Interne Ursachen für Konflikte (3)
Kurzfristig geänderte Verantwortlichkeitsregelungen,
geänderte Projektziele,
Änderungen wesentlicher Regeln zur Projektabwicklung
Externe Ursachen für Konflikte (2):
Gesetzesänderungen oder Änderungen oder andere zusätzliche Vorschriften,
externe Änderungswünsche in Abweichung zu dem vereinbarten Vertrag
Konfliktarten (4) und deren Bedeutung:
Bewertungskonflikt: Im Projektteam bestehen unterschiedliche Vorstellungen über die Projektziele, heterogene Sichtweisen, mangelndes Wissen
Beurteilungskonflikt: Uneinigkeit über Methoden, Techniken und Verfahren
Verteilungskonflikte: Unterschiedliche Ansichten über die sinnvolle Verteilung der zur Verfügung stehenden begrenzten Ressourcen.
Beziehungskonflikte: Uneinigkeit zur Zusammenarbeit (Wertschätzung, Verbindlichkeit)
Erste Konflikthinweise (5):
Mitarbeiter zeigen Desinteresse an Aufgaben, weniger Engagement
Feindseligkeiten, Gereiztheit, Aggressivität im Team
Intrigen und Gerüchte behindern die Arbeit
Wenig Kompromissbereitschaft, beharren auf eigene Meinung (Stur)
Uneinsichtigkeit gegenüber Anweisungen und kritische Hinterfragungen
Konfliktdiagnose:
7 Fragen klären
Konflikt-issues & Kausalattributionen: Welche Streitgegenstände liegen vor?
Historie: Bisheriger Konfliktverlauf, was ist die aktuelle Situation?
Konfliktakteure: Wie viele Beteiligte? Treten sie allein oder in einer Gruppe auf?
Beziehung der Akteure: Welche Beziehung zueinander? Hierarchisches Verhältnis?
Ziele der Konfliktakteure: Welche Ziele verfolgen die Akteure und mit welchen Mitteln?
Bisherige Lösungsversuche: Gab es Versuche? Welche Art, warum nicht erfolgreich?
Rolle als Konfliktlöser: Beziehung zu den Akuteren? Vertrauensverhältnis?
Konflikteskalationsstufen nach Glasl: (9)
Verhärtung von Standpunkten
Polarisation und Debatte: Es bilden sich Subgruppen und verhärtende Standpunkte
Taten statt Worte: Reden hilft nicht mehr – es müssen Taten folgen
Bildung von Koalitionen: Schwarz-Weiß-Denken, Gegner = Feind; Anhänger geworben
Gesichtsverlust: Feindbild, öffentliche Bloßstellung, Diffamierung des anderen
Drohstrategie: Drohungen und Gegendrohungen erzeugen Abhängigkeit
Begrenzte Vernichtungsschläge: Akzeptanz Niederlage, wenn Gegner Schaden größer
Kriegerische Konfrontation: Gegner muss besiegt werden; Opferbereitschaft wächst
Zersplitterung: Im Konflikt zählt: „Sieg um jeden Preis“, „Gemeinsam in den Abgrund“
Relevanz der Konflikteskalationsstufen fürs Konfliktmanagement des Projektmanagements:
Fördert die Sensibilitätsentwicklung für Schwierigkeiten und Eskalationsdynamik von Konflikten im Projektteam.
Zeigt, dass am Anfang ein konstruktiver Umgang mit dem Konflikt besteht
Im Verlauf des Konfliktes geht der Glaube an die konstruktive Lösung verloren
Hilft Projektleiter, Intensität und Konsequenzen eines Konfliktes einzuschätzen
Zeigt, dass ungelöste Konflikte ausarten können und zur Gefahr fürs Projekt werden können. à Steuerungsmöglichkeiten des Konfliktes geht verloren.
Konflikte lösen auf Basis des Modells der Konflikteskalation.
Welche 5 Interventionsrollen kann der PL je nach Eskalationsgrad des Konflikts nach Edmüller einnehmen und in welcher Phase ?
Initiator: ES 1 + 2 (verhärtung + Polarisation)
Begleiter: ES 3 (Taten statt Worte)
Manager: ES 4-6 (Koalition, Gesichtsverlust, Drohstrategie)
Machteingriff: ES 7 (Kriegerische Konfrontation)
Strategien der Konfliktbearbeitung:
4 Bearbeitungsstrategien des PL/PM (unabhängig davon ob Konflikt gelöst wird oder nicht)
Konfliktsituation verändern
Konfliktsituation verlassen
Konfliktsituation akzeptieren
Die innere Haltung der Konfliktsituation gegenüber ändern
Strategien der Konfliktlösung (5):
Flucht: Konflikt aus dem Weg gehen, Konfliktlösung wird unmöglich
Unterdrückung: Ignorieren d. Konfliktes, kann gut/schlecht aufgen. werden
Kampf: Beide nehmen Konflikt wahr, Angriff, direkte Konfrontation eingeleitet
Kompromiss: gemeinsame Einigung, keine Verlierer aber auch keine Gewinner
Integration: neue gemeinsame Lösung nur Vorteile à langfristig Beste Strategie
Sechs Stufen kooperativer Konfliktreglung (Prozess):
Konflikt identifizieren u. definieren: Abgrenzung gegenüber anderen Problemen
Mögliche Lösungen entwickeln: Verzicht auf Bewertung, möglichst viele Lösungen
Lösungsmöglichkeiten kritisch bewerten: Streichung einzelner Lösungen
Für beste annehmbare Lösung entscheiden: Genaue Beschreibung, wandelbar
Wege zur Ausführung der Entscheidungen ausarbeiten: Wer macht was
Spätere Untersuchung über Funktionsfähigkeit der Lösung u. Einhaltung getroffener Absprachen: Prozessanalyse, evtl. Korrekturen
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