physiologisches Wochenbett

Wochenbett (Puerperium): Zeit 6 - 8 Wochen nach Geburt

• Rückbildung und Wundheilung

• Beginn der Laktationsperiode

• Lochia rubra: Blut, Gebärmutterschleimhaut, Vernix, Eihautreste

• Lochia fusca: Blutserum, weiße BK, Lymphe

• Lochia flava: nekrotisches Zellmaterial der Uteruswand)

• Lochia alba: weiße BK, Epithelzellen, Schleim

• ausgestoßenes Wundexsudat (=Wochenfluss oder Lochien) fließt ca. 5 Wochen mit Totalvolumen 500-800ml

• Blutstillung der Plazentahaftstelle durch lokale Thrombenbildung

• Durch Dauerkontraktionen und Nachwehen -> Degeneration von überflüssigen Muskelfasern

• Gewicht Uterus nach der Geburt 1000g, nach einer Woche 500g, nach 6-8 Wochen 60g

• Fundus uteri auf Nabelhöhe, tritt tägl. 1 QF tiefer, nach Sectio vergrößert, nach 2 Wochen nicht mehr palpabel

• am 3. Tag ist Portio zum großen Teil wieder formiert, Zervixkanal weitgehend verengt, nach einer Woche < 1cm dilatiert

Primäre Wundheilung

• Glatt begrenzte, eng anliegende Wundränder heilen per primam intentionem

• Voraussetzung: gute Durchblutung der Wunde und saubere, keimarme Wundverhältnisse

Sekundäre Wundheilung

• nekrotische, nicht aneinander legende Wundränder mit großen Gewebsdefekten heilen per secundam intentionem

• Bildung von Granulationsgewebe, Gewebsneubildung, Wundkontraktion

1. Exsudative Phase: Auffüllen des Wundspaltes durch Exsudation von Fibrin und koaguliertem Blut, Wundödem im angrenzenden Gewebe um die Wunde herum

2. Resorptive Phase: Makrophagen phagozytieren BLutkoagel im Wundgewebe, Organisation von basalem Epithel, Bildung Granulationsgewebe

3. Proliferationsphase: Fibroblasten bilden Kollagen, Ausbau der Wunde

4. Reparationsphase: Erneuerung Plattenepithel der Haut durch Einwachsen neuer Epithelzellen von den Wundrändern, Narbengewebe ohne Talg- und Schweißdrüsen

• Labienrisse, Scheidenrisse, DR I° innerhalb 1 Woche

• Dammrisse II° und Episiotomie in ca. 2 Wochen

• Sphinkterverletzungen nach ca. 4 Wochen

• in den ersten 3 Wochen physiologische Infertilität, Ovarien und Hypophyse reagieren nicht

• bei stillenden Frauen: Ovulation und Menstruation nach 4-5 Wochen, bei nichtstilenden Frauen innerhalb von 6 Wochen

• Stillen hemmt reproduktiven Vorgänge -> PRL-Spiegel bei Stillenden steigt -> Laktationsamenorrhoe -> senkt FSH und LH

• Folge: anovaloturische Zyklen, verhindern Schwangerschaft -> Follikelbildung und Östrogensekretion im Ovar bleiben aus

• sinkendes PRL bei Abstillen in den Normbereich -> nach 2-4 Wochen Ovulation

• ausschließliches Stillen, Amenorrhoe, häufiges Anlegen, lange Stilldauer essentiell!

• Risiko einer SS bei 2%

• bei Blutungen während des Stillens erhöhtes Risiko

• Empfehlung Barrieremethoden

• orale Kontrazeption: Östrogene senken Milchproduktion und -qualität

• Gestagen hat keinen neg. Einfluss

• bei nicht sillenden Frauen alle Kontrazeptive uneingeschränkt

• Produktion und Sekretion von MM

• durch Prolaktin wird ab 2. SS-Hälfte Kolstrum gebildet

• durch Östrogen, Progesteron, HPL, Prolaktin -> Wachstum der Mammae

• Hormonabfall durch Plazentageburt Östrogen und Gestagen, Prolaktin steigt

• durch Saugreiz Ausschüttung von Oxytocin