der Leistung selbst durch Kundenfeedback zum Trainer bezüglich Zufriedenheit mit dem Service & der Qualitätsmerkmale des Unternehmens (z.B. angenehme Atmosphäre). Zudem: Ist für die Folgequalität der Trainer auch noch nach der Kundenneueinweisung für einen da? Können Trainingsfortschritte mit dem Trainingsplan verzeichnet werden?
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