Access
Nachfrage ist nicht gleich Inanspruchnahme, z.B. ich muss einen Arzt aufsuchen, mach es aber nicht, weil der Anfahrtsweg zu lange ist, zu lange Wartezeit usw.
Administrierte Preise (KH)
Werden zwischen den KH und den KK verhandelt und gelten dann unterschiedslos für alle Abrechnungsfälle gegenüber den KK. Sie werden nicht durch Angebot und Nachfrage reguliert.
Add- on- Technologien
Dadurch technischen Fortschritt könne neue Krankheiten diagnostiziert und therapiert werden à diese Technologien sind fast immer mit Kostensteigerungen verbunden
Adherence
Therapietreue des Patienten, Vereinbarte Therapieempfehlungen nach besten Möglichkeiten einzuhalten
Adverse Selektion
Negative Risikoauslese: Durch mangelnde Information über die Qualität der Güter, neigen Käufer dazu niedrigpreisige Güter zu Kaufen.
Prinzipal = Krankenversicherung, Agent = Versicherter
Unwissen der Krankenversicherung über individuelles Risiko des Versicherten. Da die Krankenversicherung nicht weiß, ob der Versicherte ein schlechtes oder ein gutes Risiko ist, bieten sie nur Policen für schlechte Risiken an, damit sie der Gefahr entgehen, ein schlechtes Risiko zum niedrigen Beitrag (= hohe Kosten für KV) anzubieten. Folge: die guten Risiken bleiben weg – die KV versichert nur noch schlechte Risiken
Auswirkungen: Käufer wollen der Gefahr entgehen zu viel für ein qualitativ schlechtes Auto zu zahlen. Dadurch lohnt es sich für die Verkäufer nicht mehr qualitativ hochwertige Autos anzubieten = Gesamtqualität am Markt nimmt ab! Qualitativ hochwertige Produkte verschwinden vom Markt.
Ätiologie
Fachrichtung Medizin/Psychologie, beschäftigt sich mit Ursache der Entstehung von Krankheiten
Akzelerationseffekt
Akzerleration = Beschleunigung: BIP steigt durch Auftragsvergabe – Stabilisierung der Beschäftigung – Volkseinkommen steigt – Beschäftigung steigt
Allokation
Verteilung von beschränkten Ressourcen oder Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital) auf die verschiedenen Bereiche einer Gesellschaft, die ökonomische Frage der Aufteilung knapper Ressourcen
Staatliche Allokation: wie viel Ressourcen gehen in das Gesundheitssystem im Vergleich zu anderen öffentlichen Bereichen?
Intersektorale Allokation: wie viel Ressourcen gehen in die stationäre, wie viel in die ambulante Versorgung?
Intrasektorale Allokation: wie viel erhält die einzelne Institution bzw. Leistungserbringer? Wie viel erhält eine einzelne Leistungsart bzw. Technologie?
Allokationsproblem
Werden Ressourcen einer Gesellschaft richtig auf die Bedürfnisse ihrer Mitglieder verteilt? Unter Allokation versteht man in der Ökonomie die Verteilung knapper Ressourcen oder Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital) auf die verschiedenste Bedarfe der Gesellschaft. Da nicht alle Bedürfnisse gleichzeitigt befriedigt werden können, muss entschieden werden, welche vordringlich zu erfüllen sind. Dieses Problem lässt sich weiter differenzieren: Wird für Gesundheitsleistungen im Verhältnis zu anderen Gütern und Dienstleistungen, wie Bildung, Verkehr etc. zu viel oder zu wenig ausgegeben oder ist ihr Anteil gerade richtig? Und wird innerhalb des Gesundheitssektors zu viel oder zu wenig etwa für Gesundheitsförderung im Verhältnis zur Versorgung im Krankheitsfall ausgegeben? Und schließlich: wird innerhalb der Krankheitsversorgung zu viel oder zu wenig z.B. für die Versorgung im Krankenhaus im Verhältnis zum ambulanten Versorgung ausgegeben?
Allokationsverfahren
Die systemische Frage der Steuerungsmechanismen. Planung, Regulierung, Kollektivverhandlung, Wettbewerbssteuerung
Altersquotient
Beschreibt das Verhältnis der Personen im Rentenalter zu 100 Personen im erwerbsfähigen Alter. Mit dem Altersquotienten können unmittelbar Aussagen zur strukturellen Verschiebung in der Alterszusammensetzung der Bevölkerung getroffen werden. Altersquotient steigt durch die Zunahme der über 65 (60) Jährigen und Abnahme der 20-64 (59) Jährigen
Altersstereotyp
Besteht, wenn Menschen lediglich aufgrund ihres kalendarischen Alters bestimmte Eigenschaften, Verhaltensweisen oder Rollen zugeschrieben werden, die als soziokulturelle Konstruktion von Gruppen in einer Gesellschaft geteilt werden.
Analytisch
Erforscht Zusammenhänge von Krankheiten
Angebotsinduzierte Nachfrage
„Arzt sagt, ich brauch es, also brauch ich es auch“ – Der Anbieter steuert bzw. beeinflusst durch seinen Informationsvorsprung die Nachfrage (Ausweitung des Angebots). Nachfrager vertraut dem Anbieter, es werden nur ausgewählte Produkte angeboten.
Auswirkungen:
- Info-Asymmetrien werden ausgenutzt
- Dem Nachfrager werden nur ausgewählte Produkte angeboten
- Notstand von Nachfrager wird ausgenutzt
- Sicherheitsbedürfnis wird ausgenutzt
- Finanzielle Mehrbelastung für Versicherten
- Bei Einholung einer Zweitmeinung finanzielle Belastung des GKV-Systems
- Verunsicherung des Versicherten/Patienten
Ursachen:
- Opportunistisches Verhalten des Anbieters um zusätzliches Einkommen zu erzielen, begünstigt wird dies dadurch, dass der Arzt z.B. bei IGEL-Leistungen sofort das Honorar erhält und der Nachfrager grds. keine Übersicht über alle zur Verfügung stehenden Leistungen hat
- Kein Preisverfall bei hoher Nachfrage
- Informationsdefizite des Patienten
Mangelnde Konsumentensouveränität
Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik
Die Wirtschaft ankurbeln auf Unternehmensseite z.B. Gewinn steigern damit die Investitionsbereitschaft steigt. Z.B. Lohnnebenkosten erhöhen/senken, Subventionen vom Staat erhöhen/senken, Staatskonsum erhöhen/senken
Anspruchsinflation/Anspruchsspirale
Entsteht aus übersteigertem Konsumdenken und –handeln. Das Individuum zeigt durch seine enorme Nachfrage und Erwartungshaltung einen fehlenden Gemeinsinn. Nachfrage ist deswegen preisunrealistisch
Antizyklische Fiskalpolitik
Antizyklische Fiskalpolitik Als antizyklische Fiskalpolitik bezeichnet man den konjunkturpolitischen Versuch, durch Gestaltung der staatlichen Einnahmen und Ausgaben auf eine Verstetigung des Konjunkturzyklus hin zu arbeiten. In einer Rezession müssen dazu Steuern und Abgaben gesenkt oder die Ausgaben für Subventionen (z.B. Investitionszuschüsse) oder staatliche Käufe erhöht werden (= nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik im Gegensatz zu angebotsorientierter Wirtschaftspolitik)
Äquivalenzprinzip
Gleichwertigkeit, der Begriff bezeichnet das Verhältnis zwischen den Prämienzahlungen der Versicherten und den Ausgaben der Versicherungsgesellschaften angesichts eintretender Versicherungsfälle. Einnahmen in Form von gezahlten Versicherungsbeiträgen und Ausgaben der Versicherer müssen im Rahmen der Individualversicherung ausgeglichen sein. Das Äquivalenzprinzip ist u.a. für die Beitragskalkulation von Bedeutung. Im Gegensatz zum Leistungsfähigkeits- bzw. Solidaritätsprinzip der GKV gehorch die PKV in zweifacher Weise dem Äquivalenzprinzip. Die erste Äquivalenzrelation ist die Risikoäquivalenz: Für gleiche Leistung verschiedene Preise (Beiträge) bei verschiedenem Risiko. Die zweite Äquivalenzrelation ist die Leistungsäquivalenz: Für verschiedene Leistungen verschiedene Preise (Beiträge) bei gleichem Risiko
PKV: kalkulierte Risikoprämien für jeden einzelnen Versicherten
Ätiologisch
Ursächlich
Barthel-Index
Zum Beschreiben, inwieweit ein Mensch in seiner körperlichen/gesellschaftlichen Funktion und in der Funktion sich selbst zu versorgen, eingeschränkt ist
Bedarfsprinzip
GKV: ausschließlich Art und Schwere der Krankheit entscheiden über Leistungsanspruch
Bedarf hängt vom Einkommen ab, was ich kaufe
Behinderung SGB
Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als 6 Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Sie sind von Behinderung bedroht, wenn die Beeinträchtigung zu erwarten ist. – Wird anhand ICIDH definiert.
Beveridge-Modell
Nordeuropäische Länder, sowie Irland und das Vereinigte Königreich, Spanien, Portugal und Griechenland, staatliches Gesundheitssystem – Beveridge-Modell wird durch Steuern finanziert. Der Staat hat eine Fürsorgepflicht und nimmt sie durch einen Staatsgesundheitsdienst wahr (z.B. National Health Service in Großbritannien)
Bi-modaler Ansatz
Bi-modales Konzept
Vereinigung der Kompressionsthese und der Medikalisierungsthese. Der bi-modale Ansatz geht davon aus, dass sich sowohl der Gesundheitszustand zukünftiger Generationen verbessert als auch ein gleichzeitiger Anstieg beeinträchtigter und pflegebedürftiger Menschen statt finden wird. Dies korreliert mit der entsprechenden Schichtzugehörigkeit, sodass für Angehörige der Oberschicht eher die Kompressionsthese, während in den unteren Einkommensschichten eher die Medikalisierungsthese gelten dürfte. Langfristige Verbesserung der Gesundheitszustände mit einer gleichzeitigen Zunahme des Anteils behinderter, gesundheitlich beeinträchtigter und pflegebedürftiger Menschen, je nach sozialer Schicht.
Bias
Verzerrung von Meinungsumfrageergebnissen durch subjektive Einflüsse oder systematische Fehler. Durch falsche Untersuchungsmethoden verursachte Verzerrung des Ergebnisses einer Repräsentativerhebung, d.h. es kann nur der Bedarf ermittelt werden, der die systembedingten Schwellen überwunden hat. Sprich, jemand der gar nicht zur Notaufnahme geht, kann in der repräsentativen Umfrage gar nicht befragt werden, warum er nicht hin ist usw. von dem hat man ja gar keine Daten. Oder ein Arzt weiß bei einer Studie, welcher Patient das echte Medikament und welcher das Placebo hat. Sollte nicht der Effekt eintreten, den sich der Arzt vom Medikament erhofft hat, wird er die Untersuchung u.U. so oft durchführen bis er das gedachte Ergebnis hat.
Bio-medizinisches Krankheitsmodell
Funktionsstörung eines Organs
Bio-psychosoziales Krankheitsmodell
Wechselwirkung zwischen Körper, Seele und Außenwelt z.B. Verknüpfung von Heu mit allergischer Reaktion à es reicht der Anblick der Heuernte
Bismarck-Modell
Sozialversicherung, Mittel- und Osteuropa, Deutschland, Sozialversicherungs-Gesundheitssystem – Bismarck Modell wird durch Beiträge finanziert, die einkommensabhängig erhoben werden und oft paritätisch gezahlt werden. Das Prinzip der korporativen Steuerung ist sehr stark ausgeprägt.
Blind- und Doppelversuch
Patient und Arzt im Unklaren (z.B. Placebo)
Bonus-/Malus-Systeme
Der Versicherte wird für eine geringe Inanspruchnahme von Versicherungsleistungen belohnt und für eine hohe Inanspruchnahme bestraft
Bruttoinlandsprodukt
Summe aller im Inland produzierten Güter und Dienstleistungen
Bund
Erziehungsgeld, Grundsicherung, Arbeitsmarktprogramme, Zuschüsse zur RV und Agentur für Arbeit und Alterssicherung der Landwirte
Gemeinsam mit den Ländern Kriegsopferversorgung, Wohngeld und Ausbildungsförderung
Care Management
Integrierte Versorgungsmanagement z.B. DMP
Case Management
Steuerung des Patienten zur richtigen Zeit an den Behandlungsort oder –partner, der seinem medizinischen Problem angemessen ist
Medizinisches Case Management: Gate-Keeper, DMP-Arzt
Pflegerisches Case Management: Übergangspflege, Brückenschwestern
Soziales Case Management: AOK-SD, Suchtberatungsstelle
Case-Mix
Case-Mix-Index
Summe aller Relativgewichte eines KH in einem Jahr
Durchschnittliches Kostengewicht eines KH (Case-Mix/Zahl der Fälle)
Competitive Bidding
Wettbewerb durch Ausschreibung
Compliance
„Therapiebefolgung“ oder „Therapietreue“, Einhalten des Patienten einer Therapie bzw. die Bereitschaft ärztlichen Therapieanweisungen zu folgen und mitzuwirken (z.B. regelmäßige Arzneimitteleinnahme)
Direkte Messung: Nachweis der Prüfsubstanz, eines Metaboliten oder eines Markes in Blut, Urin, Schweißabsonderungen, Stuhl
Indirekte Messung: Arzneimittelschwundmessung, Arzturteil, Angaben des Patienten, klinische Zeichen, Beobachtung Arzneimittelanwendung, Rezepteinlösung
Cournotscher Punkt
Ein Monopolist bietet seine Güter zu einem Preis an, der über den Grenzkosten liegt
Credence goods
Eigenschaften sind dem Käufer nicht bekannt, Qualität stellt sich erst lange nach dem Kauf raus. Käufer muss dem Verkäufer vertrauen z.B. Patient-Arzt-Vertrauen
Defizite in der Finanzierung der GKV
- Beiträge werden bei AN nur auf Gehälter erhoben, Einkunftsarten wie Mieten, Zinsen oder Dividenden bleiben unberücksichtigt
- Selbstständige sind nicht versicherungspflichtig, obwohl Selbstständigkeit nicht gleichzusetzen ist mit hohem und sicherem Einkommen
- Beamte werden gesondert behandelt, obwohl man das Denken in Ständen hinter sich haben sollte
- Beiträge werden nur bis zur BBG erhoben, wird sie überschritten, sinkt die Durchschnittsbelastung mit steigendem Einkommen
Demografischer Ausgabeneffekt
Bei älteren Menschen steigen die Gesundheitsausgaben im Durchschnitt mit dem Lebensalter an. Ältere werden häufiger krank und die Behandlungskosten liegen in der Regel höher, da ihre Krankheiten schwerer sind
Demografischer Finanzierungseffekt
Betrifft die Einnahmeseite der GKV, Rentner bringen nur 22% der Beitragseinnahmen, da sie weniger verdienen mit ihren Renten als Erwerbstätige, verursachen jedoch knapp die Hälfte der Leistungsausgaben
Depressionen
Leicht, mittelschwer, schwer (wird anhand von Symptomen festgemacht)
Deskriptiv
Beschreibend, beschreibt Verteilung von Krankheiten
Diabetes Typ III
Baut Typ I und II auf, z.B. bei Pankreas-Ca (Bauchspeicheldrüsenkrebs) wird kein Insulin mehr produziert, Insulinmangel muss ausgeglichen werden. Nur 2% der Bevölkerung hat Diabetes Typ III
Disease-Management
Wie führt man eine Gruppe chronisch Kranker auf eine Art und Weise, dass die Kosten für die Folgen einer Krankheit so weit wie möglich minimiert werden? = Koordinierter Ansatz zur Behandlung chronisch bzw. schwer Kranker über Versorgungsstufen hinweg, über den Zeitverlauf der Erkrankung, „Krankheitsmanagement“ in Form optimaler Behandlungsprogramme für einzelne, chronische Krankheitsbilder (z.B. Diabetes mellitus) mit dem Ziel die Qualität und Wirtschaftlichkeit aller Therapieschritte zu steigern, Fokus auf Prävention, Patientenschulung
DMP
Am besten Krankheiten weit verbreitet, Kenntnisse über den Krankheitsverlauf, gut erforscht, bereits evidenzbasierte Leitlinien vorliegen, Behandlungsergebnisse gut gemessen werden können, wie Diabetes, Herzerkrankungen, Krebserkrankungen, Schlaganfall, Asthma, Hauterkrankungen, Rückenleiden und bestimmte Infektionserkrankungen
Patienten sollen gesteuert und die Compliance erhöht werden, Ärzte sollen bei der Umsetzung der Programme unterstützt werden, Behandlung der Patienten soll koordiniert werden
Doctor hopping
Konsultieren mehrerer Ärzte für einen Behandlungsfall
Doppelblind
Weder Arzt noch Patient wissen, wer das Placebo bekommt. Doppelblind bedeutet, dass weder der Patient noch der Arzt wissen, ob die Studienmedikation (das eigentliche Medikament) oder ein Placebo verabreicht wurde. Durch die Verblindung sollen systematische Verzerrungen (Biast) verhindert werden, die durch die Erwartungen der Patienten aber auch der Studienärzte entstehen können.
Double-Ageing
Doppelter Alterungsprozess
Sinkende Geburtenrate und steigende Lebenserwartung
Duales Finanzierungssystem KH
Investitionen werden von den Ländern finanziert (§9 KHG)
Betriebskosten von den Krankenkassen und sonstigen Nutzern (§17 KHG)
Ebenenmodell
Es bildet horizontal die Regelungs-, Kompetenz- und Handlungsebenen der Akteure und vertikal eine schematisierte Form des Prozesses der Produktion von Bevölkerungsgesundheit ab.
Horizontal: Mesoebene: Krankenkassen, Mikroebene: Verbände, Makroebene: Regierung
Vertikal: Marktakteure, Einflussträger, Entscheidungsträger
EBM
Einheitlicher Bewertungsmaßstab. Wird von den KVen und den Krankenkassen auf Bundesebene ausgehandelt. Enthält die abrechnungsfähige Einzelleistungen und ihre relative Bewertung durch Punktzahlen in der ambulanten Versorgung
Elaborierter Code
Fachsprache des Arztes
Effekt
Etwas bewirken, Positiver Effekt = Nutzen, negativer Effekt = Kosten
Effektivität
Das Richtige zu tun (Wende ich das richtige Instrument an, um das angestrebte Ziel zu erreichen?) In welchem Maße gesundheitspolitische Ziele erreicht werden
Effizienz
Wirksamkeit des Mitteleinsatzes, Arzneimittel wirkt, wenn es effizient ist wirkt das Instrument an sich. Definierte Ziele mit geringmöglichem Aufwand realisieren
Effizienzproblem
Minimalprinzip (Erfolgt die Gesundheitsförderung oder die Behandlung von Erkrankungen zu möglichst geringen Kosten bei gegebener Qualität oder werden knappe Mittel verschwendet?)
Eigentumsstruktur der Ressourcen
Privatwirtschaftlich, non-profit, staatlich
Eigenverantwortung
Souveränität
Wird etwas durch das System eingeschränkt, z.B. SV-Pflicht, wird Eigenverantwortung genommen (ich habe nicht die Eigenverantwortung für mich selbst Vorsorge zu betreiben) Staat muss Freiheit geben eigenverantwortlich zu sein. Ich kann meine Lebensumstände frei wählen und ich muss die Konsequenzen meines Handelns selber tragen. Schwangerschaftsabbruch selber entscheiden ob, jedoch vorher Beratung
Eminenz
War früher „die Hoheit“. Heute nicht mehr Eminenz sondern Evidenz. Arzt führt die Behandlung durch, weil er es aus eigener Erfahrung für die richtige Behandlung hält. Kein erforschter Beweis.
Epidemiologie
(Lehre über das Volk)
Die Epidemiologie ist das Studium der Verbreitungen und Ursachen von gesundheitsbezogenen Zuständen und Ereignissen in Populationen. Wissenschaft zur quantitativen Erforschung der Häufigkeit und Verteilung von Gesundheitszuständen und Risikofaktoren in der Bevölkerung. Epidemiologische Erkenntnisse werden z.B. genutzt, um Maßnahmen zur Gesundheitsförderung zu planen oder die geografische Verteilung von Krankheiten und Risikofaktoren zu vergleichen. Die epidemiologische Forschung dient als Basis für Maßnahmen von Public Health. Beschreibungen von Erkrankungshäufigkeiten, -entwicklungen und –ursachen durch Zusammenhang zwischen Risikofaktoren und Todes- bzw. Krankheitsfällen. Quantifizierung, Vergleichen über epidemiologische Maßzahlen
Zusammenhänge zwischen Gesundheit – Lebensstil – Krankheit = Bevölkerung
Epidemiologie erforscht z.B. Verteilung von Risiken, gesundheitsförderndes/gefährdendes Verhalten, gesundheitsbezogene Beschwerden, Lebensstil, sozioökonomischer Status, Geschlecht, Alter
Ergebnis
Kurzfristig anfallend, lebt beschwerdefrei
Erhebung
Geplante und kontrollierte Erfassung eines Zustandes oder Vorganges an Objekten einer Gesamtheit
Bezeichnet den prozentualen Anteil der tatsächlichen Erwerbstätigen an der Gesamtheit aller Personen im erwerbsfähigen Alter von 15-64 Jahren
Etatistisch (staatlich)-bürokratisches Modell
Vorbild ist die Zentralverwaltungsgemeinschaft. Finanziert wird dieses Modell aus Steuermitteln. Die Gesundheitsdienste werden an Bezirke, Gemeinden oder Kreise delegiert, jedoch unter der Oberhoheit der Zentralregierung (Befehlskette). Die Zentralverwaltung verfasst Rahmenbedingungen und beschließt gesundheitspolitische Inhalte und Ziele. Die Regierung ist auf die Mitarbeit auf lokaler Ebene angewiesen à Großbritannien politische Blockade leichter organisierbar
Chancen: direkter Einfluss des Staates bei Festlegung von Zielen und Prioritäten
Gefahren: Nichtumsetzung der Vorgaben
Elektronische Gesundheitskarte
Es besteht die Möglichkeit, medizinische Daten auf der Karte speichern zu lassen (Daten zur Notfallversorgung, Dokumentation der eingenommenen Arzneimittel, Arzneimittelrisiken, usw.) Die Daten sind durch ein Verschlüsselungsverfahren geschützt. Von Beginn an werden auf der Karte die so genannten administrativen
Daten gespeichert sein. Dazu gehören Patientenname, Geburtsdatum, Versicherten- und Zuzahlungsstatut, Anschrift und die Krankenkasse. Gleichzeitig kann die Karte ein papierloses Rezept übertragen, das so genannte elektronische Rezept. Zudem ist bei gesetzlich Versicherten auf der Rückseite der Karte die Europäische Krankenversicherungskarte aufgedruckt.
Evaluation
= welchen Wert etwas hat, welchen Wert hat Krankheit und Gesundheit? Bewertung der Wirksamkeit und der Kosten
Evaluation (Evaluierung) bedeutet allgemein die Beschreibung, Analyse und Bewertung von Prozessen und Organisationseinheiten, insbesondere im Bildungsbereich, in den Bereichen Gesundheit und Entwicklungshilfe, der Verwaltung oder der Wirtschaft. Evaluation kann sich sowohl auf den Kontext (Voraussetzungen, Rahmenbedingungen), die Struktur, den Prozess als auch das Ergebnis (Produkt) beziehen.
Evident
= das was augenscheinlich richtig ist z.B. einen bewusstlosen Menschen zu beatmen ist evident
= das was mit der heutigen Methodik der aktuellen Medizin als richtig erwiesen wurde
Evidenz
Unmittelbare kognitive Nachvollziehbarkeit eines Zusammenhanges
Evidenzgrad
Beschreibt und kategorisiert die formale und inhaltliche Qualität einer klinischen Studie (Begriff der EbM)
Evidenzbasiert
Wissenschaftlich bewiesen
Evidenzbasierte Medizin (EbM)
Medizinische Versorgung, welche die Erkrankung eines Patienten auf der Grundlage des besten zur Verfügung stehenden Wissen behandelt
Im Sozialgesetzbuch (§137 f SGB V) ist festgelegt, dass sich die Behandlung in einem strukturierten Behandlungsprogramm an evidenzbasierten Leitlinien orientieren muss.
Evidenzbasierte Medizin zielt auf eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung der medizinischen Behandlung ab, indem für Entscheidungen in der medizinischen Versorgung von Patienten aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse systematisch aufbereitet und für den einzelnen Arzt nutzbar gemacht werden. Ziel ist es, die Anwendung unwirksamer oder gar schädlicher Verfahren zu vermeiden.
Die allgemein anerkannte Definition von evidenzbasierter Medizin stammt von Sackett: „Die Praxis der evidenzbasierten Medizin bedeutet die Integration individueller klinischer Expertise mit der bestmöglichen externen Evidenz aus systematischer Forschung. Mit individueller klinischer Expertise meinen wir das Können und die Urteilskraft, die die Ärzte durch ihre Erfahrung und klinische Praxis erwerben.“
- Externe Empfehlung autorisierter Repräsentanten
- Medizinischer Fachgesellschaften, Körperschaften usw.
- Als Experten-Leitlinie
- Evidenzbasiert mit Literaturanalyse
Praxis der EbM: Abteilung einer relevanten Frage aus dem klinischen Fall, Planung und Durchführung einer Recherche der klinischen Literatur, kritische Bewertung der Literatur bezüglich Validität und Brauchbarkeit, Anwendung bei dem individuellen Fall
Evidenzklassen
Nach www.atg.de Europarat
A = belegt durch schlüssige Literatur nach la/lb
B = belegt durch nicht randomisierte Studien (lia, lib, III)
C = belegt durch Berichte, fehlen direkt anwendbar klinischer Studien (IV)
Experiment
Geplante und kontrollierte Einwirkung eines Untersuchers auf Objekte z.B. direkte Intervention an einer Person (Blutabnahme nach dem Essen bei einem Vegetarier und Fleischesser wg. Blutzucker)
Experimentelle Epidemiologie/Studien
Erforscht die Effektivität von Maßnahmen aufgrund statistischer Versuchsplanung als Randomisierte, kontrollierte Untersuchung (Probanden nach Zufallsprinzip ausgewählt), Felduntersuchung, Gruppenuntersuchung
Experience goods
Produkte mit denen ich meine Erfahrungen mache.“ Eigenschaft wird nach dem Kauf durch Erfahrung festgestellt z.B. Restaurantessen, Urlaubsort
Exposition
Höhe und Dauer (Messung an Individuen zur Dosis)
Externe Effekte
Externalitäten
Entstehen, wenn mit der Produktion oder dem Konsum eines Gutes Nachteile oder Vorteile für Dritte verbunden sind, die nicht im Kauf-, Produktions- und Verkaufsentscheidung der unmittelbar Beteiligten berücksichtig werden und deshalb Preisbildung und Marktgleichgewicht nicht beeinflussen.
Positiv: Heilung einer Krankheit, deshalb keine Pflege oder Anbau und Pflege eines Waldes, deshalb Holzproduktion
Negativ: Umweltschädigungen, Lärmemissionen
Bsp. Schutzimpfung gegen eine ansteckende Krankheit à wer sich impfen lässt ist geschützt à Ansteckung Nichtgeimpfter sinkt zugleich mit zunehmender Zahl Geimpfter
Faktoreinkommen
Einkommen aus Produktionsfaktoren (Boden, Arbeit, Kapital)
Fallpauschalen
Die Entlohnung der Ärzte erfolgt abhängig von Leistungen im Rahmen bestimmter Diagnosen und Behandlungsprozeduren (Managed-Care-Instrument)
Vorteil: keine unnötigen Leistungen, Planungssicherheit, Arzt kennt sein Einkommen
Nachteil: Qualitätsmängel, Massenabfertigung, Arzt macht Patient krank damit er Pauschalen bekommt
Fehlversorgung
Eine Leistung mit negativem Nettonutzen wird durchgeführt (Contergangeschädigte). Fehlversorgung ist jede Versorgung, durch die ein vermeidbarer Schaden entsteht. Ein Schaden entsteht durch
- nicht fachgerechte Erbringung einer Leistung
- nicht bedarfsgerechte Leistung
- unterlassene oder nicht rechtzeitige Durchführung einer bedarfsgerechter, indizierter Leistung
eine Leistung mit negativem Nettonutzen wird durchgeführt
Fernere Lebenserwartung
Beschreibt, wie viele Lebensjahre eine 60-jährige Person im Durchschnitt noch vor sich hat
Fertilität
Fruchtbarkeit, Fähigkeit, Nachkommen hervorzubringen
Festgehalt (Salary)
Salary ist eine Sonderform der Kopfpauschale. Der Arzt enthält ein fixes Gehalt, unabhängig von den erbrachten Leistungen oder der Anzahl der Patienten (Managed-Care-Instrument)
Vorteil: volle Planungssicherheit, kein Risiko für Arzt
Nachteil: Qualität leidet, keine Anreize für Arzt
Festpreis
Unterhalb des Gleichgewichtspreises: Höchstpreis zum Schutz des Verbrauchers. Anbieter wollen meistens nicht zum Höchstpreis anbieten, da nehmen sie zu wenig ein. Staat kann in solchen Fällen subventionieren, Angebotsmenge festsetzen oder selbst anbieten
Oberhalb des Gleichgewichtspreises: Mindestpreis zum Schutz der Anbieter
Finanzierungsverfahren
Steuern, Beiträge, Versicherungsprämien (kapitalgedeckt, fixe Pro-Kopf-Beiträge)
Floating Point
Wenn die abgerechneten Leistungen der Ärzte nicht den vereinbarten Leistungen im Rahmen des Vereinbarungsprozesses zur Gesamtvergütung entsprechen, sind die einzelnen Leistungen weniger wert. Je höher die Gesamtpunktzahl aller Leistungen einer Periode ist, desto niedriger ist also bei gegebener Gesamtvergütung die Auszahlungsquote
floride
aufblühen
Föderalismus
Bezeichnet grundsätzlich ein Organisationsprinzip, bei dem die einzelnen Glieder über eine gewisse Eigenständigkeit verfügen, aber zu einer übergreifenden Gesamtheit zusammengeschlossen sind (Art. 20 GG – föderaler Rechtsstaat, staatliche Förderung) Wenn der Markt versagt, hat der Staat das Recht einzugreifen
Fragmentiert
Geringe Kooperation der Anbieter, hohe Transaktionskosten, beeinträchtigt Qualität der Versorgung – ambulant und stationär getrennt, Kompetenzen und Zuständigkeiten sind getrennt bei Bund, Land, Kommune
Freifahrermentalität
„Freeidermentalität“
Trittbrettfahrermentalität
„die, die nichts zahlen, aber Leistungen in Anspruch nehmen“ – Versicherter nimmt Leistung in Anspruch, die Kosten werden aber von allen Mitgliedern der Versichertengemeinschaft getragen. Vor allem zu erwarten, wenn der Versicherte bei einer Leistungsinanspruchnahme keine Kosten zu tragen hat (Nulltarifregelung). Betroffen sind die Leistungen, die medizinisch nicht unbedingt notwendig bzw. fragwürdig sind z.B. Haushaltshilfe, Kuren, alternative Heilmethoden, KG ab sofort. Das Gut von den anderen bereitstellen lassen, um dann in den kostenfreien Genuss des Gutes kommen
Geburtenrate
Lebendgeborene pro 1.000 Einwohner
Genetische Disposition
Eine genetische Disposition bezeichnet die aus der Struktur oder Zusammensetzung von Erbgut bestimmte außergewöhnliche Veranlagung eines Individuums oder der Mitglieder einer Familie (= familiäre Disposition), bestimmte Besonderheiten und Erkrankungen zu vererben bzw. die anlagebedingte Anfälligkeit, bestimmte Erkrankungen zu entwickeln. Auch eine Erkrankung, die nur bestimmte Tiergruppen, Arten oder Rassen betrifft, ist zumeist durch genetische Unterschiede bedingt.
Geschlechterunterschiede
Frauen haben eine höhere Lebenserwartung, sind jedoch auch häufiger krank und nehmen häufiger Ärzte und Medikamente in Anspruch. Gründe: spezifische Erkrankungsrisiken sind höher, erhöhte Symptomaufmerksamkeit, spezifischeres Körperempfinden, besser informiert
Gesundheit, WHO
Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht die bloße Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Gesundheit ist Mehrdimensional. Dimensionen der Gesundheit: Umwelt, Gesellschaft, psychische, soziale, sexuelle, spirituelle, emotionale und physische
Gesundheitsberatung
Förderung von Problembewusstsein, Motivation, der Verhaltensveränderung, der Stabilisierung und Rückfallprophylaxe
Gesundheitsberichtserstattung
In Deutschland ist dies Aufgabe des Robert-Koch-Instituts und des statistischen Bundesamtes
Gesundheitsforschung
Analysiert die körperlichen, seelischen und sozialen Bedingungen und Zusammenhänge der Gesundheits-Krankheits-Balance von ausgewählten Bevölkerungsgruppen (z.B. Frauen, Männer, Kinder, Rentner, Erwerbstätigen) – insbesondere strukturell gesundheitlich gefährdeten Gruppen (Arbeitslose, Alleinerziehende, Arme) – und leitet den Versorgungsbedarf ab. Die Ausgangsbedingungen für den Prozess von Gesundheit und Krankheit stehen im Mittelpunkt des Forschungsinteresse
Gesundheitsökonomie
Fachübergreifende Wissenschaft, die sich mit der Produktion, der Verteilung und dem Konsumvon knappen Gesundheitsgütern in der Gesundheitsversorgung beschäftigt und vereinigtElemente der Gesundheitswiss
Gesundheitspolitik
(Teilgebiet der Sozialpolitik)
Steuerung des Systems der Krankenversorgung
Aufgabe ist es, die Gesundheit der Bevölkerung zu wahren und zu fördern, wobei hierzu alle Maßnahmen zur Gesundheitsversorgung verstanden werden. (Gesundheitsvorsorge, Krankheitsbehandlung und Krankheitsfolgen). Die Regierung muss ein Gesamtkonzept erstellen, das alle Risiken vor, während und nach einer Krankheit beinhaltet Konzept muss evaluiert werden.
Gesundheitssystemforschung
Analysiert die einzelnen Versorgungsbereiche und ihr integratives Zusammenwirken (z.B. Therapie und Reha von erwerbstätigen Frauen). Sie schließt die Forschung über Struktur, Funktion, Wirksamkeit und Leistungsfähigkeit der jeweiligen Institutionen im Gesundheitswesen mit ein. Studien der Gesundheitssystemforschung sind darüber hinaus für politische Entscheidungs- und Kostenträger relevant, weil sie Aussagen zur Steuerung und Finanzierung des Versorgungssystems treffen.
Gesundheitswissenschaften international „Health Sciences
Umfasst körperliche, psychische und gesellschaftliche Bedingungen von Gesundheit und Krankheit, die systematischen Störungen in der Bevölkerung und die Erforschung von Konsequenzen für Organisation und Struktur der Versorgungssysteme
Gleichgewichtspreis
Angebot und Nachfrage decken sich. Alles wird verkauft, was produziert wird, d.h. beim Gleichgewichtspreis wird der größte Umsatz erzielt. Der Markt wird geräumt. E = K
Guidelines
Behandlungslinien
Hamsterradeffekt
Das derzeitige Einzelleistungs-Honorierungsverfahren im ambulanten Sektor erhöht auch die Leistungsmenge insgesamt. Das Gesamteinkommen eines Arztes wird bestimmt durch die Anzahl der abgerechneten Punkte. Durch Maximierung der Leistungen, insbesondere derjenigen, die einen hohen Punktwert aufweisen, steigt demnach das Einkommen, so dass sich ein Anreiz zur Ausweitung von Leistungen ergibt. Eine Rationalitätenfalle entsteht bei gleichzeitiger Budgetierung des ambulanten Bereichs. Ist das zu verteilende Gesamteinkommen für alle Ärzte festgelegt, sinkt bei Leistungsausweitung der Punktwert, so dass sich das Einkommen aller Ärzte verringert. Durch diesen Einkommensrückgang ist es aus Sicht des einzelnen Arztes rational, seine Leistungsmenge wieder auszuweiten, um zumindest einen Teil des Einkommensrückgangs aufzufangen.
Health Literacy
= Gesundheitskompetenz
Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden, um im Alltag angemessene Entscheidungen zur Gesundheit treffen zu können
Heterogenität
Ungleichartigkeit, Verschiedenartigkeit
HTA = health technology assessment
Untersucht Anwendungen medizinischer Technologie weniger klinisch, als vielmehr ökonomisch/rechtlich/ethisch, z.B. PTCA auch per Literaturrecherchen (Metaanalysen = vergleichen von verschiedenen großen Datenbanken) mit zu bestimmenden Mindestanforderungen z.B. Bewertung auch über MDK/MDS/DIMDI
Hypothese
Annahme, die noch nicht bewiesen ist
ICF
Beschreibt die Komponenten von Gesundheit und inwieweit sie vorhanden sind, wird verwendet für IBRP (= integrierte Behandlungs- und Rehabilitationsplan für psychisch Kranke)
implizit
so, dass etwas indirekt mit ausgesagt ist oder logisch in einer Aussage enthalten ist
Synonym: indirekt, nicht explizit
Informationsasymmetrie
Informationen sind ungleich verteilt, Prinicpal-Agent-Beziehung zwischen Arzt und Patient (Arzt=A=Agent, Patient=P=Prinicpal – Patient vertraut darauf, dass Arzt ihm alles sagt, die richtige Therapie vorschlägt, Arzt vertraut darauf, dass Patient Compliance zeigt und ihm Informationen über seinen Gesundheitszustand liefert)
Informationsasymmetrien sind:
1. Angebotsinduzierte Nachfrage
2. Adverse Selektion
Moral Hazard
Inklusion
Einbezug von Behinderten in den normalen Alltag z.B. Schulen
Input-Output-Modell
Dieses Modell gliedert das Gesundheitssystemganze in Analyseeinheiten und präsentiert sie in ihren Wechselbeziehungen (Pfeile). Seine Stärke liegt darin, dass es die zur Beschreibung von Gesundheitssystemen wichtigen Faktoren samt ihrer Zusammenhänge übersichtlich zur Anschauung bringt und gleichzeitig ein Bild entwirft, wie diese Faktoren prozesshaft zusammenwirken. Das Input-Output-Modell bedient sich des Dreischritts von Input, Throughput und Output. Es modelliert also Gesundheitssysteme als ergebnisorientierte Prozesse.
Input
Finanzielle Ressourcen, Gesetze, Kultur, Bildung etc. Gesundheit der Bevölkerung, Systemstruktur und –organisation, Bedarf, Nachfrage, Inanspruchnahme
Institutionelle Gliederung
Mehrere Institutionen stellen Leistungen für denselben sozialen Zweck bereit
Integriert
Alle Dienste, die am Patient benötigt werden, sind optimal aufeinander abgestimmt z.B. DMP
Integrierte Versorgung
Sektorübergreifende oder interdisziplinär-fachübergreifende Versorgung
Aspekte:
- Integration: Überwindung von Sektoren- und Disziplingrenzen (vertikale und horizontale Integration)
- Kooperation bzgl. der Inhalte und Ziele der Behandlung
- Koordination der unterschiedlichen Aktivitäten und Disziplinen
- Kommunikation über erfolgte Diagnostik/Therapie
- Informationstransfer durch innovationsorientierte Vernetzung
Indikationsbezogene IV-Projekte (IV-Rücken, AOK-ProReha) – Sektorübergreifend, Populationsbezogene-fachübergreifende Vollversorgungsprojekte (Gesundes Kinzigtal) – interdisziplinär-fachübergreifend
Vergütungsformen der IV:
- Fallpauschale
- Vergütung für zusätzlichen Aufwand (nicht med. Art)
- Einzelleistungen
- Komplexpauschale
- Regionenbezogene Übernahme der gesamten medizinischen und finanziellen Verantwortung (Capitation)
Erfolgsorientierte Vergütung
Interdisziplinär-fachübergreifend
Zwei Krankenhäuser verschiedener Fachrichtungen, zwei Hausärzte, Hausarzt und Facharzt (also entweder nur stationär oder nur ambulant) haben einen Vertrag über IV
intermittierend
Unterbrechungen
internalisiert
Verinnerlicht, selbstverständlich
Intersubjektiv
Zwischen zwei handelnden Objekten
Investitionen
Ersatzinvestition: kaufe neue Maschine, ersetze damit alte Maschine
Rationalisierungsinvestition: kaufe neue Maschine, ersetze damit Mensch
Erweiterungsinvestition: Erweitere meine Produktion und stelle dafür Menschen ein
Inzidenz
Häufigkeit von Neuerkrankungen an einer Krankheit
Eine Messgröße aus der Epidemiologie (bezogen auf eine bestimmte Krankheitsform) mit der die Zahl neuer Krankheitsfälle in einer Bevölkerungsgruppe während eines definierten Zeitraums bestimmt wird. Public Health nutzt Angaben zu Inzidenz, um die Wahrscheinlichkeit von Krankheitsausbreitungen zu berechnen. Ökonomische Ableitungen aus der Inzidenz werden im Rahmen von Kosten-Analysen vorgenommen.
Berechnung = Zahl der Neuerkrankungen/Gesamtzahl der Bevölkerung oder pro Zeit
(z.B. Gurtpflicht beim Autofahren entstand durch solche Messungen)
IQWiG
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
= Bewertung der Arzneimittel, DMPs, therapeutischen Verfahren auf Kosten und Nutzen § 139a SGB V
Das IQWiG ist ein unabhängiges wissenschaftliches Institut, das den Nutzen medizinischer Leistungen für Patienten untersucht. Damit stehen Qualität und Wirtschaftlichkeit auf dem Prüfstand. Das Institut erforsch, was therapeutisch und diagnostisch möglich und sinnvoll ist und informiert Ärzte und Patienten darüber. Das IQWiG führt selbst keine Studien durch. Es bedient sich weltweit bestehender Studien und führt diese Ergebnisse zusammen. Für die Auswahl und Bewertung der Studien benutzt das IQWiG die so genannte Evidenzbasierte Medizin.
1. Recherche, Darstellung und Bewertung zu diagnostischen und therapeutischen Verfahren bei ausgewählten Krankheiten
2. Erstellung von wissenschaftlichen Ausarbeitungen, Gutachten und Stellungnahmen zu Fragen der Qualität und Wirtschaftlichkeit der Leistungen
3. Bewertungen evidenzbasierten Leitlinien
4. Abgabe von Empfehlungen zu DMPs
Bewertung des Nutzens und der Kosten von Arzneimitteln
Kaufkraft
Was kriege ich für mein Geld?
Kausalfaktoren
Prädisponierend, verstärkend, beschleunigend
Kausalkriterien
Zeitliche Beziehung, Plausibilität, Konsistenz, Stärke, Dosis-Wirkung-Beziehung, Studienplan, Evidenz
Kausalität
Beziehung zwischen Ursache und Wirkung (Aktion und Reaktion) à Abfolge aufeinander bezogener Ereignisse und Zustände
Kern-Familie
Eltern/Elternteil und den erziehungsabhängigen Kindern
Kohorte
Umfassender Begriff für Personen, die im gleichen Zeitabschnitt geboren sind und nach folgenden Bestimmungsmerkmalen kategorisiert sind: Geburtszeit, Gemeinsame Ereignisse (z.B. wirtschaftliche Rezession), genetische Besonderheiten, Familienkonstellation
Kohortenstudien
Festgelegte Gruppe von Probanden anhand eines interessierenden Ereignisses in Gruppen eingeteilt und über einen Zeitraum beobachtet = prospektiv (z.B. Raucher)
Kommunen
Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter, Jugendhilfe, freiwillige soziale Leistungen, insb. Soziale Dienste und Einrichtungen
Kompression der Mortalität
Kompressionsthese
Extensionsthese
Die Morbidität nimmt bei steigender Lebenserwartung im Alter dank einer immer leistungsfähigeren Medizin nur geringfügig zu. Die gleichen oder sogar sinkenden Ausgaben finden einfach später im Lebenszyklus statt. Ältere Menschen bleiben trotz steigender Lebenserwartung länger von funktionalen Einschränkungen verschont, aufgrund gesunder Lebensweise (Ernährung, Arbeitswelt, Hygiene) und des medizinischen Fortschritts werden chronische Krankheiten und Behinderungen verzögert und in ihrer Schwere gemildert (Schwere Erkrankungen verlagern sich auf die letzten Jahre vor dem Tod, zusätzliche Lebensjahre sind tendenziell gesunde Lebensjahre)
Konstitution
= die Gesamtheit der körperlichen, seelischen und geistigen Verfassung eines Menschen, wie sie sich in seinen Eigenschaften äußert, und der damit zusammenhängenden Reaktionsweisen (z. B. Anfälligkeit gegen Krankheiten). Die Konstitution ist teils ererbt, teils erworben.
Kontaminiert
Verseucht (z.B. Blut)
Kontrollgruppe
Vergleichsgruppe behandelt/unbehandelt
Kopfpauschalen
Die Vergütung des Arztes erfolgt abhängig von der Anzahl der Patienten pro Behandlungsperiode, unabhängig von den erbrachten Leistungen. Ziel ist es, Leistungsausweitung zu unterbinden.
Vorteil: Planungssicherheit
Nachteil: Qualität leidet, Arzt hat mehrere Interesse, die Gesunden zu behandeln als die Kranken
Korporatistisches Modell
(Sozialversicherungsmodell
Der Staat hat nur regulatorische Aufgaben (Ministerien) in Organisations-, Leistungs- und Finanzrecht. Ein Teil der Hoheitsrechte werden vom Staat auf Selbstverwaltungsorgane (Krankenkassen, Ärzteverbände) übertragen à Deutschland
Chancen: mehr Nähe zu Leistungserbringern, Verträge, Versicherungspflicht
Gefahren: zu viele verschiedene Interessen, Überversorgung, Gesetzesänderungen à gr. Legitimation für staatliche Eingriffe
Korrelation
Bezeichnung für einen oder mehr oder minder intensiven Zusammenhang zweier quantitativer Merkmale bzw. Zufallsvariablen. Das Maß, mit dem die „Stärke“ eines positiven oder negativen Zusammenhanges gemessen werden kann, ist der Korrelationskoeffizient.
Einkommen - Kündigungswahrscheinlichkeit
Range -1 0 +1
Starker negativer kein Zusammenhang starker positiv.
Zusammenhang Zusammenh.
Je mehr desto weniger je mehr desto mehr
Beispiel: Ein 60-jähriger kündigt weniger
Kosten
Direkte Kosten: Unmittelbar im Zusammenhang mit der Intervention: Krankenhausversorgung, Labort-Tests, Behandlungen, Arzneimittel, alle Formen der Unterstützung durch pflegerische Dienste, Familie, Sozialdienste, Transportkosten usw.
Indirekte Kosten: nicht unmittelbar im Zusammenhang mit der Intervention, sondern als Ressourcenveränderungen zu erfassen: erhöhte Arbeitsfähigkeit nach Operation, Krankenhausaufenthalte nach Komplikationen also Folgekosten als Humankapitalansatz wie entgangene Einkommen durch Krankheit, Zeitausfall, also AU, EU, Tod usw. oft höher als direkte Kosten
Opportunitätskosten: (Alternativkosten) Hausarbeit, Haushaltshilfe im Markt als Alternativkosten beanspruchter Ressourcen, Arbeitsausfallkosten/Arbeitsersatzkosten bei Nichtinanspruchnahme von BGM und Humankapitalansatz
Kostenprinzip
Patient zahlt Arzt
Krankenstand
Berechnung = Zahl der arbeitsunfähig erkrankten Personen/Zahl der Arbeitnehmer eines Betriebes
Krankheit
Wird gewöhnlich als „Störung“ aufgefasst. Sachlich besteht sie in einer drohenden oder realen Beeinträchtigung der Einschränkung vor allem körperlicher, beim Menschen auch geistig-seelischer sowie sozialer Fähigkeiten durch die die Leistungsfähigkeit und meist auch das Wohlbefinden eines einzelnen Individuums in einer Weise verändert wird, die für dieses nachteilige Folgen hat, oder eine derartige nachteilige Veränderung erwarten lässt.
Exogen: von Außerhalb des Menschen kommend
Endogen: im Menschen liegend (z.B. Alzheimer)
Genetisch: welches Gen ist kaputt, kann man es reparieren
Somatisch: Körperlich
Psychisch: sozialer Rückzug, fehlende Einsicht, Furcht vor Stignatisierung (Abstempeln als Psycho), Entpflichtung (aus Betrieb raus mobben)
Krankheitsursachen
Genetisch: Welches Gen ist kaputt und muss repariert werden?
Exogen: von außen kommend (Virusinfektion)
Endogen: von innen kommend
Labelling approach
Stempel, der einem aufgesetzt wird, wird so übernommen und gelebt (wenn man einem Kind sagt es hätte ADHS, es wird sich nie benehmen und sein Benehmen immer auf die Erkrankung schieben), Kranker übernimmt dauerhaft die Rolle als Kranker (à weil nicht gesund sein, mag die Fürsorge, nicht zu arbeiten etc.)
Laienkonzept
Fängt beim subjektiven Befinden an. Wie schätzen Einzelne ihre Gesundheit ein?
Subjektiv: soziales Umfeld, gelernte Interpretationsmuster, Körper- und Symptomwahrnehmung, Länderspezifische Unterschiede
Staden des Hilfesuchens:
1. Symptomwahrnehmung (Interpretation, Suche nach Infos)
2. a) Verleugnung, Minimalisierung, Bagatellisierung etc.
b) Selbstmedikation
3. Mitteilung an signifikante andere Re-Interpretation, Konsensbildung, sozialer Druck
4. Zuweisung zu Laiensystem
5. Zuweisung zu professionellem Versorgungssystem
Länder
Krankenhausfinanzierung, Ausbau der Pflegeinfrastruktur, öffentliches Gesundheitswesen, Arbeitsmarktprogramme, Förderung von sozialen Einrichtungen und Diensten
Gemeinsam mit dem Bund Kriegsopferversorgung, Wohngeld und Ausbildungsförderung, Unterstützung der Kommunen insb. im Bereich Sozial- und Jugendhilfe
Längsschnitt
Untersuchung von Merkmalen einer Gruppe zu verschiedenen Zeitpunkten
Lebenserwartung
Durchschnittliche Zahl von weiteren Jahren, die ein Mensch in einem bestimmten Alter zum Zeitpunkt der aktuellen Sterbeverhältnisse mit großer Voraussicht noch leben könnte
Leistungssektorenübergreifend
Stationär und ambulant haben gemeinsam einen Vertrag über IV
Leitmotive gesundheitspolitischen Handelns
Solidarität, Subsidiarität, Eigenverantwortung
Reformleitlinien: Souveränität und Eigenverantwortung, Subsidiarität staatlichen Handelns, Verteilungsgerechtigkeit, Effektivität und Effizienz, Nachhaltigkeit und Stabilität, Rechts- und Planungssicherheit, Transparenz
Letalität
Wie viele der Krebserkrankten sterben? Die Letalität oder Fatalität bezeichnet die „Tödlichkeit“ einer Erkrankung, eines Giftstoffs oder einer Waffe. Letal ist der medizinische Begriff für tödlich, mit tödlichem Ausgang, Anteil der Verstorbenen.
Berechnung = Zahl an einer bestimmten Krankheit Gestorbenen/Zahl der daran Erkrankten
Lobbyismus
Lobbyismus (Mesoebene) ist eine Form der Interessenvertretung in der Politik, in der Interessengruppen, die Lobbys, die Exekutive und Legislative durch persönliche Kontakte beeinflussen oder die öffentliche Meinung über die Medien. Offizielle Bezeichnung sind etwa Interessenvertretung, Public Affairs, politische Kommunikation, Politikberatung und Ähnliches.
Es gibt drei Gruppen von Lobbyisten:
- Verbandslobbyisten: Ärzte- und Apothekerverbände, Kompromisse der einzelnen Unternehmer
- Unternehmenslobbyisten: Pharmaunternehmer, Medizin-Geräte-Industrie, Bsp. ein Lobbyist der Pharmaindustrie sponsert einen Arzt eine Weiterbildung, wenn dieser eine bestimmte Menge eines Medikaments verordnet
- Auftragslobbyisten: von Unternehmen Beauftragte, Konflikt für Unternehmensberater, wenn er zwei Auftraggeber hat, Bsp. AOK Bundesverband und Verband der Arzneimittelhersteller geben beim Institut A eine Studie in Auftrag und haben zwei unterschiedliche Ziele. Sponsorenverträge bei Forschungen
Diese bringen ihre Interessen gezielt in das Gesetzgebungsverfahren mit ein. Umgekehrt bekommen die Mitglieder der Interessenverbände relevante und zubereitete Informationen von ihren Verbandsorganisationen. Damit können politische Entscheidungen vorhergesehen werden und in Entscheidungen eingeplant werden.
Gründe für Staatsversagen durch Lobbyismus: Die Politik kann in vielen Fällen nicht unterscheiden zwischen reinen Verbands- und Unternehmensinteressen auf der einen Seite und Sachargumente auf der anderen Seite. Sie verstehen von der komplexen Materie zu wenig (z.B. Praxisgebühr, Aufhebung der paritätischen Finanzierung)
Politische Blockade: Entsteht meist in der Mikroebene. Durch gezielte Aktionen der einzelnen Akteure bis hin zum Boykott werden politische Entscheidungen beeinflusst bzw. unterbunden. Bsp. „Stell dir vor es wäre Krieg und keiner geht hin“
Makroebene
Staatliche Akteure, Gesetze und Verordnungen, Bsp. Bundesversicherungsamt prüft die Geschäfts-, Rechnungs- und Betriebsführung der bundesweiten SV und organisiert den RSA
Managed Care
Direkte Vertragsbeziehungen zwischen Krankenkasse und Leistungserbringer. Z.B. Ärzte sind angestellt, besondere Verträge, Leistungserbringer verfolgen Leistungsstandards
Instrumente:
- Pauschalen für Leistungsbündel
- Fallpauschalen
- Kopfpauschalen (Capitation)
- Festgehalt (Salary)
Grundelemente: Wettbewerb der Versorgungsverträge, Honoraranreiz für Ärzte, Spielraum für ganzheitliche Steuerung, Systematische Qualitätssicherung, Prämienanreize für den Versicherten
Managed Care in Deutschland:
Vertragsmodelle, IV-Modelle, Hausarztmodelle, Einkaufsmodelle, Positivlisten, DMP, Gatekeeper-Modell, Arzt/Praxisnetze, KH als Gesundheitszentrum
Managed Care versucht Angebot, Nachfrage und Finanzierung miteinander zu verknüpfen ohne die Vorteile des Solidaritätsprinzips im Gesundheitswesen aufzugeben. Dazu gibt es verschiedene Modelle, die folgenden Elemente beinhalten:
- Patienten schließen sich einem Managed-Care-System an. Der Grund können finanzielle Anreize wie niedrigere Prämien/Beiträge sein oder auch Zwänge (bspw. In den USA eine mit dem AG zusammenarbeitende Healt Maintenance Organization (HMO)) oder auch persönliche Überzeugungen
- Leistungserbringer werden nicht mehr nach Zahl und Art der selbstverordneten Leistungen bezahlt (Eigenleistungsvergütung). Sie erhalten einen Fixlohn oder ein fixes Budget und/oder sie werden mit einem Anteil an Kosten und Gewinn des Gesamtsystems aus Versicherer/Leistungserbringer/Versicherten beteiligt
Marktfehler
Öffentliche Güter und Externalitäten, wenn Nutzen oder Kosten auf Personen entfallen, die mit dem eigentlichen Kauf/Verkauf nichts zu tun haben
Informationsmängel und u.a. -asymmetrien, wenn Marktteilnehmer nicht hinreichend und nicht in gleichem Maße informiert sind
Verteilungsungerechtigkeit, wenn der Markt Personen inakzeptabel benachteiligt oder bevorzugt
Marktmodell
Es findet keine staatliche Steuerung statt, sondern es greifen die allgemeinen Marktregularien. Markt als natürlicher Regulator à USA, PKV und Deutschland. Höhere Durchschlagskraft bei politischen Blockaden
Chancen: hohe Qualität durch Wettbewerb
Gefahren: keine Kostenvorteile, kaum medizinischen Nutzen für breite Bevölkerungsschichten, Unterversorgung
à große Macht für politische Blockade (die einzelnen Akteure sind gleichgestellt [aus allen Akteuren eine Einheit herstellen])
Marktsteuerungsinstrumente
1. Das Verhindern der Bildung von Monopolen oder Kartellen, z.B. durch Kartellgesetze
2. Die Festsetzung der Preise oder Übernahme des Monopols durch staatlichen Monopol-Anbieter beim natürlichen Monopol
3. Die Internalisierung externer Effekte, also Einbeziehen der Kosten bei den Verursachern z.B. durch Pigou-Steuern, Ökosteuern oder Emissionsrechtehandel
4. Informationsvorschriften (z.B. Kennzeichnungspflicht für Nahrungsmittelbestandteile, Preisangabeverordnungen mit Vorschriften zur Effektivzinsberechnung)
Marktversagen
Funktionsstörung des Marktregulativs (Angebot und Nachfrage regeln sich selbst) und dadurch Entstehung externer Effekte. Wenn eine Voraussetzung für den vollkommenen Markt nicht erfüllt ist. Wenn:
- Externe Effekte (Externalitäten) entstehen (Gut ist nicht handelbar – sprich keine Nachfrage nach Nicht-Ansteckung
- Bei öffentlichen Gütern
- Informationsasymmetrien vorliegen
- Mangelnde Verteilungsgerechtigkeit vorliegt
- Ein Anbieter eine überproportionale Marktmacht besitzt
- Meritorische Güter (Güter, die notwendig sind, die aber keiner kaufen würde z.B. Menschen gehen nicht zur Schule und sparen so das Schulgeld)
Medikalisierungsthese
Gesamtmorbidität und altersspezifische Morbidität steigen im demografischen Wandel weiter an und implizieren einen überproportionalen Anstieg der Gesundheitsausgaben. Insbesondere die Wechselwirkungen zwischen steigeneder Lebenserwartung und medizinisch-technischem Fortschritt führen dazu, dass Leistungen länger und in steigendem Ausmaß in Anspruch genommen werden. Verlängerung des Lebens mit aufwändigen medizinischen Leistungen und Innovationen (die Sterblichkeit (Mortalität) sinkt, aber die Morbidität älterer Menschen nimmt zu). Steigendes Alter verursacht höhere Kosten, da die Multimorbidität trotzdem da ist, aber behandelt wird. Menschen werden immer älter, Zunahme chronischer Beeinträchtigungen, tödlichen Ausgang von Krankheiten wird verzögert, dadurch längere Pflegebedürftigkeit
Meritorische Güter
Sonderform öffentlicher Güter. Bei der Produktion von meritorischen Gütern treten positive externe Effekte auf, die dazu führen, dass die Produktion unter marktwirtschaftlichen Bedingungen geringer als optimal ausfällt. Deswegen werden sie zumeist vom Staat bereitgestellt. Meritorische Güter sind deswegen nur partiell öffentliche Güter, weil ein zu geringes Angebot auch unter Marktbedingungen zustanden kommen würde (z.B. Gesundheitswesen, Bildungswesen)
Normalerweise: Angebot und Nachfrage regeln den Markt
Meritorisches Gut: Staat greift ein damit 1. Der Preis nicht zu hoch wird, 2. das Gut nicht vom Markt verschwindet und 3. das Gut konsumiert wird (Schulpflicht)
Mesoebene
Verbände wie MEDI, Hartmann Bund, …
Organisationen und Institutionen der Selbstverwaltung
Verabschiedung untergesetzlicher Normen zur Regulierung der Individualakteure (Mikroebene)
Negativliste Arzneimittel, Gebührenordnung
Bsp. Spitzenverbände der KK, Bedarfsplanung für Vertragsärzte, Festsetzung von Festbeträgen für Arzneimittel, Ausgestaltung des Morbi-RSA
Metaanalysen
Vergleich von großen Datenbanken, greift auf bestehende Studien zurück
Mikroebene
Apotheken, Pharmaindustrie, PKV, GKV
Individualakteure, bieten Gesundheitsgüter an oder fragen sie nach wie Versicherer, Versicherter, Leistungserbringer
Bsp. Ärzte sind öffentliche Meinungsbildner und beeinflussen auf ihren lobbyistischen Verbindungen die politischen Entscheidungsträger
Mikrozensus
Statistische Aufbereitung der Haushalte
Monistische Finanzierung
Die Kostenträger (KK) übernehmen zu den Betriebskosten auch die Investitionskosten
Monopolbildung
Es existiert nur ein Anbieter eines Gutes, für das es sowohl kurz- als auch langfristig weder ein Konkurrenzprodukt noch Substitut gibt. Der Marktzutritt potenzieller weiterer Anbieter ist langfristig ausgeschlossen. Gründe hierfür können sein:
- Hohe Eintrittsbarrieren aufgrund hoher Fixkosten
- Patentschutz auf technische Neuerungen
- Besondere Fähigkeiten des Produzenten
- Gesetzliche Bestimmungen
Folgen: Überhöhte Preise für Gesundheitsleistungen, schlechte Produktqualität und mangelnde Produktivität
(existiert schwach, da keine Übersicht welche Leistungen in Anspruch genommen werden könnten. Höchstes Moral Hazard besteht in der Haftpflichtversicherung, da denken die Versicherten, sie zahlen immer ihren Beitrag, jetzt wollen sie auch was dafür haben)
„Ich zahl dafür, also muss ich es auch ausschöpfen“ – Tritt auf, wenn der Umfang der Leistungen eines Vertragspartners auch von der Mitwirkung des Kontrahenten abhängt, etwa durch Beachtung von Sorgfaltspflichten oder durch Risikominimierung, das Ausmaß dieser Mitwirkung dem Vertragspartner nicht bekannt ist und der Preis für die Leistungen nicht von der Mitwirkung abhängt. Mitglieder zahlen in der KV festen Beitrag (unabhängig vom Risiko) und möchten deswegen Leistungen maximal in Anspruch nehmen. Außerdem bemühen sie sich nicht so arg zur Gesunderhaltung. Begünstigt wird Moral Hazard durch die allgemeine Versicherungspflicht, das Solidaritätsprinzip, keine Selbstbehalte und nur geringe Kontrollmöglichkeit.
Beanspruchung von Leistungen, die über das Maß hinausgeht, das der Patient in der unversicherten Situation nachfragen würde. Er hat durch die Versicherung einen geringeren persönlichen Schaden als ohne Versicherung, da diese Kosten nicht ihn allein treffen, sondern auf die gesamte Versichertengemeinschaft abgewälzt werden können.
- Erhöhte Inanspruchnahme von nicht notwendigen Leistungen
- Verstärkte Kontrolle durch KK à Ablehnung
- Unzufriedenheit
- Erhöhte Leistungsausgaben
- Falscher Einsatz von Leistungen
- Höhere Beiträge für die Allgemeinheit
- Einführung von Zuzahlungen und Selbstbehalttarifen
Formen um Reduktion zu bewirken:
- Schadensfreiheitsrabatte
- Beitragsrückerstattungen
- Selbstbeteiligungen
Ex Ante Moral Hazard: Risiko des Schadenseintritt wird erhöht
Ex post Moral Hazard: Schadenshöhe wird nach Schadenseintritt beeinflusst
Morbidität
Erkrankungsrate
Berechnung = Angaben der Erkrankungshäufigkeiten/Gesamtzahl der Bevölkerung
Mortalität
Sterblichkeit, Sterblichkeitsrate
Berechnung = Zahl der Gestorbenen/Gesamtzahl der Bevölkerung
Multiplikatoreneffekt
Erweiterung der Beschäftigung – mehr Konsum – mehr Arbeit
Multizentrisch
Bei Studien spricht man von multizentrisch, wenn die Untersuchung in mehreren Einrichtungen (an verschiedenen Orten) stattfindet. Das Gegenteil hierzu ist unizentrisch. Multizentrisches Vorgehen kann die externe Validität vergrößern, wenn die Untersuchung in allen Zentren (Einrichtungen, Orten) exakt unter denselben Bedingungen durchgeführt wird (sehr schwierig)
Nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik
Die Wirtschaft/Konjunktur in Gang bringen über den Nachfrager z.B. Steuern senken oder erhöhen. Hat Einfluss auf das Verfügbare Einkommen und damit auf das Kaufverhalten der Nachfrage und die Investitionen der Unternehmen.
Nachhaltigkeit
Stabilität
Die Fähigkeit des Systems bei gegebenen äußeren Rahmenbedingungen z.B. Lebenserwartung, Geburtenrate langfristig bestehen zu bleiben. (Generationenvertrag)
Fähigkeit des Systems bei veränderten Rahmenbedingungen in seiner Grundstruktur funktionsfähig zu bleiben. Stabilität setzt Anpassungsfähigkeit voraus. (Alte müssen länger arbeiten, weil Geburtenrückgang und Generationenvertrag)
Negativer Preisstruktureffekt
Die Preissteigerungsrate im Gesundheitswesen ist höher als in anderen Industriezweigen.
Das Gesundheitswesen ist personalintensiv und die Arbeitsproduktivität steigt langsamer als im Durchschnitt der Gesamtwirtschaft. Bei einer produktivitätsorientierter Lohnpolitik werden die Löhne in den anderen Sektoren stärker als im Gesundheitssektor steigen. Das würde zu einer allgemeinen Abwanderung aus dem Gesundheitssektor führen. Deswegen werden die Löhne im Gesundheitssektor parallel angepasst, was zu einer entsprechenden Erhöhung der Lohnstückkosten führt und eine Ausgabensteigerung bewirkt. Grund hierfür ist die fehlende Rationalisierungsmöglichkeit der Arbeitsplätze im Gesundheitswesen. Die Löhne sind real nicht gestiegen, nur nominal.
Grund für den Anstieg der Preise im Gesundheitswesen sind aber nicht die Lohnanstiege, sondern der immer teurer werdende technische Fortschritt.
Nettoreproduktionsrate
Der Anteil, zu dem die jeweilige Müttergeneration später durch die Tochtergeneration ersetzt wird
Netto-Reproduktionsrate (NRR)
In welchem Umfang eine Frauenkohorte bei den aktuell beobachteten Fruchtbarkeits- und Sterbewahrscheinlichkeiten durch ihre Töchterkohorte zahlenmäßig ersetzt wird
Neurologisches Phasenkonzept
A = Akutphase-Intensivmedizin
B = Krankenhausbehandlung
C = Früh-Reha
D = Reha (bestimmte Funktionen müssen vorhanden sein)
E = Nachsorge
F = Pflege
Nominal
Nicht bereinigt um Preissteigerungen, absolute Beträge
Non-Affektation
Die Summe alle Steuern muss zur Finanzierung aller Staatsausgaben benutzt werden
Nulltarifregelung
Es ist den meisten Patienten nicht bekannt, welche Kosten bei einem Arztbesuch oder Krankenhausaufenthalt entstehen. Folglich können sie auch diese Kosten nicht bei ihrer Entscheidung berücksichtigen, einen Arzt aufzusuchen. Durch die Nulltarifregelung kommt es zu einer Ausweitung der Nachfrage bis hin zur Sättigungsmenge.
OECD
Organisation for economic co-operation and development (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)
Ziele: Gesundheit, Zugang zu bedarfsgerechten Technologien und Versorgung, Bevölkerungs- und Patientenorientierung, sowie faire und nachhaltige Finanzierung, Leben der Menschen weltweit wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht verbessern. Dazu kommen Verteilungsgesichtspunkte bei Gesundheit Zugang sowie Effizienz
Öffentliche Güter
Nichtrivalität im Konsum (Konsumnutzen des einzelnen wir nicht durch den Konsum eines anderen beeinträchtigt) und Nicht-Ausschließbarkeit
Ökonomisch
Minimalprinzip und Maximalprinzip
Organisationsstruktur
Integriert, fragmentiert
Organorientiert
Funktionalität der Organe, Abweichung von Normalfunktion ist eine Krankheit, Untersuchungen auf Organe beschhränkt
Outcomes
Gesundheitszustand der Bevölkerung
Palliativversorgung
Unter Palliativversorgung versteht man die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen
Parafisci
Mit staatlicher Hoheitsgewalt ausgestaltete Träger der öffentlichen Finanzwirtschaft
Pareto-Effizienz
Zustand, in dem es nicht mehr möglich ist, durch Umstrukturieren der Wirtschaft mindestens eine Person besser zu stellen, ohne eine andere schlechter zu stellen. „Ich kann keinem mehr geben, ohne dem anderen etwas wegzunehmen“
Alle Ressourcen werden verwendet, technische Verfahren werden effizient eingesetzt, Preisfunktion lenkt die Ressourcen auf dem Markt auf dem sie den größten Kosten-/Nutzen-Effekt aufweisen
Pareto-Optimum
Effektivität und Effizienz = beides erfüllt
Pathogenese
Die Pathogenese beschreibt Entstehung und Entwicklung einer Krankheit mit allen daran beteiligten Faktoren. Der mit naturwissenschaftlichen Methoden erfassbare Ablauf eines Krankheitsprozesses wird auch als Pathomechanismus bezeichnet.
Gegenteil von Salutogenese: Was macht man, wenn ein Skifahrer stürzt? Salutogenese = Was machen die Skifahrer anders, die heil unten ankommen?
Patientenautonomie/
Selbstverantwortung
Verstärkte Mitbestimmung und Mitverantwortung der Patienten, Biomedizinisches Krankheitsbild weiter entwickeln (Gesund ist, wer auch mit Störungen leben kann), Gesundheitliche Selbstverantwortung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe (Selbstachtung, Selbstvertrauen und Wahrhaftigkeit), Stärkung der Patientenposition
Patienteninduzierte Nachfrageausweitung
Die Nulltarifregelung führt dazu, dass mehr Leistungen nachgefragt werden und damit Ausgaben für die Versicherungen verursacht werden, als es in einem marktwirtschaftlichen System der Fall wäre. Patienten konsumieren mehr, weil es sie ja nichts zusätzlich kostet
Patientenquittung
Auf Wunsch erhält der Patient vom Arzt, Zahnarzt oder Krankenhaus eine Aufstellung aller Leistungen und Kosten in verständlicher Form. Er kann dies entweder gleich nach der Behandlung verlangen (Tagesquittung) oder am Ende des Quartals gegen eine Gebühr von 1,00 EUR (Quartalsquittung)
Patientensurveys
Subjektive Beurteilung der Behandlungsqualität durch Patient
Pauschalen für Leistungsbündel
Basis der Entlohnung von Ärzten sind zu Leistungsbündeln zusammengefasste Einzelleistungen (Bundling of Services). Die Höhe der Vergütung wird durch Verhandlungen bestimmt (Managed-Care-Instrument)
Perspektiven
Gesamtgesellschaftlich: z.B. durch Pflege durch Angehörige belastet die Solidargemeinschaft weniger
GKV: Kosten neuer Technologien, sinnvoll oder weniger sinnvoll?
Patient: Selbstzahlung
Krankenhaus: Betriebskosten
Finanzierungsträger
Sonstige
Phänomenologisch
Etwas genauer beobachten und beschreiben z.B. Tourette
Politikwissenschaften
Zusammenwirken von Staat und Interessenverbänden (Regierung, Gesundheitsministerium, Spitzenverbände, Selbstverwaltung, Ärztevertretung usw.)
Prä-Diabetes
Vorstufe von Diabetes
Frauen die Schwangerschaftsdiabetes hatten neigen dazu Diabetes II zu entwickeln. Wird zurzeit erforscht
Präsentismus
= trotz Krankheit am Arbeitsplatz, Reduktion der Arbeitsproduktivität durch Leistungseinschränkung aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen wie z.B. chronische Erkrankung
Gegenteil: Absentismus = umgangssprachlich „Krankfeiern“
Prävalenz
Kennzahl für Krankheitshäufigkeit
Ein Maß, um Krankheitsfälle einer bestimmten Krankheit zu messen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt (Punktprävalenz) oder in einem bestimmten Zeitraum (Periodenprävalenz) in einer definierten Bevölkerungsgruppe auftreten. In der Gesundheitsökonomie werden Ableitungen aus der Prävalenz im Rahmen von Kosten-Analysen verwendet. Prävalenzmessungen sind bezogen auf die Gesamtbevölkerung: wie ist Diabetes verteilt?
Berechnung = Zahl der Erkrankten/Gesamtzahl der Bevölkerung
Abhängig von:
- Der durchschnittlichen Krankheitsdauer (je größer die Dauer, desto größer die Prävalenz)
- Inzidenz (eine größere Anzahl Neuerkrankter wird die Zahl der bestehenden Fälle in der Tendenz erhöhen)
- Letalität (Anzahl der Gestorbenen unter Erkrankten der Krankheit. Je größer Letalität desto geringer Prävalenz)
- Heilungsrate (Anteil Geheilter unter den Erkrankten, je höher die Heilungsrate desto geringer die Prävalenz)
Preiselastizität
Wie Menschen auf Preiserhöhungen reagieren
Berechnung = Veränderung der Nachfragemenge in %/Veränderung des Preises in %
Im Gesundheitsmarkt ist der Preis nicht das entscheidende Auswahlkriterium bei der Wahl zwischen konkurrierenden Angeboten (Kreuzpreiselastizität)
Preiselastizität der Nachfrage
Stärke der Reaktion der Nachfrager auf Preisänderungen
Hohe (elastische) Preiselastizität: Nachfrage reagiert bereits auf geringe Preisänderungen
Geringe (unelastische) Preiselastizität: Nachfrage passen die nachgefragte Menge nur bei sehr großer Preisänderung an
Starre Nachfrage: nachgefragte Menge unabhängig vom Preis
Gründe für geringe Preiselastizität:
Hoher Stellenwert von Gesundheitsgütern, Funktion der Preise als Qualitätsindikator, strukturelle Nachfrageschwäche
Primärdaten
Wenn ich selbst Studien/Forschung mache und auf keine anderen Daten zurück greife
Primärprävention
Dient zur Gesundheitserhaltung z.B. durch Schutzimpfungen und bestimmten Prophylaxe-Maßnahmen, hierfür wird auch der Begriff der Gesundheitsförderung verwendet
Produktinnovationen
Entwicklung von neuen Verfahren und Produkten, sind meistens additiv und nicht substitutiv
Prospektiv
Vorausschauend neue Daten (teuer, lange) z.B. über Kohorten wie gesunde Gruppen mit Risiko, „vorausblickend“, Vergütung einer Leistung in Höhe eines vorher bestimmten Betrages
Prozessinnovationen
Verbesserung bestehender Produktionsverfahren bzw. –faktoren und damit Reduktion der Produktionskosten oder Erhöhung der Qualität
Public Health
Untersucht die Entstehung und Verteilung von Erkrankungen in der Bevölkerung und Maßnahmen zur Steuerung dieser Prozesse entwickelt
Qualis
Wie viel Lebensqualität besteht noch nach der Behandlung der Krankheit
Querschnitt
Untersuchung verschiedener Gruppen hinsichtlich eines Merkmals zu einem bestimmten Zeitpunkt
Randomisiert
Zufällige Auswahl (wer das Placebo bekommt) nach dem Zufallsprinzip zugeteilt; zur gültigen statistischen Auswertung von Therapieverfahren werden die Patienten nach dem Zufallsprinzip den Behandlungsgruppen zugeteilt
Ratifikation
Genehmigung
Rationalitätenfalle
Verhalten wird dadurch verstärkt, dass bei den meisten Menschen die Vorstellung besteht, je teurer eine Gesundheitsleistung ist, um so effektiver ist sie auch. Der Einzelne handelt aus seiner Sicht rational, indem er möglichst viele und teure Gesundheitsleistungen in Anspruch nimmt. Gesamtwirtschaftlich aber liegt eine Verschwendung vor, weil weniger und billigere Gesundheitsleistungen für eine erfolgreiche Therapie ausreichen würden.
Reales Leistungsniveau
Um Preissteigerungen bereinigt
Recall-Bias
Erinnerungsverzerrung (Bias = Verzerrung)
Publikationsbias = statistisch verzerrte Darstellung der Datenlage mit „positiven“ Ergebnissen à positive Befunde publizieren sich leichter als „negative“
Selektionsbias = Stichprobenverzerrung, treten durch nicht-zufällig unterschiedliche Teilnahmebereitschaften von Personen in der empirischen Sozialforschung auf
Restlebenszeiteffekt
Die Kosten des letzten Lebensjahres verursachen die hohen Ausgaben im Alter. Die Behandlungsausgaben werden am Ende des Lebens noch einmal massiert, in dem meist nicht erfolgreichen Versuch den Tod abzuwenden.
Resultat
Langfristig anfallend, dem System bzw. einem darin erbrachten Prozess zu schreibbar, lebt in n5 Jahren immer noch beschwerdefrei
Repräsentativ
Stichprobenergebnisse lassen sich auf die Gesamtheit umsetzen, Ergebnisse spiegeln die Verhältnisse der Gesamtheit wieder
Residualsyndrom
Restkrankheitsbeschwerden
(systematischer) Review
Übersichtsarbeit sichtet alle verfügbaren Studien zu einer klar definierten Frage und vergleicht Ergebnis kritisch
Risikofaktorenkonzept
Rechtzeitiges Erkennen von Zusammenhängen zwischen Verhaltens- und Lebensgewohnheiten und dem späteren Ausbruch einer Erkrankung, Frühzeitiges Entgegenwirken um die Risikofaktoren zu beseitigen
Risikoselektion
Ist die gezielte Beeinflussung der Risikostruktur einer Versicherung durch die Auswahl guter sowie die Abwehr und Kündigung schlechter Risiken. Folgen für den Gesundheitsmarkt: keine Versicherung für Behinderte, Kranke, Arme und Ältere
Rolle
Position in einer Institution, die mit verschiedenen Erwartungen verknüpft ist. Z.B. Mutter, Vater, Oma – in der Familie
Zugeschriebene Rolle: Mann/Frau
Erworbene Rolle: Position bei der Arbeit
Sachleistungsprinzip
Krankenkasse/KV
1. Stufenverfahren = KK zahlt an Arzt
2. Stufenverfahren = KK an KV an Arzt (Gesamtvergütung, Einzelleistung
Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen
- Erstellung von Gutachten zur Entwicklung der gesundheitlichen Versorgung mit ihren medizinischen und wirtschaftlichen Auswirkungen
- Entwicklung von Prioritäten für den Abbau von Versorgungsdefiziten und bestehender Überversorgung (unter Berücksichtigung der finanziellen Rahmenbedingungen und vorhandenen Wirtschaftlichkeitsreserven)
- Aufzeigen von Möglichkeiten und Wegen zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens
- Erstellung der Gutachten im Abstand von 2 Jahren
Sättigungsmenge
Die Sättigungsmenge bezeichnet einen Punkt, an dem der Grenznutzen einer zusätzlich konsumierten Mengeneinheit Null ist und bei weiterem Konsum sogar in einen Grenzschaden übergeht. Unter dem Begriff des Grenznutzens wir der zusätzliche Nutzen einer zusätzlichen Mengeneinheit eines Gutes verstanden. So lange der Grenznutzen positiv ist, bringt die Nachfrage einer zusätzlichen Einheit des Gutes einen zusätzlichen Nutzen und erhöht so den Gesamtnutzen. Dementsprechend sinkt bei negativem Grenznutzen der Gesamtnutzen, wenn das Gut weiterhin nachgefragt wird.
Schichtenmodell
Die Bevölkerung wird in der Unterschicht, Mittelschicht, obere Schicht und Oberschicht eingeteilt je nach sozialem Status, Einkommen, Bildung, Alter und Geschlecht
Schichtunterschiede
Die Erkrankungsrate in der Unterschicht ist höher, der Weg zum Arzt jedoch länger durch Selbstmedikation. Gefahr: Erschwernis der Heilung, Erhöhtes Arbeitsplatzrisiko, schlechtere Wohnlage, wenig dichte medizinischer Versorgung, erst wenn Beschwerden auftreten, wird Körper wahrgenommen (reaktiv), keine Prävention.
Bei der Oberschicht wird der Körper „gepflegt“. Sie haben eine bessere Symptomaufmerksamkeit und sind besser informiert.
Search goods
„Ich suche ein bestimmtes Gut“. Wesentliche Eigenschaften sind vor dem Kauf bekannt, werden durch unmittelbare Anschauung bekannt z.B. Schrauben, CD-Player
Second opinion
Zweitmeinung
Sekundärdaten
Wenn ich auf alle Forschungsergebnisse zurück greife
Selbstbeteiligungen
Der Patient wird verpflichtet, für die Inanspruchnahme bestimmter Leistungen einen finanziellen Beitrag zu entrichten
Selektive Kontrahieren
KK können mit einzelnen Leistungsanbietern oder Gruppen von Anbietern Verträge abschließen
Share-decision-making
Arzt und Patient entscheiden gemeinsam
informed-decision-making = Der Patient entscheidet nach detaillierter Aufklärung praktisch allein
Solidarität
Umverteilung: jung für alt, gesund für krank, reicht für arm, kinderlos für Familien. Jeder verhält sich so, dass er der Gesellschaft nicht zur Last fällt (Moral Hazard ist unsolidarisch)
Somatisch
Körperlich
Sozialbudget
Beinhaltet alle Leistungen des Systems der sozialen Sicherung, die öffentlich finanziert werden und/oder auf gesetzlicher Grundlage beruhen.
Direkte Einkommensübertragung (direkte monetäre Transfers) wie Rente, ALG, Sozialhilfe
Indirekte Leistungen (indirekte monetäre Transfers) beim Vorliegen bestimmter sozialer Tatbestände in Form von Steuerermäßigungen gewährt werden um Einkommen zu erhöhen
Sozialen Sach- und Dienstleistungen (Realtransfers) vor allem im Bereich des Gesundheitssystems und der sozialen Dienste. Werden zur Verfügung gestellt und können unentgeltlich in Anspruch genommen werden. Können geldwerten Vorteil für die Betroffenen darstellen.
Die in Deutschland in einem bestimmten Zeitraum erbrachten Sozialleistungen und ihre Finanzierung mit kurz- und mittelfristiger Vorschau.
Funktionell: Zusammengefasst nach Gefährdungsbereich bzw. für was wird ausgegeben (Zahnersatz, Arzneimittel, Familie, Sozialhilfe usw.)
Institutionell: wer vergibt die Leistung (Rentenversicherung, Krankenversicherung, Sozialamt usw.)
Soziale Marktwirtschaft
Die soziale Marktwirtschaft bezeichnet ein Modell einer marktwirtschaftlichen Ordnung, in welchem dem Staat hauptsächlich die Aufgabe zukommt, den Ordnungsrahmen der Wirtschaft zu gestalten. Die soziale Marktwirtschaft basiert auf den Gestaltungselementen der freien Marktwirtschaft. Zugleich soll staatliche Wettbewerbspolitik den Wettbewerb sichern und private Marktmacht (Monopole, Kartelle) verhindern. Der Grundgedanke besteht darin, dass die Marktwirtschaft ihre wohlstandsmehrende wie koordinierende Funktion nur entfalten kann, wenn sie durch eine strenge staatliche Ordnungspolitik auf den Wettbewerb verpflichtet wird.
Sozialisation
Früher: autoritäre Erziehung
Heute: Entfaltung der Kreativität, der Selbstständigkeit, der Empathie (Einfühlungsvermögen) und der Leistungsmotivation
3 Phasen:
Soziabilisierung (Befähigung und Vorbereitung der das Übernehmen von Werten und sozialen Rollen)
Enkulturation (gesellschafts-, kultur- und schichtspezifische Vermittlung eine Normen- und Wertesystems und Vorbereitung auf die Übernahme sozialer, außerfamiliärer Rollen)
Sekundäre Sozialisation (aktive Übernahme von Rollen, z.B. Schüler, Berufsrolle)
Sozialleistungen
Werden beeinflusst von
- Veränderungen im Leistungsrecht
- Zahl und Struktur der Leistungsempfänger
- Leistungsmenge
- Einkommensentwicklung
- Kosten- und Preisentwicklung
Sozialquote
(=Sozialleistungsquote oder Gesundheitsquote)
Welchen Anteil am BIP wird für soziale Zwecke verwendet? Sie wird beeinflusst durch
- Anzahl der Bedürftigen
- Höhe der sozialen Absicherung
- Effizienz des Sozialsystems
- Im Nenner die Höhe des BIP
Summe aller Sozialleistungen im Verhältnis zum BIP
Achtung: Gesundheitsausgaben sind international nicht einheitlich definiert (in Deutschland sind sämtliche Ausgaben der GKV drin, auch KG. In der OECD Definition nicht). Sie beziehen sich nicht immer auf die Gesamtbevölkerung (z.B. PKV in Gesundheitsausgaben nicht drin – allerdings im Teiler/BIP schon)
Soziologie
Gesundheitsrelevante Prozesse der individuellen Akteure (Versicherer, Versicherter, Leistungserbringer)
Soziologie untersucht, inwiefern kulturelle und gesellschaftliche Faktoren eine Rolle spielen im Zugang zu Gesundheitsleistungen. Im Gegensatz dazu untersucht die Gesundheitssystemforschung, inwiefern systembedingte Faktoren dazu beigetragen haben.
Staatsquote
Indikator für alle Zahlungsströme in einer Volkswirtschaft, die über den Staat laufen (incl. Subventionen, staatliche Eigennachfrage, Staatsverbrauch) – im Verhältnis zum BIP
Staatsversagen
Bedingungen für eine Regulierungsnotwendigkeit ist Markversagen. Wenn die Situation nach Einmischung des Staates bei Marktversagen schlimmer wird als vorher. Fehlallokation bedingt durch Intervention des öffentlichen Sektors und dadurch Entstehung externer Effekte (z.B. Wenn der Bauer für den Verkauf von Getreide zur Energiegewinnung mehr einnimmt als für den Verkauf von Brot. Oder: wenn der Ausgleich aus dem Gesundheitsfonds nur ausgeprägten Krankheiten zugeteilt wird, findet eventuell keine Verhütung von Krankheiten mehr statt, weil das Endstadium der Krankheit der Kasse wirtschaftlich gesehen mehr bringt). Staatliche Eingriffe schalten die Kontrolle durch den Wettbewerb aus.
Standardabweichung
Auch Streuung, ist die Quadratwurzel aus der Varianz
Stigmatisierung
Als Stigmatisierung wir u.a. eine Zuschreibung negativer Eigenschaften bezeichnet, die bei den Betroffenen zu einer Diskriminierung führt
Strukturkomponente auf dem Arzneimittelmarkt
Ältere, preiswertere Arzneimittel werden durch neue Arzneimittel mit gleicher Wirkung verdrängt. Die neueren Arzneimittel sind bis zu 80% teurer. Auffällig: die Verordnungen sind in den letzten Jahrzehnten drastisch zurück gegangen, die Ausgaben für Arzneimittel aber dennoch überproportional angestiegen
Studien
Wissenschaftliche Untersuchungen. Je nach Fragen/Hypothesen unterschiedliche Formen der Planung. Durchführung und Auswertung
Studientyp
Querschnittsstudien, Fall-Kontroll-Studien, Kohortenstudien, Experimentelle Studien
Subsidiaritätsprinzip
Rangfolge von Hilfeleistungen in der Form, dass dem Einzelnen seitens des Staats nur dann geholfen wird, wenn er sich selbst nicht helfen kann. Solange es die kleinste Einheit richten kann, soll sie es tun. Nur, wenn diese es nicht schafft, greift die nächsthöhere Instanz.
Suchterkrankung
Missbrauch, Abhängigkeit, Vergiftung etc.
Symptom
Eine Erscheinung z.B. Schmerz, Husten; ein Anzeichen - beschreibbar
Syndrom
Mehrere Symptome gebündelt z.B. Gelenkschmerz, Fieber, Husten = grippaler Infekt à Krankheitsbild
Salutogenese
Erklärt die Entstehung von Gesundheit (Pathogenese = Entstehung und Entwicklung von Krankheit)
Tertiärprävention
Rückfälle und Folgeschäden eingetretener Krankheiten sollen durch Maßnahmen verhindert oder abgemildert werden.
Transaktionskosten
Kosten, die im Zusammenhang mit der Suche nach geeigneten Vertragspartnern mit dem Vertragsabschluss und der Konfliktschlichtung entstehen. In Deutschland entstehen im Vergleich sehr hohe Transaktionskosten, weil wir so viele Kassen haben, die einer Vielzahl von Leistungserbringern gegenüberstehen um Verträge zu schließen. Ansatz, um Kosten zu senken: Selektivvertrag
Transfereinkommen
Kindergeld, Sozialhilfe usw.
Telemedizin
Patient muss nicht mehr in die Praxis des Arztes, sondern kann eine telefonische Beratung/Behandlung bekommen. So möchte man z.B. Bei Herzleiden die stationäre Einweisungsrate vermindern
Throughput-Prozess
Welche Leistungen werden von wem, wo und in welcher Menge erbracht = Zusammenspiel von Bedarf-, Nachfrage, Angebots- und Finanzierungsfaktoren?
Analyse der Häufigkeit von Arzt-Patienten-Kontakten, Überweisungs-, Verschreibungsverhalten in Abhängigkeit der Finanzierungsstruktur, Technologieeinsatz
Überdiagnostik
Screening-Risiko, Krankheiten werden aufgedeckt, die zu Lebzeiten nie klinisch auffällig geworden wären/nie geschadet hätten à erhebliche Schäden von seelischen Belastungen bis Nebenwirkungen von unnötigen Therapien
Überversorgung
Eine Leistung über die Bedarfsdeckung hinaus (nicht indizierte Leistungen) deren Nettonutzen nicht nachgewiesen oder die nicht kosteneffektiv ist, wird durchgeführt
Unterschied PKV/GKV
Unterschiede in den Finanzbeziehungen zwischen Konsument und Leistungsanbieter, der Kalkulation der Versicherungsprämie, möglicher Zuzahlungen bei der Inanspruchnahme der Leistungen, die Bezahlung der Leistungsanbieter, der Refinanzierung der Institutionen
Untersuchungseinheiten
Diskretes Merkmal = quantitativ
z.B. wie viele Teilnehmer haben blaue Augen (= quantitative Studien)
stetiges Merkmal = qualitativ
z.B. veränderbare Merkmale (= qualitative Studie)
Unterversorgung
Eine Leistung, deren Bedarf, Nettonutzen und Kosteneffektivität nachgewiesen ist, wird nicht durchgeführt
Varianz
In Stichproben können sich Verteilungen eines Merkmals unterscheiden. Um die Streuung zu erfassen wird die Abweichung aller Messwerte vom Mittelwert (=Durchschnitt) der Verteilung berechnet (Summe aller Abstände vom Mittelwert durch Anzahl der Messwerte)
Verfügbares Einkommen
- Steuern
- Beiträge
+ Transfereinkommen
- Sparen
- Konsum
= Verfügbares Einkommen
Vergütungsformen
Gehalt, Kopfpauschalen, Fallpauschalen, Leistungskomplexpauschale, Erfolgsorientierte Vergütung
Vergütungsformen Krankenhaus
Kostenerstattungsprinzip, Festes Budget, Kopfpauschalen, Tagespauschalen, Leistungskomplexpauschalen, Erfolgsorientierte Bezahlung, Fallpauschalen
Vergütungssystem
Prospektiv, retrospektiv
Verhältnisebene/-prävention
Einwirken auf Faktoren, die der Einzelne nicht steuern kann z.B. Kantinenessen, sauberer Arbeitsplatz
Verhaltensebene/-prävention
Direktes Einwirken auf das Verhalten einer einzelnen Person
Versicherungsfremde Leistungen
Leistungen, die die GKV erbringt, die aber nicht dem eigentlichen Zweck der GKV entsprechen, nämlich der Behandlung im Krankheitsfall. Gründe: familienpolitisch oder sozialpolitisch
Verteilungsgerechtigkeit
Bedeutet nicht Gleichheit = Ungleichheit
Bedeutet mehr die Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit. Leistungsfähigkeit hat nichts mit dem Leistungswillen zu tun „könnte wenn er wollte“. Allgemeine Versicherungspflicht mit Kontrahierungszwang und Diskriminierungsverbot i.V.m. begrenzten Leistungskatalog
Jeder sollte das in seinem möglichen tun um so wenig wie möglich der Solidargemeinschaft zu Lasten zu fallen.
Verteilungsproblem
„Wie werden die Gesundheitsleistungen auf die Bevölkerungsschichten verteilt?“ Bekommen nur die Personen eine qualitativ gute Versorgung, die auch die Leistungen bezahlen können oder hat jeder einen Anspruch auf eine gute Gesundheitsversorgung, unabhängig von der Höhe des Einkommens, des Alters, der Art des Geschlechts etc.?
Vollkommener Markt
Anbieter und Nachfrage handeln unabhängig voneinander. Beide haben die gleiche Entfernung zum Markt. Nachfrager sind vollständig informiert und handeln rational. Kosten und Nutzen fallen nur bei den jeweiligen Käufern und Verkäufern an und nicht bei Dritten (Externalitäten). Anbieter und Nachfrager sind so zahlreich, dass keiner von ihnen den Marktpreis beeinflussen kann. Der Zugang zum Markt für neue Anbieter und Nachfrager ist frei. Es gibt auch keine Hindernisse für das Verlassen des Marktes
Homogene Güter, vollständige Transparenz, zeitliche/sachliche/räumliche und persönliche Präferenzen
Wertschöpfungsproblem
„Welche Bedeutung hat der Gesundheitssektor als Wirtschaftsfaktor und als Einkommensquelle der hier Beschäftigten?“
Wirtschaftlichkeitsreserven
Wenn es möglich ist, ein bestimmtes therapeutisches Ergebnis bei gegebenem Stand der Technologie mit geringerem Ressourcenverkehr zu erreichen.
Wirtschaftlichkeitsreserven aufgrund
- Falschabrechnungen
- Überkapazitäten
- Überflüssige therapeutische oder kurative Leistungen
Wirtschaftlichkeitsreserven wurden begünstigt durch
- Den fehlenden Wettbewerb innerhalb und zwischen den Versorgungssektoren
- Die starken Interessengruppen in den Sektoren
- Der von ihnen äußerst erfolgreich gehandhabte Lobbyismus
- Begründen die Langlebigkeit seit langem erkannter Wirtschaftlichkeitsreserven
- Hierzu kommen die unterschiedlichen bundes-, landes- und kommunalpolitischen Zuständigkeiten im Gesundheitswesen, wodurch mögliche Lösungsansätze zusätzlich erschwert werden
Wissenschaftliche Konzepte
(Salutogenese nach A. Antonovsky)
Die Salutogenese bedeutet so viel wie „Gesundheitsentstehung“ oder Ursprung von Gesundheit“ und wurde von dem israelisch-amerikanischen Medizinsoziologen Aaron Antonovsky (1923-1994) in den 1970er Jahren als Gegenbegriff zur Pathogenese entwickelt. Nach dem Salutogenese-Modell ist Gesundheit kein Zustand, sondern muss als Prozess verstanden werden.
Salutogenese: Analyse, welche Faktoren gesundheitsfördernd sind
Nicht warum die Menschen krank sind, sondern warum sie gesund sind.
Gegenteil von Pathogenese = Salutogenese: Was machen die Skifahrer anders, die heil unten ankommen? Pathogenese: Was macht man, wenn ein Skifahrer stürzt?
Wohlfahrt
Noch mehr als materiell. Gesundheit, Glück, Lebensqualität, Umwelt, Bildung, Frieden
Wohlstand
Wird materiell gemessen
Zweistufiges Vergütungssystem in der ambulanten Versorgung
1. Stufe: die Leistung der Ärzte werden abgegolten aus den Mitteln der Gesamtvergütung
2. Stufe: Krankenkassen zahlen pro (Versicherten) Kopf eine Pauschale in die Gesamtvergütung ein.
Ebenen gesundheitskompetenz
Funktionale Ebene: das Lesen und Verstehen von Texten (medizinischer Text z.B. Arztbericht)
Interaktive Ebene Informationen sammeln, interpretieren und anwenden (welche Quellen sind vertrazenswürdug)
KritischevEbene: kritische Auseinandersetzung mit gesundheirsrelevanten Fragestellungen ( wie geh ich damit um, mit dem was ich jetzt weiß)
5 handlungsbereiche Gesundheitskonzept
Persönliche Gesundheit
Orientierung im Gesundheitssystem
Konsumverhalten
Gesundheit
Arbeitswelt
ICD weltweit
ICD
International Classification of Diseases Injuries and Causes of Death
Internationale Klassifikation der Krankheiten
▪ Klassifikation nach gleicher Ätiologie, Pathogenese, Lokalisation und
Manifestation (kausal)
▪ ICD fragt: „Warum?“ und „Wo?“
▪ Auf Heilung und Linderung ausgerichtet
▪ Ätiopathologisches, biomedizinisches oder traditionelles medizinisches
Krankheitsmodell
▪ ICD-Modell bestimmt über die Akutmedizin hinaus immer noch den
überwiegenden Bereich des Gesundheitswesens
ICD nur in Deutschland
ICF – Weiterentwicklung der ICIDH (1980)
International Classification of Functioning, Disability and Health (2001)
Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und
Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
▪ Blick auf Gesamtzusammenhang zwischen Gesundheit und Krankheit
(interaktives System)
▪ Einbeziehung der umwelt- und personenbezogenen Kontextfaktoren
Inzidenzrate
• Sie berücksichtigt die Dynamik einer Population
• Sie geben exaktere Ergebnisse
• I=
𝐴𝑛𝑧𝑎ℎ𝑙 𝑛𝑒𝑢𝑒𝑟 𝐸𝑟𝑘𝑟𝑎𝑛𝑘𝑢𝑛𝑔𝑠𝑓ä𝑙𝑙𝑒 𝑖𝑛 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑚 𝐵𝑒𝑜𝑏𝑎𝑐ℎ𝑡𝑢𝑛𝑔𝑠𝑧𝑒𝑖𝑡𝑟𝑎𝑢𝑚
𝐴𝑛𝑧𝑎ℎ𝑙 𝑑𝑒𝑟 𝑃𝑒𝑟𝑠𝑜𝑛𝑒𝑛𝑗𝑎ℎ𝑟𝑒 "𝑢𝑛𝑡𝑒𝑟 𝑅𝑖𝑠𝑖𝑘𝑜"
• Mit „Anzahl der Personenjahre unter Risiko“ ist die Summe der Beobachtungsjahre (evtl. auch -
monate) für die Population unter Risiko gemeint. Sie erhält man durch Aufsummierung der
Zeiträume, über die jedes Mitglied der untersuchten Population mit der Größe beobachtet
wurde.
Warum gibt es Kategorisierungsmöglichkeiten?
Diese Kategorisierungsmöglichkeiten können sich mit dem Fortschritt der Medizin ändern. Es können welche dazu kommen oder auch wegfallen. Zb. Mit steigender Hygiene sind Kategorien weggefallen z.B. Krätze. Es gibt nicht die eine richtige Kategorisierung. Zu unterschiedlichen Zeiten hat es sich geändert zb vor 50 Jahren und heute wird auch teilweise gemischt angewendet.
Wichtig: aus welchem Blickwinkel: aus der KK Sicht ? Aus der Gesellschaftlichen Sicht?
Subjektives Empfinden vs. Objektiv
Die 1. Entscheidung ist immer subjektiv: fühle ich mich krank?
Lässt sich das ganze objektivieren?
Zb Fieberthermometer: kann ich vergleichen= messbar machen
Bei Schmerzen wird es schwieriger: wie will man den Grad messen? Es gibt Versuche zb Skala 1-10, aber es sind nur Hilfsobjekte, klar messbar gibt es nicht
Zb wenn man Schizophrenie hat, was sieht der? Wie will man das messen?
Wirtschaften
Umgang mit begrenzten Mitteln. Überwindung der Knappheit ist das zentrale Element. Herstellungerfolgt nach dem ökonomischen Prinzip10 um das Wohlsfahrtsoptimum (ParetoOptimum11)
Ziele der sozialen Marktwirtschaft
materielle Freiheit
sozialer Status
soziale Gerechtigkeit
Umweltqualität
Planungssicherheit
Behinderung WHO
Impairment= Schädigung Mängel Körperfunktionen und Körperstrukturen
Disability= Beeinträchtigung wenn ein Mensch bei der Durchführung von Alltagsaufgaben Schwierigkeiten durch körperliche Schädigung
Handicap= Behinderung, Nachteil/ Problem aus o.g. die unter nderem die Teilhabe am Leben beeinträchtigt
Last changed2 years ago