Was sind Warnsymptome? (9 Punkte)
Oberbauchschmerzen
Gewichtszunahme
Augenflimmern, Sehstörungen
erhöhter Blutdruck
Ödeme
Übelkeit/Erbrechen
Muskelkrämpfe
Proteinurie
Kopfschmerzen
Was ist die SIH?
= Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie
Gestationshypertonie, erstmals in der Schwangerschaft auftretende RR-Werte > 140/90 mmHG nach 20.SSW, keine Proteinurie
Feststellung vor 20. SSW = präexistenter Hypertonus
Was ist eine Präeklampsie?
Gestationshypertonie und Proteinurie 8>300mg/24h Sammelurin), die nach der 20. SSW aufgetreten sind
—> frühe, eraly-onset (<34. SSW)
—> späte. late-onset (>34.SSW)
Was ist eine schwere Präeklampsie? (7 Punkte)
BLutdruck >160/110 mmHg
Nierenfunktionseinschränkung (Krea <0,9mg/dl oder Oligurie <500ml/24h)
Leberbeteiligung
Lungenödem
Hämatologische Störungen (Thrombozytopenie < 100.000)
Neurologische Symptome (Kopfschmerzen, Sehstörungen, Hyperreflexie)
Fet. Wachstumsrestriktion (SG < 5. Perzentile und/oder path. Doppler)
Was ist eine Eklampsie?
Im Rahmen der Präeklampsie auftretende tonisch-klonische Krampfanfälle, die keiner anderen Ursache zugeordnet werden können
Was ist das HELLP-Syndrom?
Trias aus
H hemolysis
EL elevated liver enzymes
LP los platelets
Wie kommt es zu einer Präeklampsie? (Pathogenese)
Mangelhafte Invasion des Trophoblasten
—> inadäquate Adaption und Veränderung der Spiralarterien im uteroplazentaren Gefäßsystem
Minderperfusion im intervillösen Raum führt vermutlich zu Hypoxie der Plazenta
Hypoxie führt zur Ausscheidung von sFit-1
Was ist das sFit-1?
Protein, kann als freier Rezeptor Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) und Plazenta-Wachstumsfaktor (PIGF) binden
PIGF beschleunigt Angiogenese, Protein spielt wichtige Rolle für Wachstum und Deifferenierung des Trophoblasten
Was sind wichtige Präeklampsiemarker?
Bestimmung des Quotienten sFit/PIGF aus mütterlichem Serum
zur Prognose bei V.a. Präeklampsie
frühzeitige Erkennung ermöglicht maternale Anfallsprophylaxe sowie rechtzeitige Vorberitung einer Entbindung
Wie kann man eine Präeklampsie früh erkennen?
Screening 1. Trimenon
Information aus
maternaler Anamnese
Pulsalitätsindex der Aa. uterinae
mittlerer arterieller Blutdruck
Serum PAPP-A
Serum PIGF
—> Individuelle Risikoberechnung
Screening 2. Trimenon
Bestimmung des PI
Menge des Blutes im intervillösen Raum
Bestimmung von Angiogenesefaktoren sFit-1/PIGF
Wie kann man Präeklampsie verbeugen?
einzige effektive Prävention bei Frauen mit Risikofaktoren
ASS 150mg 1x abends
Beginn spätestens 16. SSW bis zur 34+0 SSW
--> senkt Risiko für Präeklampsie vor der 37. SSW
Was sind Risikofaktoren für eine PE? (17 Punkte)
Antiphospholipid-Syndrom
Vorbestehender Diabetes mellitus
GDM
familiäre Belastung
Vorbestehende Nierenerkrankung
Chronische Hypertonie
Autoimmunerkrankungen
Ethnizität
Alter >40
Erstpara
Z.n. Präeklampsie
BMI > 30
Schwangerschaftsassoziierte Risikofaktoren
Mehrlings-SS
IVF-Eizellspende
Hydrops fetalis, Trisomien, Blasenmole
Bilaterales Notching in Aa. uterinae persistierend >24.SSW
Was ist bei der Blutdruckmessung zu beachten?
Ausreichend große Manschette
Druckaufbau bis oberhalb des systolischen RR
Langsames Ablassen des Drucks
Diastolischer Wert bei Verschwinden des Pulsgeräusches
Messung nach ausreichender Ruhephase
24h Messung zur weiteren Diagnostik
Was ist eine Proteinurie?
Nachweis von > 1+ Eiweis im U-Stix abklärungsbedürftig
Proteinurie vor der 20. SSW als Hinweis auf präexistente Nierenerkrankung
24h-SU > 300mg/dl
bei nachgewiesener Proteinurie wiederholte Messungen nicht sinnvoll
Was ist bei Ödemen zu beachten?
Unspezifisches Syndrom
Nur von Bedeutung bei raschem Auftreten (>1kg/Woche), ausgeprägtem Gesichtsödem und Eklampsie
Keine Therapie, außer bei Lungenödem
Was sind Voraussetzungen für eine ambulante Betreuung?
Kooperative Patientwn
Wöchentliche ärztliche Kontrollen
Milde Gestationshypertonie
Empfohlen:
Körperliche Schonung
Ausschalten von Stressfaktoren
Regelmäßige RR-Messungen, Gewicht, Proteinurie
Fetale Zustandsdiagnostik
Wann ist die Vorstellung in die Klinik indiziert?
bei klinisch gesicherter Präeklampsie
bei RR-Werten >160/110 mmHG
bei klinischem oder laborchemischen HELLP-Syndrom
Hinweise für fet. Bedrohung
Wie erfolgt die Diagnostik bei der Aufnahme in die Klinik? (8 Punkte)
CTG
VZK
Anamnese
U-Stix
Klinische Untersuchung + Erhebung Reflexstatus
Labor nach Klinikstandard
US
Doppler
Welche weiterführende Diagnostik sollte bei einem Verdacht durchgeführt werden?
Maternale Diagnostik
RR-Überwachung
Verlaufskontrolle klinischer Symptome
Proteinuriequantifizierung
Kontrolle der Urinausscheidung
Respiratorische Überwachung
Laborkontrolle
Fetale Diagnostik
Biometrie
Fetale Überwachung
Wie wird die Präeklampsie therapiert?
medikamentöse Therapie bei >160/110 mmHG
Diastole nicht unter 80 mmHG
Zielblutdruckwerte 130-150/80-100 mmHG
Wann ist die Entbindung indiziert?
einzige kausale Therapie: Geburt ab 37+0 SSW, Prolongation zur Vermeidung einer FG
ab 34+0 SSW bei schwerer PE, nach Abwägen der Risiken —> Entbindung
bei schwerer IUGR und path. fetaler Perfusion
Bei PE bzw. Gestationshypertonie Prolongation über 37+0 nicht sinnvoll
Was ist bei einer Präeklampsie zwischen der 24+0 und 33+6 SSW zu beachten? Wann ist ier die Entbindung indiziert?
abhängig vom Schweregrad
Abschluss RDS-Prophylaxe
Entbindungsindikationen
schwere Hypertonie
Niereninsuffizienz
Kardiale Dekompensation
Akutes Lungnödem
Vorzeitige Plazentalösung, IUFT
Eklampsie
Schwere OB-Schmerzen
Disseminierte intravasale Gerinnung
schwere zentral-nervöse Symptome
Wie geht man bei der PE <24. SSW vor?
Beratung im Perinatalzentrum Level 1
ggd. Möglichkeit der Schwangerschaftsbeendigung
Was ist beim postpartalen Management zu beachten?
Überwachung mind. 4h
intenisve RR-Kontrollen, bei SIH täglich, bei PE >4x am Tag
bei persistierendem Hypertonus: Fortsetzung der antihypertensiven Therapie
Thromboseprophylaxe unter Abwägung des Blutungsrisikos
keine Kortikoide zur Behandlung
möglichst bald Stillen
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