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by Alicia S.

Evidenzbasierte Medizin (EbM)

Medizinische Versorgung, welche die Erkrankung  eines Patienten auf der Grundlage des besten zur Verfügung stehenden Wissen behandelt

Im Sozialgesetzbuch (§137 f SGB V) ist festgelegt, dass sich die Behandlung in einem strukturierten Behandlungsprogramm an evidenzbasierten Leitlinien orientieren muss.

Evidenzbasierte Medizin zielt auf eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung der medizinischen Behandlung ab, indem für Entscheidungen in der medizinischen Versorgung von Patienten aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse systematisch aufbereitet und für den einzelnen Arzt nutzbar gemacht werden. Ziel ist es, die Anwendung unwirksamer oder gar schädlicher Verfahren zu vermeiden.

Die allgemein anerkannte Definition von evidenzbasierter Medizin stammt von Sackett: „Die Praxis der evidenzbasierten Medizin bedeutet die Integration individueller klinischer Expertise mit der bestmöglichen externen Evidenz aus systematischer Forschung. Mit individueller klinischer Expertise meinen wir das Können und die Urteilskraft, die die Ärzte durch ihre Erfahrung und klinische Praxis erwerben.“

-       Externe Empfehlung autorisierter Repräsentanten

-       Medizinischer Fachgesellschaften, Körperschaften usw.

-       Als Experten-Leitlinie

-       Evidenzbasiert mit Literaturanalyse

Praxis der EbM: Abteilung einer relevanten Frage aus dem klinischen Fall, Planung und Durchführung einer Recherche der klinischen Literatur, kritische Bewertung der Literatur bezüglich Validität und Brauchbarkeit, Anwendung bei dem individuellen Fall

Lobbyismus

Lobbyismus (Mesoebene) ist eine Form der Interessenvertretung in der Politik, in der Interessengruppen, die Lobbys, die Exekutive und Legislative durch persönliche Kontakte beeinflussen oder die öffentliche Meinung über die Medien. Offizielle Bezeichnung sind etwa Interessenvertretung, Public Affairs, politische Kommunikation, Politikberatung und Ähnliches.

Es gibt drei Gruppen von Lobbyisten:

-       Verbandslobbyisten: Ärzte- und Apothekerverbände, Kompromisse der einzelnen Unternehmer

-       Unternehmenslobbyisten: Pharmaunternehmer, Medizin-Geräte-Industrie, Bsp. ein Lobbyist der Pharmaindustrie sponsert einen Arzt eine Weiterbildung, wenn dieser eine bestimmte Menge eines Medikaments verordnet

-       Auftragslobbyisten: von Unternehmen Beauftragte, Konflikt für Unternehmensberater, wenn er zwei Auftraggeber hat, Bsp. AOK Bundesverband und Verband der Arzneimittelhersteller geben beim Institut A eine Studie in Auftrag und haben zwei unterschiedliche Ziele. Sponsorenverträge bei Forschungen

Diese bringen ihre Interessen gezielt in das Gesetzgebungsverfahren mit ein. Umgekehrt bekommen die Mitglieder der Interessenverbände relevante und zubereitete Informationen von ihren Verbandsorganisationen. Damit können politische Entscheidungen vorhergesehen werden und in Entscheidungen eingeplant werden.

Gründe für Staatsversagen durch Lobbyismus: Die Politik kann in vielen Fällen nicht unterscheiden zwischen reinen Verbands- und Unternehmensinteressen auf der einen Seite und Sachargumente auf der anderen Seite. Sie verstehen von der komplexen Materie zu wenig (z.B. Praxisgebühr, Aufhebung der paritätischen Finanzierung)

Politische Blockade: Entsteht meist in der Mikroebene. Durch gezielte Aktionen der einzelnen Akteure bis hin zum Boykott werden politische Entscheidungen beeinflusst bzw. unterbunden. Bsp. „Stell dir vor es wäre Krieg und keiner geht hin“


Managed Care


Direkte Vertragsbeziehungen zwischen Krankenkasse und Leistungserbringer. Z.B. Ärzte sind angestellt, besondere Verträge, Leistungserbringer verfolgen Leistungsstandards

Instrumente:

-       Pauschalen für Leistungsbündel

-       Fallpauschalen

-       Kopfpauschalen (Capitation)

-       Festgehalt (Salary)

Grundelemente: Wettbewerb der Versorgungsverträge, Honoraranreiz für Ärzte, Spielraum für ganzheitliche Steuerung, Systematische Qualitätssicherung, Prämienanreize für den Versicherten

Managed Care in Deutschland:

Vertragsmodelle, IV-Modelle, Hausarztmodelle, Einkaufsmodelle, Positivlisten, DMP, Gatekeeper-Modell, Arzt/Praxisnetze, KH als Gesundheitszentrum

Managed Care versucht Angebot, Nachfrage und Finanzierung miteinander zu verknüpfen ohne die Vorteile des Solidaritätsprinzips im Gesundheitswesen aufzugeben. Dazu gibt es verschiedene Modelle, die folgenden Elemente beinhalten:

-       Patienten schließen sich einem Managed-Care-System an. Der Grund können finanzielle Anreize wie niedrigere Prämien/Beiträge sein oder auch Zwänge (bspw. In den USA eine mit dem AG zusammenarbeitende Healt Maintenance Organization (HMO)) oder auch persönliche Überzeugungen

-       Leistungserbringer werden nicht mehr nach Zahl und Art der selbstverordneten Leistungen bezahlt (Eigenleistungsvergütung). Sie erhalten einen Fixlohn oder ein fixes Budget und/oder sie werden mit einem Anteil an Kosten und Gewinn des Gesamtsystems aus Versicherer/Leistungserbringer/Versicherten beteiligt


Moral Hazard

(existiert schwach, da keine Übersicht welche Leistungen in Anspruch genommen werden könnten. Höchstes Moral Hazard besteht in der Haftpflichtversicherung, da denken die Versicherten, sie zahlen immer ihren Beitrag, jetzt wollen sie auch was dafür haben)


„Ich zahl dafür, also muss ich es auch ausschöpfen“ – Tritt auf, wenn der Umfang der Leistungen eines Vertragspartners auch von der Mitwirkung des Kontrahenten abhängt, etwa durch Beachtung von Sorgfaltspflichten oder durch Risikominimierung, das Ausmaß dieser Mitwirkung dem Vertragspartner nicht bekannt ist und der Preis für die Leistungen nicht von der Mitwirkung abhängt. Mitglieder zahlen in der KV festen Beitrag (unabhängig vom Risiko) und möchten deswegen Leistungen maximal in Anspruch nehmen. Außerdem bemühen sie sich nicht so arg zur Gesunderhaltung. Begünstigt wird Moral Hazard durch die allgemeine Versicherungspflicht, das Solidaritätsprinzip, keine Selbstbehalte und nur geringe Kontrollmöglichkeit.

Beanspruchung von Leistungen, die über das Maß hinausgeht, das der Patient in der unversicherten Situation nachfragen würde. Er hat durch die Versicherung einen geringeren persönlichen Schaden als ohne Versicherung, da diese Kosten nicht ihn allein treffen, sondern auf die gesamte Versichertengemeinschaft abgewälzt werden können.

Auswirkungen:

-       Erhöhte Inanspruchnahme von nicht notwendigen Leistungen

-       Verstärkte Kontrolle durch KK à Ablehnung

-       Unzufriedenheit

-       Erhöhte Leistungsausgaben

-       Falscher Einsatz von Leistungen

-       Höhere Beiträge für die Allgemeinheit

-       Einführung von Zuzahlungen und Selbstbehalttarifen

Formen um Reduktion zu bewirken:

-       Schadensfreiheitsrabatte

-       Beitragsrückerstattungen

-       Selbstbeteiligungen

Ex Ante Moral Hazard: Risiko des Schadenseintritt wird erhöht

Ex post Moral Hazard: Schadenshöhe wird nach Schadenseintritt beeinflusst


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Alicia S.

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