Welche Viren kennen Sie bei den Vektoren Blattläuse und Zikaden?
Blattläuse:
BYDV
CYDV
Zikaden:
WDV
BDV
Nennen Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Gerstengelbverzwergungsviren und Weizenverzwergungsviren.
BYDV:
->Luteovirus
->ssRNA-Genom
->Phloem
->Persistent, nicht propagative Übertragung
->Hauptvektor: Blattlausarten
WDV:
->Geminiviren
->ssDNA-Genom
->“Mastreviren”
->Vektor: Zikaden
Charakterisieren sie den BYDV Virus in Getreide. (Symptome, Verbreitung, Management, Wirt)
Symptome: Verzwergung, Blätter goldgelb bis orange, Nekrosen in Leitbündlen, starke Bestockung (kein/verkümmertes Wachstum nach oben)
Verbreitung (Vektor): Blattläuse, Phloem
Übertragung: persistent zirkulativ, keine Übertragung auf Blattlausnachkommen
Management: späte Saat bei Wintergetreide, frühe Saat bei Sommergetreide, Unterbrechung “Grünebrücke“, Vektorbekämpfung, Optimale N-Düngung
Wirtspflanzen: Gerste, Mais, Gräser (Weidelgräser)
Unterscheidung zu BaYMV nur im Labor möglich.
Charakterisieren sie den BaYMV Virus in Getreide. (Symptome, Verbreitung, Management, Wirt, opt. Bedingungen)
Gerstengelbmosaikvirus
Symptome: Strichelartige Aufhellung jüngster Blätter, nesterweise, Schädigung Wurzelsystem
Biologie: Bymovirus-Gruppe, fadenförmig, ssRNA, 3 Virus Typen (BaYMV-1, BaYMV-2, mildes Virus BaYMM)
Vektor: bodenbürtiger Pilz Polymyxa graminis
optimale Bedingungen: feuchter Boden, 11-20°C im Herbst, Verletztes Wurzelsystem, Kälteschock für Vermehrung erforderlich
Wirtspflanzen: Gerste
Management: keine direkte Bekämpfung, Maschinenhygiene, Vermeidung von Wind- und Wassererosion, später Saattermin, Fruchtfolge (max 25% Gerste), gute Drainage des Bodens
Unterscheidung zu BYDV nur im Labor möglich.
Beschreibe zwei virale Erkrankungen der Gerste hinsichtlich Schadbild und Management.
Gerstengelbmosaikvirus BaYMV
Symptome: Stichelartige aufhellung jüngster Blätter, nesterweise, Wachstum ist reduziert, Schädigung Wurzelsystem
Gerstengelbverzwergungsvirus BYDV
Charakterisieren sie den Schneeschimmel in Getreide. (Symptome, Opt. Bedingungen, Management, Wirt)
Microdochium nivale (Fusarium nivale)
Symptome: ungleichmäßiger Aufgang, vermindertes Auflaufen, gelb bis orange-braune Flecken, nesterweise
Biologie: keine Chlamydosporen/Sklerotien, Perithezien mit Asci, saprophyt, boden- und samenbürtig
optimale Bedingungen: lang anhaltende Schneedecke, hohe Luftfeuchtigkeit
Management: Saatgutbeizung, Fungizidbehandlung
Wirtspflanze: keine physiologische Spezialisierung
Wird häufig mit Thyphula-Fäule (Typhula incarnata) verwechselt
Charakterisieren sie den Halmbruch in Getreide. (Symptome, opt. Bedingungen, Management, Wirt)
O. yallundae und O. acuformis
Symptome: Befall der Leitbahnen, Umknicken , Vermorschung Halm, nesterweise
Biologie: Fruchtfolgeerkrankung, Dauermyzel im Boden, Ertragsausfall, Ernteschwierigkeiten, Qualitätsverlust (Kümmerkorn…)
Erreger unterscheiden sich in Aggressivität , “Infektionsstrategie”, Entwicklungsgeschwindigkeit, Sensitivität Fungizide und Resistenzlevel
Management: Fruchtfolge (>30% Blattfrucht, 2 Jahre Anbaupause), Bekämpfung Ungräser (Zwischenwirte), Kalkstickstoffgabe im Frühjahr, Warndienst
Wirtspflanze: Weizen > Gerste > Roggen > Hafer
optimale Bedingungen: feucht-kühl (5-15°C), vor allem bei Weizen
Charakterisieren sie den Echten Mehltau in Getreide. (Symptome, opt. Bedingungen, Management, Wirt)
Blumeria graminis f. sp. tritici (an Weizen)
Symptome: weißliche bis hellgraue mehlartige Pusteln, chlorotische Flecken, Myzel an älteren Flecken gelblich-graubraun
Biologie: Resistenzen temporär, verlieren schnell Wirksamkeit
Management: Fruchtfolge, Ernterückstände einarbeiten, Hauptwindrichtung berücksichtigen, Standweite, Sortenwahl, harmonische Düngen, Spätsaaten, natürliche Gegenspieler
Wirtspflanzen: Wildgräser, verschiedene Wirtspflanzen für verschiedene ff spp.
optimal Bedingungen: 10-22°C, geringe Sonneneinstrahltung (geringe Wachsschicht), hohe Luftfeuchtigkeit (>50%), Wasser/Niederschlag schlecht (Konidien platzen, werden abgewaschen), trockene Witterung-> weniger N-Mobilisation-> nicht anfälliges Gewebe
Charakterisieren sie die Netzfleckenkrankheit in Getreide. (Symptome, Biologie, Management, Wirt)
P. teres
Symptome: braunes Netzmuster in länglichen, gelben Aufhellungen, kleine dunkelbraune Blattflecken
Biologie: perthotroph, Produktion von Toxinen
Entwicklung: Pseudothezien, Primärinfektion durch Ascosporen
Management: Fruchtfolge, Bodenbearbeitung, Sorten, Ausfallgetreide, gesundes Saatgut, Fungizide
Wirt: Gerste
Was bedeutet der Begriff Pathotypen?
Getredeisolate haben eine physiologische Spezialisierung —> unterscheiden sich in Pathogenität -> Anfälligkeit
Charakterisieren sie die Septoria-Spelzenbräune an Getreide. (Symptome, Verbreitung, Management)
P. nodorum
Symptome: verbräunte Blattscheide, hellbraune und nekrotische Flecken, helbraun-beige Flecken auf Hüllspelzen, dunkel-violettbraun begrenzt
Verbreitung: (Ascosporen) Ernterückstände und Ausfallgetreide, Verbreitung der Konidien mit Spritzwasser
Management: gesundes Saatgut/Sortenwahl, Verzicht auf WW-Frühsaaten, Verhinderung des Lagers, Zurückhaltende N-Düngung, keine Halmverkürzer
Charakterisieren sie den Gelbrost an Getreide. (Opt. Bedingungen, Wirt, Management)
Puccinia striiformis
Wirt: Weizen, Gerste, Zwischenwirte
Optimale Bedingungen: Keimtemperatur 0-22°C, LF min. 50%, Verbreitung über Wind
Management: Sortenwahl (Risikostreuen), hohe N-gaben, Ausrottung ZW, Bodenbearbeitung, keine dichten Bestände, späte Herbstsaat, Ausfallgetreide beseitigen – „Grüne Brücke“
Charakterisieren sie den Braunrost an Getreide. (Symptome, Management, Biologie)
Puccinia recondita
Symptome: an Bättern rostbraune Sporenlager
Biologie: Zwischenwirt, auf ZW gebildete Sporen infizieren Getreide, Windverbreitung (Uredosporen) Formae speciales – wirtsspezifisch
Charakterisieren sie den Weizensteinbrand an Getreide. (Symptome, opt. Bedingungen, Wirt)
Tilletia caries
Symptome: Halme etwas verkürzt, Symptom nicht in der Ährenmitte, anstatt Körner ”Brandbutten” = weich, mit schwarzer, schmieriger nach Heringslake riechender Masse, später hart und schwarzbraun
Wirt: Winterweizen (seltener Sommerweizen und Dinkel)
Biologie: Keimlingsinfektion, Infektion über Boden, Wind, Stallmist im Herbst
Optimale Bedingungen: wärmere Gebiete, milde, wärmere Herbstwitterung (sehr tiefe tem.-> befallsmindernd)
Charakterisieren sie den Zwergsteinbrand an Getreide. (Symptome, Verbreitung, opt Bedingungen, Management, Wirt)
Tilletia controversa
Symptome: Halme verkürzt, übermäßige Bestockung, Brandbutten (Fischgeruch), Qualitätsmangel, nicht für Fütterung geeignet (Verbrennen, Alkoholgewinnung), (Jungpflanzeninfektion, da über den Boden)
Management: Reinigung der Erntegeräte, späte Herbstaussaat, Fruchtfolge, geprüftes Saatgut, Sortenwahl, Abbürsten, Beizung
Optimale Bedingungen: rauhere und höher gelegenen Lagen mit länger anhaltenden Schneedecken, kühle Bodentemperaturen (0-5 °C) und Lichteinfluss
Verbreitung: Brandsporen überleben in den Verdauungsorganen, kontaminiertes ungebeiztes Saatgut oder kontaminiertem Stroh, Übertragung direkt über infiziertes Saatgut selten
Wirt: Winterweizen, Dinkel (Winterroggen, -triticale)
Charakterisieren sie den Flugbrand an Getreide. (Symptome, opt. Bedingungen, Management, Wirt)
Ustilago nuda, Gerstenflugbrand
Ustilago tritici, Weizenflugbrand
Ustilago avenae, Haferflugbrand
Symptome: schwarz-braune Sporenlager, Brandährchen von silbrigen Häutchen überzogen, leere Spindel steht aufrecht im Bestand, schwächerer Wuchs
Optimale Bedingungen: Sporenkeimung 18-20°C Gerste, 20-26°C Weizen, hohe Luftfeuchtigkeit
Management: Sortenwahl, anerkanntes Saatgut, Testung von Nachbausaatgut, Saatgutbeizung -> Präventiv (Saatgut -> Embryoinfektion)
Charakterisieren sie die Ährenfusariose an Getreide. (Symptome, opt. Bedingungen, Bedeutung, Management)
Taubährigkeit, Fusarium spp., Fusarium graminearum
Symptome: Taubährigkeit (partielle Weißährigkeit), rötliche Sporenlager, Ausbleichzone mit dunklem Rand bei Hüllspelzen, Kümmerkorn
optimale Bedingungen: Niederschläge während Blüte begünstigen Infektion, 25°C und 24h Nässe, keine Infektion unter 15°C, großtropfige Niederschläge fördern die Verbreitung
Management: Fruchtfolge, Bodenbearbeitung, Körnermais nicht als Vorfrucht von Winterweizen, ausgewogene Pflanzenernährung, Ernte nicht unnötig hinauszögern, < 13 % Kornfeuchtigkeit, Reinigung des Erntegutes
Bedeutung: Schlechtere Kleberqualität, Mehlausbeute, Backeigenschaften, Mykotoxinbildung (DON, ZON, Fumonisine, NIV)
Nennen Sie zwei Mykotoxinarten und deren Auswirkungen auf die Fütterung.
DON (hemmt Proteinbiosynthese)
Auswirkungen bei Tieren:
->akute Vergiftung: Nekrosen des Intestinaltrakts, Knochenmarks, Lymphgewebes, Nieren- und Herzschäden
->subchronische Dosen: schlechtere Nährstoffaufnahme im Darm, Schwächung des Immunsystems, geringere Futteraufnahme, Futterverweigerung, Erbrechen, Leistungsminderung
ZON (hormonell wirksam (östrogene und anabole Wirkung))
Uterusvergrößerung, Zysten an den Ovarien, Ödeme an der Vulva, Fruchtbarkeitsstörungen, Scheinträchtigkeit, abnorme Brunstzyklen, Verminderung der Spermaqualität, Kanzerogenität
➔ Schweine reagieren besonders empfindlich
Charakterisieren sie die Wurzelhals- und Stängelfäule an Raps. (Symptome, Biologie, Wirt, Management)
Plenodomus lingam (früher A Typ) Plenodomus biglobosus (früher B Typ)
Wirt: Raps, Kohl und anderen Kruziferen (Senf, Hederich,Ackerhellerkraut, …)
Symptome: Stängelläsionen, Läsionen mit dunklem Rand und kleinen Punkten, an der Stängelbasis Fäule, Einschnürungen (Einschränkung Wasser- und Nährstoffversorgung), Befall der Schoten möglich
Management: weite Fruchtfolge, Sorten (Saatgutübertragung möglich), Unkrautbekämpfung, Einackern der Pflanzenrückstände, Einsatz von Wachstumsreglern zur Verbesserung der Winterhärte mit fungizider Nebenwirkung, (Fungizid)
Biologie: Pseudothezienbildung, aktive Ausschleuderung der Ascosporen, Hyphen penetrieren Pflanzengewebe über Wunden oder Stomata, signifikant morphologische Unterschiede zw beiden
Wann werden bei Plenodomus lingam und Plenodomus biglobosus im Raps Fungizidanwendungen notwendig?
intensive Bestandesführung -
hoher Anteil an Raps in der Fruchtfolge
hohe Anbaudichte von Raps im jeweiligen Gebiet
Verwendung einer krankheitsanfälligen Sorte
hohe Ertragserwartung
konsequent durchgeführte Bekämpfung von Schadinsekten (Stängelschädlinge)
gleichmäßige und gute Entwicklung des Bestandes
rechtzeitige und ausreichende Düngung
Charakterisieren sie Rapskrebs/Weißstängeligkeit. (Symptome, Biologie, opt. Bedingungen, Management, Wirt)
Sclerotinia sclerotiorum
Symptome: bleiche, hellbraune Verfärbungen, Stängelinneres meist hohl, Sklerotienbildung
Wirt: 225 Gattungen in 64 Familien
Biologie: Medulla = helle, innere Schicht (Glucanen, Proteinen), Rinde = dunkle, äußere Schicht (Melanin), zellwandabbauender Enzyme und Toxine (Pflanzengewebe wird abgetötet), Entwicklung von Apothezien aus geringer Bodentiefe, Freisetzen der Ascosporen, Ausbildung eines unterirdischen Myzels und Eindringen über das Wurzelsystem
optimale Bedingungen: in feucht-kühlen und wintermilden Lagen, in Gebieten mit intensivem Rapsanbau in der Fruchtfolge
Management: weitgestellte Fruchtfolge, Saatgutübertragung möglich, Sortenwahl, ausreichende Standweiten, Bestandeskontrolle, Umbruch bei hohem Befall, Unkrautkontrolle (= potentielle Wirtspflanzen), Minimalbodenbearbeitung, Kalkstickstoff im Frühjahr, Fungizideinsatz, Einsatz biologischer Gegenspieler (Mykoparasit —>Contans)
Erläutern Sie die unterschiedlichen Keimungsarten von Sklerotien.
Carpogene Keimung
Produktion von Apothezien
unter feuchten Bodenbedingungen
braucht ca. 10 – 21 Tage (abhängig von Temperatur und Feuchtigkeit)
Apothezium kann über mehrere Tage hinweg ca. 10 Millionen Ascosporen freisetzen
= häufigste Form bei Raps
Myceliogene Keimung
Keimung durch direkte Hyphenentwicklung
nur bei ausreichender, exogener Nährstoffversorgung (Exsudate) und bei hoher Feuchtigkeit
Hyphen infizieren Wurzeln, Wurzelhals u.a. Pflanzenteile, die direkt in Bodenkontakt stehen
selten bei Raps
Charakterisieren sie die Rapsschwärze. (Symptome, Biologie, opt. Bedingungen)
Alternaria brassicae
Symptome: nekrotische Läsionen mit hellen und dunklen Zonen, mit chlorotischem Hof, Blätter vergilben, sterben ab, frühzeitiges Aufplatzen
Biologie: saprophytisch, Konidienkeimunge und Ausbreitung erfordert freies Wasser, Penetration auch direkt durch die Kutikula, Toxinbildung
optimale Bedingungen: feuchtwarme Regionen und Sommer, günstig 21-27 °C, 95-100 % LF, Taubildung nicht förderlich
Charakterisieren sie die Kohlhernie. (Symptome, Management, Wirt)
Plasmodiophora brassicae
Symptome: Jungpflanzen kümmern, ältere Blätter vergilben, Welkeerscheinungen, kompakte Verdickungen an den Wurzeln, im Inneren weiß gefärbt und fest
Wirt: Kruziferen
Management: kein Fungizid, Fruchtfolge, Unkrautbekämpfung, Sorten, staunasse Böden vermeiden, Kalkung und Erhöhung des Boden pH-Wertes, günstige Bodenstruktur, Bodenentseuchungsmaßnahmen (Kosten)
Charakterisieren sie die Verticilliumwelke bei Raps. (Symptome, Management, Biologie)
Verticillium longisporum (krankhafte Abreife)
Symptome: keine typischen Welkesymptome, halbseitige Vergilbung (Laubblätter), streifige hellgrün bis hellbraune Verfärbungen an Stängeln, verfärben sich grau
Biologie: Stimulierung der Mikrosklerotien-keimung durch Wurzelexsudate, Hyphenentwicklung und Konidienbildung, V. dahliae (nicht relevant bei Raps)
Management: keine resistenten Sorten, keine Fungizide, Fruchtfolge, Beachtung potentieller Wirtspflanzen (Raps, kruzifere Zwischenfrüchte, Unkräuter)
Nennen sie die Symptome von Stängelfäule und Kolbenfusariose bei Mais.
Fusarium culmorum
Symptome:
Kolbenfäule: Weißliches bis rosa Pilzgeflecht, hohes Mykotoxinrisiko (vgl. Getreide)
Wurzel- und Stängelfäule: schwarze Flecken an den Wurzeln, Fäule bis zum Stängel, Knoten werden braun und weich, Stängelbasis vermorscht, Stängelbruch
Charakterisieren sie den Maisbeulenbrand. (Symptome, Management, Biologie, opt. Bedingungen)
Ustilago maydis
Symptome: stark hypertrophierendes Gallengewebe, Gallen mit brauner Sporenmasse gefüll
Biologie: Sporenkeimung wird durch Licht stimuliert, polyzyklisch
Fütterung: Sporen in Silage und Stallmist überlebensfähig, Beulenbrandbefall bis 20 % → kein Einfluss auf Futteraufnahme, abfallen der Nettoenergie, höherer Eiweißabbau, kein Einfluss auf Tiergesundheit (allergische Reaktion möglich)
Optimale Bedingungen: 8-38°C (Keimung), wärmere Gebiete
Management: gut nährstoffversorgte Bestände zeigen meist höheren Befall, keine direkte Bekämpfung, Minderung Primärinfektion durch Kalkstickstoff, Sortenwahl, Keine Leguminosenuntersaaten, bei längeren Trockenperioden zusätzliche Wasserversorgung
Um welche Krankheit handelt es sich hierbei?
Maiskopfbrand
Sporisorium reilianum
Biologie: Saatgutübertragbar, Keimtemperaturen über 16 °C notwendig
Welche Krankheit sehen Sie im Bild? (Wirt, Opt. Bedingungen, Management)
Turcicum-Blattfleckenkrankheit bei Mais
Exserohilum turcicum
Wirtspflanzen = Süßgräser, v.a. Mais, Sorghum, Johnsongras, Sudangras
Symptome: lange, schmale Blattflecken, erst wässrig durchscheinend, verringerte Assimiliationsfläche, verringerte Stärkeeinlagerung, gestörte Kornausbildung
Optimale Bedingungen: Infektionen: 18- 27 °C, hohe Luftfeuchtigkeit (z. B. Taubelag) (Sporulation auf Blattunterseite)
Management: vielseitige Fruchtfolge, Einarbeiten der Ernterückstände, toleranter Sorten, Stress vermeiden (Bodenstruktur, Nährstoffmangel), Fungizidbehandlung bei Zuckermais eher weniger
Erläutern Sie die Sklerotinia-Krankheit an Sojabohne. Was ist der Diaporthe/Phomopsis Komlex? Welche Maßnahmen werden ergriffen?
Wirt: Hauptkrankheit bei Sojabohne, nicht in Mais oder Getreide
Diaporthe(Hülsen-/Stängelfäule)/Phomopsis(Samenfäule) Komplex „Soybean stem canker“
ein pilzlichen Krankheitskomplex, der von mehreren Arten der Gattung Diaporthe/ Phomopsis verursacht wird
samenbürtig
Ertragsausfälle bis zu 100%
Management: gesundes Saatgut, resistente Sorten, abwechselnde Fruchtfolge mit Mais und anderen Nicht-Leguminosen, Einarbeiten infizierter Pflanzenrückstände, Ernte in einer relativ trockene Periode, zur Reife rasche Ernte, Soja kann auch zwei Jahre angebaut werden
Charakterisieren sie den falschen Mehltau an Sojabohne. (Symptome, Management, Biologie)
Peronospora manshurica
Symptome: gelb-grüne Flecken, später dunkelbraune Verfärbung, auf der Blattunterseite weiß-graue bis zart violette Verfärbungen
Biologie: Überdauerung als Oosporen im Pflanzengewebe (Saatgut, Blattrückstände)
Management: gebeiztes, gesundes Saatgut, Sortenwahl, Saatbeetvorbereitung, Fungizide
Wie werden Bakteriosen an Sojabohne bekämpft? (Beispiel, opt. Bedingungen)
Wildfeuer (Bakterienbrand), Bakterielle Blattdürre, Bakterielle Pustelkrankheit
Häufig Mischinfektionen, regnerisches Wetter ist günstig, keine zugelassene Bakterizide
Fruchtfolge (Einbau von Weizen und Mais), Entfernen der Ernterückstände, Felder bei feuchter Witterung nicht bearbeiten
Welche Virosen an Sojabohnen kennen Sie? Erläutern Sie deren Charakteristika und nennen Sie Management Maßnahmen.
Sojabohnenmosaikvirus
Symptome: stark gekräuselte Blätter, Blattränder sind abwärts gebogen, Mosaik, verkümmerte Hülsen, infizierte Samen braun-schwarz
Übertragung: Saatgutübertragung, Pollen, Blattlausübertragung
Management: gesundes Saatgut, Eliminierung befallener Pflanzen, resistente Sorten, Vektorenbekämpfung, direkte Bekämpfung (Viruzide) nicht möglich
Nanoviren - Pea necrotic yelow dwarf virus (PNYDV)
sehr kleine einzelsträngige DNA-Viren
Symptome: gestauchte Pflanzen, beeinträchtigte Wurzel- und Knöllchenbildung, vergilbte Blätter, Absterben der Triebspitzen, schlechter Hülsenansatz, Totalausfall möglich
Wirtspflanzen: Erbse, Ackerbohne, Linse, Sommerwicke, Pannonische Wicke, Kichererbse, Rauhaarige Wicke
Übertragung: Grüne Erbsenblattlaus, Schwarze Bohnenblattlaus (nicht mechanisch, nicht über Saatgut)
Welcher Erregerkomplex löst die Brennfleckenkrankheit bei Erbsen aus? Welche Maßnahmen gibt es?
Symptome: rötlichbraune Flecken mit Pyknidien im Zentrum, dunkler Rand, Befallsstellen brechen aus, stark befallene Blätter sterben vorzeitig, Hülsen schrumpfen, Befallsstelle sinkt ein, Samen mit dunkelbraunen bis schwarzen Flecken, Samenausbildung reduziert
Didymella pisi
Samenbürtig, Bedeutung verloren
Peyronellaea pinodes
samen- und bodenbürtig, Blattinfektionen über Ascosporen und Pyknosporen, bedeutsamste Blattkrankheit innerhalb des Komplexes
Didymella pinodella
samen- und bodenbürtig, v.a. Erreger an der Wurzel- und Stängelbasis
Management (bei Erbse): Saatgutproduktion in Trockenen Gebieten, gesundes Saatgut, Sortenwahl, Fruchtfolge, Fungizid, Zersetzung der Ernterückstände durch Zerkleinern fördern
Wie werden weitere Erreger von Fußkrankheiten bei Körnerleguminosen bekämpft? Erläutern Sie auch das Schadbild.
Phoma, Fusarium, Rhizoctonia spp. u. a
Symptome: verlangsamtes Wachstum, Einrollen der (Älteren-)Blätter von unten nach oben, allmähliches Absterben, Welken der Triebspitze, Wurzel und Stängelgrund schwarz verfärbt und vermorscht
Management: Teilerfolge durch Saatgutbeizung, mindestens fünf Jahre Anbaupause, Aussaat nur in ausreichend abgetrockneten und erwärmten Böden
Charakterisieren Sie den falschen und echten Mehltau an Erbse.
Peronospora viciae (falscher Mehltau)
Symptome: helle, durchscheinende Flecken auf der Blattoberseite, dichter grauer Pilzrasen blattunterseits, Flecken werden gelb bis braun, Befallsstellen verbräunen unter trockenen Bedingungen, breiten sich unter kühl-feuchten Bedingungen aus
Mag keine warmen und trockenen Witterungsperiode nach dem Frühjahr
Erysiphe pisi (echter Mehltau)
Symptome: kleine, diffuse Flecke auf der Blattoberseite, Flecke vergrößern sich, weißliches bis graues Myzel wird sichtbar, Hülseninfektionen: Erreger kann bis in das Innere vordringen und die Kornausbildung beeinträchtigen
optimale Bedingungen: warme, trockene Tagesbedingungen und nächtliche Taubildung
Charakterisieren Sie den Erbsenrost.
Uromyces pisi-sativi
Symptome: hellbraune Uredosporenlager auf Blattunter- und - oberseite, Ranken, Stängeln, Bildung von schwarz-violetten Teleutosporenlager, Blätter vergilben, kümmerlicher Wuchs, Wasserverluste → Pflanzen vertrocknen
wirtswechselnd: Zwischenwirt = Zypressenwolfsmilch
Erläutern Sie die Symptome und Bekämpfung der Schokoladenfleckenkrankheit an Ackerbohne. (Symptome, opt. Bedingungen, Management)
Botrytis fabae
Symptome: Blätter mit zahlreichen kleinen, runden, schokoladenfarbige Flecken, häufig mit rötlichem oder graugrünem Rand, unter feuchtwarmer Witterung große braune Flecken, teilweise dunkelbraun bis grau umrandet, mit ringförmiger Zonierung
Wirtspflanzen: Ackerbohne, Phaseolus-Bohne, Erbse, Linse
Biologie: Überdauerung auf Wirtspflanzen, als Sklerotien in Pflanzenrückständen, Saatgutübertragung möglich
Optimale Bedingungen: Temp (3-28°C), Läsionenvergrößerung zw. 70 und 100 % rel. LF, anhaltende Regenperioden begünstigen Sporulation, Infektion und Ausbreitung
Management: Fruchtfolge, keine dichten Bestände (breitere Standreihen) in windgeschützten Lagen, ausreichende P, K-Versorgung, Vermeidung von Staunässe, schnelle Verrottung von Ernterückständen, keine resistenten Ackerbohnensorten (unterschiedliche Anfälligkeiten), Fungizideinsatz
Charakterisieren Sie den Grauschimmel an Erbsen und Leguminosen.
Erbsen Botrytis cinerea
Symptome: graue Blattläsionen, braune, häufig kreisrunde, matschige Läsionen am Hülsenanfang/-ende, bei nachfolgender Trockenperiode → Befallsstellen trocknen aus, verfärben sich orange-braun
sicherstes Erkennungsmerkmal (bei Feuchtigkeit) = mausgrauer Sporenbelag auf den Befallsstellen
optimale Bedingungen: feucht-warmer Witterung
Management: keine Resistenten Sorte, Fungizideinsatz (aber keine Routineanwendungen), bei starkem Krankheitsdruck chemische Bekämpfung ab Vollblüte wirtschaftlich, evtl. Doppelbehandlung notwendig
Grauschimmel an Leguminosen
weiter Wirtspflanzenkreis (über 200 Arten), befällt bevorzugt seneszentes bzw. verletztes oder geschwächtes Gewebe
optimale Bedingungen: v.a im schlecht durchlüfteten unteren Blattbereich, bei feuchter Witterung
Erläutern Sie eine Krankheit an Sonnenblume.
Falscher Mehltau der Sonnenblume Plasmopara halstedii
Symptome: hellgrüne bis gelbe mosaikartige Flecken auf der Blattoberseite, weißer Sporangienrasen auf der Blattunterseite, Ertragsminderungen bis zu 50% ( 95%)
Biologie: Überdauerung mittels Oosporen und/oder Myzel in systemisch infizierten Wurzeln, Infektion meist über befallenes Saatgut, Bildung von Pathotypen (aktuell 14)
Wirtspflanzen: über 100 Spezies aus der Familie der Asteraceae
Management: weit gestellte Fruchtfolge, schnelle Verrottung der Pflanzenrückstände, Fungizideinsatz nicht nötig
Erläutern Sie die Schwarzfäule, Gummistängelkrankheit.
Stagonosporopsis cucurbitacearum
Symptome: wasserdurchsogene, braune, sich allmählich schwarz verfärbende Flecken, zahllose, eng stehende Fruchtköper auf den Flecken, Kürbis fällt in sich zusammen, Bildung brauner, gummiartiger Exsudate am Stängel —> Ertragsausfall bis zu 35 %
Biologie: Ascomycota, Symptomausprägung durch vegetative Vermehrungsform (Pyknidienbildung), Pseudothezienbildung, keine physiologische Spezialisierung bekannt
optimale Bedingungen: Temp 20-25 °C und hoher Luftfeuchtigkeit
Management: Einarbeiten von Ernterückständen (rasche Verrottung), Kürbisse in isolierten Lagen anbauen, Fruchtfolge (2 Jahre), Saatgutbehandlung, Fungizideinsatz (Zulassungen)
Welche Krankheit, die durch einen Virus ausgelöst wird, kennen Sie an Kürbisgewächsen?
Zucchinigelbmosaik (ZYMV) an Ölkürbis
Symptome: blasenartig aufgewölbte, scharf abgegrenzte Blattpartien, gelbe, mosaikartige Musterungen, steil aufrecht stehende Blätter, ältere Früchte deformiert, stark verbeult, jüngere Früchte können aufplatzen , Wuchsdepressionen
Biologie: Potyvirus, ssRNA (~ 9600 Nucleotide)
Übertragung: Blattläuse (nicht persistent), mechanische Verletzungen, Saatgut
Wirtspflanzen: Kürbisgewächse (Melonen, Zucchini, Gurken, Kürbis, Wassermelone, Wildtypen), Ertragsverluste bis zu 95 % (Menge, Ölqualität)
Management: v.a. Maßnahmen zur Verhinderung/Verzögerung der Virusübertragung, virusverdächtige Einzelpflanzen entfernen, Saatgutbehandlung möglich, Blattlausbekämpfung, resistente Sorten
Welche Symptome hat die Bakterielle Weichfäule?
Pectobacterium spp. (Erwinia spp.)
Symptome: wasserdurchsogene Befallsstellen, leicht einzudrückende Kürbiswand, äußerlich keine weiteren Auffälligkeiten, Zusammensacken der Kürbisse mit fortschreitendem Alter, säuerlich mehliger Geruch des zersetzten Fruchtfleisches (extremer Gestank)
Welche Krankheit an Mohn kennen Sie? Wie wird diese bekämpft?
Falscher Mehltau an Mohn Peronospora arborescens,
Symptome: wulstig aufgetriebene Verkrümmung der Mohnblätter, Kümmerwuchs und Habitusdeformationen, Blattränder nach unten eingerollt, bei feuchtwarmer Witterung grauviolettes Pilzmyzel an den Blattunterseiten, Infektion der Samen
Ertragsverluste bis zu 40 %
optimale Bedingungen: anhaltende Niederschläge und niedrige Temperaturen im Vorsommer und Sommer
Management: Nutzung trockener Anbaulagen, weitgestellte Fruchtfolgen (> 3 Jahre), befallsfreies Saatgut, Beizung des Saatgutes, Fungizideinsatz
Welche Krankheit an Leindotter kennen Sie? Welche Symptome hat diese?
Falscher Mehltau an Leindotter
Hyaloperonosora camelinae
Symptome: weißlicher Pilzüberzug auf Blättern, Stängeln und Schötchen (schon ab Blühbeginn), verdrehteTriebe, tw. Kümmerwuchs, Pflanzenteile welken, verbräunen, sterben ab, Schötchen reifen vorzeitig, Samenübertragbar
Erläutern Sie drei Krankheiten an Hanf.
Grauschimmel bei Hanf Botrytis cinerea
optimale Bedingungen: Auftreten bei kaltfeuchter Witterung im Frühsommer
Symptome: befallene Pflanzen brechen ab oder fallen um
Hanfkrebs Sclerotinia sclerotiorum
Symptome: Stängeln mit weißlich - grünes Pilzgeflecht, das bis zum Mark durchdringen kann, unterer Stängel von Myzel überzogen, schwärzliche rundliche Sklerotien im Myzel
Auswirkung: negativer Einfluss auf Fasergehalt und Faserqualität
Flachswelke (Flachsmüdigkeit) Fusarium oxysporum f. sp. lini
Symptome: Schlechtes Auflaufen, Absterben der Keimpflanzen, Umfallen aufgelaufener Pflanzen, Welke der Blätter und Triebspitzen, Aschgraue Verfärbung der Wurzeln
Management: Weitgestellte Fruchtfolge (6-7 Jahre), Sortenwahl, Saatgutbeizung, frühe Saat, ausgewogene Düngung
Cuscuta epilinum - Flachsseide
Biologie: parasitische Samenpflanze, Saugorgane - Anheften an Lein
Symptome: Geflecht gelblicher Stängel umspinnt den Lein und entzieht Nährstoffe, Lein stirbt vorzeitig ab
Auswirkung: Beeinträchtigung der Faserqualität, Ertragsreduktion
Management: Cuscuta-Nester vor der Leinblüte eliminieren, unterschiedlichen Samengröße → leichte Reinigung möglich
Welche Symptome treten an der Zuckerrübe bei einem Wurzelbrand Befall auf?
Pythium ultimum
Symptome: schlechtes Auflaufen der Keimlinge, einzelne Fehlstellen in der Reihe bis zu größeren Kahlstellen, graubraune bis schwarze Flecken an der Wurzel oder an den Keimblättern, Welken der jungen Rübenpflanzen, schwarze Verfärbungen und Einschnürungen am Wurzelhals, später auch am Rübenkörper, Absterben und Umfallen der Pflanzen
Welche Symptome und Ansprüche hat der echte Mehltau an Zuckerrübe?
Erysiphe betae
Symptome: rundliche, grauweiße Pusteln, schmutzig-grauen Myzelbelag, Anfangsbefall vorwiegend blattoberseits, später auch blattunterseits, Befall v.a. an äußeren und mittleren Rübenblättern, tw. auch an den Herzblättern,
Biologie: Bildung von Chasmothezien auf den Befallsstellen, obligater Parasit, Verbreitung im Bestand v.a. durch Konidien, geringe Bedeutung der Chasmothezien
Optimale Bedingungen: über 30-40 % Luftfeuchtigkeit, (kein Niederschlag), Temperaturen über 15 °C (optimal 25 - 30 °C), stark wechselnde Tag- & Nachttemperaturen und Taubildung, Licht beeinflusst Keimung positiv, trockenen und warmen Regionen bzw. Jahren
Auswirkungen: Befall mindert Assimilationsfläche, gesteigerte Atmungsintensität – Rückgang des Rübenertrages, Absinken des Zuckergehalt, Anstieg der unerwünschten Nichtzuckerstoffe (Melassebildner, v.a. Alpha-Amino-Stickstoff)
Welche Symptome und Ansprüche hat der Rübenrost?
Uromyces beticola
Wirtspflanzen: Zuckerrübe, Mangold, Rote Rübe, Spinat,
Symptome: auf Blattober- und -unterseite, rostbraune Pusteln (häufig mit chlorotischem Rand), häufig starker Einzelpflanzenbefall, stark befallene, ältere Blätter sterben ab, jüngere Blätter aufrecht, kräuseln sich, vergilben langsam
Biologie: autözischer Rostpilz
Optimale Bedingungen: nach milden Wintern direkte Infektion durch Uredosporen, empfindlich gegen hohe Temperaturen, stärkste Ausbreitung bei 15-22 °C, gefördert durch hohe N-Versorgung
wirtschaftliche Bedeutung gering, meist nicht bekämpfungswürdig
Welche Erreger können die Blattfleckenkrankheit (neben Cercospora) bei Zuckerrüben verursachen?
Ramularia-Blattfleckenkrankheit – Ramularia beticola
Symptome: unregelmäßige, eckige, graubraune Flecken, durch undeutlichen Rand abgegrenzt, Befall v.a. an älteren Blättern, Herzblätter meist ohne Befall, häufig als Mischinfektion
Wirtspflanzen: Chenopodiaceaen
Auswirkungen: Reduktion des Zuckerertrages um bis zu 25 %
Optimale Bedingungen: maritime oder kühl-feuchte Lagen, Temp 16-20 °C, über 70% LF
Infektion über die Stomata
Welche Erreger, neben Pilzlichen, können die Blattfleckenkrankheit bei Zuckerrüben verursachen?
Bakterielle Blattflecken – Pseudomonas syringae
Verwechslungsmöglichkeit mit Cercospora, Unterscheidung oft nur mittels Lupe möglich
Symptome: unregelmäßige Flecken, Innenhof glasig aufgehellt, ohne Vermehrungsstrukturen, kann nur durch Verletzungen (Hagel, mechanische Bearbeitung, tierische Schädlinge) bei feuchtkühlem Wetter die Blätter infizieren.
—> wirtschaftlich unbedeutend
Was ist die wichtigste Rübenkrankheit? Wie kann diese bekämpft werden?
Cercospora-Blattfleckenkrankheit – Cercospora beticola
Symptome: Nekrosen v.a. an älteren Blättern, Gewebe anfangs dunkelbraun, später im Mittelteil graubraun bis silbrig, Herzblätter meist befallsfrei, ananasartiger Rübenkopf
Auswirkungen: geringerer Zuckerertrag, Befallsverluste bis zu 40 %, schlechtere Lagerfähigkeit
Wirtspflanzen: Mangold, Spinat, Rote Rüben, Futterrüben, div. Unkräuter (Amaranthus, Chenopodium, …)
Optimale Bedingungen: Temp Keimung 25-30 °C und 100 % LF optimal, Sporulation: 27 °C, 100% LF
Management: Entfernung von Pflanzenresten, gute Bodenbearbeitung, Fruchtfolge (4 Jahre), Saatgutbeizung, Sortenwahl, mäßige Düngung, Verzicht auf Beregnung, Fungizide (Warnsysteme)
Charakterisieren Sie die späte Rübenfäule.
Rhizoctonia solani
Symptome: Pflanzen welken von außen nach innen, vergilbende Blätter liegen kranzförmig um die Rüben auf dem Boden, dunkelbraune, trockene Faulstellen
Biologie: Sklerotien, vegetative Entwicklung (keine Sporenbildung), hohes Saprophytisches Potenzial, Hyphen dringen in das Pflanzengewebe ein (zellwandauflösende Enzyme)
Optimale Bedingungen: schwere Böden mit schlechter Struktur (Sauerstoffmangel, niedriger pH-Wert, hang zur Staunässe), hohe Bodenfeuchte, hohe Temperaturen, enge Rübenfruchtfolgen mit Mais
Auswirkungen: Verluste im Rübenertrag (2 % - 50 %), Reduktion des Zuckergehaltes um 60 % möglich, geringe Lagerfähigkeit, schlechte Verarbeitungsqualität, tw. Aussortieren fauler Rüben notwendig
Management: Sortenwahl, Resistenzzüchtung, Fruchtfolge (max. 33% Zuckerrübe in der Fruchtfolge, Berücksichtigung von Mais, geeignete Zwischenfrüchte), Bodenbearbeitung (biologische Aktivität, Vermeidung von Strukturschäden, geeignete Rodetermine, …), Pflanzenschutzmaßnahmen (keine zugelassenen Fungizide)
Was versteht man unter Anastomose? Nennen Sie ein (Krankheits-)Beispiel.
beschreibt die Art der Hyphenfusion von Isolaten von R. solani und damit auch den Verwandtschaftsgrad zwischen zwei Isolaten
Einteilung in 4 Anastomosegruppen ( "Anastomosetypen„)
->C0: keine Reaktion, die Pilzhyphen nehmen sich gegenseitig nicht wahr
->C1: Kontakt und Festwachsen der beiden Zellen der Hyphen, die sich berühren, die Zellwände werden nicht durchbrochen
->C2: Kontakt und Zusammenwachsen der beiden Zellen, die sich direkt berühren, , keine Fusion des Zytoplasmas und keine Zelllyse, nachfolgend Zelltod der an der Fusion beteiligten Zellen
C3: perfekte Fusion, Kontakt und Zusammenwachsen der Zellen, Zellwandfusion benachbarter Zellender Pilzhyphen ohne Zelltod, Austausch von Zellkernen von einem Individuum zum anderen, Fusion des Zytoplasmas mit Zelllyse
aktuell: 14 AG mit zusammen 31 Untergruppen von R. solani
Anastomosetyp 2-2 IIIB: Späte Rübenfäule (Wirtspflanzen ZR, Mais, Reis, Sorghum, Soja)
AG 1, AG 2-1, AG 2-2 IV, AG 4 und AG 5 auch auf Zuckerrübe, verursachen andere Krankheiten
Bestimmung der AG: Molekulare Analyse:
->direkte Sequenzierung der rDNA-ITS-Regionen schwierig
->Klonen und die PCR-Amplifikation mit AG- oder subgruppenspezifischen Primern
Welche Symptome hat die sogenannte Wurzelbärtigkeit (Rizomania) der Zuckerrübe?
(BNYVV) – Aderngelbfleckigkeitsvirus
Symptome: auffällig gelbe Chlorosen entlang der Blattadern (selten und nur an Einzelpflanzen), nesterweise Aufhellungen im Bestand, Blattsymptome, die auf Störungen in der Nährstoffversorgung (Stickstoff, Bor, Mangan) sowie im Wasserhaushalt schließen lassen, Welke bei hohen Temperaturen (trotz ausreichender Feuchtigkeit), eingeschnürter Rübenkörper im unteren Bereich, Seitenwurzeln rechtwinkelig abstehend, dichter, dunkler Wurzelbart, Verbräunung der Leitbündel nach Anschnitt der Wurzelspitze
Auswirkungen: anfällige Sorten: Ertragsverluste bis zu 80 %, bis zu 60 % reduzierte Zuckergehalte möglich
Biologie: stäbchenförmiges Virus, ssRNA, Benyvirus, A-, B-, P-Typen (Hinweis auf unterschiedliche Entwicklung und Ausbreitung )
Verbreitung: Bodenpilz Polymyxa betae, häufig vergesellschaftet mit BSBV (beet soil-borne virus) und BVQ (beet virus) – gleicher Vektor
Wirtspflanzen für Polymyxa betae: Rübe, Spinat, Unkräuter (Vogelknöterich, Ackerkratzdistel, Ehrenpreis,Ackerwinde, …)
Management: tolerante Sorten, Fruchtfolge, Vermeidung von Staunässe, Anwendung physiologisch saurer Dünger, Vermeidung der Bodenverschleppung, keine direkte Bekämpfung möglich (Vektor & Virus)
Welche weiteren Rübenkrankheiten kennen Sie?
Gürtelschorf Ursache nicht vollständig geklärt
Bormangel, Manganmangel
Erläutern Sie die Symptome und das Management der Wurzeltöterkrankheit.
großer Wirtspflanzenkreis (über 200 Arten, über 60 Pflanzenfamilien)
Wirtspezialisierung durch Anastomosegruppen („genetische Familien“): AG-3 (AG-4 HG-1, AG-7, AG-9)
Symptome: Weißhosigkeit, Wipfelrollen der Blätter, „dry-core“-Symptome an Knollen, Sklerotien auf der Knollenschale (auch im Lager möglich), Infektion der Wurzeln/unterirdischen Sprossteile durch Myzel
Biologie: Myzel überdauert saprophytisch im Boden oder entwickelt sich aus Sklerotien, Verbreitung durch Ernterückstände und der an den Knollen befindlichen Sklerotien, keine Sporenbildung in der vegetativen Phase
Management: Beizung, gesundes und befallsfreies Pflanzgut, Förderung eines schnellen Auflaufens, Fruchtfolge, Vorkeimung oder Pflanzgut verwenden, das sich im Keimstimmung befindet, Vermeidung von unverrotteten Ernterückständen
Die Kraut- und Knollenfäule ist eine wichtige Kartoffelkrankheit. Erläutern Sie die Symptome, Biologie und das Management dieser Krankheit.
Phytophthora infestans
Symptome: infizierte Stängel und Blattstiele werden braun, von Blatträndern ausgehend Fleckenbildung, Flecken gelbgrün, wirken wasserdurchsogen, weißer Sporenrasen blattunterseits, Blätter vertrocknen oder verfaulen, Knollen mit oberflächlich eingesunkenen, unregelmäßigen, bleigrauen Flecken, Verbräunungen grenzen sich nicht scharf vom gesunden Gewebe ab, Gewebe verbräunt und fault, Trockenfäule
Biologie: Perthophytisch, epidemisch v.a. in niederschlagsreichen Jahren, durchschnittliche Einbußen 8-10 %, bei epidemischem Auftreten Einbußen bis 70%, Kreuzungstypen A1 und A2
Wirt: enger Wirtspflanzenkreis (Solanaceae), weltweit wichtigste Erkrankung (tw. begrenzender Faktor)
Management: Pflanzgutauslese, weitgestellte Fruchtfolge, Vorkeimen des Pflanzgutes, vorgezogene Pflanztermin, Optimierung des Kleinklimas, keine N-Überdüngung, räumliche Trennung unterschiedlicher Reifegruppen, Entfernen kranker Pflanzen aus dem Bestand, Nutzung diverser Warndienste, Ernte erst nach vollständigem Absterben des Krautes, Fungizide (Kupferpräparate, Synthetische PSM)
Erläutern Sie die Symptome und das Management der Dürrfleckenkrankheit bei Kartoffel.
Alternaria solani
Symptome: „Sprühflecken“, unregelmäßige, eckige, scharfrandige und sich rasch vergrößernde Flecken anfangs v.a. auf den untersten Blättern, braune Nekrosen, konzentrische Ringe, übriges Blattgewebe verfärbt sich gelbgrün, Knollbenbefall meist erst nach der Ernte sichtbar, eingesunkene, unregelmäßige, dunkle Flecken auf Schale, befallenes Gewebe ist verbräunt, eingesunken, trockenfaul, Scharfe Abgrenzung zw. befallenem und gesundem Gewebe
Verwechslungsmöglichkeiten: Botrytis, Phytophthora, Mg-Mangel
Auswirkungen: 25 - 35 % weniger Stärkeertrag, negative auf die Größensortierung der Knollen
Optimale Bedingungen: Kartoffelbeständen, bei Stress durch zu geringe Nährstoffversorgung (vor allem zu wenig Stickstoff), Trockengebiet, v.a. bei über 22 °C und Wechsel von Feucht- und Trockenperioden
Management: gute Nährstoffversorgung, gesundes Saatgut, Sortenwahl, ausgereifte Knollen bei trockenem Boden ernten, beschädigungsfreie Ernte, weitgestellte Fruchtfolge, Einsatz von Fungiziden, bei der Ernte aussortierte Knollen nicht auf dem Feld belassen, optimale Lagerbedingungen
Erläutern Sie das Blattrollvirus. Beschreiben Sie Symptome und Wirtspflanzen.
Blattrollvirus (PLRV)
Biologie: isometrisches ssRNA-Virus, Gattung = Luteoviren
Übertragung: im Phloem angesiedelt, durch Blattläuse (zirkulativ persistent)
Symptome: Primärinfektion: Einrollen der Triebspitze (Befall von oben nach unten), Sekundärinfektion: „Rollsymptome“ von unten nach oben, gestauchter Wuchs, steile Blatthaltung, Blätter hart und brüchig (metallisches Rascheln), Ertragsdepression: 20-30%
Wirtspflanzen (über 56 Arten): Solanaceen, Chenopodiaceen, Cruciferen, Asteraceen
Erläutern Sie das Kartoffelvirus. Beschreiben Sie Symptome und Wirtspflanzen.
Kartoffelvirus A (PVA)
Biologie: fadenförmiges ssRNA-Virus, Gattung = Potyviren, leichte, mittlere und schwere Virusstämme, Klassifizierung: Schwere Virose
Übertragung: Blattläuse (nicht persistent)
Symptome: Primärinfektionen meist latent, Sekundärinfektionen mit leichten Mosaiksymptomen, Rauhmosaik mit aufgewölbter Blattoberfläche, gewellte und gekrümmte Blattränder, Ertragsverluste: 40-80 %
Optimale Bedingungen: kalte Witterung fördert Symptomausprägung
Erläutern Sie die Strichelkrankheit an Kartoffeln. (Symptome, Wirtspflanzen, Verbreitung)
Kartoffelvirus Y (PVY) Strichelkrankheit/Tabakrippenbräune
Biologie: fadenförmiges ssRNA-Virus, Gattung = Potyviren, Stämme: O, N, C und nordamerikanischer Typ (NA), N:O-Rekombinanten: PVYNTN , PVYN-Wilga, u.a.
Übertragung: nicht persistent durch Blattläuse (über 40 Arten), mechanisch
Wirtspflanzen: Solanaceae, Chenopodiaceae, Asteraceae, Amaranthaceae, Leguminosen, u.a.
gefährlichste Kartoffelvirose
Symptome: Ertragseinbußen bis zu 80 % (geringere Knollengröße, reduzierter Stärkegehalt), rekombinante Stämmen meist mit höherer Virulenz und verstärkter Ausbreitung
Welche Arten der Virusübertrageung werden unterschieden?
(A)Nicht-persistente Viren (z.B. CMV): Aufnahme aus Epidermiszellen infizierter Pflanzen; Anlagerung am Stylet, außerhalb des Vektors
(B)Semipersistente Viren (z.B. ToCV): nur im Phloem; Virus heftet sich mit Hilfe einer Minor-Capsid-Proteins (CPm) an die Bindungsstelle im Vorderdarm des Vektors, nach Häutung nicht mehr da
(C)Persistente, nicht-propagative Viren (z.B. TYLCV): nur im Phloem, Virus wird über Hämolymphe in primäre Speicheldrüse abgegeben, überlebt im Vektor, kann sich nicht vermehren
(D)Persistent-propagative Viren (z.B. TSWV): spezielles Protein unterstützt den Eintritt in Mitteldarmzellen – Replikationsort; Virus dringt über die röhrenförmige in primäre Speicheldrüsen ein, überlebt im Vektor, vermehrt sich
Wie können Bekämpfungsmaßnahmen von Virosen an Kartoffel aussehen?
Keine direkte Bekämpfung von Viren
Pflanzkartoffelbestände möglichst großflächig von Konsumkartoffeln trennen
konsequente Beseitigung von Durchwuchskartoffeln in allen Kulturen
sachgerechte Unkrautbekämpfung
intensive Selektion, so früh wie möglich beginnen
Sortenwahl
Insektizideinsatz zur Bekämpfung der Vektoren
1. Pyrethroideinsatz zum Frühjahrsflug → Verhindern der Ansiedlung von Blattläusen im Bestand
2. Bei verstärktem Auftreten ungeflügelter Blattläuse: Einsatz eines systemischen Insektizids
3. Sommerflug: Blattlauspopulation auf niedrigem Niveau halten, Verhindern der Abwanderung virusinfizierter Läuse
Um welche Erreger Art handelt es sich bei dem Gewöhnlichem Kartoffelschorf? Welche Verwechslungsgefahr besteht?
Streptomyces scabiei
Biologie: Gram-positive, filamentöse Bakterien, Sporenbildung in spiralenförmigen Ketten, Pathogenität basiert auf der Bildung von Thaxtomin (Toxin), kein relevanter Antibiotikaproduzent
Symptome: Buckelschorf (Aufwölbungen), Kraterschorf (Vertiefungen) oder Normalschorf (ebene Flächen)
Auswirkungen: Qualitätsminderung, schlechtere Keimfähigkeit, kaum Ertragseinbußen
Wirtspflanzen: Zuckerrüben, Mohn, u.a.
Management: Sortenwahl, Einsatz von physiologisch sauren Düngern, Gründüngung
Verwechslungsmöglichkeiten:
Pulverschorf – Spongospora subterranea – Plasmodiophoramycota
Kartoffelkrebs – Synchytrium endobioticum – Chytridiomycota
Erläutern Sie die Symptome und das Management der Knollennaßfäule der Kartoffel.
Gattung Pectobacterium und Dickeya - Symptomkomplex
Schwarzbeinigkeit, bakterielle Weichfäule, Knollennaßfäule der Kartoffel
Symptome: Knollenbefall, manchmal erst im Lager auftretend, Fleisch ganz oder tw. Breiig, Schale bleibt erhalten, Übelriechend, krankes und gesundes Material durch dunkle Linie abgegrenzt, Befallsnester (vernässte Bodenstellen), Lagerungsprobleme
Übertragung: latent verseuchtes Pflanzgut, Boden und verrottende Pflanzenteile, Infektion über Bodenwasser bei hohen Niederschlägen oder Staunässe
Biologie: fakultativ anaerobe Bakterien (Entwicklung und Fäulnis auch unter Sauerstoffmangel), Eintritt über geöffneten Lentizellen, Verletzungen, Wachstumsrisse an Knollen und Stolonen
weiter Wirtspflanzenkreis
Optimale Bedingunge: nasse Bodenverhältnisse und hohe Bodentemperaturen
Management: einwandfreies Pflanzgut, Beschleunigung des Auflaufens durch Vorkeimung der Pflanzkartoffeln, Knollenbeizung (Cuprozin) zur Befallsreduktion, rechtzeitige Krautabtötung (gleichmäßige Abreife), Verringerung von Knollenbeschädigungen durch optimierte Rode- und Transporttechnik, Rodung nicht unter 10°C, Abbruch der Rodung bei Nässe, Selektion fauler Knollen, schnelle Abtrocknung der Knollenoberfläche, Lager- und Gerätehygiene (Desinfektion)
Was sind die Symptome der Stolbur-Krankheit? Welche Überträger kennen Sie?
Potato stolbur phytoplasm
Symptome: Gelbverfärbungen der Blattränder, löffelartiges Einrollen der Blätter, Blätter und Triebe stehen steil aufrecht, an den Wurzeln trockenfäuleartige Symptome, Wasserentzug an vorhandenen Knollen ("Gummiknollenwelke")
Wirtspflanzen: Wein, Kartoffel, Tomaten, Salat, Paprika, Kleeseide, Flachsseide, Ackerwinde,Hahnenfußgewächse, Brennessel, Beifuß (v.a. Solanaceae)
Überträger: Zikaden (Wanderzikaden, Glasflügelzikaden, Kleezirpen, Triftenerdzikade)
Pflanzliche Überträger: Kleeseide (Cuscuta trifolii), Flachsseide (Cuscuta epilinum), Amerikanische Seide (Cuscuta campestris)
Hauptüberträger: Hyalesthes obsoletus (Windenglasflügelzikade)
Erläutern Sie die Symptome und das Management des Kartoffel-Spindelknollen-Viroid.
PSTVd
Symptome: Keine am Kraut, aber deformierte, spindelförmige, rissige Knollen, Steif aufgerichtete, kleine Stängel mit dunklerem Laub
Hauptwirtspflanzen: Tomate, Kartoffel, Paprika, Pfefferoni, Jasminblütiger Nachtschatten, Enzianbaum, Engelstrompete
Maßnahmen: getestetes Stecklingsmaterial bzw. Saatgut verwenden, Pflanzen/Stecklinge von anderen Wirtspflanzenbeständen im Betrieb getrennt halten, Vermischung verschiedener Partien vermeiden, bei Kulturarbeiten Werkzeuge zwischen einzelnen Partien desinfizieren
Welche Symptome hat die Bakterielle Ringfäule?
Clavibacter michiganensis spp. Sepedonicus
am Kraut: von unten nach oben fortschreitende Welkeerscheinungen, gelbgrüne Blattverfärbungen,
an der Knolle im Längsschnitt glasig-gelbe Verfärbung des Gefäßbündelringes, außerhalb des Gefäßbündelringes liegende Schicht kann leicht vom Mark getrennt werde
Welche Symptome hat die Schleimkrankheit an der Kartoffel?
Ralstonia solanacearum
Symptome: Welke - im Feldbestand nicht eindeutig zu erkennen, aus dem Stängel befallener Kartoffelpflanze austretende Schleimfäden, Knolle mit Schleimtropfen an den Augen, bei fortschreitendem Befall geht die gesamte Kartoffel in Fäulnis über, Lagerverlust bis 100 %
Durchschneiden der Knolle: Bakterienschleim tritt spontan aus dem Gefäßbündelring aus
Letztmalige Auftreten in AT datiert aus 2008
Beschreiben Sie den Getreidelaufkäfer. Gehen Sie auf die Wirt, opt. Bedingungen, Schäden, Management und den Entwicklungszyklus ein.
Coleoptera
Wirt: Weizen, Gerste, Roggen, diverse Gräser (nicht an Hafer)
Aussehen: mattschwarz, Larven typische dunkle Tergite (Rückenplatte)
Entwicklung: Käfer macht im Juni/Juli Reifungsfraß, Eiablage August+September, 100 Eier, Larven schlüpfen 2-3 Wochen, L2 überwintert, Erwachsene Tiere sind Nachtaktiv
Schadbild: L1 fressen Keimpflanzen, zerkaut, zerfasert und vergilbt, Blattspitzen werden in Wohnröhren gezogen, L2 + L3 fressen größere Pflanzen, zerfasern Blätter -> “Knäuel”
Bedingungen: im Herbst warm und trocken, milde Winter (30cm tief gefroren Einstellung Fraß), hoher Wintergetreide Anteil, Weiden mit hohem Gräser Anteil, früher Saartermin
Bekämpfung: Fruchtfolge, Insektizide Fraßgifte, Bodenbearbeitung nach Ernte, Ausfallgetreide und Gräser
Schadschwellen:
Herbst: 1-2 Larven/m2 oder 4-5 geschädigte Pflanzen/m2
Wintergetreide Frühjahr: 3-5 Larven/m2 oder 8-10 gesch. Pfl./m2
Sommergetreide: 1-2 Larven/m2 oder 4-5 gesch. Pfl./m2
Was versteht man unter biotrophen, pertotrophen und saprophyten Schaderregern? Nennen Sie jeweils drei Beispiele.
Biotroph: leben auf einem Lebenden Wirt und töten diesen nicht, Rostpilze (Puccinia), Brände (Ustilago spp.), Mehltau (Erysiphe betae)
Pertotroph: leben auf totem Material, dass sie getötet haben, Botritys cinerea, Fusarium spp., Netzfleckenkrankheit an der Gerste (Pyrenophora teres)
Saprophyt: leben auf totem Gewebe (nicht selbst getötet), Alternaria brassicae, Tilletia caries, R. solani
Beschreiben Sie die Getreideblattlaus allgemein. Gehen Sie auf die Biologie, Schäden (Schadschwellen) und den Entwicklungszyklus ein. (Wirt, opt. Bedingungen)
3 Arten in Europa wichtig (gibt mehr)
Wirt: Weizen, Hafer, Gerste, Roggen, Futter- und Wildgräsern
Biologie: hohes Vermehrungspotenzial, Geflügelte (alate) und ungeflügelte (aptere) Formen, Generationswechsel (Holozyklus)
Entwicklung: 4 Larvenstadien (bei 21°C Dauer 9 Tage), Männchen sind Geflügelt, Weibchen setzen am Winterwirt geflügelte Weibchen ab, diese paaren sich mit den geflügelten Männchen
Schadwirkung: Saugschäden (Phloemsauger: Entzug von Pflanzensaft), Gelbliche Flecken auf Blättern, Wachstumshemmungen, Blattkräuselungen, TKG sinkt, Honigtau (= Nährsubstrat für Rußtaupilze), Übertragung pflanzenpathogener Viren
Optimale Bedingungen: milde Winter, warmes und trockenes Wetter ab Ährenschieben, hohe Stickstoffgarben, keine natürlichen Gegenspieler wegen fehlender Nützlingsschonung, Winterwirte in Böschungen/Hecke
Wintergetreide im Herbst: 10% befallene Pflanzen
Getreide im Frühjahr/Sommer: 3 -5 Blattläuse / Ähre während der Blüte oder 60-80 % der Ähren mit Blattläusen
Was versteht man unter Holozyklisch und Anholozyklisch?
Holozyklisch: nach einer pathogenetisch entstandenen Generation folgt eine Vermehrung mit Geschlechtstieren (Bsp. Blattlaus)
Anholozyklisch: nur pathenogenetische Generationen, keine Geschlechtstiere
Warum haben Blattläuse ein so hohes Vermehrungspotenzial?
Parthenogenese (Jungfernzeugung)
Viviparie (Lebendgebären)
jede Blattlaus bringt 50-70 Nachkommen hervor (bei optimalen Bedingungen)
Holozyklisch: zwei geschlechtliche und pathenogenetische (eingeschlechtliche) Generationen
Nennen Sie drei Beispiele für Getreideblattläuse.
Bleiche Getreideblattlaus
Wirtswechselnd; Winterwirte sind u.a. Wild- u. Gartenrosen, besiedelt ca. ab Mitte Mai Gräser und Getreide; bleibt nur auf den Blättern
Haferblattlaus
Wirtswechselnd; Winterwirt ist u. a. die Traubenkirsche, besiedelt untere Blätter und Blattscheiden der Getreidepflanzen, selten auch die Ähren
Große Getreideblattlaus
nicht wirtswechselnd; Winterwirte sind Wintergetreide und Gräser, besiedelt Getreideähren ab dem Ährenschieben bis zur Blüte
Welche besonderheiten haben alle drei Blattlausarten im Bezug auf ihre Sekundärschäden?
Virusvektoren
Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV) wird von allen 3 Blattlausarten übertragen
Getreidegelbverzwergungsvirus (CYDV) von einer übertragen (Haferblattlaus)
persistente Übertragung -> Vektorinfektiosität auch nach einer Häutung
BYDV und CYDV sind zirkulative Viren:
in der Hämolymphe und dem Speichel des Vektors nachweisbar, Viruspartikel durchdringen die Darmwand und dringen in die Speicheldrüsen ein, Virusübertragung durch Speichel aus dem maxillären Speichelkanal
Myzus persicae ist die weltweit bedeutendste Blattlausarten
Beschreiben Sie die Wander-Sandzirpe. Gehen Sie auf die Biologie, Schäden (Schadschwellen) und den Entwicklungszyklus ein.
Auchenorrhynch
Schadbild: Übertragung des Weizenverzwergungsvirus (CYDV) in persistenter Weise; Larven sind effektivere Vektoren als Adulte
Biologie: saugen an Blättern aller Getreidearten und auch an Gräsern; Adulte und Larven sind sehr mobil, 2 Generationen/Jahr
Bekämpfung: möglichst späte Aussaat von Wintergetreide, bzw. frühe Aussaat von Sommergetreide; Beseitigung von Ausfallgetreide; wird mit erfasst bei der Blattlausbekämpfung
Beschreiben Sie die zwei wichtigsten Arten der Getreidehähnchen. Gehen Sie auf die Biologie, Schäden (Schadschwellen) und den Entwicklungszyklus ein. (Opt. Bedingungen, Wirt)
Rothalsiges Getreidehähnchen
Aussehen: metallisch blau, rotes Halsschild, rote Bein
Verpuppung im Juni: im Boden
Blaues Getreidehähnchen
Aussehen: Halsschild + Flügeldecken metallisch blau
Verpuppung im Juni: in einem Kokon an der Pflanze
Schadbild: streifiger Fensterfraß, dunkle Kotflecken blattoberseits, Verlust von Assimilationsfläche
Wirt: Weizen, Gerste, Wildgräser, tw. Mais, nur rothalsiges auf Hafer
Biologie: Käfer fliegt Ende April/Anfang Mai, Weibchen machen Reifungsfraß, Eiablage Blattoberseiten, gelbliche Larven mit brauner Kopfkapsel sind von Schleimschicht bedeckt, 1 Generation / Jahr
optimale Bedingungen: warme trockene Witterung im Mai, Sommergetreide, (stark behaarte Weizensorten weniger gefährdet)
Bekämpfungsrichtwerte:
Wintergetreide: 1 Larve / Fahnenblatt (bzw. Halm) bzw. 10 % geschädigte Assimilationsfläche
Sommergetreide: 1 Larve / 2 Halme
Beschreiben Sie zwei Wanzenarten an Getreide. Gehen Sie auf die Biologie, Schäden und den Entwicklungszyklus ein.
Heteroptera
Gemeine od. Maurische Getreidewanze
Aussehen: sehr farbvariabel: von hellgrau über rotbraun bis schwarz, abdomenrand mit Karomuste, Scutellum bedeckt den ganzen Hinterleib
Getreidespitzwanze, Spitzling
Aussehen: Färbung graugelb mit mehreren braunen Streifen, braune Punktierung, Kopf und Halsschild dreieckig
Symptome: Larven und Erwachsene saugen an Getreidekörnern (Milchreife), Speichelsekret enthält Protease, Klebereiweiß im Korn wird abgebaut (Backfähigkeit nimmt ab), „Wanzenstichigkeit“: dunkle Einstichstellen mit hellem Hof auf Körnern
Wirt: Weichweizen und Durumweizen besonders empfindlich
Entwicklung: Überwinterung (Adulte) in Waldrändern, Windschutzgürteln, Eiablage an (Un-)Gräser (nicht an Unkräuter) und Getreidepflanzen (Mai – Juli), 5 Larvenstadien, alle ohne Flügel, 1 Generation / Jahr
Optimale Bedingungen: warmes, trockenes Wetter im Frühsommer, Anbauzeitpunkt, Ungräser im Feld
Schadschwellen: 1 - 2 % wanzenstichige Körner, bzw. 1 - 2 Wanzen/m2
evtl. Insektizidbehandlung ab dem Ährenschieben
Beschreiben Sie Getreidethirpse. Gehen Sie auf die Biologie, Schäden und den Entwicklungszyklus ein.
Thysanoptera
Unbezahnter Getreideblasenfuß, Haferthrips (häufigste Art in Ö)
Aussehen: Adulte, schwarz, Männchen keine Flügel, Nymphen sind hellgelb
Weizenthrips
Aussehen: Adulte, schwarz, Nymphen sind rot gefärbt
Wirt: allen Getreidearten, v. a. an Weizen (Durum), auf Gräsern
Entwicklung: Adulte überwintern, wandern ab April ins Wintergetreide, Eiablage bereits vor dem Ährenschieben in der Blattscheide und hinter die Spelzen, Weibchen fliegen zum Sommergetreide weiter, dort Eiablage in die Blüten
Schaden: besaugen Fruchtknoten und Spelzen, Silberglanz = silbrig-weiße Flecken, schwarze Kottröpfchen, Vergilbung der Ährenspitze, partielle Taubährigkeit
Schadensschwelle: 10 Thripse/Ähre
Optimale Bedingungen: Heißes, trockenes, windstilles Wetter im Frühsommer, Häufiger Anbau von Getreide, Grasraine, Bekämpfung mit Insektiziden sehr schwierig
Beschreiben Sie den Getreide- Ährenwickler. Gehen Sie auf Schadschwellen, und Schäden ein.
Lepidoptera
Befall: ab April; Jungraupen an Gespinstfäden durch Wind in Felder verweht, dann Entwicklung der Larven an Getreide (alle Arten)
Schadbild: Minierfraß der Raupen auf Blättern, später auch auf Ähren; Blätter oft versponnen; Steckenbleiben und Umbrechen der Ähren, partielle Weißährigkeit
Schadschwelle: 40-50 Blattminen/m2; Getreidefelder an Waldrändern und Feldgehölzen besonders gefährdet, Randbehandlung oft ausreichend
Beschreiben Sie die Fritfliege an Getreide. Gehen Sie auf Aussehn, Schadbild und Bekämpfung ein.
Diptera
Aussehen und Entwicklung: glasig-weiße Larven der Frühjahrs- u. Herbstgeneration saugen an der Basis der Herzblätter in der Blattscheide; Sommergeneration befällt Ähren, Verpuppung in den Körnern
Schadbild: Im Frühjahr und Herbst vergilben die Herztriebe des Getreides, Pflanzen können absterben,verstärkte Bestockung; im Frühsommer an Gerste und Hafer „Fritkörner“, partielle Taubährigkeit
Bekämpfung: Ausfallgetreide und Quecken bekämpfen; Vermeidung von Frühsaaten im Herbst und Spätsaaten im Frühjahr
Beschreiben Sie die Gelbe Getreidehalmfliege. Gehen Sie auf Schadbild und Bekämpfung ein.
Befall: glasig-weiße Larven der 1. Generation fressen Fraßrinnen von der Ährenbasis bis zum obersten Knoten im Halm und verpuppen sich dort, 2. Gen. frisst bis zur Sprossbasis
Schadbild:
1. Gen.: Verdickung und korkenzieherartige Verdrehung des obersten Halmgliedes und verbräunte Fraßrinnen, unvollkommenes Ausschieben der Ähre
2. Gen.: Herzblätter vergilben; im Frühjahr sind einzelne Triebe stark verkürzt und verdickt
Bekämpfung: Vermeidung von Frühsaaten im Herbst und Spätsaaten im Frühjahr
Beschreiben Sie die Gelbe und Orangerote Weizengallmücke. Gehen Sie auf Schadbild und Bekämpfung ein.
Entwicklung: Weibchen legen zum Zeitpunkt des Ährenschiebens 5-8 Eier je Blütchen nur bei seitlich aus Blattscheiden heraustretenden Ähren, die gelblichen Larven (keine Kopfkapsel, Brustgräte am 1. Brustsegment) saugen an den Kornanlagen und an den Fruchtknoten
Schadbild: einzelne Kornanlagen zerstört, Kümmerkorn, Missbildungen des Korns
Bekämpfung: Queckenbekämpfung; geringer Weizenanteil in der Fruchtfolge; Randbehandlung oft ausreichend
Beschreiben Sie den Saatschnellkäfer an Mais. Gehen Sie auf die Überwachung, Schäden und den Entwicklungszyklus ein
Choleoptera
Wirt: polyphag an alle Getreidearten, Mais, Hackfrüchte, Gemüse, Zierpflanzen
Ursachen für verstärktes Auftreten: Fehlen bzw. Wegfall wirksamer Insektizide, Weniger bzw. reduzierte Bodenbearbeitung, Brachen und früh gesäte Winterbegrünungen, trockene, heiße Bedingungen im Frühling
Aussehen: groß, dunkelbraun – schwarz, schlank, Larven (Drahtwürmer) glänzend dunkelgelb, dünn, drehrund, nur Käfer können morphologisch bestimmt werden, Drahtwürmer nur mittels DNA-Analyse
Entwicklung: Agriotes-Arten unterscheiden sich zum Teil in ihrer Biologie / Entwicklung, und auch in ihren Standortpräferenzen und Fraßgewohnheiten, manche Arten überwintern als Käfer (z. B. A. lineatus), andere als Larve oder Puppe (z.B. A. ustulatus), Eiablage (der meisten Arten) Mai / Juli in den Boden: bis 160 Eier pro ♀, Schlupf nach ca. 5 Wochen, 9-15 Larvenstadien, je nach Art
verschiedenmehrjähriger Entwicklungszyklus: Drahtwürmer sind 2 – 5 Jahre im Boden aktiv, 3 – 4 Wochen Puppenruhe (Juni – August), schädigende Fraßaktivität ab dem 2. Jahr, fraßaktive Phasen: April – Mai, danach Abwanderung in tiefere Bodenschichten (2. Phase August – Oktober)
Schadbild: ausgehöhlte Saatkörner, angefressene Keimpflanzen, Einbohrlöcher an der Sprossbasis von Jungpflanzen, zerstörte Vegetationskegel
Überwachung: Pheromonfallen (Zahl gefangener Männchen korreliert kaum mit der Anzahl der Larven im Boden (mehrjähriger Zyklus)), Köderfallen: Anlockung durch CO2-Abgabe der keimenden Wurzeln (und Feuchtigkeit)
Bekämpfung: Anbau empfindlicher Kulturen (besonders Mais, Kartoffeln) nach Umbrüchen meiden, Intensive Bodenbearbeitung, v.a. im Juni/Juli bei trockenen, heißen Bedingungen (Larven trocknen schnell aus), Puppenruhe wird gestört, Vermeidung von Ausfallgetreide, chemische Bekämpfung mit Insektiziden
Bekämpfungsrichtwert: Mais: 1-2 Drahtwürmer/m2
Beschreiben Sie den Maiswurzelbohrer. Gehen Sie auf die Bekämpfung, Schäden und den Entwicklungszyklus ein.
Westlicher Maiswurzelbohrer
Wirt: Mais, Gräser, z.B. Borstenhirse, Sorghumhirse, Miscanthus, tw. auch Pollen von z.B. Sonnenblume und Kürbis, Verbreitung durch Flug und Verschleppung (war mal Quarantäne Schädling, Monitoring mit Pheromonfallen in Ö)
Aussehen: Käfer schwarzer Kopf mit langen Fühlern, Halsschild, Hinterleib und Beine gelb, schwarze Deckflügel mit seitlich gelegenen, gelben Streifen, Larven: weißlich, 3 Beinpaare, Kopfkapsel und Chitinschild am Hinterende sind braun
Entwicklung: Hauptflugzeit der Käfer Anfang Juli bis Anfang September, Reifungsfraß an Blättern, Narbenfäden, Pollen und milchreifen Körner, danach Eiablage: 300 – 400 Eier (Boden), Überwinterung im Eistadium, Larven schlüpfen ab Ende April, Höhepunkt Larvenaktivität (= Fraß an Maiswurzeln) im Mai und Juni, Verpuppung im Juni
Schäden: Larven fressen an den Wurzeln oder bohren sich ins Wurzelgewebe ein, Wasser- und Nährstofftransport ist beeinträchtigt, Infektionen durch Pilze ist begünstigt, Verlust der Standfestigkeit, Käfer fressen Narbenfäden, Störung bei der Befruchtung möglich, „Gänsehals“: durch Verlust der Standfestigkeit richten sich geschädigte Pflanzen nach anfänglicher Lagerung an Sekundärwurzeln wieder auf und krümmen sich nach oben
Bekämpfung: Fruchtfolge (Landesverordnung), Unkrautbekämpfung, Maßnahmen zur Stärkung der Pflanzenentwicklung (frühe Saat, optimal vorbereitetes Saatbett, ausreichende und zeitgerechte Düngung, Bewässerung, Sortenwahl: Sorten mit starkem Wurzelwachstum) Bodeninsektizide gegen Larven (bei der Saat), Insektizidspritzung gegen Adulte (Stelzentraktor notwendig), entomopathogenen Nematoden/Pilze, Verwirrungsmethode mit Sexualpheromonem, resistente Pflanzen: transgener Mais
Beschreiben Sie den Maiszünsler. Gehen Sie auf die Bekämpfung, Schäden und den Entwicklungszyklus ein.
Wirt: Körner-, Zucker- und Silomais, an Hirse und Sorghum, Paprika
Aussehen: Falter unauffällig ockergelb mit rötlichbrauner Zeichnung bzw. mit gelben Querstreifen, Raupe gelblich - graubraun/rosa, schwarze Kopfkapse
Entwicklung: Eiablage ab Ende Juni (Blattunterseite), Raupen fressen zunächst oberflächlich (Fraßlöcher in den oberen Blattetagen), bohren sich nach 1-2 Häutungen in die Stängel ein, Verpuppung an der Stängelbasis im nächsten Frühjahr
Schaden: Eigelege und Fraßlöcher in den oberen Blattetagen, Bohrmehl und Raupenkot in Blattachseln, Bohrlöcher (minieren zuerst aufwärts, dann abwärts), Abgeknickte Maisfahne, Raupe im Kolben, Wasser und Nährstofftransport eingeschränkt, Förderung von Fusarieninfektionen (Mykotoxine)
Schadschwelle: Schadensschwelle 10-15 Eigelege pro 100 Pflanzen (Überwachung Falterflug, Betsimmung Eiablagezeitpunkt)
Bekämpfung: Bodenbearbeitung (überwinternde Maiszünslerlarven eingearbeitet), Insektizide, biologische Bekämpfung mit Trichogramma evanescens (Schlupfwespenlarve)
Beschreiben Sie die Fritfliege an Mais. Gehen Sie auf Schadbild und Bekämpfung ein.
Befall: Frühjahrsgeneration legt Eier am gerade aufgelaufenen Mais ab; Larven fressen an der Basis der Blätter
Schadbild: Löcher und parallel zu den Blattadern verlaufende Fraßgänge; Verkrüppelung der Blätter; häufig Seitentriebe, die nur geringe Kolben bilden
Bekämpfung: vorbeugende Insektizidapplikation im 1-2 Blattstadium
Beschreiben Sie den Schaden, die Schadschwellen und Bekämpfungsmaßnahmen von Nacktschnecke an Raps. (Kontrolle, opt. Bedingungen)
Gastropoda
Vorkommen: polyphag, Schäden aber besonders an Winterraps im Herbst
Aussehen: Kopfregion, Kriechsohle, Eingeweidesack, Mantel, Radula
Schaden: direkter Verlust von Blattmasse durch typischen Schabfraß, sekundäre Fäulnis, Qualitätsverlust durch Verschmutzungen, Auflaufschäden an Winterraps: Verlust der Keimlinge bzw. junger Rapspflanzen
Befallsfördernde Faktoren: milder Spätsommer und nasse Böden, Nachbarschaft von Bracheflächen, Zwischenfrüchten, Grünland, Feldfutterflächen, Uferböschungen, Waldrändern
Kontrolle: Schleimspur, Schneckenkot, Schnecken sind nachtaktiv, Kontrollen mit Jutesäcken, feuchte Holzbretter o. ä., auch mit einigen Schneckenkörnern versehen
Schadwschwelle: 10% geschädigte Keimpflanzen
Bekämpfung: Bodenbearbeitung: feinkrümeliges Saatbett mit guter Rückverfestigung, Jugendentwicklung der Rapspflanzen fördern, Nahrungsangebot reduzieren: Strohabfuhr, keine Zwischenfrüchte, Ausfallraps beseitigen, Kalk, Kalkstickstoff, chemische Bekämpfung: Metaldehyd, Eisen-III-Phosphat
Erläutern Sie das Aussehen und die Entwicklung von der genetzten Ackerschnecke.
Genetzte Ackerschnecke
Aussehen: Grundfärbung ist gelblich-weiß oder grau bis rötlich-braun, netzartige, schwärzliche Zeichnung auf dem Rücken
Entwicklung: nach wechselseitiger Begattung (Zwitter) Eiablage von Frühjahr bis Herbst möglich, Eier glashell, es werden bis 300 Eier in Gelegen von 10-30 Stück an geschützten, feuchten Stellen abgelegt, Jungschnecken schlüpfen nach 3-4 Wochen, sind nach 6 Wochen selbst wieder fortpflanzungsfähig, leben ca. 6-8 Monate
Überwinterung hauptsächlich als Ei, aber auch als erwachsenes Tier
Genetzte Ackerschnecke kann auch an unterirdischen Pflanzenteilen fressen
Erläutern Sie das Aussehen und die Entwicklung von der großen Wegschnecke.
Große (Spanische) Wegschnecke
Aussehen: alle Farbvariationen von rot - braun - grau möglich, Jungtiere kontrastreich gezeichnet, „bunt“
Entwicklung: Paarung im Sommer, pro Schnecke werden 200 bis 400 Eier geschützt abgelegt, Jungtiere schlüpfen entweder im Herbst oder aber nach Ende des Winters (Februar/März), 1 Generation pro Jahr
Was sind die drei wichtigsten Schaderreger am Raps?
Rapserdfloh
Rapsstängelrüssler oder Großer Kohltriebrüssler
Rapsglanzkäfer
Beschreiben Sie den Rapserdfloh. Gehen Sie auf die Bekämpfung, Schäden und den Entwicklungszyklus ein.
Wirt: Raps, Rübsen, Kohlarten und überwinternde kreuzblütige Unkräuter
Aussehen: Käfer metallisch blauschwarz, Beine gelbrot, Sprungvermögen; Larven schwarzköpfig, schmutzig-weiß und schwarz gefleckt
Entwicklung: Käfer fliegen ab September in die Rapsbestände ein, Reifungsfraß, Eiablage in den Boden, Larven schlüpfen, bohren sich in die jungen Wurzeln bzw. in den Stängelgrund der Blätter des Rapses ein, minieren im Stängel, Überwinterung als Larve, Verpuppung ab Mai, 1 Generation pro Jahr
Schadbild: Lochfraß auch durch Kohlerflöhe (aber keine Eiablage), Fraß der Larven im Stängel und in den Blattstielen: in die Fraßgänge kann Wasser eindringen, das im Wintergefriert und die Stängel zum Aufplatzen bringt; Sekundärbefall durch Pilze möglich
Schadschwelle: ≥ 10% geschädigte Blattmasse bis 4-Blatt-Stadium ≥ 25-35 Käfer / Gelbschale vom 4- bis 6-Blatt-Stadium innerhalb von 3 Wochen
Bekämpfung: Insektizide Beizmittel, Einsatz registrierter Insektizide (mit Netzmittel)
Vergleichen Sie den Rapsstängelrüssler und den Kohltriebrüssler in den Bereichen Aussehen, Entwicklung, Schadbild und Schadschwellen.
Rapsstängelrüssler und Gefleckte Kohltriebrüssler sehr ähnlich
Wirt: Raps, Senf, Rübsen und Kohlgewächse auch kreuzblütige Wildkräuter
Schadbild: große weißliche Eiablagestellen, Fraßgänge und Käferlarven in Stängeln
Schadschwellen: Wenn Schalen ohne Gitter verwendet werden, muss der Schwellenwert verdoppelt werden
Rapsstängelrüssler
Kohltriebrüssler
Aussehen
Grundton schwarz, erscheint durch eine schuppige Behaarung als gräulich gefärbt; gelblich-weiße Larve mit dunkelbrauner, später gelblich- brauner Kopfkapsel
schwarz blauschwarz, unregelmäßig beschuppt, typischer weißer Fleck hinterdem Nackenschild, rötliche Tarsen; Larven gelblichweiß, hellbraune Kopfkapsel
Schadbild
von den Eiablagestellen aus kommt es zu Wachstumsstörungen und S-förmiger Krümmung des Haupttriebes; Stängel können aufplatzen und rollen sich blattartig auf, Nährstofftransport ist gestört, Standfestigkeit vermindert
Kohltriebrüssler: Schadbild ist dem des Rapsstängelrüsslers ähnlich, keine Verdrehung des Stängels, Larven fressen auch in den Blattrippen, es kommt zu allgemeinen Wachstumshemmungen, nur für schwache Pflanzen gefährlich und bei > 12 Larven / Pflanze
Entwicklung
Käfer überwintert Einflug Rapsstängelrüssler Bodentemp 5-7°C und Lufttemp 9-12°C
Kohltriebrüssler etwas später, nach 2 Wochen Reifungsfraß legen die Weibchen bis zu 100 Eier, direkt in die Stängel, Larven ernähren sich bis zum Ende der Blüte im Stängelmark, Verpuppung Anfang Juni im Boden, 1 Generation pro Jahr
Schadschwelle
5 Rapsstängelrüssler pro Gelbschale in 3 Tagen ab Februar/März
15 Kohltriebrüssler pro Gelbschale in 3 Tagen ab Februar/März
Wie wird der Rapsstängel- und der Kohltierrüssler bekämpft?
Förderung von kräftigen Pflanze
keine zu dichten Bestände
größtmöglicher Abstand zu Vorjahresflächen (wenn es möglich ist)
chemische Bekämpfung: Insektizide, Applikationszeitpunkt unbedingt vor dem Beginn der Eiablage; Bienenschutz beachten
Beschreiben Sie den Rapsglanzkäfer. Gehen Sie auf die Bekämpfung, Schäden und den Entwicklungszyklus ein.n
Wirt: außer Raps und Rübsen zahlreiche andere kreuzblütige Arten wie Leindotter, Ölrettich, Schwarzer und Weißer Senf, Wildkruziferen wie Ackersenf und Hederich
Aussehen: Käfer oval geformt, schwarz mit grün- bis bläulich glänzendem Rücken, Fühler mit kleiner Keule, Larve gelblich-weiß, schwarzbrauner Kopf, auf jedem Segment sind oberseits 2 bis 3 dunkle Flecke
Entwicklung: Hauptzuflug der Käfer zu den Rapsbeständen bei Tagestemperaturen über 15°C, Käfer ernährt sich von Blütenstaub, frisst dafür Löcher in die Knospen, danach legen die Weibchen 1 - 2 Eier pro Knospe ab, Larven ernähren sich vom Blütenstaub, nach ca. 4 Wochen wandern die Larven auf den Boden ab, wo sie sich verpuppen, Jungkäfer erscheinen im Sommer, 1 Generation / Jahr (Fraßschäden an den noch geschlossenen Blüten)
Schaden: Fraßlöcher an / in den Knospen, zum Teil werden die Fruchtknoten verletzt und somit die Knospen zerstört, Knospen vergilben, trocknen ein und fallen ab, der Fraß der Larven an Pollen und Nektar ist harmlos
Schadschwelle: 8 Käfer pro Haupttrieb bis BBCH 55, 10 Käfer pro Haupttrieb ab BBCH 55 bis Blühbeginn
Bekämpfung: Nützlinge schonen (Schlupfwespe), chemische Bekämpfung
Beschreiben Sie den Kohlschotenrüssler. Gehen Sie auf die Bekämpfung, Schadschwelle, Schadbild und den Befall ein.
Befall: Käfer fliegt ab Blüte in den Bestand, frisst Löcher in die jungen Schoten und legt Eier hinein; Larve frisst Kornanlagen aus; zur Reife verlässt Larve die Schote (Ausbohrloch), Verpuppung am Boden
Schadbild: Bissstellen an den Schoten, Sekundärinfektionen durch Ausbohrloch; eindringendes Wasser führt zu Auswuchs
Schadschwelle: 1-2 Käfer/Pflanze, Gelbschale, Schüttelprobe
Bekämpfung: Bienen ungefährliches Insektizid bei Gefahr des Befalls mit Kohlschotenmücke
Beschreiben Sie die Kohlschotenmücke. Gehen Sie auf die Bekämpfung, Schadschwelle, Schadbild und den Befall ein.
Befall: Zuflug ab Blüte; Mücke legt Eier durch Löcher, die der Kohlschotenrüssler verursacht hat, in die Schoten ab; Larven saugen im Schoteninneren. 2-3 Generationen/Jahr
Schadbild: Larven scheiden beim Saugen an den Körnern und Schotenwände Toxine aus, die zum Vergilben der Schoten führen; Schoten öffnen sich vorzeitig (gelblich, platzen auf)
Schadensschwelle: 1 Mücke pro 3 Schoten
Bekämpfung: Insektizide (Bienen ungefährliche Mittel)
Beschreiben Sie die Rübsenblattwespe. Gehen Sie auf die Bekämpfung, Schadschwelle, Schadbild und den Befall ein.
Hymenoptera
Befall: v. a. an Zwischenfruchtraps; viele Wirtspflanzen; 1. Generation ab Mai (keine Bedeutung), 2.Generation ab August, schwarze Afterraupen fressen an allen grünen Pflanzenteilen.
Schadbild: Loch- bis Kahlfraß
Schadschwelle: 1 Larve pro Pflanze
Bekämpfung: Insektizidbehandlung (wenn Bestand als Futter genutzt)
Beschreiben Sie die Kleine Kohlfliege. Gehen Sie auf die Bekämpfung, Schadschwelle, Schadbild und den Befall ein.
Befall: Eiablage Ende August an oder in die Nähe des Wurzelhalses der Jungpflanzen
Schadbild: Fliegenmaden fressen an Haar- und Seitenwurzeln, später im Wurzelkörper; Jungpflanzen können vertrocknen, ältere Pflanzen haben Nährstoff- und Wassermangel, bleiben im Wachstum zurück
Bekämpfung: Später Anbauzeitpunkt, insektizide Beizmitte
Welche Schädlinge sind Ihnen an der Sonnenblume bekannt? Sind diese wirtschaftlich bedeutend?
Keine regelmäßig bekämpfungswürdigen Schädlinge in Sonnenblume
Drahtwürmer: im Jugendstadium Schäden möglich, Bekämpfung mit registrierten Insektiziden
Thripse (Zwiebelthrips und andere): im Keimblatt- bis 4-Blatt-Stadium selten Saugschäden an den jungen Blättern (Silberglanz)
Schnecken: Kontrollen wichtig; Einsatz von Schneckenmitteln
Blattläuse (z. B. Bohnenlaus): nur bei sehr starkem frühzeitigem Befall bekämpfungswürdig; Teilflächen- bzw. Randbehandlung sinnvoll
Vögel (Rabenvögel, z.B. Nebelkrähe) Konfliktarten
Beschreiben Sie den Mohnkapselrüssler. Gehen Sie auf die Bekämpfung, Schäden und den Entwicklungszyklus ein.
Aussehen: Käfer, braun bis mattschwarz, hinter dem Pronotum weißer Fleck, Larven weiß, braune Kopfkapsel
Entwicklung: Käfer verlassen ihr Winterlager im Boden in der 2. Maihälfte, anfangs Schabfraß an Stängeln und Blüten, bei Temperaturen von 20 – 25 °C legen sie ihre Eier in die Wände der jungen Mohnkapseln (bis zu 8 Larven pro Kapsel, auch mehr möglich), entwickeln sich in den Kapseln und fressen die Samen, zur Verpuppung verlassen sie Kapsel durch selbst gebohrtes Bohrloch, fallen zu Boden
Schadbild: an den Fraßstellen der Käfer tritt Milchsaft aus, der die Kapseln schwarz färbt, Bohrloch verfärbt sich braun bis schwarz, sekundäre Pilzinfektionen möglich, Schabfraß
Schadensschwelle: 3 Käfer pro m2 während der Mohnblüte
Bekämpfung: Anlegen von Fangstreifen (Feldrand früher bestellen), Insektizidbehandlung
Beschreiben Sie den Mohnwurzelrüssler. Gehen Sie auf die Bekämpfung, Schadschwelle, Schadbild und den Befall ein.
Befall: Reifungsfraß an den Blättern der Mohnpflanzen; Eiablage unter die Epidermis von Blattstielen und tw. in den Boden
Aussehen: Larven gelblich-weiß, braune Kopfkapsel, minieren zunächst in den Blättern und Blattstielen, wandern dann in den Wurzelbereich und fressen in der Hauptwurzel
Schadbild: Käferfraß an den auflaufenden Pflanzen (Sommermohn), Fraß der Larven an den Wurzeln: Pflanzen vertrocknen, brechen um
Schadensschwelle: 3-4 Käfer / m Saatreihe
Bekämpfung: Fruchtfolge, Insektizid bei Flugbeginn
Welche weiteren Schädlinge am Mohn sind Ihnen bekannt?
Erdflöhe: Arten nicht bekannt, Käfer verschiedener Arten können beim Auflaufen Schäden an den Jungpflanzen verursachen (Lochfraß); kein Problem wenn gebeiztes Saatgut verwendet wird
Blattläuse: Arten nicht bekannt; Saugschäden
Mohngallmücke: selten; Schadbild: Kapseln entwickeln sich nach der Blüte unregelmäßig, sind zum Teil gekrümmt. Im Inneren rötlich-gelbe bis orangerote Gallmückenlarve
Welche Schädlinge sind Ihnen an Ölkürbis bekannt? Wie schätzen Sie die Gefährdung durch diese Schädlinge ein?
Saatenfliegen: sind in manchen Jahren ein Problem
Gartenkugelspringer: treten sehr selten auf
Virusübertragende Blattlausarten: sind regelmäßig zu bekämpfen
Beschreiben Sie die Saatenfliege. Gehen Sie auf die Bekämpfung, Schäden und den Entwicklungszyklus ein.
Aussehen: Erwachsene sehen kleinen grauen Stubenfliegen ähnlich, haben dunkle, unterbrochene Streifen am Rückenschild, Maden weißlich, walzen förmig
Entwicklung: Eier (weiß, stiftförmig) werden auf keimende Wirtspflanzen oder unverrottetes Pflanzenmaterial abgelegt, Maden ernähren sich primär von fäulnisbewohnenden Bakterien, die sich bei ungünstigen Keimungsbedingungen (feuchte Witterung, Kälteeinbruch) an Keimlingen entwickeln, dringen teils in pflanzliches Gewebe auch aktiv ein, Verpuppung im Boden, mehrere Generationen / Jahr
Schadenbild: Fehlstellen in den Reihen auflaufender Pflanzen, keimende Wirtspflanzen bleiben im Wachstum zurück, abgefressene Wurzeln, Löcher und Bohrgänge in Wurzelhals, Stängel und Keimblättern
Bekämpfung: frühe Aussaat, Vermeidung von Flächen mit hohem Anteil an nicht verrottetem organischem Material bzw. mit Mist gedüngte Flächen bzw. Flächen nach Umbruch, Anbau abfrostender Zwischenfrüchte
Beschreiben Sie den Gartenkugelspringer. Gehen Sie auf die Biologie, Schäden und das Aussehen ein.
Collembola
Aussehen: Erwachsene dunkelgrau bis graubraun mit Aufhellungen im Bereich der Augen, Jungtiere heller pigmentiert, Sprungvermögen
Biologie: Bodenbewohner, Verwerter abgestorbener Biomasse, trockentolerant, können nach warmen Wintern und einem warmen Mai hohe Populationsdichten aufbauen
Schadbild: nagen kleine Näpfchen in die Ober- und Unterseite der Keimblätter und der darauf folgenden Laubblätter, Vereinzelt wird der Stängel unterhalb der Keimblätter (Hypocotyl) benagt, Fraßspuren verschwinden ab dem 5. Folgeblatt, die Kürbispflanzen werden nicht nachhaltig geschädigt
Welche Virusübertragenden Blattläuse an Ölkürbis kennen Sie? Wie können diese bekämpft werden?
Homoptera
Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae), Grünstreifige Kartoffellaus, Grüne Gurkenblattlaus
nicht persistente Übertragung des Zucchinigelbmosaik (ZYMV) (auch durch mechanische Verletzungen, Samen)
Bekämpfung: virusverdächtige Einzelpflanzen entfernen, Saatgutbehandlung, Blattlausbekämpfung während und nach dem "Laufen" weniger zielführend (Verletzungsgefahr); Sortenwahl bei Speisekürbis
Beschreiben Sie die Grüne Erbsenblattlaus. Gehen Sie auf die Biologie, Schäden und das Aussehen ein.
Wichtigster Schädling an Körnererbse
Aussehen: spindelförmig, Färbung grün bis leicht gelblich oder rosa bis rot, auf Erbse (und Ackerbohne) hauptsächlich grüne Individuen
Biologie: Überwinterung als Ei an winterharten Leguminosen, fliegt kurz vor der Blüte in die Erbsenbestände ein, hohes Vermehrungspotential (bis 10 Larven pro Tag)
Schaden: Wachstumshemmungen durch extrem starke Saugaktivität der Läuse, Reduktion von Fruchtansatz, Vektor von Blattroll- und Mosaik-Viren der Erbsen und Ackerbohnen, Vektoren von Nanoviren v.a. bei Grünerbse, Virusübertragung verstärkt Gesamtschaden
Schadensschwelle: 5 Blattläuse pro Trieb bei kleineren Pflanzen vor der Blüte, 10 Blattläuse pro Trieb bei größeren Pflanzen (ab der Blüte)
Bekämpfung: Frühe oder sehr späte Saat weicht dem Hauptzuflug der Blattläuse aus, Nützlingsaufkommen beobachten, Insektizideinsatz
Beschreiben Sie den Erbsenwickler. Gehen Sie auf die Biologie, Bekämpfung, Schäden und das Aussehen ein.
Vorkommen: bevorzugt als Wirtspflanze Erbsen, Leguminosen (Linsen), Wicken, Rotklee, bei tocken-warmer Witterung Ertragsverluste bis zu 30 % möglich
Aussehen: Falter Grundfärbung grau- bis hell-olivbraun; Vorder- und Seitenrand der Vorderflügel schwarz und weiß gestreift, Raupe weißlich, gelblichweiß oder hellgrünlich, Rückseite mit braunen Warzen, Kopfkapsel und Nackenschild dunkelbraun
Biologie: Falter erscheinen Ende Mai bis Mitte Juni, Eiablage an Triebspitzen, Blättern, Kelchblättern der Erbsen, Raupen dringen in die sich streckende Hülse ein, nach ca. 3 Wochen Fraßzeit an den Samen platzen die Hülsen auf oder die Raupen bohren sich ein Auswanderungsloch in die Hülsenwand, Überwinterung und Verpuppung in einem Erdkokon im Boden
Schaden: im Hülseninneren angefressene Samen sowie Gespinstreste und Kotkrümel, aufgeplatzte Hülsen, Ausbohrloch, sekundäre Fäulnis der befressenen Samen möglich
Schadensschwelle: Kontrolle mittels Pheromonfallen: 10 Falter pro Falle und Tag
Bekämpfung: frühe Erbsenaussaat, frühe, rasch abblühende Sorten, Insektizidapplikation ab Blühbeginn
Charakterisieren sie die Sprenkelkrankheit in Getreide. (Symptome, Biologie, Management, Wirt)
Sprenkelkrankehit (Ramularia collo-cygni)
Symptome: Nekrosen (Sprenkel), dunkelbraungefärbt mit gelbem Vorhof
Biologie: bei ausreichend Feuchtigkeit Bildung von Konidienträgern (Blattunterseite), Toxinbildung (Rubelline), kein Telomorph bekannt, Sonneneinstrahlung beschleunigt Nekrosenbildung
Management: Felder in Gebieten mit gerninger Wintergerstendichte, später Anbau, gesundes Saatgut, Fungizid, Ernterückstände, Auflaufgetreide und Unkraut entfernen
Beschreiben Sie den Gestreiften Blattrandkäfer, Erbsenrüssler. Gehen Sie auf die Biologie, Schäden und das Aussehen ein.
Auftreten: Erbse, Ackerbohne, anderen Leguminosen, in Region mit höherer Anbaubedeutung
Aussehen: Käfer Körper schwarz, gelbgraue Beschuppung, helle Streifen auf den Flügeldecken; kurzer breiter Rüssel. Larve weiß mit gelb-brauner Kopfkapsel
Biologie: Käfer fliegen ab März/April in die Bestände, Reifungsfraß an Blättern, Eiablage vereinzelt in den Boden in Pflanzennähe bis Juli, nach 3 Wochen schlüpfen die Larven; Verpuppung im Boden
Schadbild: Käferfraß: halbkreis- oder bogenförmige Ausschnitte an den Blatträndern, nur an Sämlingen manchmal bedeutend, Larven fressen Wurzelknöllchen und später auch kleine Wurzeln, Schaden meist unbedeutend, mindert jedoch N-Eintrag auf Bracheflächen: Vorfruchtwert der Erbse wird vermindert
Schadensschwelle: Käferfraß: 10 % Blattflächenverlust, ertragsmindernde Schädigung der Knöllchen ab 20 Käfer/m2
Bekämpfung: selten notwendig Insektizidapplikation
Beschreiben Sie die schwarze Bohnenblattlaus. Gehen Sie auf die Biologie, Schäden und das Aussehen ein.
Homoptera (Aphis fabae)
In der Gattung Aphis spp. finden sich die weltweit wichtigsten Blattlausarten (eigentlich ein „Artenkomplex“)
Aussehen: breit oval, Färbung matt schwarz bis dunkelgrün; Fühler und Beine hell, dichte Kolonien mit schwarzen Läusen
Biologie: viele verschiedene Sommerwirtspflanzen
Schaden: Wachstumsstörungen durch Saugtätigkeit, Starke Honigtauproduktion, Virusvektor für z.B. das Bohnengelbmosaik-Virus und andere Virosen
Bekämpfung: Visuelle Kontrollen, Nützlinge schonen, Insektizidapplikation bei Beginn der Koloniebildung (dann evt. Randbehandlung ausreichend)
Beschreiben Sie den Erbsenkäfer. Gehen Sie auf den Befall, die Bekämpfung und Schäden ein.
Befall: Eiablage Juni & Juli an junge Erbsenhülsen; Larve bohrt sich in die Hülse und in den Samen ein; vor der Verpuppung erzeugt die Larve eine Höhlung unter der Samenschale, in die ein „Fenster“ genagt wird; erwachsene Käfer schlüpfen noch im Sommer, verlassen die Erbse aber erst im nächsten Frühjahr; Freilandschädling
Schadbild: Samen (Erbsen) sind an- und ausgefressen
Bekämpfung: Befallsfreies Saatgut verwenden; Insektizidbehandlung nach Blühbeginn
Ähnlich in Aussehen & Biologie: Ackerbohnenkäfer (B. rufimanus)
Beschreiben Sie den Distelfalter. Gehen Sie auf die Biologie, Schäden und das Aussehen ein.
Auftreten: weltweit verbreiteter Wanderfalter, wandert jedes Jahr neu aus Afrika nach Mitteleuropa ein, starke Schäden an Sojabohne; viele Wirtspflanzen
Aussehen: Falter Grundfarbe hell ziegelrot, dunkel gefleckt, variabel, Raupen, dunkel mit heller Rückenlinie, mit Dornen besetzt
Biologie: Falter legen Eier einzeln an Disteln und an Sojabohne ab (bis 500 Eier / ♀), Raupen spinnen sich ab Ende Mai / Anfang Juni in Sojablättern ein, Raupen fressen die Blattoberfläche ab, spinnen die Sojablätter auch zu schützenden „Tüten“, Verpuppung an den Pflanzen im Juli, 2 Generationen
Schadensschwelle: Kahlfraß möglich, Schadensschwelle 20 Raupen / m Pflanzreihe, Insektizidbehandlung
Beschreiben Sie den Kartoffelkäfer. Gehen Sie auf die Biologie, Schäden und das Aussehen ein.
Verbreitung aktiv (Flug) und/oder Verschleppung
Wirtspflanzen: Kartoffeln (Hauptwirtspflanze), einige andere Nachtschattengewächse
Aussehen: Käfer, unverwechselbar gefärbt, stark gewölbt, 4 Larvenstadien, typische Buckellarve, dunkelrot mit schwarzer Kopfkapsel
Biologie: Käfer überwintern, erscheinen ab dem Auflaufen der Kartoffel (April), machen Reifungsfraß (ca. 2 Wochen), Eiablage in Gruppen auf Blattunterseite, bis 200 Eier pro Weibchen, Larvenentwicklung ca. 3 Wochen (20°C), 3 Häutungen, Verpuppung im Boden, nach 2 Wochen schlüpft der Käfer, evt. 2. Generation (Schaden gering)
Schadbild: Imagines und Larven fressen an den Blättern, Loch- und Skelettierfraß der Larven, in der Folge reduzierte Knollenbildung, Kahlfraß und Ertragseinbußen von 50 % sind möglich
Schadensschwelle: 1-2 Käfer, ein Eigelege oder 10-15 Larven/Pflanze, Kontrolle der Eigelege (Blattunterseite) wichtig, Gegenmaßnahmen jedenfalls vor 20% Blattverlust
Maßnahmen: Fruchtfolge nicht zu eng, Abstand zwischen Beständen, Beseitigung von Durchwuchs, Sortenwahl: eher frühe Sorten
Direkte Bekämpfung: Bacillus thuringiensis var. tenebrionis (Fraßgift), Azadirachtin (Neem), Pyrethrine, Spinosad, Chemisch-synthetische Insektzide aus verschiedenen Wirkstoffgruppen, Abblasen von Käfern und Larven
Beschreiben Sie die Gelbe Kartoffelzytennematode und die Weiße Kartoffelzystennematode. Gehen Sie auf die Biologie, Schäden und Management ein.
Nematoda
Vorkommen: weltweit verbreitet, Quarantäneschädlinge in der EU, Meldepflicht
Wirtspflanzen: Kartoffeln (Hauptwirtspflanze), auch Tomaten, Aubergine und andere Solanaceae
Biologie: Zysten (mit 200-300 Eiern) überdauern im Boden, Zyste (=abgestorbenes Weibchen), Larven schlüpfen schon in der Zyste L1, Wurzelausscheidungen induzieren Larvenschlupf (L2), Larven dringen in die Wurzelspitze ein, induzieren Bildung eines Nährgewebes
Entwicklung: Männchen wurmförmig, verlassen Wurzel, Weibchen schwellen an, durchbrechen Wurzelrinde, bleiben mit Kopfende im Gewebe, Männchen begatten Weibchen, Weibchen zunächst weiß, sterben dann ab und werden zu braunen Zysten („Eibehälter“), Zysten können bis zu 20 Jahre im Boden überdauern, 1 Generation pro Jahr, verschiedene Pathotypen
Schadbild: schlechtes Auflaufen der Kartoffel, Pflanzen sind im Wachstum gehemmt, vergilben, verkümmern, nesterweiser Befall, nach ca. 10 Wochen kleine helle Zysten an den Wurzeln erkennbar
Schadensschwelle: Konsumkartoffeln: 150 - 200 Eier (+ Larven) je 100 g Boden, Ertragsausfälle bis zu 50% möglich
Bekämpfung: Anerkanntes Saatgut, Bodenuntersuchung, Betriebshygiene, weitgestellte Fruchtfolge, Bekämpfung von Durchwuchs, Unkratubekämpfung, anbau resistenter Sorten
Beschreiben Sie den Saatschnellkäfer. Gehen Sie auf die Biologie, Schäden und das Aussehen ein.
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Vorkommen: polyphag an allen Getreidearten, primär Mais, Hackfrüchte, Gemüse etc. auch Raps, Kartoffelanbau
Biologie: fraßaktiven Phasen der Drahtwürmer Anfang April und Mitte Mai und ab Ende August bis Oktober, Drahtwürmer werden von atmungsaktiver Wurzelmasse angelockt, Orientierung am CO2-Gradienten durch Zellatmung der Wurzeln, Feuchtigkeit von Nahrungsquelle und Boden hat großen Einfluss, Gefahr der Austrocknung
Schadbild: Knollen, Bohrfraß: Fraßgänge führen ins Knolleninnere (Lochgröße vom Larvenstadium abhängig), Gänge verkorken
Bekämpfung: Insektizide Granulate beim Kartoffellegen applizieren (aber im Herbst (wo die meisten Schäden entstehen) ist das Insektizid im Zweifel nicht mehr vorhanden), Bodenbearbeitung (v. a. nach der Getreideernte): Austrocknen der Junglarven, Störung der Puppenruhe, Störung der Käfer bei der Eiablage, Fruchtfolge: mehrjähriges Kleegras vermeiden, kein Kartoffelanbau nach Kleegras, Fruchtfolge sehr wichtig (mehr Sommerrungen einplanen → Zeit für intensivere Bodenbearbeitungsvorgänge im Frühjahr), Entomopathogene Pilze brauchen die Feuchtigkeit → häufiges Problem bei verkäuflichen Mitteln, Versuche mit Fangpflanzen zeigen wechselnde Erfolge
Welche Blattlausarten kennen Sie als Virusüberträger im Kartoffelanbau? Welche vorbeugenden Maßnahmen kennen Sie und wie kann man sie direkt bekämpfen?
Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae)
Kreuzdornlaus
Faulbaumlaus
Grüngefleckte Kartoffellaus
Grüngestreifte Kartoffelblattlaus
Bedeutung: v.a. in der Saatkartoffelproduktion und Nachbau Schaden, Direktschaden durch Saugtätigkeit
Virusübertragung: Blattrollvirus – persistent; S-, A-, M-, Y-Virus - nicht persistent (Mekrspruch)
Vorbeugende Maßnahmen: Moderate Stickstoffdüngung, Reduzierung der Infektionsmöglichkeiten für Läuse (Vermeidung von Kartoffeldurchwuchs, Virusfreies Pflanzgut, Trennung von Konsum- und Vermehrungsschlägen, Bereinigung von virusinfizierten Pflanzen, Unkrautbekämpfung), Virussymptome eher sichtbar, wen die Pflanze Stress hat
Direkte Bekämpfung: Chemisch-synthetische Insektizide, zufliegende Läuse frühzeitig (Kontaktmittel), angesiedelte Läuse mit systemischen Mitteln bekämpfen
Charakterisiern Sie die Erdraupe. Gehen Sie dabei auf den Befall, Bekämpfung, und Schadbild ein.
Befall: Höhepunkt Falterflug Juni/Juli, Eiablage an die Pflanzen (800 / ♀), Raupen fressen zunächst an den Blättern, wandern ab dem 3. Larvenstadium in den Boden und fressen an den Wurzeln; Larven rollen sich bei Berührung zusammen, 6 Larvenstadien
Schadbild: Fraßschaden an Blättern und Knollen
Wirtspflanzen: polyphag
Bekämpfung: entomopathogene Nematoden, Insektizide
Was versteht man unter Pillierung des Saatguts? Geben Sie ein Beispiel einer Kultur.
„Rübenpille“
Samenkörner werden in einer Pillierungsmasse einbettet
Schichtaufbau ist eine Verarbeitungstechnologie zur exakten Dosierung der Saatschutzmittel
Insektizide Wirkstoffe gegen Rübenschädlinge in der Rübenpille mit Kontaktwirkung oder systemischer Wirkung aus verschiedenen Wirkstoffgruppen
1 Fungizid
2 Hüllmasse
3 Fungizide, Insektizide
4 Pigmenthülle, Hüllschicht
Beschreiben Sie den Rübenderbrüssler, sein Aussehen, Biologie, Schadbild, sowie Bekämpfungsmaßnahmen.
Aussehen: Käfer, grau bis bräunlich, Flügeldecken etwas heller mit einer dunklen Querbinde, der Rüssel ist kurz und gedrungen
Wirt: Zuckerrüben, Unkräuter wie Weißer Gänsefuß und Melden
Biologie: Rübenderbrüssler überwintert in Rübenfeldern, erscheinen ab Ende März bis Anfang Mai, Wirtspflanzen werden zunächst bei niedrigen Temperaturen durch Wanderung aufgesucht, ab ca. 22°C durch Zuflug, Reifungsfraß an den Keim- und Jungpflanzen der Zuckerrübe, Eiablage Mai/Juni in die oberste Bodenschicht, Larven ernähren sich von Wurzeln, später von den Rüben, Verpuppung im Juli/August im Boden, Schlupf im Spätsommer, jedoch Überdauerung oft in der Puppenwiege
befallsfördernde Faktoren: periodisches Massenauftreten: Förderung durch warmes, trockenes Wetter zum Zeitpunkt des Reifungsfraßes und der Eiablage
Schadbild: Blattrandfraß bis Kahlfraß: Jungpflanzen können bis zum 4-Blattstadium ganz abgefressen werden. Schaden an den Rübenwurzeln bei mehr als 15 Larven pro Pflanze möglich
Schadschwelle: 1 Rübenderbrüssler pro m²: 1 Käfer kann bis 10 Jungpflanzen pro Tag fressen Große Larve: 4. Larven Stadium; Kleine Larve: 1. Larven Stadium
Bekämpfung: keine Rübenschläge neben vorjährigen Befallsflächen, Entwicklung der Jungpflanzen fördern, Monitoring und Massenfang mit Lockstofffallen auf Vorjahresflächen (Riechen ihre Wirtspflanzen), Anlegen von Fallrillen, „Rübenpille“, Applikation von registrierten Insektiziden
Beschreiben Sie den Rübenerdfloh. Gehen Sie auf die Biologie, Schäden (Schadschwellen) und den Entwicklungszyklus ein.
Vorkommen: Nordeuropäischer (C. concinna) und Südeuropäischer (C. tibialis) Rübenerdfloh, Zunehmende wirtschaftliche Bedeutung
Wirt: Zuckerrübe und Unkräuter
Aussehen: Südeuropäischer etwas kleiner als N.; metallisch grün bis kupfer- und bronzefarben, Larven weiß mit schwarzen Flecken
Biologie: Verlassen das Winterlager im April, Reifungsfraß an den auflaufenden Zuckerrüben, Eiablage an die Rübenpflanzen (C. concinna) oder in den Boden (C. tibialis), Larven fressen an den Wurzeln, bzw. in den Blättern, Verpuppung im Juni, 1 Generation / Jahr
optimale Bedingungen: Trockenheit und höhere Temperaturen im April/Mai fördern das Aufkommen großer Populationen
Schadbild: Fenster- und Lochfraß der Käfer während des Reifungsfraßes an den auflaufenden Zuckerrüben, Junge Zuckerrübenpflanzen sind bis 2-Blattstadium besonders gefährdet
Schadschwelle: Bekämpfungsrichtwert: 20% Blattfläche vernichtet oder 40% geschädigte Pflanzen bis 2 Blatt-Stadium, Fast täglich Kontrollen nötig
Bekämpfung: Insektizider Beizschutz, Kontaktinsektizide
Beschreiben Sie die Rübenzystennematode. Gehen Sie auf die Biologie, Schäden (Schadschwellen) und die Bekämpfung ein.
Bedeutung: kein Quarantäne Schädling mehr, wirtschaftlich die wichtigsten Nematoden im Zuckerrübenanbau, bis zu 50% Ernteverlust möglich
Wirt: Kreuzblütler (Brassicaceae), Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae), Knöterichgewächse (Polygonaceae), zahlreiche Unkräuter
Unterscheidung zu anderen Nematoden: zitronenförmige Zysten
Biologie: 2-3 Generationen pro Jahr
Schadbild: befallene Pflanzen welken, Rübenkörper bleiben klein, Ausbildung eines „Wurzelbartes“ (Bärtigkeit der Rübe), stecknadelkopfgroße, weiße Weibchen an den Wurzeln, nesterweiser Befall
Schadschwelle: ca. 500 Eier und Larven pro 100 ml Boden
Bekämpfung: Bodenuntersuchungen, Betriebshygiene, Verschleppung von befallenen Pflanzen vermeiden, Fruchtfolge: 4 Jahre, Anbau von Zwischenfruchtpflanzen wie Mais, Roggen usw. veranlasst die Nematodenlarven zum schlüpfen und verhindert die weitere Entwicklung, Anbau von Nematoden resistenten Ölrettichsorten bzw. Senfsorten, Anbau von Neutralpflanzen wie Getreide usw., Anbau von toleranten bzw. resistenten Zuckerrübensorten, Nematizidbehandlung
Beschreiben Sie den Moodknopfkäfer an der Zuckerrübe. Befall, Schadbild, Bekämpfung
Befall: überwinterte Käfer wandern ab April in die Rübenfelder ein, Eiablage ab Mai in Wurzel Nähe; Altkäfer und später Jungkäfer fressen an Keimlingen, Keim-und Herzblättern der jungen Rübenpflanzen; Larven (behaart) verursachen wenig Schaden an den Faserwurzeln
Schadbild: Lochfraß an den Keimlingen, sekundäre Infektionen möglich
Bekämpfung: gebeiztes Saatgu
Beschreiben Sie die Grüne Pfirsichlaus und die Rübenlaus an Zuckerrübe.
Virusvektoren an Rübe
Grüne Pfirsichblattlaus überträgt die wichtigsten Virosen der Rübe:
mildes (BMYV) und nekrotisches (BYV)Vergilbungsvirus der Zuckerrübe
Starke Schäden treten bei frühem Blattlausbefall, v. a. nach milden Wintern, wenn virusbeladene Blattläuse lebend überwintern, auf
Rübenlaus (Schwarze Bohnenlaus) überträgt ebenfalls das milde Vergilbungsvirus (BMYV) der Rübe (nicht so effizient)
Kann bei starkem Frühbefall (Mai) durch Saugschäden Ertragseinbußen von bis zu 20 % verursachen
Beschreiben Sie die Rübenfliege. Befall, Schadbild, Bekämpfung
Befall: Frühjahrsgeneration legt Eier an den jungen Rübenblättern ab (ca. Mitte Mai); Larven (Maden) fressen in Blattminen und vermindern die Assimilationsfläche der Jungpflanzen; Verpuppung im Boden, 3 Generationen pro Jahr
Schadbild: An den Keim- und Laubblättern treten zunächst Gangminen auf, die dann zu den durchscheinend weißlich-grünen Platzminen erweitert werden, trocknen anschließend aus und verbräunen
Bekämpfung: gebeiztes Saatgut
Charakterisieren sie die Rhynchosporium-Blattflecken in Getreide. (Symptome, Biologie, Management, Wirt)
Rhynchosporium-Blattflecken (Rhynchosporium secalis)
Symptome: wässerige Flecken, junge Blätter welken und sterben ab, Flecke vertrocknen, grauweiß, auf Spelze große helle Flecken, schwach rot bis dunkelbraun gesäumt
Biologie: kein Telomorph bekannt, Konidien Bildung ab 4°C (15-20°C), mehrere Stunden Feuchtigkeit, in gemäßigten Klimagebieten
Wirt: Gerste (Phatotypen), Roggen, Triticale, Quecken und Gräserarten
Management: Fungizideinsatz, Unterpflügen (Erntereste, Beseitigung Ausfallgetreide), späte Ausaat, keine kurzstrohigen Sorten (oder Wachstumsregler)
Charakterisieren sie die Septoria-Blattdürre in Getreide. (Symptome, Biologie, Wirt, Management)
Septoria-Blattdürre (Zymoseptoria tritici)
Symptome: ovale, gelbgrüne bis wässrig-graugrüne Flecken, streifige Nekosen
Biologie: Pyknidien entstehen in vergilbendem Gewebe, wichtigste Getreidekrankheit in Ö und Europa, kühl-feuchte Anbaugebiete
Wirt: schädigt vor allem Weizen, seltener Triticale, Roggen, Gräser
Management: Fungizid, Einarbeiten, Minimalbodenbearbeitung nur bei geeigneter Fruchtfolge, Saatgut, Sortenwahl
Charakterisieren sie die DTR-Blattdürre und HTR-Blattflecken in Getreide. (Symptome, Wirt, Management)
DTR-Blattdürre, HTR-Blattflecken (Pyrenophora tritici-repentis)
Symptome: hellbraune, rundliche bis unregelmäßige Flecken an Boden nahen Blättern, dunkelbraunes Zentrum mit gelber, chlorotischer Zone (Ptr ToxA Nekrosen, Ptr ToxB, Ptr ToxC Chlorosen)
Wirt: Weizen, Triticale und Gräser (Quecke), selten Roggen, Gerste, nicht auf Hafer
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