Thema 1 Bautechnik

§ 229

• Wenn ein Baumeister für jemanden ein Haus errichtet, dessen Konstruktion nicht fest genug ist, so dass das Haus einstürzt und den Tod des Bauherrn verursacht, so soll dieser Baumeister getötet werden.

§ 23

• Hat der Einsturz den Tod eines Sklaven des Bauherrn zur Folge, so soll der Baumeister dem Bauherrn einen gleichwertigen Sklaven zur Verfügung stellen.

1. Bauherr möchte Haus bauen

2. Länderbauordung

3. Beachtung der Allgemein Anerkannten Regeln der Technik

   bei Planung, Berechnungt und Ausführung von baulichen Anlagen.

4. Verletzung dieser Regeln hat u. U. strafrechtliche Konsequenzen

MUSTERBAUORDNUNG (MBO) → KEIN GESETZ:

• Standard- und Mindestbauordnung, von den Sachverständigen der Arbeitsgemeinschaft für Städtebau, Bau- und Wohnungswesen zuständigen Minister und Senatoren der 16 Bundesländer (ARGEBAU) ausgearbeitet.

• Die öffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere Leben, Gesundheit und natürliche Lebensgrundlagen, dürfen nicht gefährdet werden. MBO § 3

LANDESBAUORDNUNG (LBO) → GESETZ:

Basieren auf der Musterbauordnung.

Einhaltung von Qualitätsstandards und der allgemein anerkannten Regeln der Technik.

Die Allgemein anerkannten Regeln der Technik stellen die Summe der im Bauwesen anerkannten wissenschaftlichen, technischen und handwerklichen Erfahrungen dar, die durchweg bekannt und als richtig und notwendig anerkannt sind.

RECHTSPRECHUNG:

Anerkannte technische Regeln sind diejenigen Prinzipien und Lösungen, die in der Praxis erprobt und bewährt sind und sich bei der Mehrheit der Praktiker durchgesetzt haben.

DAZU KÖNNEN ZÄHLEN:

• DIN-Normen, Europäische Normen, VOB/C, einheitliche technische Baubestimmungen, zusätzliche technische Vertragsbedingungen (ZTV) Herstellervorschriften zur Bearbeitung bestimmter Produkte, …

DIN

DIN EN

DIN ISO

DIN SPEC

Der Anwender muss das erforderliche Verständnis besitzen.

• Richtlinien (z.B. vom DAfStb)

• Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen (ZTV)

• Merkblätter (DWA)

• Wissenschaft

• Industrie

• Bauverwaltung

• Bauaufsicht

1. DIN-Anzeiger für technische Regeln wird öffentlich bekannt gegeben.

2. Norm-Entwürfe kann jedermann beziehen oder im DIN Norm-Entwurfs-Portal online einsehen.

3. Vorschläge, Stellungnahmen oder Einsprüche können einreichen werden.

4. a Normwird angenommen

   b Wesendliche Änderung des Entwurfes

1. Mechanische Festigkeiten und Standsicherheit

2. Brandschutz

3. Hygien, Gesundheit und Umweltschutz

4. Sicherheit und Barrierefreiheit

5. Schallschutz

6. Energieeinsparung und Wärmeschutz

7. Nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourchen

Wesendliche Merkmale des Bauproduktes werden durch das Bauwerk in der technischen Spezifikationen festgelegt.

• Nationale Normen

• Nicht harmonisierte Europäische Normen

• Nationale bauaufsichtliche Zulassungen

Wenn Normen nicht harmonisiert sind, spielt es keine Rolle, welche Version sie nutzen. Diese Normen mögen zwar den Stand der Technik reflektieren. Die Konformität kann aber allein durch das Einhalten dieser Normen nicht automatisch vermutet werden.

• Harmonisierte Europäische Normen

• Europäische Technische Zulassungen

• Entsprechend Art. 1 legt die EU-BauPVO (BauPVO) Bedingungen für das Inverkehrbringen von Bauprodukten durch die Aufstellung von harmonisierten Regeln in Bezug auf ihre wesentlichen Merkmale fest.

• Die BauPVO setzt keine Bauprodukte-Standards. Die harmonisierten Regeln oder genauer die harmonisierten technischen Spezifikationen werden von europäischen Gremien erstellt und enthalten die Verfahren und Kriterien für die Bewertung der Leistung von Bauprodukten in Bezug auf ihre wesentlichen Merkmale.

• Leistungserklärung ist vom Hersteller zu erstellen

• muss ab 1. Juli 2013 für alle CE-gekennzeichneten Bauprodukte zur Verfügung stehen

• gedruckt oder in elektronischer Form

• Hersteller übernimmt Verantwortung für erklärte Leistung

• ausschließlich auf Grundlage harmonisierter technischer Spezifikationen

• CE-Kennzeichnung ist Pflicht des Herstellers

• neu: Hersteller übernimmt Verantwortung für

  erklärte Leistung des Bauproduktes und verantwortet die Einhaltung

• Bereitstellung und Verwendung von CE-Bauprodukten darf national weder untersagt noch behindert werden.

• vor Inverkehrbringen

• auf Bauprodukt selbst oder daran befestigtem Etikett

• wenn nicht möglich auf Verpackung oder Begleitunterlagen

• Voraussetzung für CE-Kennzeichnung ist Erstellung einer Leistungserklärung durch den Hersteller

• Ein Bauprodukt darf künftig nur in den Verkehr gebracht und frei gehandelt werden, wenn es brauchbar nach §5 des Gesetzes ist und ein Konformitätsnachweisverfahren nach §8 durchgeführt worden ist.

• Es erhält das sogenannte „CE-Zeichen“ und hat damit die

  „widerlegbare Vermutung“ für sich, dass es im Sinne von

  §5 brauchbar ist und dass dass Konformitätsnachweisverfahren nach §8 durchgeführt worden ist.

• Technische Regeln, die bei Planung, Berechnung u. Ausführung baulicher Anlagen zwingend einzuhalten sind. = Technische Baubestimmungen, bauaufsichtlich eingeführt.

• Teil der anerkannten Regeln der Technik