Warum wird die eine Abschlussprüfung durchgeführt ?
Wird durchgeführt um zu bestimmen, ob der Jahresabschluss in Übereinstimmung mit dem HGB oder IFRS (abhängig von den Berichtspflichten des zu prüfenden Unternehmens) erstellt wurde.
Bei der Prüfung, ob der Jahresabschluss den Rechnungslegungsvorschriften entsprechend erstellt wurde, sammelt der Prüfer Nachweise um festzustellen, ob der Abschluss wesentliche Fehler enthält.
Was ist das Ziel es Abschlussprüfers?
Der Abschlussprüfer muss mit hinreichender Sicherheit gewährleisten, dass der Abschluss keine wesentlichen falschen Aussagen enthält. (vgl. ISA [DE] 200.5)
Hinweis:
Hinreichende Sicherheit bedeutet nicht absolute Sicherheit.
es besteht weiterhin das Risiko, wesentliche Falschaussagen nicht zu entdecken (-> Prüfungsrisiko)
Hingegen ist es ausdrücklich nicht die Aufgabe eines Abschlussprüfers, zu prüfen, ob sich ein Unternehmen in einer wirtschaftlich guten Lage befindet.
Was ist ein Prüfungsnachweis?
Ist jede Information die vom Prüfer genutzt wird, um festzustellen, ob die zu prüfenden Angaben entsprechend der festgelegten Kriterien dargelegt werden.
In welcher Form kann ein Prüfungsnachweis annehmen?
Elektronischer und beleghafter Daten über Transaktionen
Geschriebene und elektronische Kommunikation mit Außenstehenden
Beobachtungen durch den Prüfer
Mündliche Aussagen der Mitarbeiter
In welcher Form äußert der Abschlussprüfer sein Urteil und wem gilt dies?
Der Abschlussprüfer äußert dieses Urteil:
-> Gegenüber dem geprüften Unternehmen in Form eines Prüfungsberichts und
->Gegenüber externen Abschlussadressaten in Form des sog. Bestätigungsvermerks.
Was steht in einem Bestätigungsvermerk?
Der in § 322 HGB normierte Bestätigungsvermerk fasst das Prüfungsergebnis in schriftlicher Form zusammen.
Er richtet sich primär an die externen Adressaten.
Der Bestätigungsvermerk ist für Unternehmensexterne das einzige beobachtbare Resultat des Prüfungsprozesses.
Der Bestätigungsvermerk beinhaltet das auf die Rechnungslegung bezogene Gesamturteil des Abschlussprüfers über die Übereinstimmung des Prüfungsgegenstands (Buchführung, Jahresabschluss sowie ggf. Lagebericht) mit den für das geprüfte Unternehmen geltenden Vorschriften.
Was steht in einem Prüfungsbericht?
Der Prüfungsbericht ist reguliert in § 321 HGB.
Der Prüfungsbericht ist nicht von externen einsehbar und richtet sich primär an das Aufsichtsorgan des Unternehmens (Aufsichtsrat bzw. Prüfungsausschuss) sowie das Management.
Der Prüfungsbericht stellt qualitative und quantitative Unregelmäßigkeiten ausführlicher dar und soll dem Aufsichtsorgan bei der Überwachung des Unternehmens unterstützen.
Welche Formen des Prüfungsurteils gibt es?
Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk
bestätigt eine uneingeschränkt positive Gesamtaussage. Der Abschlussprüfer erteilt ihn, sofern er keine wesentlichen Falschaussagen bzw. Beanstandungen festgestellt hat.
Eingeschränkter Bestätigungsvermerk
wird erteilt, sofern der Prüfer zu dem Schluss
kommt, dass wesentliche Teile des Jahresabschlusses im Einklang mit den relevanten
Normen aufgestellt wurden, er jedoch entweder wesentliche Beanstandungen gegen
abgrenzbare Teilbereiche feststellt oder abgrenzbare Teilbereiche aufgrund von
Prüfungshemmnissen nicht beurteilt werden können.
Versagungsvermerk
wird erteilt, sofern der Abschlussprüfer eine negative
Gesamtaussage hinsichtlich der Normenkonformität des geprüften Abschlusses feststellt.
ist ferner zu erteilen, wenn es dem Abschlussprüfer nicht möglich ist, ein Urteil zu fällen.
Die Notwendigkeit der Jahresabschlussprüfung lässt sich anhand der Kreditvergabeentscheidung einer Bank verdeutlichen. Die Entscheidung wird auf Faktoren wie den früheren finanziellen Beziehungen zu dem Unternehmen und der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens basieren. Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens wird anhand der Informationen aus dem Jahresabschluss bewertet.
Wenn die Bank ein Darlehen gewährt, dann wird sie einen Zinssatz anhand von drei Faktoren festlegen. Welche sind das?
Risikofreier Zinssatz: Dieser entspricht ca. dem Zinssatz, den die Bank generieren könnte, wenn sie das benötigte Kapital über den gleichen Zeitraum in eine risikofreie Anlage investiert hätte
Unternehmensrisiko des Kunden: Dieses Risiko spiegelt die Möglichkeit wider, dass das Unternehmen nicht in der Lage ist, den Kredit zurückzuzahlen.
Informationsrisiko: Berücksichtigt die Möglichkeit, dass die Informationen, anhand derer das Unternehmensrisiko des Kunden bestimmt wurde, ungenau oder fehlerhaft sind. Eine mögliche Ursache für das Informationsrisiko ist die Möglichkeit von Ungenauigkeiten und Fehlern im Jahresabschluss.
Nachfrage nach Prüfungsleistungen
Für ein großes Unternehmen ist es in der Regel sinnvoll, die Kosten für die Reduktion des Informationsrisikos (und damit der Informationsasymmetrie) zu übernehmen. Hierfür gibt es im Wesentlichen drei Möglichkeiten - welche sind das?
Der Nutzer prüft die Informationen
Der Nutzer teilt das Informationsrisiko mit dem Management
Geprüfte Jahresabschlüsse werden zur Verfügung gestellt
-> Unternehmen haben (im Allgemeinen) nicht die Wahl zwischen diesen drei Möglichkeiten, vielmehr ist die Abschlussprüfung für bestimmte Unternehmen gesetzlich vorgeschrieben (z.B. für große und mittelgroße Kapitalgesellschaften und weitere Unternehmen, die bestimmte Größenkriterien erfüllen).
Last changed2 years ago