Die normative Unternehmensführung sichert die Lebens- und Entwicklungsfähigkeit des Unternehmens. Beschreiben Sie die beiden zentralen Aufgabenbereiche der normativen Unternehmensführung!
Hauptaufgaben normativer Unternehmensführung sind die Gestaltung der Unternehmen-Umwelt-Beziehungen sowie der Identität des Unternehmens.
Gestaltung der Unternehmen-Umwelt-Beziehungen: Die Existenzberechtigung bekommt ein Unternehmen, weil sie einen Beitrag (=Positionierung des Unternehmen gegenüber seiner Umwelt) zum übergeordneten System (=Branche, Land) erbringt.
Gestaltung der Unternehmensidentität: Jedes Unternehmen hat eine eigenen Identität, die aus unverwechselbaren und individuellen Merkmalen und Eigenschaften besteht. Sie bringt die Verbindung zum Unternehmen nach Innen und Außen.
Das EBIT und die EBIT-Marge sind häufig genutzte Unternehmenszielgrößen. Was bezeichnen die beiden Finanzkennzahlen?
-EBIT = (Earnings before interest and taxes) operatives Ergebnis vor Abzug von Zinsen und Steuern (Betriebsgewinn)
-EBIT-Marge = Verhältnis von EBIT zu den Umsatzerlösen dargestellt. Daraus lässt sich ableiten, wie hoch der prozentuale Anteil des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern am Umsatz eines Unternehmens ist
Nennen Sie ein Beispiel für eine Organisation, bei der ein Sachziel im Vordergrund steht (Sachzieldominanz)!
Das Unternehmen Patagonia haben vor allem das Ziel einen guten Beitrag für den Planeten zu leisten und nicht ausschließlich Gewinn.
Diskutieren Sie einen Nachteil von traditionellen kennzahlenorientierten Zielsystemen!
Andere Ziele wie z.B. nachhaltigere Verpackungen gehen unter, um umweltbewusster zu sein. Weil wenn man nur darauf schaut seine Kosten zu minimieren kann man nicht gleichzeitig dem anderen Ziel umweltbewusster zu sein nachgehen, da man hier evtl. mehr Kosten hat.
Was möchten Sie erreichen, wenn Sie für ihr Unternehmen eine Vision formulieren?
Motivation, Fokussierung, Sinn und Begeisterung, und Legitimation.
Man will fokussieren auf eine gemeinsame Zielsetzung im Unternehmen. Vision soll allen wesentlichen Anspruchsgruppen den Sinn und Zweck des Unternehmens vermitteln. Mitarbeiter sollen sich mit dem Unternehmen identifizieren können und es soll sie motivieren den Sinn ihrer Arbeit zu erfahren. Sie soll das angestrebte Zukunftsbild des Unternehmens anstreben.
Beschreiben Sie eine relevante Herausforderung bei der Entwicklung einer Unternehmensvision für ein Unternehmen aus dem Technologiesektor!
Der Markt ist noch ziemlich neu und es gibt immer wieder neue Entwicklungen/Entdeckungen in der Technologie, da sie sich schnell verändert und besser wird. Man kann also nicht wirklich vorhersehen wie sich die Technologie entwickelt und das macht es in einer VUCA-Welt so schwer realistische und richtungsweisende Visionen zu formulieren.
Überlegen Sie sich eine Unternehmensvision für einen Produzenten von Kosmetika!
Wir stellen Kosmetik bereit, die wir ethisch verantworten können, um eine bessere Welt zu schaffen. In der keine Tierversuche nötig sind, um die perfekte Kosmetik für sich selber zu entdecken. Unsere Inhaltsstoffe sollen zu 100% einen sehr hohen Nachhaltigkeitsgrad aufweisen können.
Was beinhaltet eine Unternehmensmission?
Die Mission ist näher am Realzustand dran und beantwortet die Frage warum ein Unternehmen existiert und was es erreichen will. Es zeigt das Selbstbild und ist die Zusammenfassung von Unternehmenswerten,- zielen,-kultur und -verfassung.
Erläutern Sie den Begriff “stakeholder” und geben Sie ein Beispiel für einen internen und einen externen stakeholder!
Begriff „stakeholder“ = Person oder Gruppe die ein berechtigtes Interesse am Dasein eines Unternehmens hat. Stakeholder sind Personen, Gruppen oder Organisationen, die mit einem Unternehmen in Beziehung stehen und Erwartungen gegenüber dem Unternehmen haben.
Ein interner Stakeholder ist z.B. der Mitarbeiter, da er direkt auf ein Unternehmen einwirkt.
Ein externer Stakeholder ist z.B. der Lieferant, da er keinen direkten Einfluss auf das Unternehmen hat.
„Die Unternehmenspolitik entwickelt Unternehmensziele durch politische Prozesse des Interessenausgleichs.“ Mit welcher Logik werden dabei einzelne Interessengruppen berücksichtigt?
Die Interessensgruppen werden nach der Logik der Macht berücksichtigt. D.h. die Unternehmen fragen sich wer die Macht und/oder Einfluss hat seine Interessen im Unternehmen durchzusetzen. Dementsprechend ist der „Schiebehebel“ wie die Unternehmenspolitik ausgerichtet ist näher an den shareholdern oder stakeholdern. Somit kommt auch jedes Unternehmen zu einer anderen Machtlogik.
Bei horizontalen Zielbeziehungen kann man drei Formen unterscheiden. Nennen Sie jeweils ein Beispiel aus der Unternehmenswelt für diese drei Formen!
-Zielkomplementarität (unterstützen sich gegenseitig): Senkung von Produktionskosten und Senkung von Verkaufspreis
-Zielneutralität (unabhängig voneinander): Preisstabilität und Umweltschutz
-Zielkonflikt (2 Ziele, die sich blockieren): Kostenreduktion durch Personalabbau und Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit
An wen ist ein Leitbild gerichtet und was beinhaltet es?
Ein Leitbild stellt einen Auszug aus der Mission dar. Es ist sowohl für Mitarbeiter wie auch für die Öffentlichkeit bestimmt und kann deshalb nicht die gesamte Mission umfassen. Zumeist werden im Vergleich zur Mission unpräzise und allgemeine Formulierungen verwendet
Mit folgender Abbildung wird argumentiert, um die Bedeutung von Unternehmensvisionen zu unterstreichen. Diskutieren Sie dies kritisch!
In der Abbildung ist zu sehen das visionäre Unternehmen mehr Aktienrückflüsse erhalten als Vergleichsunternehmen, sowie auch am Gesamtmarkt. Ebenfalls erkennt man, dass dieser Unterschied erst in den 90er Jahren richtig auftrat und ab den 2000er Jahren einen riesigen Ansprung des Unterschieds zeigt. Jedoch ist die Zeitspanne der Abbildung deutlich zu kurz, um wirklich zu wissen, ob es sich hier um eine Einmaligkeit handelt oder ob Visionäre Unternehmen auch langfristig höhere Aktienrückflüsse erhalten. Das Problem bei Visionären Unternehmen ist, dass die Personen sehr intrinsisch motiviert sind, das bedeutet sie glauben sehr stark an diese Vision und fühlen sich mit dieser stark verbunden (vor allem emotional). Dies könnte zu Problemen führen gegen Kritiker des Unternehmens und gleichzeitig könnte sich ein Scheuklappendenken etablieren, indem die Möglichkeit einer falschen Vision ausgeschlossen wäre. Außerdem kann man auch hinterfragen welches Unternehmen den nicht visionär ist, denn eigentlich schaut doch jedes Unternehmen auch in die Zukunft.
Sie stoßen bei der Außendarstellung eines Unternhemen auf folgende Begriffe: “Corporate Culture”, “Corporate Values”, “Corporate Principles”, “Corporate Purpose”, “Corporate Identity”. Versuchen Sie diese Begriffe im Gebilde der normativen Unternehmensführung zu verorten!
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Erläutern Sie für das agency-Problem des moralhazard zwei Beispiele von institutionellen Arrangements, um die Problemstellung zu lösen!
Das Agency-Problem des „Moral-Hazard“ hat „hidden action“ also Betrug als Basis. Institutionelle Arrangements zur Problemlösung könnten z.B. das Monitoring durch Budgetrestriktionen sein oder Anreize wie Boni am Jahresanfang welche bei Nichteinhaltung am Jahresende zurückgezahlt werden müssen.
Erläutern Sie den Begriff „comply or explain“ im Zusammenhang mit dem DCGK!
Vorstand und AR müssen sich einmal im Jahr erklären, ob sie diesen Empfehlungen entsprochen haben oder nicht und dann auch warum nicht. „Erfülle und wenn nicht dann erkläre“. Somit wirkt sich das Befolgen dieser Prinzipien auf die Außenwirkung des Unternehmens aus (aufs Verhältnis zu den Aktionären) und das Konstrukt ist, das man bei Nichterfüllung negative Resonanz bekommt. Zwar keine konkreten juristischen Konsequenzen, sondern das negative Bild nach Außen welches dazu führen soll, das Unternehmen sich doch daranhalten.
Grenzen sie folgende Begriffe voneinander ab: Unternehmensverfassung und Corporate Governance. Erläutern Sie diese Begriffsabgrenzung an Hand von zwei Aspekten!
Die Corporate Governance umfasst neben der Unternehmensverfassung auch Anreiz- und Motivationsfunktionen, Kodizes und Publizitätsregeln, deren Einhaltung durch Kontroll- und Sanktionsmechanismen überwacht wird
Erläutern Sie ein Beispiel aus der Wirtschaftswelt für die Problemstellung der Prinzipal-Agent-Theorie!
Deutschlands Aufsichtsräte sind stark in verschiedene UN verflechtet. Hier stellt sich die Frage, welche Interessen die einzelnen Manager tatsächlich verfolgen. Also ist das Problem inwiefern mindert die Verflechtung von Interessen die Leitungs- und Kontrollfähigkeit der einzelnen.
Top-Management wird nicht genügend überwacht ->vgl. Wirecard
Ein Beispiel aus der Wirtschaftswelt ist das Informationsasymmetrie zwischen Vorstand und Eigentümer herrscht. Der Eigentümer ist sehr weit weg von den Entscheidungen des Vorstands und häufig fehlen ihm auch die entscheidenden Informationen zur Beurteilung der Entscheidungen. Deshalb kann es passieren das der Vorstand Entscheidungen trifft, die der Eigentümer nicht will und somit besteht eine Informationsasymmetrie.
Es kann aber auch die Interessensdivergenz bestehen. Das bedeutet die Eigentümer wissen nicht welche Interessen der Vorstand eigentlich verfolgt und ob diese überhaupt konform mit ihren eigenen sind.
Der Deutsche Corporate Governance Kodex beinhaltet eine sogenannte „Cooling-off- Periode“. Welcher Vorgang wird damit reglementiert?
Das Aktiengesetz schreibt vor, das ein Vorstandsmitglied binnen zwei Jahren nach ablegen des Amtes nicht im selben börsennotierten AG als Aufsichtsrat besetzt werden darf. Ausnahme: die Wahl des betreffenden Vorstands erfolgt auf Vorschlag von Aktionären, die mehr als 25% der Stimmrechte an der Gesellschaft halten.
Erläutern Sie einen Grund aus der Unternehmenspraxis, der für eine derartige „Cooling-off-Periode“ spricht und einen Grund, der gegen eine „Cooling-off-Periode“ spricht.
-dafür: soll eine objektivere Wahrnehmung der Amtsausübung in der Aufsichtsratsposition gewährleisten
-dagegen: Spitzenkraft geht evtl. verloren
Beim Kontrollmechanismus haben wir zwischen gesetzlicher Kontrolle, externer Kontrolle und interner unterschieden. Blicken sie auf den aktuellen Zustand der Corporate Governance in DE: Wo liegen die Schwachpunkte mit Blick auf die 3 genannten Kontrollfelder?
Alle börsennotierten US- Unternehmen sind verpflichtet Quartalsberichte zu veröffentlichen. In DE sind laut Wertpapierhandelsgesetz halbjährige Zwischenberichte vorgeschrieben, allerdings erwartet die deutsche Börse z. B. für alle DAX- Unternehmen ebenso die Veröffentlichung von Quartalsberichten. Was spricht für diese Veröffentlichungspflichten, was dagegen?
Wie unterscheiden sich die Strategiekonzepte von Chandler und Mintzberg?
Chandler ist der Plan sehr wichtig. Er sagt, dass die Strategie das Ergebnis einer formalen, rationalen Planung ist. Währenddessen Mintzberg sagt das es nicht möglich ist immer nach dem Plan zu gehen, weil es immer möglich sein kann das eine Vielzahl von nicht geplanten Elementen entstehen und das das Ergebnis der Strategie ist.
Geben Sie ein Beispiel für ein Unternehmen, das einen echten KKV hat. Erläutern Sie, warum es sich um einen „echten KKV“ handelt.
Beispiel: Telecom hat das beste Netz.
Bedeutsam? Ja, weil man immer erreichbar ist, da man immer Netz hat. Wahrgenommen? Ja, weil gutes Netz immer mit der Telecom verbunden wird. Verteidigungsfähig? Ja, andere Anbieter müssen ihr Netz erst aufrüsten um auf dasselbe Level der Telecom zu kommen. Wirtschaftlich? Ja, sie machen Profite.
Die Spieltheorie, als Methode, die das rationale Entscheidungsverhalten in Konfliktsituationen ableitet, unterscheidet sequenzielle Spiele und simultane Spiele. Erläutern Sie den Unterschied.
-sequenziell: Spieler tätigen ihre Spielzüge nacheinander und kennen alle Informationen.
-simultane: Spielen tätigen ihre Spielzüge gleichzeitig, ohne zu wissen was das Gegenüber macht.
M. Porter sagt, das Streben nach operativer Exzellenz ist notwendige, wenn gleich nicht hinreichende Bedingung für überdurchschnittliche Gewinne. Warum?
->operative Exzellenz alleine ist kein Strategiebegriff. Es reicht nicht als Strategie sich nur damit zu beschäftigen die Effizienzgrenze zu verschieben. Warum? Verschiebungen der Effizienzgrenze gilt für alle gleich + Vorsprünge (von Produktivitätstreibern) werden schnell angeglichen. Man kann zwar sagen, dass es trotz allem notwendig ist aber nicht ausreichend. Eine hinreichende Bedingung wäre die Strategie, dass man sich vom Wettbewerber substanziell unterscheidet (Beispiel Ikea mit Aktivitätsbündel)
Ein Managementprozess kann idealtypisch in fünf Phasen gegliedert werden. Nennen Sie diese fünf Phasen.
Zielbildung
strategischen Analyse
Strategieformulierung
Strategieumsetzung
Kontrollphase
Unterscheiden Sie folgende Konzepte, um eine Vorteilsposition zu erreichen: USP und KKV!
USP fällt die Kostenperspektive weg. Sie sagt nicht aus wie rentabel das Angebot für den Anbieter ist oder wie hoch die Nettonutzendifferenz für den Kunden ist. KKV betrachtet die Effektivitäts- und Effizienzdimension. In der Effektivitätsdimension geht es um den relativen Kundenvorteil, also die Netto-Nutzen-Differenz. In der Effizienzdimension geht es darum, dass das Unternehmen eine bessere Gewinnmarge hat als der Konkurrent.
Das Nash-Gleichgewicht ist ein Konzept der Spieltheorie. Was wird ausgesagt?
Strategie-Kombination in der keiner der Spieler einen Anreiz hat von einer Gleichgewichtskombination abzuweichen.
Oder
Kombination von Strategien, wobei jeder Spieler genau eine Strategie wählt, von der aus es für keinen Spieler sinnvoll ist, von seiner gewählten Strategie als einziger abzuweichen.
Die Phase der Strategieimplementierung kann in welche drei Teilaspekte gegliedert werden?
Sachbezogene Aufgaben, Organisationsbezogene Aufgaben, Verhaltensbezogene Aufgaben
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