Ertragswertverfahren
Idee des Vermietens – in Anlehnung an das Käuferverhalten beim Kauf eines Renditeobjekts, zum Beispiel eines Mehrfamilienhauses
Schema Ertragswert
Allgemeines Ertragswertverfahren (§28 ImmoWertV)
Rohertrag
Bewirtschaftungskosten
Reinertrag
Bodenwert
Bodenwertverzinsung
Resnutzungsdauer
Barwert
Vorläufiger Ertragswert
Exkurs: Zinsrechnung -
Barwertfaktor (=Diskontierungssummenfaktor (DSF))
Allgemeines Ertragswertverfahren
Allgemeines Ertragswertverfahren Beispiel - Gewerbeimmobilie
*hier: Barwertfaktor bei 5,5 % Liegenschaftszinssatz und 30 Jahren Restnutzungsdauer
Rohertrag: Ansatz marktüblich erzielbarer Erträge in der Praxis
Sind die tatsächlichen Erträge (Mieten, Pachten) marktüblich erzielbar?
Woran lässt sich das messen?
Angebotsmieten / Marktbeobachtungen von Makler u.a.
Mietspiegel (Wohnen)
eigeneMietdatenbanken
Welche Erträge legt der Gutachterausschuss bei der Ableitung der Liegenschaftszinssätze zugrunde?
tatsächlich gezahlten Mieten
bei Wohnen, soweit sie im Rahmen der ortsübliche Vergleichsmiete / innerhalb
der Spanne des Mietspiegels liegen (§ 558 ff. BGB)
bei Gewerbe, soweit sie nicht erkennbar außerhalb der marktüblichen Erträge liegen
→Ansätze beim Gutachterausschuss erfragen!
Was tun, wenn die tatsächlichen Erträge über oder unter den marktüblich erzielbaren Erträgen liegen?
Ertragswertermittlung zu allgemeinen Wertverhältnissen erfolgt immer mit marktüblich erzielbarerem Ertrag (ggf. abweichend von tatsächlicher Miete)
Mindermieten (Underrent)
Prüfung der gesetzlichen und vertraglichen Anpassungsmöglichkeiten:
In welchen Schritten kann die Miete auf das marktüblich erzielbare Niveau erhöht werden?
in der Regel: Abzug der entgangenen Miete bis zum Erreichen der marktüblich erzielbaren Erträge als besonderes objektspezifisches Grundstücksmerkmal
Mehrmieten (Overrent)
theoretisch: Prüfung, ob die Mehrmiete nachhaltig erzielt werden kann
in der Regel: kein Ansatz für Mehrmiete, weil Nachhaltigkeit meist nicht gesichert ist
falls nachhaltig: Mehrmiete als besonderes objektspezifisches Grundstücksmerkmal
Wieso ist es wichtig den Mietvertrag zu kennen?
Welche wesentlichen Angaben kann er enthalten?
(Nettokalt-) Miete und umlage fähige Betriebskosten
Im Wohnmietvertrag gilt ein besonderer Mieterschutz (§§ 558 ff. BGB)
In Gebieten mit angespannten Wohnungsmärkten gilt ggf. die Mietpreisbremse
In Gebieten, in denen die „ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Mietwohnungen zu angemessenen Bedingungen“ gefährdet ist, gilt ggf. eine reduzierte Kappungsgrenze bei der zulässigen Mietanpassung (15% statt 20% innerhalb von 3 Jahren)
Im Gewerbemietvertrag kann die Miete mit oder ohne Umsatzsteuer vereinbart sein.
Laufzeit / Kündigungsbedingungen / Verlängerungsoptionen
Wertsicherungsklauseln, Staffel- und Indexmieten
Incentives
RegelungenzuInstandhaltungundSchönheitsreparaturen
Ansatz der Bewirtschaftungskosten in der Praxis
Modellansätze für Bewirtschaftungskosten
Instandhaltungskosten - jährliche Anpassung
Rohertrag, Bewirtschaftungskosten, Reinertrag
Beispiel Produktionshalle mit Büro
• Vielfaches des Rohertrags (Maklerformel)
= Kaufpreis bzw. Wert der Immobilie / Jahresrohertrag
Bruttoanfangsrendite
= anfänglicher Jahresrohertrag / Kaufpreis bzw. Wert der Immobilie
Nettoanfangsrendite
= (Jahresrohertrag – liquiditätswirksame Bewirtschaftungskosten**)
/ (Kaufpreis + Erwerbsnebenkosten***)
** Verwaltungskosten, kalkulatorische Instandhaltungskosten, ohne Mietausfallwagnis *** Grunderwerbsteuer, Notarkosten, Grundbucheintrag, gemäß gif: ohne Maklercourtage
Liegenschaftszinssatz
Beispiel: Liegenschaftszinssätze reiner Mehrfamilienhäuser in Stuttgart
Entwicklung der Liegenschaftszinssätze reiner Mehrfamilienhäuser
objektspezifisch angepasster Liegenschaftszinssatz
§ 33 ImmoWertV
Zur Ermittlung des objektspezifisch angepassten Liegenschaftszinssatzes ist der [...] ermittelte Liegenschaftszinssatz auf seine Eignung [...] zu prüfen und bei etwaigen Abweichungen [...] an die Gegebenheiten des Wertermittlungsobjekts anzupassen.
Wie wirkt sich der Liegenschaftszinssatz auf den Ertragswert aus?
Ermitteln Sie den Ertragswert
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