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3.Immunsystem

KS
by Kristina S.

9.AK - Was sind Immunglobuline und welche Funktion/Aufbau inkl. aller Arten haben sie?

Definition

Immunglobuline (Antikörper) sind lebenswichtige Eiweiße, die im Blut zirkulieren und vielfältige Aufga­ben erfüllen.

Sie sind ein wichtiger Bestandteil unseres Immun­systems (spezifischen Immunsystem)

Spezifisch bedeutet, dass sie gezielt bestimmte Bestandteile eines Krankheitserregers erkennen, binden und bekämpfen können.

Das ist möglich, weil sie zuvor jeweils auf einen bestimmten Erreger „programmiert“ wurden.

Während manche Antikörper im Blut zirkulieren, sind andere Immunglobuline membrangebunden: Sie sitzen auf der Oberfläche von bestimmten Abwehrzellen (B-Lymphozyten).

Antikörper: Aufbau und Funktion

Immunglobuline sind Glykoproteine (Eiweiß- und Zuckeranteil)

Immunglobuline haben eine y-Form, bestehend aus je zwei sogenannten schweren und leichten Ketten (H- und L-Ketten), von denen es verschiedenen Sorten gibt.

Sie verfügen über zwei Bindungsstellen für Antigene.

Das sind charakteristische Oberflächenstrukturen von Fremdstoffen wie Krankheitserregern.

Durch die Bindung der Antigene nimmt das Immunglobulin den Krankheitserreger gewissermaßen gefangen und neutralisiert ihn so.

Zusätzlich ist die Antikörper-Antigen-Bindung ein Signal für bestimmte weiße Blutkörperchen (Leukozyten), den Eindringling zu „verschlucken“ und so zu beseitigen.

Eine weitere wichtige Antikörperfunktion ist die Aktivierung des Komplementsystems.

Das ist ein System aus kaskadenartig aktivierten Proteinen des Immunsystems, die unspezifisch gegen Fremdstoffe vorgehen und sie beseitigen.

14.wie erfolgt die Klonale B-Zell-Selektion und wozu ist die da?

Klonale B-Zell-Selektion

Millionen unterschiedlicher Antigene können in unseren Körper eindringen. Dafür hält unser Organismus eine entsprechende Anzahl von Antikörpertypen bereit, wenn auch nur in geringen Mengen. Gelangt ein Antigen in unseren Körper, dann muss der passende Antikörper schnellstmöglich in großen Mengen hergestellt werden. Diese Massenproduktion erfolgt durch speziell ausgewählte B-Lymphozyten, die dann antigenspezifische Antikörper produzieren. Es werden somit nur Antikörpertypen produziert, die auch wirklich benötigt werden.

Allgemein:

  • B – Lymphozyten tragen auf ihrer Zellmembran Rezeptoren, die ähnlich aufgebaut sind wie Antikörper.

  • Für ein Antigen existiert ein spezifischer B-Lymphozyt mit passenden Rezeptoren.

  • Durch diese Wechselwirkung wird auserwählt (selektiert). Er beginnt sich zu teilen, um sich dann in Plasmazellen zu differenzieren, die die passenden Antikörper herstellen.

Vorgehensweise:

  1. Aus Vorläuferzellen bilden sich B-Lymphozyten mit unterschiedlicher Spezifität (unterschiedliche Farben). Jeder Lymphozyt kann sich nur an ein spezifisches Antigen anlagern.

  2. An den B-Lymphozyt mit einem passenden Rezeptor binden sich die Antigene, dadurch wird er selektiert und aktiviert.

  3. Dieser B-Lymphozyt beginnt sich zu teilen, es entstehen identische Zellen: Klone.

  4. Proliferation (schnelle Vermehrung von Zellen)

  5. Aus den Klonen entwickeln sich Plasma- und Gedächtniszellen.

AB-Bestimmung bereits geprägt ohne vorherigen Antigenkontakt während der Konditionierung von B-Lymphozyten. Mechanismus: genetische Rekombination der V-F ab Region (> 10 11 Determinanten)

Der Epitopkontakt wählt nur DEN passenden Antikörper aus einem bereits bestehenden Pool aus, um ihn für die selektive klonale Produktion als zellulärer Bioreaktor zu zünden

16.Was versteht man unter Immunologische Synapse und wie funktioniert die TH-Zell-abhängige B-Zell-Aktivierung?

Immunologische Synapse (B-Zell-T-Zell-Interaktion)

Immunologische Synapse (SMAC) ist eine dynamische Kontaktstelle zwischen einer Zielzelle (z.B. einer antigenpräsentierenden Zelle) und einem Lymphozyten oder einer NK-Zelle. Die kurzzeitige Interaktion kommt durch die komplementäre Bindung von Adhäsionsmolekülen und Rezeptoren auf den Zelloberflächen zustande.

TH-Zell-abhängige B-Zell-Aktivierung

*Nach Bindung eines Antigens wird der B-Zellrezeptor internalisiert und das Antigen nach erfolgter lysosomaler Prozessierung durch MHC II-Oberflächenproteine präsentiert.

*Diese interagieren mit dem T-Zellrezeptor antigenspezifischer CD4+-Zelle, die durch die Rezeptorbindung und weitere kostimulatorische Signale (u.a. Interaktion zwischen CD-40-Molekül der B-Zelle und CD-40 Ligand der T-Zelle) die Proliferation und Differenzierung der B-Zelle zur Palsmazelle anregen.

*Diese initiale Aktivierung führt zunächst zu einer Bildung kurzlebiger IgM-sezernierender Plasmazellen und findet in der T-Zell-Zone der lymphatischen Organe statt.

Durch eine spätere Einwanderung von B-Zellen aus dem Primärfokus in die B-Zell-Zonen (Follikel)  kommt es schließlich zur Ausbildung sog. Keimzentren, innerhalb derer durch Komplexe Zell-Zell-Interaktionen die Antigenspezifität der B-Zellen erhöht,  das Antikörpermuster verändert (Isotypenswitch) und immunologische Gedächtniszellen gebildet werden. *Die neu entstandenen Plasmazellen besitzen eine höhere Lebensdauer und ein verändertes Antikörperarsenal (IgG, IgE, IgA).

23.Impfung - Beschreibe den Corona-Virus SARS-coV-2 und den Impfstoff dazu.

Corona-Virus SARS-CoV2 und COVID-19-Pandemien

SARS-CoV-2 (schweres akutes respiratorisches Syndrom – Coronavirus Typ 2) Familie der Coronaviren.

Taxonomie: ssRNA linear, Envelope Als Ursache für COVID-19 identifiziert, ursprünglich nachgewiesen in Wuhan (China, Ende 2019), weltweite Ausbreitung (Pandemie) Übertragung durch Tröpfchen und Aerosole (infiziert Atemwege und wird dort identifiziert) Gelangt durch ACE2 in Lungenzellen Rezeptoren

Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 (bisher keine spezifische Behandlung verfügbar) Impfstoffentwicklung (aktive Immunisierung):

Laut WHO 63 Impfstoffe in klinischer Prüfung, davon 20 in der finalen Phase-III-Studie.

Weitere 172 befinden sich in der präklinischen Entwicklung.

Derzeit werden in einigen Ländern mRNA-basierte Impfstoffe (Tozinameran, Biontech/Pfizer und mRNA1273, Moderna/NIAID) und ein vektorbasierter Impfstoff (AZD1222, AstraZeneca/Universität Oxford) akzeptiert.

Die Dauer des Infektionsschutzes ist bisher unklar, aber die gesammelten klinischen Daten sind vielversprechend.

Sehr schnelle Genehmigungsprozesse durch:

- neue und bessere Technologien

- vorhandenes Vorwissen über SARS-CoV-1

- immense finanzielle Unterstützung u

- beschleunigte Prüfung klinischer Prüfungen durch zuständige Behörden (Rolling Review, ´Notfallzulassung´)

Zugelassene Impfstoffe wurden alle in allen Phasen vollständig getestet !!!

Tozinameran (Biontech/Pfizer), Comirnaty©

- mRNA-Impfstoff

- Enthält mRNA des SARS-CoV-2-Spike-Proteins, eingeschlossen in nanoskaligen Lipidvesikeln

- Vesikel verschmelzen mit der Plasmamembran, mRNA dringt in die Zellen ein, wo das Protein (Antigen) übersetzt und exozytiert wird (‚körpereigener Impfstoff‘)

- Beginn der Immunantwort

27.Beschreibe die Klassische Antikörperproduktion (polyklonale AK)

Klassische Antikörperproduktion - Polyklonal

Was sind polyklonale AK:

polyklonale Antikörper, die zwar gegen das gleiche Antigen, jedoch gegen verschiedene Epitope gerichtet sind. Jede natürliche Infektion oder Immunisierung führt zu einer polyklonalen Immunantwort durch mehrere Klone von B-Lymphocyten (Plasmazellen). Experimentell werden polyklonale Antikörper durch die Immunisierung verschiedener Säuger-Spezies gewonnen und als Ergänzung bzw. Alternative zu monoklonalen Antikörpern eingesetzt. Antiserum.

Herstellung:

Polyklonale Antikörper werden i.d.R. aus dem Serum von vorher immunisierten Säugetieren oder Vögeln gewonnen. Das Tier bildet nach Exposition gegenüber einer körperfremden Substanz (z.B. Protein) IgG-Antikörper. Meist werden zusätzlich Adjuvantien injiziert, die eine langsame Freisetzung des Antigens ermöglichen. Das Serum wird anschließend entnommen und gereinigt.

Polyklonale Ab`s (pAb´s) pAb´s stammen von verschiedenen unterschiedlichen B-Zell-Klonen ab.

Alle pAb´s binden an das entsprechende Antigen (z.B. Virus), jedoch ist jeder Klon gegen eine andere Oberflächendomäne des Epitops gerichtet.

Serum enthält immer ausschließlich pAk`s !

Polyklonale Antikörper sind in großen Mengen billig herzustellen, aber es wird IMMER ein Wirt (Tier) benötigt. Problem:

man erhält nur die vom Wirt produzierten Antikörper! Wäre es nicht besser, die entsprechenden Plasmazellen für die kontrollierte In-vitro-Bioreaktorproduktion zu ernten?

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Kristina S.

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